Ich habe hier schon öfter Fragen nach Daten- und SPrachübertragung bzw. nach Schaltungen oder fertigen Modulen gelesen. Ist mein Eindruck richtig, das fast alle Antworten von den ISM-Bändern so 433MHz oder 860MHz abzielen? Was ist eigentlich mit den niedrigeren Frequenzen bei 27MHz oder 13,5MHz? Da müssten doch eigentlich wesentlich bessere Reichweiten erzielt werden können. Gibt es einen Grund warum das hier nicht als Antwort kommt? Nach diesem http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/298.pdf Dokument sind das doch ISM Frequenzen. Wahrscheinlich liegt meine WIssenslücke da im gesetzlichen. Oder wo noch? Gruss Oops
>27 Mhz dürfte http://de.wikipedia.org/wiki/CB-Funk sein
An sich schon. Ein Widerspruch. Kann das vielleicht jemand aufklären?
Gruss
Oops
hey, da ich konkret mit der thematik kämpfe : datenübertragung mit hohen bitraten (echtzeit sprache, daten, ...) unterhalb von 1GHz ist aufgrund von techn./physikalischer grenzen und auch (ganz wichtig!!) aufgrund der normen die man einhalten muss nicht möglich ! einzig sinnvolle für hohe bitraten geeigneten bänder sind meiner meinung nach nur die 2.4GHz, 5.8GHz, 24GHz, ... mit dem grossen nachteil der durchdringung !!! gruß Neubi
Hallo oops, Daten- und Sprachübertragung ist nichts für ISM-Frequenzen. ISM bedeutet Industrial, Scientific and Medical. Damit sind Industriesender (Induktionsöfen) oder medizinische Bestrahlungsgeräte gemeint gewesen. Leider hatte sich da mal, ohne dass die Aufsichtsbehörde eingeschritten ist, eine Funkart eingeschlichen, die da eigentlich nicht hingehört: SRDs (Short rage devices), wie Babyfone, Wetterstationen, drahtlose Kopfhörer u.a. Mittlerweilen sind diese SRDs nur noch im 868MHz-Bereich zugelassen, wo auch Sendezeitbeschränkungen teilweise eingeführt sind. Dort ist die Störwahrscheinlichkeit sehr viel geringer als auf 433MHz. Der Bereich bei 27MHz ist dem CB-Funk zugeordnet und auch nur mit entsprechenden Geräten verwendbar. Auf 27MHz und 13.56MHz sind auch Fernsteuerungen zugelassen. Wenn du über längere Strecken Daten übertragen willst, solltest du entweder WLAN mit Richtantennen oder öffentliche Kommunikationsmedien (GSM, UMTS) verwenden. Servus, Helmut.
Helmut -dc3yc wrote: > Mittlerweilen sind diese SRDs nur noch im 868MHz-Bereich zugelassen, wo > auch Sendezeitbeschränkungen teilweise eingeführt sind. Das stimmt so nicht. Zugelassen sind SRD-Anwendungen auch nach wie vor in Teilen der ISM-Bänder, so auf 433 MHz und 2,4 GHz. Lediglich die Sprachübertragung ist dabei ein Auslaufmodell, sie soll zumindest auf 433 MHz nicht mehr eingesetzt werden. > Dort ist die > Störwahrscheinlichkeit sehr viel geringer als auf 433MHz. Das ist der wesentliche Grund, warum die Industrie mehr haben wollte, als nur ein ISM-Band, bei dem dir der Funkamateur von nebenan legal mit einigen 100 W als Primärnutzer des Bandes den Empfänger komplett zustopfen kann. Aus diesem Grunde ist das 868-MHz-SRD-Band aus der Taufe gehoben worden.
Unser Bosch Garagentoröffner arbeitet auf 27 MHz. Ein anderer Toröffner sendet auf 40,685 Mhz und auf der Frequenz habe ich auch schon Gespräche gehört.
andi wrote: > Ein anderer Toröffner sendet auf 40,685 Mhz und auf der Frequenz habe > ich auch schon Gespräche gehört. Ist ebenfalls ein ISM-Band. Die Regulatorien für SRDs in diesem Bereich sind in EN 300 220 und ERC/DEC/(01)03 festgelegt. Da die einzige Einschränkung für SRDs die auf 10 mW ERP sowie eine integrierte Antenne ist, ist auch Sprachübertragung zulässig. Allerdings stehen nur 40 kHz Bandbreite zur Verfügung, das reicht bei Sprachqualität also nur für ca. 3 Kanäle FM (wobei es keine Definition irgendwelcher Kanäle gibt).
