Nokia Siemens Networks baut ab. Und zwar die Guten: Zum 1.November 2007 wechseln allein im Badenwürttenbergischen Standort Bruchsal über 100 Personen in die extra gegründete Auffanggesellschaft, welche eigentlich dazu da sein sollte, ältere und schlecht vermittelbare Arbeitskräfte noch eine Weile weiterzubeschäftigen und ihnen beim Finden eines neuen Jobs zu helfen. Erdacht wurde das System von Nokia dazu, die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, um den Standort profitabler zu gestalten. Dorthin wechseln freilich aber nicht etwa die, die es nötig hätten: Zahlreiche Ingenieure und andere Akademiker schnappen sich die z.T. exorbitanten Abfindungen, mit denen ein Wechsel in die AuGe versuesst werden soll und haben bereits neue Jobs in der Tasche. Zurück bleiben die, welche keine excellenten Jobaussichten haben. Diese wiederum vermieden es größtenteils in die AuGe zu wechseln, da sie dort nur 80% des Gehaltes hätten und überdie nach 2 Jahren Ende im Gelände wäre. Damit entwickelt sich der Abbauplan der Nokia zum wohl derzeit größten sibventionierten Fachkräfteabbau in Deutschland. Zurück bleiben ebenfalls zahlreiche verdutzte Abteilungsleiter, die nun ohne ihre angestammte Truppe auskommen muss und weder Zeit noch Budget hat, die gerissenen Gräben zu füllen.
Habe den Eindruck, so läuft es zur Zeit in vielen großen Konzernen. Ist kurzfristig bestimmt ganz gut für den Aktienkurs. Danach die Sintflut...
Damit wird dann wenigstens der Fachkräftemangel in anderen Firmen beseitigt.
@ Gast Nee, die sind alle zu alt (über 30). Es wird nur Frischfleisch gesucht...
Ich kenne da sogar einen "alten" über 30. Genau gesagt ist er 53, hat über 20 Jahre dort abgerissen und bekommt 150.000 geboten, wenn er einem Auslösungsvertrag zustimmt. Die, welche nicht in die gegründete Auffanggesellschaft gehen, bekommen sogar angeblich 250.000. Gibt es das ?
@ Erklärbär Ja, bei uns. Schon seit langem. Die Firma kann es sich leisten, macht sie seit vielen Jahren ca. 0,5 Milliarden/Jahr (plus, vor Ertragsteuern).
VW macht etwas das 10fache, leistet sich das aber nicht. Die Frage ist wie lange das geht. Hunderte von Leuten mit einer Viertelmillion verabschieden, mit der Begründung, daß einer in 2 Jahren sowieso auch soviel kosten würde, dabei übersehen, daß da Fixkosten eingerechnet wurden, die bleiben und dann jammern, wenn ein Neuling 1000,- mehr fordert, als im Kostenentwicklungsplan stehen. In allen abgewickleten Firmen ist es so, daß es dann am Ende doch denen in den Hintern geschoben wird, die es nicht brauchen: Gerade die, die nur 3-4 Jahre da waren, bekommen dann auch immer noch um die 20k brutto, obwohl sie oft sofort wieder einen Job haben. So war es bei uns (VDO)
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