Forum: Offtopic Antrieb bei Straßenbahnen und U-Bahnen


von H.H.Gunst (Gast)


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Hallo,
haben elektrisch angetriebene Straßenbahnen und U-Bahnen eigentlich ein 
schaltbares Getriebe zwischen Motor und Rädern?

: Verschoben durch Moderator
von nicht "Gast" (Gast)


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Nein.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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In der Regel nicht. Man kann soetwas auch halb-elektrisch durch ein 
Umschalten der Polpaarzahl lösen.

von Udo S. (urschmitt)


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Warum? Moderne Asynchronmotore mit entsprechenden Umrichtern haben quasi 
von 0 bis max Drehzahl ein konstantes Drehmoment.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Es ist nicht alles modern, was auf den Schienen fährt. So manche Technik 
stammt aus den 70ern.

von Udo S. (urschmitt)


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Kevin K. schrieb:
> Es ist nicht alles modern, was auf den Schienen fährt. So manche Technik
> stammt aus den 70ern.

Auch damals hatten die Dinger kein Getriebe. Die damals verwendeten 
Gleichstrom oder Wechselstrom Reihenschlussmotoren haben gerade beim 
Anfahren das höchste Moment.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Die damals verwendeten
> Gleichstrom oder Wechselstrom Reihenschlussmotoren haben gerade beim
> Anfahren das höchste Moment.

Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
eine Feldschwächung.  Sowas hat man schon in den 1930er Jahren gemacht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Hecht
http://www.strassenbahnforum.de/viewtopic.php?f=11&t=868&start=15#p27107

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
> eine Feldschwächung.
Aber nur, wenns nicht berauf geht...   ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
> eine Feldschwächung.  Sowas hat man schon in den 1930er Jahren gemacht.

Meines Wissens ist die Straßenbahn-Tuningszene recht überschaubar :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
>> eine Feldschwächung.  Sowas hat man schon in den 1930er Jahren gemacht.
>
> Meines Wissens ist die Straßenbahn-Tuningszene recht überschaubar :-)

Naja, wenn ich richtig gelesen habe, hält der schon erwähnte
"Grosse Hecht" den Geschwindigkeitsweltrekord für Strassenbahnen.
Gruss
Harald

von Strab (Gast)


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Hallo,

wegen der besonders geeigneten Drehmoment/Drehzahl Kennlinie von 
E-Motoren (Einphasen-Reihenschlussmotor und Kurzschlussläufer) ist ein 
schaltbares Getriebe nicht notwendig.
Trotzdem ist "natürlich" eine Getriebestufe zwischen Motorwelle und 
Radsatz vorhanden (min. Ritzel und Großrad), auch die mittlerweile nicht 
mehr wirklich neuen Drehstromantriebe sind mechanisch untersetzt obwohl 
sehr niederige Drehzahlen bei großen Drehmoment möglich sind, was aber 
dann doch die Motoren stark belastet (nicht nur wegen der geringen 
Kühlung durch die geringe Drehzahl - da kommt noch jede Menge anderes 
hinzu).

E-Motoren sind die ideale Antriebsquelle für Fahrzeuge -  nicht nur bei 
Diesellokomotiven wird der Dieselmotor nur genutzt um über einen 
Generator Strom zu erzeugen (der Dieselmotor läuft dann in einen 
günstigen Betriebspunkt mit "guten" Wirkungsgrad) und der Antrieb 
erflogt über Elektromotoren.
(Es gibt auch Lösungen mit Strömungsgetriebe - aber mehr aus der Zeit 
als die Steuerung der E-Motoren noch groß und ineffizient war ).

mfg

   Strab

von Uwe R. (aisnmann)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Jörg Wunsch schrieb:
>>> Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
>>> eine Feldschwächung.  Sowas hat man schon in den 1930er Jahren gemacht.
>>
>> Meines Wissens ist die Straßenbahn-Tuningszene recht überschaubar :-)
>
> Naja, wenn ich richtig gelesen habe, hält der schon erwähnte
> "Grosse Hecht" den Geschwindigkeitsweltrekord für Strassenbahnen.
> Gruss
> Harald

