hallo an alle, ich bin ziemlich neu in der hf-technik und habe mich ein bisschen zu baluns eingelesen. jetzt habe ich hier einen 433mhz-transceiver-ic (ax5042) mit differentiellem ausgang und würde gerne eine 50ohm antenne benutzen. die anpassung könnte ich doch mit einem als übertrager ausgeführten balun vornehmen, oder liege ich da ganz falsch? eine anpassung mit dem üblichen geschalte aus C und L (wie auch im datenblatt angegen) würde ich gerne umgehen, weil ich gerne galvanische trennung der antenne hätte. wie muss ich denn meinen balun wickeln und was muss ich sonst so beachten? und weiß vielleicht gleich irgendwer bezugsquellen für fertige teile oder kerne und gehäuse? =) hier noch ein link zum datenblatt meines ICs: http://www.axsem.com/web/documents/reguserspace/ax5042/AX5042_DS_V2_1.pdf vielen dank im voraus, grüße, holli
Das Datenblatt schweigt sich ja ein wenig über die tatsächliche HF-Impedanz an ATNN/ANTP aus. Selbst ihre symmetrische Antenne haben sie über ein Anpassnetzwerk angeschaltet im Applikations- beispiel. Das müsste man mal durchrechnen, um den genauen Widerstand rauszufinden. Fertige Balune gibt's beispielsweise bei Würth. Vorsicht aber, teilweise haben derartige Filterschaltungen auch noch die ,,Nebenwirkung'', dass sie die erste Oberwelle auf ein Maß absenken, dass damit die einschlägigen Regelungen erst eingehalten werden. In dem Falle müsstest du nachmessen, ob der Balun allein diese (infolge der Symmetrie) trotzdem noch ausreichend unterdrückt oder nicht.
hallo jörg, vielen dank erst mal für deine antwort. könnte ich für die unterdrückung der oberwellen ein pi-glied im 50 ohm-zweig benutzen? wegen der impedanz der antennen-pins hab ich mit dem hersteller gesprochen und die haben mir folgenden wert genannt. Z = (116 + j41) Ohm für 433MHz. wie müsste denn der balun grundsätzlich aufgebaut sein? ich würde mal instinktiv auf sowas hier tippen: http://www.toko.co.jp/products/en/transformers/img/balun_pin02.gif wobei an 1 und 3 die differentiellen leitungen anliegen und an 2 die masse. ist das vllt sogar richtig? hättest du vllt noch einen literatur- oder website-tipp zur berechnung der werte? ich habe bisher nur immer impedanzanpassung in unsymmetrischen zweigen gefunden. grüße, holli
hf-wissbegieriger wrote: (Deine Shifttaste ist kaputt, kannste mal reparieren lassen.) > könnte ich für die unterdrückung der oberwellen ein pi-glied im 50 > ohm-zweig benutzen? Ja, aber welchen Vorteil hast du dann noch vom Balun? Da kannst du doch gleich die vorgeschlagene Anpassschaltung benutzen. > wegen der impedanz der antennen-pins hab ich mit dem hersteller > gesprochen und die haben mir folgenden wert genannt. Z = (116 + j41) Ohm > für 433MHz. Da hammer den Salat. Ein doch recht nennenswerter nichtohmscher Anteil. Damit wirst du mit einer reinen Trafo-Lösung nie eine exakte Anpassung erreichen. Ob das tolerierbar ist für dich oder nicht, kannst du eigentlich nur durch Messungen entscheiden. > wie müsste denn der balun grundsätzlich aufgebaut sein? Naja, du hast ein ziemlich ,,eckiges'' Widerstandsverhältnis, damit sind die einfachen (N-filar gewickelten) Baluns außen vor. Der Betrag der Impedanz dort ist 123 Ω. Hmm, naja, das Windungszahlverhältnis für eine rein betragsmäßige Anpassung liegt bei 1,56:1, das könnte man also als 3:2 ganz gut annähern, siehe Anhang. Aber: du hast dabei nicht die Balun-typische Zwangssymmetrierung der symmetrischen Seite, da man dafür die hochohmige Seite in der Mitte anzapfen müsste. Das widerspricht der N-Filarität. Um das also zu erreichen, müsste man das Ganze nochmal verdoppeln und mit 10 Drähten wickeln (6 links, 4 rechts).
