Forum: PC Hard- und Software bezahlbarer GPIB-Adapter


von Matthias W. (matt007)


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Ich suche einen GPIB-Adapter bis ca. 140.- zum
Anschluß an einen Laptop. Als Schnittstelle anbieten
würde sich USB2, Gbit-LAN oder PCMCIA.

Programmieren möchte ich vor allem mit PureBasic
oder HT-Basic.

Bei ebay ging ein NI GPIB-USB-HS gebraucht für
341.- weg. Neu soll der angeblich 689.- kosten.
Das ist mehr Geld als manche neue Messgeräte mit USB
oder RS232 heute kosten.

Bei Reichelt kostet ein Tisch-Multimeter aus
Fernost gerade mal um die 100.-. Muss da so
ein Adapter das 2-fache bis zum 7-fachen kosten?

Was gibts denn an Alternativen?
Welcher Adapter passt zu PureBasic?
Hat da jemand eine positive Erfahrung?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Muss da so ein Adapter das 2-fache bis zum 7-fachen kosten?

Das wird an der Stückzahl liegen, und daran, daß "der Markt" es hergibt.

Immerhin "nur" 214 EUR kostet das Ding hier:
http://www.digitalo.de/products/147280/Rigol-USB-Gpib-Schnittstellenmodul.html

von DirkB (Gast)


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Kostet deine Arbeitszeit etwas?

Wieviel Stunden kannst du in das billige Teil zusätzlich investieren, 
damit es nicht das Teure wird?

Hat das einen Grund warum es GPIB sein muss?

von Matthias W. (matt007)


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DirkB schrieb:
> Kostet deine Arbeitszeit etwas?

ja.

> Wieviel Stunden kannst du in das billige Teil zusätzlich investieren,
> damit es nicht das Teure wird?

es ist die Frage ob das teure Teil
einem so sehr viel Zeit sparen wird.
Siehst Du das so?

> Hat das einen Grund warum es GPIB sein muss?

Ich habe 2 Messgeräte mit GPIB.
Ist die Frage ob man besser auf was anderes umsteigt.
USB? Wie zukunftssicher ist das? Nun kommt ja USB3.

Was geht denn wirklich stressfrei?
LAN?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> USB? Wie zukunftssicher ist das? Nun kommt ja USB3.

Und? Funktionieren an einem USB3-Anschluss keine USB1.1-Geräte? Doch. 
Sie tuns. Sonst müsstest Du Mäuse und Tastaturen ersetzen.

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:

> es ist die Frage ob das teure Teil
> einem so sehr viel Zeit sparen wird.
> Siehst Du das so?

1.:
Du bezahlst nicht die Hardware, sondern die Treiber und die Anbindung an 
z.B. HP VEE oder Labview oder sowas. Wenn Du Labview nehmen willst, 
musst Du NI-kompatible Treiber haben. Manche Hersteller verlangen dafür 
extra. Dito für Software von Tektronix usw.

2.: Billige Adapter können manchmal nicht alles. Manche können nur 
Talker sein. Da musst Du schauen, was für IB Features Du brauchst.

> Was geht denn wirklich stressfrei?

Labview plus die passende Hard- und Software ist einigermaßen 
stressfrei.

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und? Funktionieren an einem USB3-Anschluss keine USB1.1-Geräte? Doch.
> Sie tuns. Sonst müsstest Du Mäuse und Tastaturen ersetzen.

Um 1984 verwendete ich HPBASIC auf einem
HP9816S-Rechner. Das war ein 68000 mit 8 oder
maximal 10MHz. Der hatte GPIB serienmäßig.
Damit liefen Plotter, Tabletts, Festplatten, Diskettenlaufwerke,
Thermometer, Messdatenerfassungssysteme, HP-Voltmeter usw.
absolut stressfrei und schnell mit 1-2 Zeilen Code.

Seitdem sind 36 Jahre vergangen in denen
"Fortschritt" stattgefunden haben sollte.
Die Taktfrequenz explodierte wie auch der Speicher
und die Größe der Treiber !