Hmm, steht so da. Allerdings hab ich mal gelesen, leider find ich es 
gerade nicht, das die heutigen niederflur gelenktriebwagen mal 
testhalber 110km/h gefahren sind. Auf der Stübelallee soll das gewesen 
sein, zu testzwecken. Ist schon lange her, vielleicht stand es in der 
Zeitung und bezieht sich auf die erste generation. Vielleicht auch ein 
inoffizieller rekord, sodass der vom hechtwagen noch bestand hat.

bye uwe

von njlijlohn (Gast)


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Strab schrieb:
> wegen der besonders geeigneten Drehmoment/Drehzahl Kennlinie von
> E-Motoren (Einphasen-Reihenschlussmotor und Kurzschlussläufer)

Wie sieht so eine Kennlinie aus?

von Solide Vollnarkose (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Aber nur, wenns nicht berauf geht...   ;-)

"berauf"? Bitte vor dem Posten den Beitrag noch einmal lesen, bei Bedarf 
auch von Fremden lesen lassen.

von laestermaul (Gast)


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Solide Vollnarkose schrieb:
> von Fremden lesen lassen.

man sagt "gegenlesen"

Hat der Anästhesist gepfuscht? ;-)

von Solide Vollnarkose (Gast)


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Ich habe die Vollnarkose nur vorgetäuscht, um den Anästhesisten nicht zu 
enttäuschen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kevin, Udo und Jörg.

>>>>> In der Regel nicht. Man kann soetwas auch halb-elektrisch durch ein
>>>>> Umschalten der Polpaarzahl lösen.
>>>> Warum? Moderne Asynchronmotore mit entsprechenden Umrichtern haben quasi
>>>> von 0 bis max Drehzahl ein konstantes Drehmoment.
>>> Es ist nicht alles modern, was auf den Schienen fährt. So manche Technik
>>> stammt aus den 70ern.
>> Auch damals hatten die Dinger kein Getriebe. Die damals verwendeten
>> Gleichstrom oder Wechselstrom Reihenschlussmotoren haben gerade beim
>> Anfahren das höchste Moment.
> Wenn man später die Drehzahl noch weiter erhöhen will, geht das über
> eine Feldschwächung.  Sowas hat man schon in den 1930er Jahren gemacht.


Die alte E&H E-Lok (Werksbahn, 600V Gleichstrom, Baujahr 192x oder 
193x), an der ich bei meiner Ausbildung anno 198x rumgeschraubt habe, 
hatte 4 Fahrmotoren. Die konnten alle in Reihe oder in zwei Gruppen zu 
zweit Parallel in Reihe oder alle Parallel geschaltet werden. Für die 
Feinregelung wurde dann am Erregerstrom manipuliert. Die Motore hatten 
zwar eine Reihenschlusswicklung, aber zusätzlich noch mehrere separate 
Erregerwicklungen, die ebenfalls in Parallel- oder Reihenschaltung mit 
oder gegen das Feld der Reihenschlusswicklung geschaltet werden konnten.

Selber gefahren habe ich das Teil natürlich nicht. Darum kann ich auch 
nicht sagen, ob die Fahreigenschaften gut und zeitgemäß waren. Sehr 
schlecht können sie nicht gewesen sein, sonst wären die Loks nicht über 
50 Jahre im Einsatz gewesen.

