Hi! Ich möchte mir schon seit längeren ein kleines Labornetzteil basteln. (max.2A, bis 30V) Ich find aber nicht wirklich nen Spannungsregler den ich per MC vernünftig steuern kann. Da kam mir jetzt die Idee, einfach nen Audioverstärker (z.B. TDA2030) zu nehmen, und ihm am "+" Eingang per D/A Wandler den Sollwert zu geben. Wäre einfach zu realisieren und preiswert. Doch wenn das so einfach ist, warum finde ich dazu nichts? Also wo ist der Haken an der Sache? Laut Datenblatt müsste der 2030 das eigentlich schaffen...
Hallo, an sich ist die Idee nicht schlecht. Der Haken an der Sache ist jedoch die in die meisten Audioverstärker ICs eingebaute Schutzschaltung. Diese reagiert z.B. auf Gleichspannung am Ausgang und schaltet diesen ab ( damit der Lautsprecher nicht gegrillt wird ). Eine Ausnahme ist der OPA549 vom Ti, bei dem auch im Datenblatt Beispiele für ein Netzteil angegeben sind ( inkl. Stromeinstellung ). Funktioniert bei mir sehr gut. Allerdings ist das Ding nicht wirklich günstig. MfG
tda2030 sollte perfekt geeignet sein; schutz gegen über-strom/-temp. is drin, sonst nix.
Mit Transistoren könnte das auch funktionieren... Müsste man sich nur eine gute, diskrete Labornetzteilschaltung ergooglen und die Referenzspannung durch µC vorgeben.
Ich hab das Datenblatt nochmal überflogen, da steht nur was von Kurzschluss-Sicher und Übertemperatur-Sicher. Das wäre ja genau richtig. Gleichspannung scheint er ohne die Kondensatoren am Ein/Ausgang wohl durchzulassen. Einfach mal fix ausprobieren...
Der tda2030 ist eigentlich nur ein Leistungs-Operationsverstärker. Und als solcher nicht nur für Audio, sondern auch für anderes verwendbar (er hat also keinen Schutz gegen Gleichspannung am Ausgang). Dürfte also grundsätzlich funktionieren. Ein Problem, was auftauchen könnte: die Schwingneigung, wenn der Ausgang kapazitiv belastet ist (in einem Netzteil hat man ja meist Kondis am Ausgang). Evtl. hilft da eine kleine Drossel unmittelbar am Ausgang, wenn Schwingungen auftreten sollten. Weiteres mögliches Problem: möglicherweise läßt sich der Ausgang nicht ganz bis auf 0V runterregeln - es werden also vermutlich immer ein paar Volt stehenbleiben (zumindest ohne oder mit geringer Last).
Das Problem dürfte aber die geringe Verlustleistung von 14W sein. d.h. bei 5V Ausgangsspannung fallen schon ca. 25-30V am Regler/OP ab und der Ausgang ist somit nur mit 500mA belastbar. Evtl kann man mit zustzlichen Transistoren wie hier: http://www.elv-downloads.de/service/manuals/400W-Verstaerker/079-03.htm noch was machen, allerdings verzichtet man dann auf den Kurzschlussschutz (und man könnte es dann gleich diskret aufbauen)
> und man könnte es dann gleich diskret aufbauen Sag ich doch, wenn du sowieso schon einen AVR drin hast kannst du solche Sachen wie Kurzschlussschutz und Übertemperaturschutz (DS18S20) auch im AVR machen (Interrupt per analogen comperator oder ähnliches). Eigentlich könnte der AVR auch die Regelung übernehmen, aber das würde ich lieber diskret machen.
Hab mir überlegt, ich könnte über den AVR mithilfe der PWM und nem Leistungstransistor die Eingangs-Spannung des TDA auf 'n paar Volt über die Ausgangsspannung bringen, der TDA2030 regelt dann nur noch die Feinheiten. Das dürfte das Problem der Verlustleistung beheben und der AVR hätte auch nicht so viel zu tun.
@Matthias: Da darfst Du hinter den Leistungstransistor aber nicht einfach einen C schalten, sonst hast Du den ständig auf dem Spitzenwert der PWM-Spannung. Da muss etwas mit einer Spule hin, also sozusagen ein selbstgestricktes Schaltnetzteil. Wenn das gut gemacht ist, kann es auch die Feinheiten regeln, dann kannst Du den 2003 weglassen.