Unter Fortschritt verstehe ich:
+ Funktioniert so problemlos wie damals, nur schneller
+ kostet weniger weil Hardware heute billiger

GPIB eingebaut in Rechner kenne ich nicht mehr.
USB-Adapter für GPIB scheinen keinesfalls problemlos !
HT-Basic empfiehlt bestimmte Adapter für ihre Sprache.
Unter Windows empfehlen sie andere als unter Linux.
Keithley-Adapter machen Stress unter Labview.

Es ist leider keinesfalls klar, ob solche Adapter
an USB3 problemloser arbeiten werden als es unter
USB2 oder USB1.1 der Fall gewesen ist.

Wer wird noch Updates machen für einen Alt-Adapter
wenn USB3 mal da ist? Ist das Geschäft nicht recht
schnell-lebig?

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Labview plus die passende Hard- und Software ist einigermaßen
> stressfrei.

gibts denn noch was anderes stressfreies?
Oder ist alles außer Labview nicht stressfrei?

PureBasic geht nicht stressfrei?
Oder gibt es jemanden der das mal genutzt hat?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> gibts denn noch was anderes stressfreies?

Ist die Frage, was dir Stress macht.  Mir würde schon das drunter
liegende Windows Stress machen, dafür ist es für mich reichlich
problemlos, einfach mal ein paar Scripte in einer Scriptsprache
zu schreiben.

von DirkB (Gast)


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Die Karten von NI und Agilent kann man über die Programierschnitstellen 
SICL und VISA ansprechen. Ob du da mit PureBasic drankommst weiß ich 
nicht. Ist aber auch nur eine DLL.

GPIB war schon gut, nutze ich immer noch. Sind aber auch "teure" Adapter 
von Agilent. (USB, LAN)
Der schnellere Nachbau von TAMS hat Schwierigkeiten bei der Buffergröße 
gemacht.

Was mittlerweile wieder geht ist die Serielle Schnittstelle dank der 
USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.

Messgeräte mit USB mag ich nicht. Da nehme ich lieber gleich LAN.

USB aus einer Scriptsprache anzusprechen macht kein Spaß. Seriell und 
LAN gehen dagegen locker von der Hand.

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Labview plus die passende Hard- und Software ist einigermaßen
>> stressfrei.
>
> gibts denn noch was anderes stressfreies?
> Oder ist alles außer Labview nicht stressfrei?
>
> PureBasic geht nicht stressfrei?

Ist das für die Verwendung mit irgendeinem IB-Adapter zertifiziert? 
Bedenke: IB ist unter Windows kein Standard, d.h. es gibt keinerlei 
Norm, wie irgendeine spezielle GPIB-Funktion angesprochen wird. Damit 
ist der einzige Weg:
- Programmierumgebung auswählen, die für einen bestimmten Adapter 
zertifiziert ist
- dafür den bestimmten Adapter kaufen (egal was immer der dann auch 
kostet)
- das ganze unter einer supporteten Betriebssystemversion fahren
- unter Beachtung der sonstigen Hardwarevoraussetzungen

Alles andere kann funktionieren, muss aber nicht. Du kannst natürlich 
auch selber einen GPIB-Adapter basteln. Das haben andere vor Dir auch 
schon erfolgreich geschafft. Ob das dann für Dich stressfreier ist, kann 
ich nicht sagen.

Labview ist in der Industrie immerhin ziemlich weit verbreitet, hier 
kannst Du mit gutem Support für GPIB-Adapter und GPIB-Geräte rechnen.

fchk

PS: Mit Adaptern von National Instruments und HP/Agilent machst Du 
eigentlich nichts verkehrt.

von Matthias W. (matt007)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ist die Frage, was dir Stress macht.  Mir würde schon das drunter
> liegende Windows Stress machen,

ja - das kann in der Tat eine Menge Stress machen.