Ich möchte doch gerne nocheinmal auf den Kern meiner Frage, nämlich die Bereiche 27MHZ, 13MHz und 9kHz hinweisen. Kann dazu jemand was definitives sagen? Sowas wie >technische Probleme oder >CB Funk finde ich nicht wirklich informativ. Was sind die Probleme, was sind die Vorschriften genau? Was ist mit meinem Dokument vom ersten Posting? Gruss Oops
Oops wrote: > Kann dazu jemand was definitives sagen? Was ist denn deine genaue Frage? Reichweite? Miserabel. 27 MHz sind 11 m Wellenlänge, d. h. du brauchst für eine effektive Antenne so ca. 5 m Abmessungen. Bei niedrigeren Frequenzen noch mehr. Nimm dir einfach mal eine 27-MHz-Babyphonegurke. Die hörst du schon an der nächsten Hausecke mit dem miserablen Empfänger gar nicht mehr, mit einem ordentlichen Empfänger ist nach 200 m Schluss. Wenn du das dann mit einer PMR466-Quatsche (zum Beispiel) vergleichst, die kommen Freifeld auf (3...5) km. Dafür werden sie stärker von der Bebauung beeinflusst. Die Kurzwellenbänder hatte man ursprünglich (in den 1920er Jahren) den Funkamateuren zugeteilt, weil man dort keine vernünftigen Reichweiten für kommerzielle Funkdienste erzielen konnte. Die kommerziellen Dienste hatten sich daher alle auf Lang- und Mittel- wellen breit gemacht. Ironischerweise haben daraufhin die Funk- amateure die Ionosphärenausbreitung entdeckt, und plötzlich war die Kurzwelle auch für kommerzielle Dienste mächtig interessant geworden... 9 kHz kann man schon hören. ;-) Wenn du denkst, dass du wirklich in diesem Frequenzbereich senden willst (davon abgesehen, dass du ja kaum Bandbreite hast und folglich nur extrem niedrige Datenraten erzielen kannst), dann guck dir mal die Antenne von Radio Grimeton im Internet an... > Was sind die Probleme, was sind die Vorschriften genau? Die Fundstellen sind in diesem Thread erwähnt: Beitrag "Sender legal bauen?" > Was ist mit meinem Dokument vom ersten Posting? Hast du es denn durchgelesen? Das beschreibt die reine ISM-Nutzung, also das, wofür diese Bänder ursprünglich einmal geschaffen worden waren: Betrieb von HF-Geräten, deren Ziel nicht die Abstrahlung der HF und Kommunikation über diese ist, sondern bei denen die Abstrahlung nur ein (mehr oder minder ungewollter) Nebeneffekt ist. Es gibt andere Dokumente für andere Dinge, auch bei der BNetzA, oder halt bei ERO (siehe anderer Thread). Deine Anfrage ist viel zu unkonkret, da du Daten- und Sprachübertragung pauschal in einem Topf wirfst. Datenübertragung in deinem Sinne ist wohl das, was die Regulierung als SRD (short-range devices) bezeichnet. Audio und voice sind noch weiter eingeschränkt (international mittlerweile nichtmal mehr auf 433,92 MHz zulässig bzw. nur extrem eingeschränkt, national ist das noch nicht in einer Regelung so erfasst, aber du kannst davon ausgehen, dass das ebenfalls ein Auslaufmodell ist). Die ganze Frage der Konformität und einer entsprechenden Erklärung ist dabei natürlich noch gar nicht erfasst, ebenfalls siehe anderer Thread.
Hallo ich habe mal noch eine allgemeine Frage zu den ISM-Bänder: Wo kann man aktuelle Geschehnisse und Festlegungen im Internet nachlesen?? Denn ich habe mitbekommen das ein neues ISM-Band bei 170MHz freigegeben werden soll. Jetzt wollte ich mal nachlesen wie aktuell das ist und wann es freigegeben werden soll oder wann es möglicherweise schon freigegeben worden ist. MfG Armin
Es ist alles Rechtliche auf den Seiten der Bundesnetzagentur zu finden, dazu gehe man auf: http://www.bundesnetzagentur.de/ und gebe in das Suchfeld rechts oben den Begriff Allgemeinzuteilung ein. Da wird dann alles aufgelistet. Da findet man unter anderem dies: http://www.bundesnetzagentur.de/enid/194d0c91034e5f3385aee5ceba0b3a0e,d0d2d85f7472636964092d0936333139/Frequenzordnung/Allgemeinzuteilungen_9u.html Gruß Jadeclaw.
>>27 Mhz dürfte http://de.wikipedia.org/wiki/CB-Funk sein >An sich schon. Ein Widerspruch. Kann das vielleicht jemand aufklären? CB-Funk ist kein Funkdienst, sondern auch eine ISM-Anwendung (seit es keine Gebühren mehr kostet). Damit rechtlich noch unter den Sekundärnutzern der Frequenz. Man darf sie nutzen (mit zugelassenem Gerät), darf aber niemand stören und muss störungen hinnehmen. Gruß, Christian
Christian Erker wrote: > CB-Funk ist kein Funkdienst, sondern auch eine ISM-Anwendung (seit es > keine Gebühren mehr kostet). Eine Funkanwendung. ISM-Anwendungen sind solche, bei denen die Abstrahlung nur ein parasitärer Effekt ist und nicht das eigentliche Ziel. Die sind separat geregelt. Der praktische Unterschied ist aber gering. ;-)
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