Die Zeitschrift "Elektronik" führt jedes Jahr eine Leserbefragung zum "Produkt des Jahres" durch. Mit schöner Regelmäßigkeit gewann dort die Leiterplatten CAD-Software "Eagle". In diesem Jahr darf sie da aber scheinbar nicht teilnehmen, weil sie vorher von der Redaktion aussortiert wurde. Viele andere Programme dürfen da gleich gar niemals teilnehmen, weil sie in der "Elektronik" nicht inserieren. Ich habe jetzt erst verstanden, was dieses Siegel "Produkt des Jahres" also wert ist: Nichts. Manchmal dauert es eben länger, bis man was kapiert. Die "Elektronik" ist nach meiner Meinung sowieso schon lange ein wenig herunter gekommen. Es ist mittlerweile ein reines Werbeblatt. Früher war das mal anders. Wenn man heute einen Artikel liest, stellt man fest, dass der Schreiberling zufällig Applikationsingenieur bei der Firma ist, die das im Artikel beschriebene Produkt herstellt. Alle Artikel sind meines Erachtens somit gekaufte Werbefläche. Welcher Elektroniker würde für eine solche Zeitschrift noch Geld ausgeben? Wer will etwas auf deren Gütesiegel geben? Ich nicht.
> Wenn man heute einen Artikel liest, stellt man fest, dass der
Schreiberling zufällig Applikationsingenieur bei der Firma ist
Mit andern Worten, er ist kompetent? Horror.
Dietmar E. schrieb:
> Mit andern Worten, er ist kompetent? Horror.
Jo. Kompetenter, ehrlicher Verkäufer ;-)
> ...stellt man fest, dass der > Schreiberling zufällig Applikationsingenieur bei der Firma ist, die.. Das ist schon seit Jahrzehnten so und übliche Praxis bei allen Fachzeitschriften. Festangestellte Experten für die unendliche Vielfalt an Themen kann sich kein Verlag leisten. Selbst die Chefredakteure sind schon lange keine gestandenen Elektroniker mehr, sondern nur 'Milchreisgesichter' mit Null-Ahnung, und schlimmstenfalls einem BWL-Studium. Das sich eine Zeitschrift durch den Verkauf von Werbefläche finanziert soll garnicht so selten sein. Das Prädikat 'Produkt des Jahres' ist, wie alle Juryentscheidungen subjektiv. Da hab' ich nie was drauf gegeben. Schon garnicht habe ich mir deswegen Eagle gekauft.
Sowas kostet Geld? Da steht zwar ein Preis drauf, ich bin aber sicher, meine Firma bezahlt nicht dafür. Ich finde die ganzen Zeitschriften ganz gut geeignet, um sich auf dem Laufenden zu halten, mal ein paar neue Teile zu sehen für die man sich vorher nicht so interessiert hat. Nur muss ich mal wieder einen Berg davon durchblättern und entsorgen...
Denke, der Preis ist nur so da, bekomme die auch immer unaufgefordert zugeschickt ..... Aber nett zu lesen sind schon manche Beiträge. mfg
In der Hinsicht tut sich meiner Meinung nach Heise positiv hervor, die Artikel sind kompetent und eigentlich immer unabhaengig geschrieben. Ich brauch mir nur anschauen wie die den ersten K10-Rechnertest zerfetzt haben ;) Leider macht heise ja keine Elektronik-Zeitschriften aber in letzter Zeit haben die oefter mal kleinere (aber auch groessere) Projekte veroeffentlicht, ne Zeit lang war da ja garnichts mehr. Finde ich schoen. Aber ich hab schon die ein oder andere Elektronik-Zeitschrift an der FH abgestaubt, teilweise mit Preisen von 10EUR und mehr. Und die Artikel sind in der Tat sehr oft Produktbeschreibungen/Werbung... so offensichtlich dass es ja schon fast peinlich ist. Das ist schon sehr bedauerlich. Gibt es ueberhaupt eine brauchbare Elektronikzeitschrift? Michael
>Es ist mittlerweile ein reines Werbeblatt.
Und aus genau diesem Grund lese ich diese Zeitschrift (über die Firma).
Man bekommt so schnell einen Überblick über neue Produkte und so
entstehen oft neue Designideen.
Da bin ich ganz der Meinung von Carmen. > Und die Artikel sind in der Tat sehr oft > Produktbeschreibungen/Werbung... so offensichtlich dass es ja schon fast > peinlich ist. Das ist schon sehr bedauerlich. Wer das bedauerlich findet darf nicht in der Entwicklung arbeiten. Auch der reine Anzeigenteil ist äusserst wichtig und interessant, ist er doch ein Spiegel der 'Stand der Technik'.
Das mag schon sein, aber ein technischer Bericht sollte sachlich und unbefangen sein, es muessen auch die Schwaechen und Grenzen eines Systems beleuchtet und moegliche Alternativen aufzeigt werden. Um Lobeshymnen auf Produkte zu singen kannste auch nen Wirtschaftler benutzen. Der Anzeigenteil hat seine Daseinsberechtigung aber wenn sich die Texte so lesen als haette man sie aus Marketing-Kampagnien kopiert leidet die Glaubwuerdigkeit empfindlich.