> dafür ist es für mich reichlich
> problemlos, einfach mal ein paar Scripte in einer Scriptsprache
> zu schreiben.

Da hast Du auch wieder recht.
Wenn man fit ist mit Scriptsprachen ist das ja
eine gute Lösung für manche Probleme.

Die Frage ist halt wie man so eine Messaufgabe
am sinnvollsten erschlagen kann.

Ein Weg ist es Messgeräte zu nehmen, z.B. auch
welche mit GPIB-Schnittstelle und diese anzusprechen.

Dazu gab es früher dieses HPBASIC. Heute gibt es
eine Portierung davon für Linux:
http://www.tamsinc.com/basic/blx/blx.htm
"TAMS BASIC for Linux is a direct, source code port of Agilent's (HP) 
BASIC/UX 700 (Rocky Mountain BASIC). Now your BASIC code can migrate to 
PCs running Red Hat Enterprise Linux.  The current version includes CSUB 
support, BASIC Plus, TAMS 82091 I/O Libraries for Linux, as well as 
driver support for TAMS GPIB and GPIO cards and 83488 USB-GPIB 
Controller."

BASIC for Linux  License to use (LTU) $725.00

Und es gibt eine Portierung für Windows:
http://www.tamsinc.com/basic/bwin/bwin.htm

Es gibt GPIB-Adapter und Karten dazu wie:
TAMS 63488 USB GPIB $1,773.00
TAMS 61488 PCI GPIB $1,773.00
TAMS 64488 PCIe GPIB $1,773.00
TAMS 64487 Low Profile PCIe GPIB $1,773.00
TAMS 65488 Dual Head PCIe GPIB

PureBasic ist eine Sprache die sowohl unter
Linux als auch unter Windows laufen kann.
DLLs können verwendet werden um sich an
Hardware anzubinden.

Die Preise für PureBasic liegen weit unter denen
der obigen Lösungen.

Natürlich kann man auch selbst sein Mess-System
zusammenbauen. Ein paar ADC kaufen, ein paar DAC,
ein paar Optokoppler, eine uC-Platine, ein wenig
Messdatenaufbereitung, einige Zeilen C-Code,
viel Zeit und fertig ist die Laube . . .

Vielleicht ist das stressfreier als einen GPIB-
Adapter zum Laufen zu bringen für ein altes
Keithley-Multimeter . . .

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Es ist leider keinesfalls klar, ob solche Adapter
> an USB3 problemloser arbeiten werden als es unter
> USB2 oder USB1.1 der Fall gewesen ist.

Es ist sogar davon auszugehen, daß sie genauso problemlos bzw. genauso 
problematisch funktionieren, wie sie es unter älteren USB-Versionen 
taten. Großartig ändern wird sich ihr Verhalten nicht.

Das Problem dürfte hier in der Historie liegen; IEEE488 ist eine 
steinalte Schnittstelle, und entsprechend gibt es unterschiedlich alte 
Ansätze, damit zu kommunzieren.
Ganz alte Programmiersysteme haben direkt mit irgendwelchen 
I/O-Schnittstellen irgendwelcher ISA-Karten kommuniziert, etwas später 
gab es dafür irgendwelche DLLs, die wurden dann irgendwann auf 
32-Bit-Codebasis portiert, und mussten dann irgendwann (mit dem Wechsel 
vom Frickel-Windows 95 auf NT, was 2000, XP etc. einschließt) einer 
Architektur aus Devicetreiber und passender DLL weichen.

Und da es unterschiedliche Softwarehersteller gibt, gibt es natürlich 
auch unterschiedlich "kompatible" Auslegungen der verschiedenen 
Schnittstellen ...

Das ist also wie ein sehr dicker Schichtkuchen.

von Matthias W. (matt007)


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DirkB schrieb:
> Die Karten von NI und Agilent kann man über die Programierschnitstellen
> SICL und VISA ansprechen. Ob du da mit PureBasic drankommst weiß ich
> nicht. Ist aber auch nur eine DLL.