Aus Erzählungen weiss ich aber, das die Lokführer im Winter bei Raureif 
aufpassen mussten, das der Stromabnehmer bei langsamer Fahrt nicht durch 
das Eis abgehoben wurde, und einen Lichtbogen zog, der die Oberleitung 
lokal durchschmolz. Inwieweit so etwas bei Strassenbahnen auch relevant 
ist, kann ich nicht sagen. Allerdings dürfte die Leistung insgesammt bei 
Strassenbahnen geringer sein, weil Strassenbahnen keine 1000t ziehen 
müssen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In den Sechzigern wurden neue Gelenktriebwagen eingesetzt, da konnte man 
dem Fahrer zuschauen. Eine große Kurbel mit einem Zeiger daneben, der in 
Stufen geschaltet wurde war das einzige Bedienelement. Ich nehme an, 
dass damit die Polzahl der Motoren umgeschaltet wurde. Wenn er zu 
schnell anfuhr flog eine Sicherung raus und er musste über seinem Kopf 
einen Griff drehen, um sie wieder einzuschalten.
Zum Bremsen wurde im Sommer ein großer Widerstand auf dem Dach der 
Strassenbahn benutzt, im Winter die Heizung gespeist.
Später in den Siebzigern kamen die ersten Thyristorsteuerungen. Mit der 
Entstörung war man noch nicht so vertraut, die Durchsageanlage hatte 
anfangs ziemlich elektrische Begleitgeräusche.

http://www.rnv-online.de/service/eventfahrzeuge.html
damals waren die Wagen nicht ganz so bunt

von laestermaul (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:

> http://www.rnv-online.de/service/eventfahrzeuge.html
> damals waren die Wagen nicht ganz so bunt


Schöne nostalgische Idee, diese Strassenbahn-Oldtimer der RNV!

Vor zwei Jahren charterte das örtliche JobCenter der Agentur für Arbeit 
eines dieser "Event-Fahrzeuge". Mit einigen Arbeitsvermittlern an Bord 
drehte der Oldie einen ganzen Tag lang seine Runden in der Innenstadt. 
Die aufwendig promotete Aktion wandte sich speziell an Arbeitslose Ü50, 
die jederzeit zusteigen konnten und sich so vorteilhaft der 
Öffentlichkeit als durchaus arbeitswillig darstellten. Kein Quatsch!

Selbstverständlich wurde kein Beförderungsentgelt erhoben und auch die 
während des Beratungsgesprächs gereichten Erfrischungen waren gratis. 
Das Geld des Steuerzahlers wurde hier sinnvoll investiert, denn immerhin 
gelang es, zwei(!) Arbeitslose in eine Hausmeister-Tätigkeit zu 
vermitteln.

Ausser den obengenannten Oldies für "Special Events" fahren im 
alltäglichen Linienvekehr der RNV auch noch alte, gammelige Bahnen, die 
teilweise über 40 Jahre auf dem Buckel haben:

http://www.flickr.com/photos/johnv2400/8060042751/

RNV-Kunden beklagen sich übrigens häufig über miesen Service in vielen 
Bereichen. Dafür werden dann aber auch gerne überdurchschnittlich hohe 
Ticketpreise genommen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Eine große Kurbel mit einem Zeiger daneben, der in
> Stufen geschaltet wurde war das einzige Bedienelement. Ich nehme an,
> dass damit die Polzahl der Motoren umgeschaltet wurde.

Nö, teils Vorwiderstände, teils die schon genannte Feldschwächung.

Der "Beschleuniger" der Tatra T4 hatte wohl 99 Stellungen. ;-)  Dafür
musste der Fahrer den nicht mehr mit der Hand direkt schalten, sondern
er hatte ein Fahrpedal, das den Beschleuniger selbst weiterschalten
ließ.  Von "voller Beschleunigung" bis "Vollbremsung" brauchte das
Teil aber wohl um die 1 Sekunde, bis er durchlaufen war ... dumm für
den trottligen Linksabbieger, der sich gerade eben mit dem PKW vor
die Straßenbahn gesetzt hatte, um danach festzustellen, dass er nun
eine Vollbremsung vollführen muss.

