Hallo, ich bin als Schreiber neu hier, gelesen habe ich schon oft im Forum. Sehr interessant hier! Ich habe mir mal angesehen was Platinen machen lassen so kostet. Mir kommt das relativ teuer vor. Täusche ich mich oder verstehe ich die Beispiele der diversen Anbieter nur falsch. Ich habe eigentlich nur nach einseitigen Platinen im Euroformat geguckt. Ich war da ohne Aufdrucke gleich bei 35 Euro je Platine - und denke das ich hier etwas ganz falsch verstanden habe ;-) Ich habe vor nach jahrelanger Pause wieder aktiv etwas zu machen und da stellt eben eine Platine eine gewisse Basis dar. Lochstreifen sind zwar toll, aber eben nicht für alles wie ihr sicher wisst. Besten Dank EK
die sind so teuer weil die platinen nicht mit "liebe" gemacht werden denn da ist einer der die ganzen maschinen einstellen muss bzw. die daten von dir in die platinenbohrmaschine fräse etc aber bei 35 euronen ist aber auch meist noch lötstoplack dabei das hauptproblem ist das für jede neue platine auch wenn es nur eine is nen heiden aufwand betrieben werden muss billiger wird es wenn die einrichtungskosten durch eine grosse anzahl von platinen geteilt wird
@ Erhard Kunz (ek3d)
>einseitigen Platinen im Euroformat geguckt. Ich war da ohne Aufdrucke
Einseitige Platinen kann man easy zu Hause machen, das muss der
Hobbybastler nicht in Auftrag gegen. Doppelseitige mit guten
Durchkontaktierungen sind dann wieder was für Profis.
MFG
Falk
Hallo Erhard Kunz, der Ausdruck "Teuer" ist relativ. Man kann Platinen sehr billig und dann noch mit entsprechender Qualität bekommen. Mal ist die Qualität gut, mal weniger gut oder auch ganz bescheiden. Ich habe mich entschlossen nur Platinen herstellen zu lassen, wo ich dann absolut sicher bin, die Qualität stimmt und ich ein fehlerfreies Produkt bekomme. Mir nützt es wenig wenn ich stundenlang einen Leiterplattenfehler suchen muss oder gar hoch wertige Bauteile durch einen Fehler auf der Platine zerstöre. Es irgendwie egal ob ich da 2-3 Euro mehr bezahle für einen Prototyp und bei einer Serie kann man ja verhandeln. Ich habe in den letzen 10 Jahren immer fehlerfreie Platinen von meinen Lieferanten erhalten. Mit meinem Lieferanten kann ich mich auch noch telefonisch in der hier typischen Landessprache unterhalten wenn es mal Fertigungsprobleme geben sollte, kommt und kam bereits auch mal vor. Auch bestelle ich nur da wo ich keine Kreditkarte bzw. keine Vorkasse brauche, gerade bei Platinen. Gruss Gerd
Herzlichen Dank für die Antworten! Ich dachte nur das bei den technischen Möglichkeiten gerade mit sehr guter Ausrüstung (sollte man ja annehmen können das die dort vorhanden ist) die Fertigung billiger ausfallen können müsste. Einseitige Platinen würde ich wohl nur in Ausnahmefällen machen lassen, denke ich. Bei Doppelseitigen macht es sicher Sinn, klar. Ach ja, was ich noch fragen wollte: Kennt jemand die Unterschiede zwischen gefräst und geäzt aus eigener Erfahrung? Ich habe noch nie eine gefräste Platine gesehen. Besten Dank und alles Gute!