Wenn eine DLL da ist müsste es gehen.
Wie gut das jedoch geht ist halt die Frage.
Daher meine obige Frage. Es kann Wochen dauern
für scheinbar einfache Dinge eine Lösung zu haben.

> GPIB war schon gut, nutze ich immer noch. Sind aber auch "teure" Adapter
> von Agilent. (USB, LAN)

Leider war alles von HP reichlich teuer.
Dafür aber auch stressfrei.

> Der schnellere Nachbau von TAMS hat Schwierigkeiten bei der Buffergröße
> gemacht.

das ist schade. Ließ sich das Problem denn lösen?

> Was mittlerweile wieder geht ist die Serielle Schnittstelle dank der
> USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.

das ist gut. Du meinst diese billigen Adapter?

> Messgeräte mit USB mag ich nicht. Da nehme ich lieber gleich LAN.

Kann ich verstehen.

> USB aus einer Scriptsprache anzusprechen macht kein Spaß. Seriell und
> LAN gehen dagegen locker von der Hand.

dann wäre dies also zu bevorzugen.

HP führte damals ja auch eine Art "USB"-Schnittstelle ein.
HIL hieß das damals. Das waren so telefonartige Stecker.
Die Netzwerkstecker sehen heute ähnlich aus.

GPIB-Adapter für LAN gibt es ja auch.
Meines Wissens gab es auch Selbstbauprojekte für
solche Adapter von GPIB an den uC. Letzlich müsste
ein ATmega8 ja reichen. 2 Treiberchips dran, die GPIB-Buchse,
ein FTDI-Baustein.

Die Software ist vermutlich weniger trivial.
Auch daran haben jedoch schon Leute gearbeitet.

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es ist sogar davon auszugehen, daß sie genauso problemlos bzw. genauso
> problematisch funktionieren, wie sie es unter älteren USB-Versionen
> taten. Großartig ändern wird sich ihr Verhalten nicht.

da hast Du wohl leider recht.
Es ist nicht zu erwarten daß das Chaos was
da heute schon zu beobachten ist kleiner wird.

> Und da es unterschiedliche Softwarehersteller gibt, gibt es natürlich
> auch unterschiedlich "kompatible" Auslegungen der verschiedenen
> Schnittstellen ...

ja. Jeder kocht sein Süppchen . . .

> Das ist also wie ein sehr dicker Schichtkuchen.

also ein Wunder, wenn das ganze Kuddelmuddel
überhaupt irgendwie läuft. So hatte ich das damals
erlebt beim Kauf des teuren Keithley 2400 Sourcemeter
zusammen mit dem Keithley-GPIB-USB-Adapter in
Verbindung mit Labview. Es lief erst mal nichts.
Und der eine schob die Schuld auf den anderen,
so lange bis ich dann entnervt den NI-Adapter
passend zu Labview kaufte . . .

Am besten kauft man also für jede Programmiersprache
wieder einen passenden Adapter. Sind ja nur ein
paar 100 EUR. Ok. Habe verstanden. Standards eben.
Schichtkuchen. Guten Appetit !

von DirkB (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> DirkB schrieb
>> Der schnellere Nachbau von TAMS hat Schwierigkeiten bei der Buffergröße
>> gemacht.
>
> das ist schade. Ließ sich das Problem denn lösen?

Da ich weiß wieviel Daten ich erwarte, konnte ich den Buffer dynamisch 
anpassen. Hat aber Zeit gebraucht das herauszufinden.
(Es ging nicht um den Preis, der TAMS hatte schon USB2)


> DirkB schrieb
>> Was mittlerweile wieder geht ist die Serielle Schnittstelle dank der
>> USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.
>
> das ist gut. Du meinst diese billigen Adapter?
Ja. Man muß nur aufpassen das man die Dinger immer wieder in die selbe 
USB-Buchse steckt, sonst haben die COM-Ports andere Nummern :-(


> DirkB schrieb
>> Messgeräte mit USB mag ich nicht. Da nehme ich lieber gleich LAN.
>
> Kann ich verstehen.
> ...
> GPIB-Adapter für LAN gibt es ja auch.