> Später in den Siebzigern kamen die ersten Thyristorsteuerungen. Mit der
> Entstörung war man noch nicht so vertraut, die Durchsageanlage hatte
> anfangs ziemlich elektrische Begleitgeräusche.

Erinnert mich an die Metro-Züge sowjetischer Bauart, wie sie außer
in Moskau oder Leningrad auch in Prag fuhren.  Da hatte man auch
einen permanenten Ton, der "in der Luft lag", besonders natürlich
bei den Ansagen.

von Georg A. (georga)


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Da müsste es aber schon noch eine normale Luftdruckbremse per Fusspedal 
gegeben haben. Rein elektrisch wird AFAIK gar nicht zugelassen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:
> Da müsste es aber schon noch eine normale Luftdruckbremse per Fusspedal
> gegeben haben.

Nein, gibt es nicht.  Es gibt eine Schienenbremse als letzte
Rettung, und wenn ich mich recht erinnere, noch eine Federspeicher-
bremse als Feststellbremse.  Druckluft haben die Tatras nie gehabt.

Die Schienenbremse wird aber nicht gegen die Fahrmotoren aktiviert,
daher muss der Beschleuniger eben trotzdem erstmal zumindest aus
der Fahrstellung rausgelaufen sein, bevor da was bremst.

Die komplette Bremse ist da übrigens über ein Fußpedal gesteuert.

Und ja, die Teile sind auch nach der BOStrab der BRD nach wie vor
zugelassen, auch wenn sie hier nach und nach aus dem regulären
Dienst verschwinden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die hatten aber unter einem Sitz einen Sandbehälter, der im Notfall noch 
auf die Schiene streuen konnte. Eine Wirbelstrombremse, die 
berührungslos bremst gab es damals noch nicht?
Die Bahn auf dem Flickr-Foto ist ein Waggon der OEG (Oberrheinische 
Eisenbahn Gesellschaft), die das Städtedreieck 
Mannheim-Weinheim-Heidelberg befährt. Die hatten auch noch am längsten 
die alten Bahnen, die etwa wie das "Eventfahrzeug" aus den Dreissigern 
aussahen.
Mit der Thyristorsteuerung kam soweit ich weiß auch eine 
Energie-Rückspeisung in das Netz.
Die Heidelberger haben übrigens seit einigen Jahren einen dicken 
Kondensator an Bord, der ein paar Meter am EMV-gefährdeten Uniklinikum 
"stromlos" vorbeifährt - ich hatte das schon mal hier erwähnt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Die hatten aber unter einem Sitz einen Sandbehälter, der im Notfall noch
> auf die Schiene streuen konnte.

Das braucht jede Bahn (auch Eisenbahn).  Hängt einfach mit der
geringen Reibung des Stahlreifens auf dem Gleis zusammen.

> Eine Wirbelstrombremse, die
> berührungslos bremst gab es damals noch nicht?

Berührungslos?  Nö.

Hier ist die Technik recht detailliert erläutert (ab Seite 14):

http://www.tatrawagen.de/werbeprospekt.pdf

> Die Heidelberger haben übrigens seit einigen Jahren einen dicken
> Kondensator an Bord, der ein paar Meter am EMV-gefährdeten Uniklinikum
> "stromlos" vorbeifährt - ich hatte das schon mal hier erwähnt.

Wofür braucht man da einen Kondensator?  Ein Schienenfahrzeug kann
relativ weit rollen.  Sowas gibt's auch bei der Eisenbahn zuweilen,
erstens natürlich als Trennbereich zwischen verschiedenen Netzen
(Grenzübergänge), aber auch in Bereichen, wo kein Platz für die
Oberleitung ist (Tunnelanlage vor dem Leipziger Hauptbahnhof).  Der
Tfz. muss dann aufgrund seiner Streckenkenntnis wissen, dass er dort
rollen muss.