Hallo Erhard, die Fertigung ist ja auch recht günstig -- aber das Einrichten der Maschinen nicht! Spiel mal bie den diversen Online-Rechnern der Anbieter ein wenig mit den Stückzahlen und Du wirst sehen, dass die Einmalkosten bei kleineren Stückzahlen (naturgemäß) böse draufhauen. Ich hatte oft den Fall, dass ich mir wahlweise für die Summe X 5 doppelseitige Platinen mit Durchkontaktierungen hätte machen lassen können, für X+10 Euro aber auch gleich 20. Ich nehme dann meistens letzteres, dann sind die Einzelpreise auch gleich viel angenehmer (falls z.B. jemand aus dem Forum hier auch plötzlich eine abhaben will ;-) Grüße aus Berlin-Tempelhof, Stefan
@ Erhard es ist schon einiges an Aufwand für eine Platinenfertigung nötig: - Filmerstellung für Layout und Lötstoppmaske - generieren der Bohr und Fräsdaten - bohren, laminieren, belichten, entwickeln und ätzen - thermisches Härten der Lötstoppmaske - eventuell HAL oder ChemSN, entfällt bei SMOBC (Lötstopp auf blankes Cu) Eine Vollverzinnung vor dem Laminieren der LS-Maskewird wegen des Orangehazúteffektes und auch wegen der Materialeinsparung nur noch sehr selten gemacht. Ich fertige meine Platinen selbst, incl LS-Maske in grün oder dunkelblau und gelegentlich bei größeren Stückzahlen auch Bestückungsdruck (Siebdruck)bzw blaues laminat. Ich könnte Dir eventuell mal gegengeringen Obulus solch paar Platinen mitmachen, schick dazu mal eine PN (auf blauen Namen oben Klickern) Bilder von meine Platinen sausen hier auch irgendwo rum. Platinenbauer
Um es kurz zu machen: Ja. Leiterplatten sind für Hobbybastler mit Einzelstücken teuer. Für deine 35.- (zuzgl. Versand) bekommst du zwar bei bilex schon doppelseitig, mit Druck, und bei 321 gibts "handgematschtes" ab und an noch günstiger, aber wenn die Platine mehr kostet, als das Hühnerfutter oben drauf, ist sie einfach teuer. Das die soviel kosten muß, mag ja sein, aber es ist und bleibt teuer. Aber tröste dich: Gutaussehende Gehäuse und professionelle Bedienknöpfe/Tasten/Schalter sind noch viel teurer, wenn man sie denn überhaupt bekommt. Oliver
Nicht zu vergessen, dass Leiterplattenhersteller (zumindest hierzulande) ihre Chemikalien teuer entsorgen lassen müssen. Als Gewerbetreibender is nix mit kostenloser Abgabe beim Wertstoffhof. Bei Platinen aus Bulgarien ... naja, wer weiß, wo die das Zeug hinkippen.
@Christian R. kannst Du Dein Märchen der angeblich kostentreibenden Entsorgung auch mit Zahlen belegen. Der bei weitem größte Kostenblock dürften die Personalkosten beim Abwickeln des Auftrages sein. Einfach mal Deine Rechnung der letzten Autoreparatur/Inspektion ansehen und den ausgewiesenen Arbeitslohn mit den Materialkosten vergleichen.
> Der bei weitem größte Kostenblock dürften die Personalkosten beim > Abwickeln des Auftrages sein. Dann verstehe ich nur nicht ganz, warum eine Leiterplatte in doppelseitig und durchkontaktiert rund 3 mal so teuer ist wie eine einseitige.
@Dieter Werner, ich bin kein Leiterplattenhersteller. Aber vielleicht ist die Herstellung der doppelseitigen und durchkontaktierten Platinen personell aufwendiger (Einrichtung und Umrüstung der Apparate, Qualtiätskontrolle usw). Ich halte es definitiv für ausgeschlossen, daß die Entsorgung der Ätzbrühe doppelseitiger Platinen dreimal so hoch ist wie die einer einseitigen Platine. Wenn Du einen Handwerker zu Dir nach Hause kommen lässt, bist Du allein für die Anfahrt einen locker zweistelligen Pauschalbetrag los.
Ich hab ja nicht behauptet, dass die Entsorgung den Hauptteil ausmacht. Aber die geht auch in die Rechnung ein. Und in Bulgarien, Rumänien usw. hat man natürlich den Faktor Lohn, gar keine Frage.