Pass aber auf. Die haben ihr eigenes Protokoll und benötigen dann auch 
Treiber die wieder über SICL/VISA bzw. Labview oder VEE angesprochen 
werden.

von asd (Gast)


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> Unter Fortschritt verstehe ich:
> + Funktioniert so problemlos wie damals, nur schneller
> + kostet weniger weil Hardware heute billiger

"Industriestandard" meinte mal ein Kollege sei oft ein Euphemismus für 
veraltet und überteuert... zum Glück haben neue Messgeräte immer öfter 
RS232 oder gleich LAN.

von Matthias W. (matt007)


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DirkB schrieb:
> Da ich weiß wieviel Daten ich erwarte, konnte ich den Buffer dynamisch
> anpassen. Hat aber Zeit gebraucht das herauszufinden.
> (Es ging nicht um den Preis, der TAMS hatte schon USB2)

also teuer und noch Probleme . . .

>>> Serielle Schnittstelle dank der
>>> USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.

Kannst Du einen Link zu so einem 4-fach-Teil
posten?

>> Du meinst diese billigen Adapter?
> Ja. Man muß nur aufpassen das man die Dinger immer wieder in die selbe
> USB-Buchse steckt, sonst haben die COM-Ports andere Nummern :-(

das ist echt blöd. Ich kenne ein paar Leute
denen das passiert ist. Dann riefen sie an
und fragten um Rat. Und ich wusste erst mal
nicht warum es plötzlich klemmte . . .
Plug and Pray.

>> GPIB-Adapter für LAN gibt es ja auch.
> Pass aber auf. Die haben ihr eigenes Protokoll und benötigen dann auch
> Treiber die wieder über SICL/VISA bzw. Labview oder VEE angesprochen
> werden.

Danke für den Hinweis. Also wieder eine Hürde.

PureBasic kann also vermutlich weder GPIB
noch LAN brauchbar ansteuern. Es sei denn man hat
Riesenglück und es funzt über eine DLL.

von Matthias W. (matt007)


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asd schrieb:
> "Industriestandard" meinte mal ein Kollege sei oft ein Euphemismus für
> veraltet und überteuert...

ich kann nur sagen, daß ich damals mit dem
GPIB sehr zufrieden war. Kein Stress, kein
Datenverlust, schnell. Was will man mehr.

Die letzten beiden Geräte die ich von Keithley
hatte waren ein teures 2400 Sourcemeter und ein
2700-Messdatenerfassungssystem.

Beide hatten GPIB und liefen mit einem USB-
GPIB-Adapter von NI problemlos unter Labview
zusammen.

> zum Glück haben neue Messgeräte immer öfter
> RS232 oder gleich LAN.

RS232 mag nett sein, wenn man ein Gerät hat.
Wenn es 5 sind ist es weniger lustig.
Zudem sind die Baudraten oft ziemlich niedrig.
Als vollwertige Schnittstelle würde ich das nicht sehen.

Wenn ein Voltmeter beworben wird mit Sätzen wie
"schafft 20000 Messungen pro Sekunde" und man
dann über RS232 mit 9600bd dran geht . . .
Das dürfte dann langsamer gehen als 1984 mit der
uralten 68000-Kiste und GPIB. Welch Fortschritt !

LAN mag da mehr Sinn machen. Auch da gibt es
jedoch manchmal langsame Schnittstellen. Messgeräte
mit LAN hatte ich noch keine.

von DirkB (Gast)


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Matthias W. schrieb:
>>>> Serielle Schnittstelle dank der
>>>> USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.
>
> Kannst Du einen Link zu so einem 4-fach-Teil
> posten?