Einen Fahrmotor aus einem Kondensator zu betreiben, kann ich mir
selbst heute nicht vorstellen.  Auch die Hybrid-Busse benutzen
allesamt entweder Batterien oder mechanische Energiespeicher (Gyro).

von U. B. (Gast)


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Der klassische Gleichstromantrieb bei Bahnen hatte 2 
Reihenschlussmotoren z.B. à 100 kW mit einem Widerstandsschaltwerk.
Die Widerstände waren auf dem Dach und teilweise als Heizung im
Fahrgastraum angebracht.
( Die Verluste in den Widerständen sollen nur um 7% betragen haben, so 
warm wurde das nicht ... )
Bei ganz niedriger Drehzahl lagen die Motoren in Serie, dann parallel, 
Feldschwächung gab es teilweise bereits ab 25 km/h.

Später wurden solche Reihenschlussmotoren mittels Gleichstromsteller 
gesteuert, ein derartiger ausgerüsteter achtachsiger GT8SU mit 300 kW 
fuhr sogar als Stadt- bzw. U-Bahn in Düsseldorf/Duisburg.

Der jetzt übliche 4q-Drehstromantrieb mit Asynchronmotor nutzt sehr wohl 
ebenfalls die Feldschwächung, ca. bis 2-fache Nenndrehzahl.

Die Dieselloks in Deutschland haben mehrheitlich hydraulische 
Kraftübertragung, also keinen elektrischen Hauptantrieb.

von Frank X. (flt)


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U. B. schrieb:
> Die Dieselloks in Deutschland haben mehrheitlich hydraulische
> Kraftübertragung, also keinen elektrischen Hauptantrieb.

Abgesehen von den russischen Ljudmillas...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank Xy schrieb:
> U. B. schrieb:
>> Die Dieselloks in Deutschland haben mehrheitlich hydraulische
>> Kraftübertragung, also keinen elektrischen Hauptantrieb.
>
> Abgesehen von den russischen Ljudmillas...

Die ich nun wieder als "mehrheitlich" angesehen hätte... fahren denn
die noch älteren (V180/V200 und dergleichen) wirklich noch?  OK,
all die Rangierloks muss man da sicher auch mit zählen, die werden
am Ende zahlenmäßig die Mehrheit haben. :-)

Das meiste, was heute mit Diesel gefahren wird, dürften doch
mittlerweile Triebzüge im Personenverkehr sein, oder?  (Zumindest,
wenn man nach Personen- oder Tonnenkilometern zählt.)

OK, schweift ganz schön ab jetzt ...

von Frank X. (flt)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Frank Xy schrieb:
>> U. B. schrieb:
>>> Die Dieselloks in Deutschland haben mehrheitlich hydraulische
>>> Kraftübertragung, also keinen elektrischen Hauptantrieb.
>>
>> Abgesehen von den russischen Ljudmillas...
>
> Die ich nun wieder als "mehrheitlich" angesehen hätte... fahren denn
> die noch älteren (V180/V200 und dergleichen) wirklich noch?  OK,
> all die Rangierloks muss man da sicher auch mit zählen, die werden
> am Ende zahlenmäßig die Mehrheit haben. :-)
> .

Schau mal hier:

http://www.bahnbilder.de/name/zeitachse/jahr/2008/monat/juli/seite/27.html

Oder Google Bildersuche nach "Trafotransport"

von U. B. (Gast)


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> ... fahren denn die noch älteren (V180/V200 und dergleichen)
> wirklich noch?

Die Taigatrommel jedenfalls habe ich bei uns ( Hauptstrecke ) seit 
mindestens 10 Jahren nicht mehr gehört ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank Xy schrieb:

> Schau mal hier:
>
> http://www.bahnbilder.de/name/zeitachse/jahr/2008/monat/juli/seite/27.html

Da sehe ich aber in der Mehrheit Elloks. ;-)

U. B. schrieb:
> Die Taigatrommel jedenfalls habe ich bei uns ( Hauptstrecke ) seit
> mindestens 10 Jahren nicht mehr gehört ...