Jetzt rotiert Ihr aber langsam ;) Es fing ja noch ganz harmlos an mit der Idee einen Audioamp als Längsregler zu benutzen... Mitterweile sind schon Leistungstransistoren und ein µC dazugekommen. Das ist ja an Einfacheit nicht mehr zu überbieten... @ Matthias Becher Bleib besser bei der Simpeltechnik mit OPAmp und Transistoren... Da kann nicht viel Schiefgehen und wenn Du dann ein funktionierendes Labornetzteil hast, kannst Du immernoch an dem anderen Ding experimentieren. Du willst eh ein Netzteil mit Stomberenzung haben bevor Du eines baust, alleine schon wegen der Materialpreise ;) Grüße Björn
Evtl schaust dir das mal an: http://mercury.chem.pitt.edu/~sasha/LinuxFocus/Deutsch/November2002/article251.shtml Gruß Roland
Hi Suche dir mal das Datenblatt vom L165. Die Schaltungen kannst du mit dem TDA nachbauen. MfG Spess
@Björn:
> Mitterweile sind schon Leistungstransistoren und ein µC dazugekommen.
µC war schon in der ersten Frage drin, Leistungstransistor war die
spätere Idee des Thread-Openers.
Für max. ein paar hundert mA find ich das Konzept "nur TDA 2030" ganz
OK.
@spess53: der hat auch "nur" 20W Verlustleistung. @Tom: ACK, für den Lernerfolg ausreichend, zum Experimentieren würd ich aber noch eine Stromregelung mit ein bauen. Die Idee mit der Vorregelung ist auch nicht schlecht, da sowieso ein Mikrocontroller eingesetzt wird, kann dies ganz einfach mit einem Trafo mit mehreren Anzapfungen und der entsprechenden Anzahl von Relais gelöst werden. Ich hätte hier noch ein paar OP's gefunden, besonders letzterer wäre interessant (aber leider nicht vom Preis, kostet 61 Euro) http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/1316/l149.pdf http://www.national.com/ds/LM/LM12CL.pdf Gruß Roland
Hi >der hat auch "nur" 20W Verlustleistung. Ja, weil das nur ein besser ausgemessener TDA2030 ist. Mir ging es mehr um die im Datenblatt enthaltenen Schaltungen, die über den NF-Bereich hinausgehen. MfG Spess
Einen Aspekt habt ihr bisher nicht angesprochen: Ein Audioverstärker (= Leistungs-OP) kann neben Source auch Sink, das ist sonst bei Längsreglern nicht üblich!
@ HildeK das ist richtig, und grundsätzlich erstmal sicherlich kein ernsthaftes Problem für die eigentliche Spannungsreglerfunktion. Der OP könnte sogar erhöhte Fremdspannung von der extern angeschlossenen Schaltung damit sogar ausregeln bzw. kurzschließen, wenn man das unbedingt will (solange ihm die Kräfte dazu reichen), was ein normaler Längstregler nicht könnte. Daß er aber auch 'Sinken' kann, dürfte aber eben auch seine Schwingfreudigkeit erhöhen, wenn kapazitive Lasten dran sind (wie oben bereits von mir erwähnt), denn das mag ein OP in der Regel nicht. Da muß man vermutlich mit zusätzlichen Kompensationsmaßnahmen ein bißchen aushelfen. Also z.B. Drossel und Boucherot-Glied am Ausgang als ersten Ansatz.
Es gibt auch noch den TDA2040 und TDA2050, die können etwas mehr ab und sind nur gerinfügig teurer. Mit großem Kühlkörper und/oder Zwangslüftung kann man da schon etwas erreichen. Wenn´s nicht langt, regelt der TDA ganz von alleine herunter. Ein Kurzschlußschutz muß aber auf alle Fälle mit ´rein, da bei sehr schnellem Spannungsanstieg (Einschalten) und Kurzschluß am Ausgang des TDA dieser geräusch- und effektvoll Abschied nehmen könnte.
> geräusch- und effektvoll Abschied nehmen könnte
Das würde ich mal gerne sehen. Meine sterben immer still und leise, und
nicht mal ein Wölkchen.
Laut Datenblatt hat der 2050 bereits nen integrierten Kurzschluss-Schutz. Sollte also kein Problem sein. Klingt so als wäre der nicht tot zu bekommen. Ich glaub ich werd da in den Nächsten Tagen mal bissel was zusammenlöten
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