> (Deine Shifttaste ist kaputt, kannste mal reparieren lassen.) Entschuldigung, ist repariert! > > könnte ich für die unterdrückung der oberwellen ein pi-glied im 50 > > ohm-zweig benutzen? > > Ja, aber welchen Vorteil hast du dann noch vom Balun? Da kannst > du doch gleich die vorgeschlagene Anpassschaltung benutzen. Es geht mir mit dem Balun eigentlich "nur" um induktive galvanische Trennung der Antenne vom Rest. Und da dachte ich mir, dass ich gleich die Anpassung damit vornehmen könnte. Allerdings fehlt mir das nötige Wissen dazu und ich glaube fast, ich lass das bleiben. Könnte ich die Anpassschaltung aus dem Datenblatt übernehmen und am Ausgang einfach einen 1:1 Übertrager benutzen? An sich gefällt mir das eigentlich gar nicht, aber in der Not... >> wegen der impedanz der antennen-pins hab ich mit dem hersteller >> gesprochen und die haben mir folgenden wert genannt. Z = (116 + j41) Ohm >> für 433MHz. > > Da hammer den Salat. Ein doch recht nennenswerter nichtohmscher > Anteil. Damit wirst du mit einer reinen Trafo-Lösung nie eine > exakte Anpassung erreichen. Ob das tolerierbar ist für dich oder > nicht, kannst du eigentlich nur durch Messungen entscheiden. Wäre also eine Impedanzkorrektur mit einem LC-Gebinde nötig, oder? So ganz verstehe ich das Referenz-Design aus dem Datenblatt leider auch nicht. Könnte ich mit einem Kondensator den imaginären Beitrag zur Impedanz "kompensieren"? Z_kond = -j*1/(2*pi*f*C). Bin ich da auf dem richtigen Weg? >> wie müsste denn der balun grundsätzlich aufgebaut sein? > > Naja, du hast ein ziemlich ,,eckiges'' Widerstandsverhältnis, > damit sind die einfachen (N-filar gewickelten) Baluns außen vor. > Der Betrag der Impedanz dort ist 123 . Hmm, naja, das > Windungszahlverhältnis für eine rein betragsmäßige Anpassung > liegt bei 1,56:1, das könnte man also als 3:2 ganz gut annähern, > siehe Anhang. Wie kommst du denn auf dieses Verhältnis? Bis zum Betrag der Impedanz kann ich dir noch folgen. > Aber: du hast dabei nicht die Balun-typische Zwangssymmetrierung > der symmetrischen Seite, da man dafür die hochohmige Seite in > der Mitte anzapfen müsste. Das widerspricht der N-Filarität. > Um das also zu erreichen, müsste man das Ganze nochmal verdoppeln > und mit 10 Drähten wickeln (6 links, 4 rechts). jetzt gefällt mir mein 1:1 Übertrager fast schon wieder besser =) Grüße, holli
hf-wissbegieriger wrote: > Es geht mir mit dem Balun eigentlich "nur" um induktive galvanische > Trennung der Antenne vom Rest. Was wäre denn der Vorteil gegenüber der kapazitiven galvanischen Trennung? Höhere Gleichspannungen können gewöhnliche HF-Übertrager ja ohnehin nicht isolieren. > Könnte ich die Anpassschaltung aus dem Datenblatt übernehmen und am > Ausgang einfach einen 1:1 Übertrager benutzen? Das würde sicher gehen. > Könnte ich mit einem Kondensator den imaginären Beitrag zur Impedanz > "kompensieren"? Z_kond = -j*1/(2*pi*f*C). Bin ich da auf dem > richtigen Weg? Ich glaube ja, würde mir es aber in einer Simulation nachrechnen lassen... > Wie kommst du denn auf dieses Verhältnis? Bis zum Betrag der > Impedanz kann ich dir noch folgen. Wurzel aus dem Impedanzverhältnis, die Windungszahl geht quadratisch ein.
>Was wäre denn der Vorteil gegenüber der kapazitiven galvanischen >Trennung? > >Höhere Gleichspannungen können gewöhnliche HF-Übertrager ja ohnehin >nicht isolieren. Hmm, ich hätte hier schon Typen bis 1,5kV. Kondensatoren mit ansprechender Güte finde ich "nur" bis 500V. >> Könnte ich die Anpassschaltung aus dem Datenblatt übernehmen und am >> Ausgang einfach einen 1:1 Übertrager benutzen? > >Das würde sicher gehen. Ist das auch eine "geschickte" Lösung? Oder könnte ich mir ein paar L/C sparen, wenn ich deren Funktion mit in den Übertrager integriere? Ich will natürlich möglichst wenig von meiner Ausgangsleistung herschenken. Grüße, holli
hf-wissbegieriger wrote: >>Höhere Gleichspannungen können gewöhnliche HF-Übertrager ja ohnehin >>nicht isolieren. > Hmm, ich hätte hier schon Typen bis 1,5kV. Die wirst du aber kaum in beliebigen Windungszahlverhältnissen bekommen. >>Das würde sicher gehen. > Ist das auch eine "geschickte" Lösung? Wenn es dir insbesondere auf die galvanische Trennung ankommt, ist es wahrscheinlich der beste Kompromiss. > Oder könnte ich mir ein paar L/C > sparen, wenn ich deren Funktion mit in den Übertrager integriere? Geht schlecht. Ein Übertrager hat keine konstante Induktivität, da ihm ja Energie über die Sekundärseite entzogen wird.
Dann bleibt mir nur noch zu sagen: vielen Dank, Jörg! Einfach Spitze! Auf gehts zum 1:1 Übertrager Grüße, holli
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