Hier (ich arbeite ein Stück hinter dem Bahnhof Dresden-Neustadt)
fährt regelmäßig eine lang.  Irgendjemand meinte mal, die würden
aus Nossen damit fahren.  Da die Strecke hier aber elektrifiziert ist,
sind (vom Rangierbetrieb und den VTs in Richtung Görlitz oder Zittau
abgesehen) natürlich elektrisch angetriebene Züge in der Mehrzahl.

Ist deine Hauptstrecke eine nicht elektrifizierte?

von Frank X. (flt)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich hab den Thread wieder gefunden:
Beitrag "Kennt jemand solche fette Kondesatoren?"
und hier nochmal das Zitat zur "Supercap-Technik":
http://www.uni-heidelberg.de/presse/news08/pm280415-9str.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Ich hab den Thread wieder gefunden:
> Beitrag "Kennt jemand solche fette Kondesatoren?"

Überredet. ;-)  Das Einzige, warum ich mir vorstellen kann, dass
man das braucht ist, falls die Bahn zwischendrin anhalten und dann
wieder anfahren muss.

von J. A. (gajk)


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Udo Schmitt schrieb:
> Kevin K. schrieb:
>> Es ist nicht alles modern, was auf den Schienen fährt. So manche Technik
>> stammt aus den 70ern.
>
> Auch damals hatten die Dinger kein Getriebe. Die damals verwendeten
> Gleichstrom oder Wechselstrom Reihenschlussmotoren haben gerade beim
> Anfahren das höchste Moment.

Drum gehen Elektroautos beim Anfahren auch ab wie Schmitts Katze. Vor 
einiger Zeit kam ein Beitrag im Fernsehen, in dem ein Elektromotorad 
Sieger bei einem 1/4-Meilen-Rennen wurde - mit mehr als einer halben 
Sekunde Vorsprung.

Da muss man beim Anfahren aufpassen, dass es einem die Armbanduhr nicht 
abreißt.

von Johannes S. (demofreak)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> Das ist aber keine Taigatrommel, sondern eine Ludmilla.

Sind aber beide Diesel-elektrisch, darum ging's ja.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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J. Ad. schrieb:
> Drum gehen Elektroautos beim Anfahren auch ab wie Schmitts Katze. Vor
> einiger Zeit kam ein Beitrag im Fernsehen, in dem ein Elektromotorad
> Sieger bei einem 1/4-Meilen-Rennen wurde - mit mehr als einer halben
> Sekunde Vorsprung.
Ich will mal in einem Ariel Atom oder Wrightspeed X1 sitzen ;)
http://www.youtube.com/watch?v=uEXcLYqRcSs
http://www.youtube.com/watch?v=8qDZOBQs60w

von Icke ®. (49636b65)


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Kevin K. schrieb:

> Ich will mal in einem Ariel Atom oder Wrightspeed X1 sitzen ;)

Naja, so beeindruckend die Beschleunigung auch ist, für mehr als kurze 
Sprints taugt die Kiste nicht. In einem echten Rundstreckenrennen dürfte 
dem Teil nach einer Viertelstunde der Saft ausgehen.

von U. B. (Gast)


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@Jörg Wunsch v. 19.11.2012 19:19

Die hiesige Hauptstrecke ist elektrifiziert, 3 gleisig
( mit Überholspur ) mit UIC-60 Schienen und vier (?) Unterwerken auf
ca. 100 km.

von J. A. (gajk)


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Icke ®. schrieb:
> Kevin K. schrieb:
>
>> Ich will mal in einem Ariel Atom oder Wrightspeed X1 sitzen ;)
>
> Naja, so beeindruckend die Beschleunigung auch ist, für mehr als kurze
> Sprints taugt die Kiste nicht. In einem echten Rundstreckenrennen dürfte
> dem Teil nach einer Viertelstunde der Saft ausgehen.