> Der Anzeigenteil hat seine Daseinsberechtigung aber wenn sich > die Texte so lesen als haette man sie aus Marketing-Kampagnien kopiert > leidet die Glaubwuerdigkeit empfindlich. Marktschreierische Elemente sind in den Anzeigen der Elektronik-Fachzeitschriften ganz selten. Da aber auch hier die Nachteile eines Produktes nicht genannt werden, bleibt es deine Aufgabe herauszufinden, wo die Schwächen des Produktes liegen. Das Gleiche passiert dir beim Besuch einer Fachmesse.
> tut sich meiner Meinung nach Heise positiv hervor, die
Artikel sind kompetent und eigentlich immer unabhaengig geschrieben
Heise hat Probleme mit verständlichem Deutsch. Wenn ein Artikel nicht
mindestens 42 oftmals unnötige Fachbegriffe pro Absatz enthält, kriegt
der Autor anscheinend kein Geld.
Finde ich nicht... aber vielleicht faellt mir das auch nicht so auf.
>Heise hat Probleme mit verständlichem Deutsch. Wenn ein Artikel nicht >mindestens 42 oftmals unnötige Fachbegriffe pro Absatz enthält, kriegt >der Autor anscheinend kein Geld. Computer(Linux)-Freaks reden halt so und schließlich muss man die Zielgruppe möglichst perfekt ansprechen.
Golli wrote: > Computer(Linux)-Freaks reden halt so und schließlich muss man die > Zielgruppe möglichst perfekt ansprechen. Ist das etwas verwerfliches?
> Computer(Linux)-Freaks reden halt so
Ja? Besonders schlimm fand ich immer die Artikel zu Firmen-Software. Ein
irres Gestolpere durch Begriffe, die 10% der Leser kennen. Kostprobe:
In einer eigenen Breakout-Session berichteten sie von ihren Erfahrungen.
[...] Auch wenn sich niemand konkret äußern wollte, sind die Pläne, XML
nativ im Notes Object Store abzulegen, offenbar weit vorangeschritten
[...] Im vierten Quartal will Lotus eine generische Version der DRS im
Betatest haben, die auch anderen eine Entwicklung ähnlich
funktionierender Anwendungen erlaubt [...] Das neue Produkt ist
weitgehend identisch mit ONEstones Prozessware 1.6; die wesentliche
Neuerung ist die Anpassung an die kurz bevorstehende Version von
Domino.Doc [...] Prozesse im Workflow werden nicht von Person zu Person,
sondern von Stelle zu Stelle weitergeleitet.
Na, wenn das nicht klar und deutlich ausgedrückt ist, dann weiß ich auch nicht?! ;-))) MfG Paul
Das ist doch Wirtschatfsgelaber, haettest wenigstens nen technischen Text als Beispiel genommen ;)
> haettest wenigstens nen technischen Text als Beispiel genommen ;)
Lies das hier mal Deiner Oma vor:
Bei den 45-nm-Xeons (Harpertown) findet man den Fehler im Specification
Update vom Dezember nicht, vielleicht noch nicht. Das andere Gehäuse
kann sich aber unterschiedlich verhalten, zudem sind sechs Layer und
mehr sowie andere Chipsätze in dieser Szene üblich, sodass leichte
FSB-Anomalien hier wohl keine Rolle spielen dürften. Als Ausgleich gibt
es aber noch acht weitere, teils durchaus übel klingende neuerkannte
Fehler, die zum Teil auch schon bei den älteren 65-nm-Core-2-Duo-Chips
zu finden sind. So wird die Maske für NMIs (nicht maskierbare
Interrupts, die dem Namen zum Trotz im PC doch maskiert werden können)
in bestimmten Fällen bei VM-Entry-Fehlern nicht korrekt zurückgesetzt.
Zwei weitere Fehler der 45-nm-Chips betreffen ironischerweise den TLB,
der ja auch AMD bei den Phenoms und Barcelonas Kummer macht (siehe
Artikel auf S. 80 in c't 02/08). Und auch bei Intel kann es dann unter
„rare conditions“ dazu kommen, dass der Prozessor hängen bleibt. Andere
rare Konditionen können zudem dafür sorgen, dass gemischte streaming
(MOVNTDQA) und non-streaming (MOV ...) Ladebefehle den Prozessor ins Aus
versetzen und dergleichen mehr. Dagegen klingt AMDs TLB-Bug ja fast noch
harmlos.
Du sollst nicht die Kommentare von Heise kopieren sondern wenn schon die Artikeltexte...
Mister Neunmalklug, das Zitat stammt aus der c't, Prozessorgeflüster.
>In der Hinsicht tut sich meiner Meinung nach Heise positiv hervor, die >Artikel sind kompetent und eigentlich immer unabhaengig geschrieben. Unabhängig sind die Artikel schon lange nicht mehr geschrieben. Kommerzielle Produkte werden bei den kleinsten fehlern zerissen und als unbrauchbar bezeichnet, bei OpenSource heißt es selbst bei der unbedienbarsten Alpha.-Version, dass diese schon ganz brauchbar ist und nur noch kleine Schwächen hat. Dies und dieses ewige MS-Bashing von heise waren der Grund, dass ich die ct in die Tonne gekickt habe Objektive Berichterstattung sieht anders aus.
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