@ Dieter Werner, Warum die Kosten dreifach sind? Weil der Aufwand doch gewaltig bei einer doppelseitigen Platine ist gegenüber einer einseitigen Platine. Ungfähr läuft das so ab, je nach Herstellverfahren: 1. Platine Bohren 2. Platine Durchkontaktieren, erst chemisch dann galvanisch 3. Filme auf beiden Seiten Ausrichten und Aufbringen 4. Beidseitig Belichten und Entwickeln 5. Ätzen 6. beidseitig Verzinnen 7. Lötstopp auf beiden Seiten aufbringen 8. Platine schneiden
Vielen Dank Gerd, ich kenne das Verfahren. Meine mehr ironisch gemeinte Frage bezog sich auf die Meinung von "Bewunderer": Der bei weitem größte Kostenblock dürften die Personalkosten beim Abwickeln des Auftrages sein. Da aber schon seit vielen Jahren die Prozesse weitgehend automatisiert sind kommen Personalkosten wohl kaum in Frage.
@Dieter, die Firmen werden ohne Personal betrieben? Keine Rüstzeiten, keine Qualitätskontrolle? Keine Verwaltung? Kein Versand? Nehmen wir einen realistischen kalkulatorischen Stundenlohn von ca. 50 Euro/h an, dann entsprechen die 35 Euro gerade mal 42min reiner Arbeitszeit. Bei Einzelanfertigungen werden die Kosten inklusive Gewinn nur auf ein Exemplar umgelegt. Hast Du überhaupt schon mal eine Aufstellung von Fertigungskosten gesehen?
> ... die Firmen werden ohne Personal betrieben? Keine Rüstzeiten, > keine Qualitätskontrolle? Keine Verwaltung? Kein Versand? Und alle die genannten Tätigkeiten erfordern für doppelseitige Platten einen dem mehrfachen Preis von einseitigen Platten entsprechenden Mehraufwand an Personal Arbeitszeit? Maschinen- bzw Anlagenzeit ganz sicher, aber darum ging es hier ja nicht. Na dann kalkulier mal fröhlich drauf los.
@Dieter, ich habe nie behauptet, daß der personelle Aufwand 3mal so groß ist, Du hast die mehrlagigen Platinen ins Gespräch gebracht. Wie das Geschäftsmodell für die einzelnen Platinen aussieht weiß ich nicht. Meine Aussage war, daß die Entsorgungskosten nicht kostenbestimmend sind. Im Gegensatz zu Dir habe ich schon Kostenkalkulationen -zugegebenermaßen nicht für Platinen- erstellt.
der personelle Aufwand bleibt fast gleich, egal ob EE-Platinen, DKLs oder Multilayer gefertigt werden. Der Unterschied liegt in der Anzahl der notwendigen Prozeßschritte, bei Einebenplatinen (EEs)ist der Herstellungsaufwand erheblich niedriger als bei DKLs, da hier noch eine Bohrlochvorbereitung, Manganisierung, eine Aktivierung der Bohrlöcher mittels Palladium (teuer) oder Polymere erfolgt. Zusätzlich folgt im Anschluss noch eine stromlose Dünnschichtkupferabscheidung welche noch galvanisch verstärkt werden muß. Abschliessend wie üblich kommt dann noch beidseitig eine Lötstoppmaske drauf und eine Heiß- oder chemisch-reduktive Verzinnung drauf. Bei Multilayer ist das handling noch umfangreicher, hier werden die 0,3.. 0,5mm starken innenlagen einzeln belichtet, entwickelt und geätzt. Nachfolgend wird dieser Lagenstapel passgenau übereinander gelegt und unter Wärmeeinwirkung verpresst. Danach kommen die prozeßschritte welche bei Durchkontaktierten leiterplatten (DKLs) üblich sind, also Bohren, Konturfräsen,durchkontaktieren , galvanik usw. Hier ist doch klar ersichtlich das eine EE-Platine wesentlich billiger in der Herstellung ist als eine DKL oder MLL. Platinenbauer
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