Für einen eindrucksvollen Start an der Ampel neben einem Ferrari langt 
es allemal...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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U. B. schrieb:
> Die hiesige Hauptstrecke ist elektrifiziert, 3 gleisig
> ( mit Überholspur ) mit UIC-60 Schienen und vier (?) Unterwerken auf
> ca. 100 km.

Ja, dann ist es auch kein Wunder, wenn du da nicht mehr viele
sowjetische Großdieselloks erlebst. ;-)

Auf nicht elektrifizierten Strecken wird man sie häufiger finden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:

> Aus Erzählungen weiss ich aber, das die Lokführer im Winter bei Raureif
> aufpassen mussten, das der Stromabnehmer bei langsamer Fahrt nicht durch
> das Eis abgehoben wurde, und einen Lichtbogen zog, der die Oberleitung
> lokal durchschmolz. Inwieweit so etwas bei Strassenbahnen auch relevant
> ist, kann ich nicht sagen. Allerdings dürfte die Leistung insgesammt bei
> Strassenbahnen geringer sein, weil Strassenbahnen keine 1000t ziehen
> müssen.

Die Konstruktionen und Dicke der Oberleitung sehen bei Straßenbahnen 
ähnlich aus, wie bei der großen Bahn. Die Motorleistung ist erheblich 
geringer, aber auch die Oberleitungsspannung um etwa die gleiche 
Größenordnung. Damit könnten die Ströme wiederum ähnlich sein.

Möglicherweise schmelzen die Oberleitungen sich ja im Betrieb frei, oder 
es gibt irgendwo eine Enteisungsschaltung.

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> es gibt irgendwo eine Enteisungsschaltung.

Wenn man sieht, wie hübsch flackernd Bahnen die Umgebung beleuchten wenn 
die Oberleitung Eis dran hat, dann glaub ich nicht recht daran.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wenn man sieht, wie hübsch flackernd Bahnen die Umgebung beleuchten wenn
> die Oberleitung Eis dran hat, dann glaub ich nicht recht daran.

In Köln sah ich es in fast 20 Jahren nie. Und ich war dort ein 
begeisterter Straßenbahnkunde. OK, sie haben ein milderes Klima im 
rheinischen Becken. Es war nicht ganz so kalt wie in Eifel oder 
Oberbergischem Land. Aber -27°C gab es da auch.

Was in Köln vermehrt Lichtbögen zog, das waren die neueren Bahnen ab 
1980. Keine Ahnung, warum, denn erheblich mehr Leistung als die 
Vorgeneration hatten die auch nicht. Die Bahngenerationen um 1950 und 
1960 hatten wohl aber große Vorwiderstandsdekaden zur Motorsteuerung, 
das dämpft Lichtbögen sicherlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Es ist nicht so sehr eine extrem niedrige Temperatur der Luft, die für 
Eis an den Oberleitungen sorgt, sondern die Temperatur des Regens. 
Unterkühlter Regen sorgt dafür, d.h. Tropfen unter 0°C (ja, das geht).

Allerdings brauchts für solchen Eisregen saubere Luft.

von Wilhelm F. (Gast)


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Die Oberleitung wird sich durch den Fahrbetrieb aber schon auch ein 
wenig frei schmelzen. Ein paar Grade Temperatur werden es schon sein, 
die die Leitung auf voller Länge durch den Fahrstrom erzeugt.

von U. B. (Gast)


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@Wilhelm Ferkes:

Die B80 bzw. B100 u.a. in Köln haben bis 470 kW, frühere Bahnen z.B. die 
Hälfte.
Bei Doppeltraktion und 700 V am Fahrzeug braucht man 1400 A Strom ...

von Wilhelm F. (Gast)


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U. B. schrieb:

> Bei Doppeltraktion und 700 V am Fahrzeug braucht man 1400 A Strom ...

Na siehste mal. Das ist doch schon was für die Enteisung der 
Fahrleitung.

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