Ich hätte eine Verständnisfrage zu den MOSFET's. Bein einem n-Kanal werden aus einer p-Dotierung Elektronen angezogen (U am Gate gegenüber Source ist positiv), und aufgrund der U zw Drain und Source fließt ein Strom in diese Richtung. (Wenn hier schon etwas nicht stimmt, bitte sagen, bin mir bei den FET's nicht besonders sicher.) Meine Frage betriefft nun einen p-Kanal MOSFET. Was ist der große Unterschied? Soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe, muss die U am Gate negativ gegen Drain sein, und der Strom fließt in die andere Richtung (=von Source nach Drain). Ist das der einzige Unterschied? Kann mir jemand sagen was der Vorteil eines p-Kanals ist? Hoffe ihr könnt mir helfen. Gernot
Nun ja. Der Vorteil eines P-Kanal-MOSFETs gegenüber einem N-Kanal-MOSFET ist genau derselbe wie der eines NPN Transistors gegenüber einem PNP-Transistor. Im Ernst, das kommt ganz auf die Anwendung an. Wenn man gerade eine positive Versorgungsspannung schalten will, d.h. der Transistor oder Mosfet liegt in der Plus-Leitung, dann ist dafür nun mal ein P-Kanal-Typ besser geeignet als ein N-Kanal-Typ. Der Nachteil eines P-Kanal-MOSFETs ist allerdings, daß er meist elektrisch schlechtere Werte hat als ein N-Kanal-Typ und es wesentlich weniger Typen zur Auswahl gibt.
@ Gernot (Gast) >Source nach Drain). Ist das der einzige Unterschied? Mehr oder weniger. > Kann mir jemand sagen was der Vorteil eines p-Kanals ist? Die haben keinen vorteil, eher eien Nachteil. Sie sind im Vergleich zu einem N-Kanal bi gleicher Geometrie schlechter (höherer RDS_ON, geringere Grenzfrequenz). MFG Falk
Ohne pMOS-Transistoren gäbe es keine CMOS-Technologie.
CMOS ist eine typische Form von Push-Pull-Schaltungen. + Transistor Ausgang Transistor - Immer ein Transistor leitet. Der, der den Ausgang gegen + zieht oder der, der ihn gegen - zieht. Jetzt stell Dir mal vor, Du willst das mit zwei NMOS-Transistoren realisieren. Nach "unten" ziehen ist kein Problem. Wenn Du aber nach "oben" ziehen willst, dann musst Du ja eine positive GS-Spannung anlegen (also höheres Potential als der Ausgang). Den Ausgang aber willst Du auf + ziehen. Also muss am Gate eine NOCH höhere Spannung liegen, sonst schaltet der NMOS gleich wieder ab, wenn der Ausgang "nach oben" kommt. D.h. hier brauchst Du einen PMOS, der ausschaltet, wenn Du keine GS-Spannung hast und einschaltet, wenn Du eine NEGATIVE (gegenüber der + Leitung) Spannung anlegst. ... Oder aber Du hast oder erzeugst eine Hilfsspannung, die höher ist als das höchst mögliche Potential des Ausgangs ist. Wenn Leistung im Spiel ist, werden heutzutage tatsächlich zwei NMOS eingesetzt, wobei die erforderliche Hilfsspannung durch eine sog. Bootstrap-Schaltung realisiert wird (interessantes Ding, dieser Schnürsenkel, btw). Besser sind die NMOS übrigens, weil Elektronen eine höhere Beweglichkeit haben als "Löcher". Gruss Simon
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Hat mir viel geholfen. Noch eine abschließende Frage: Wenn ich einen PMOS in meiner Schaltung verwenden will, muss ich nur S und D "vertauschen", oder?
S ist immer das Bezugspotential. Beim N-Mos also normalerweise GND und beim P-Mos "+". Aber wie schon gesagt wurde: Man kann nicht einfach für eine bestehende Schaltung nach Lust und Laune zwischen NMOS und PMOS auswählen. NMOS für positive GS-Spannungen, PMOS für negative GS-Spannungen.
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