Z.B. DELOCK 87414
http://www.reichelt.de/USB-Hubs/DELOCK-87414/index.html?ACTION=3&GROUPID=4831&ARTICLE=91453&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

von Frank K. (fchk)


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DirkB schrieb:
> Matthias W. schrieb:
>>>>> Serielle Schnittstelle dank der
>>>>> USB-Seriell-Umsetzer. Die gibt es auch 4-Fach.
>>
>> Kannst Du einen Link zu so einem 4-fach-Teil
>> posten?
>
> Z.B. DELOCK 87414
> 
http://www.reichelt.de/USB-Hubs/DELOCK-87414/index.html?ACTION=3&GROUPID=4831&ARTICLE=91453&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

Wenn Du die Wahl hast, nimm besser einen PCMCIA-RS232-Adapter. Damit 
hast Du weniger Probleme. In diesen Dingern sind echte 16550-kompatible 
UARTs eingebaut, wie sie sonst auch auf Mainboards zu finden waren/sind, 
d.h. sie werden sich auch im Timing exakt so verhalten.

Für USB-Seriell-Ports gilt das nicht, und es geht dort auch gar nicht 
anders. USB ist nicht zeichenorientiert wie RS232, sondern 
blockorientiert. Heißt also: ein Byte geht erst dann auf die Reise, wenn 
der Puffer voll ist oder das USB-Device beim Polling (genau - USB 
arbeitet immer mit Polling) im ms Raster eben wieder dran ist. Streaming 
Protokolle gehen problemlos, Ping-Pong-Protokolle im Stile von X-Modem 
128 können sehr langsam werden, und manches geht halt gar nicht mehr.

USB nimmst Du dann, wenn es natives USB ist ohne irgendwelche Konverter 
dazwischen. Dann läuft das sicher.

fchk

PS: DELOCK 61617 ist eine PCMCIA-4*seriell Karte mit 4 richtigen 16C950 
UARTs mit 128 Byte FIFOs (wahlweise auch auf 16 Byte im 16550N UARTs 
herunterstufbar).

von Matthias W. (matt007)


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von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Wenn Du die Wahl hast, nimm besser einen PCMCIA-RS232-Adapter.

Bisher hatte ich mit den Digitus-
USB to Serial Convertern keinen Stress.
Da steht etwas von maximaler Transferrate
von über 1Mbps. 115kbd waren keinerlei Problem.
Mit so einem Terminalprogramm konnte ich einzelne
bytes schicken und auch die Leitungen toggeln.
Was will man mehr?

> Damit hast Du weniger Probleme.

noch weniger Probleme?

> In diesen Dingern sind echte 16550-kompatible
> UARTs eingebaut, wie sie sonst auch auf Mainboards zu finden waren/sind,
> d.h. sie werden sich auch im Timing exakt so verhalten.

das hört sich gut an.
Ist PCMCIA nicht eine aussterbende Gattung bei Laptops?

> Für USB-Seriell-Ports gilt das nicht, und es geht dort auch gar nicht
> anders. USB ist nicht zeichenorientiert wie RS232, sondern
> blockorientiert. Heißt also: ein Byte geht erst dann auf die Reise, wenn
> der Puffer voll ist oder das USB-Device beim Polling (genau - USB
> arbeitet immer mit Polling) im ms Raster eben wieder dran ist. Streaming
> Protokolle gehen problemlos, Ping-Pong-Protokolle im Stile von X-Modem
> 128 können sehr langsam werden, und manches geht halt gar nicht mehr.

Bisher zumindest war mir das nicht negativ
aufgefallen. Ich schickte über VB5 Daten seriell
an einen AVR und der bestätigte den Empfang.
Eine ganze Menge Daten wurden geschickt und sie
kamen auch korrekt an. Das schien mir ziemlich
flott zu laufen. VB5 verwendete wohl einen Puffer.

> PS: DELOCK 61617 ist eine PCMCIA-4*seriell Karte mit 4 richtigen 16C950
> UARTs mit 128 Byte FIFOs (wahlweise auch auf 16 Byte im 16550N UARTs
> herunterstufbar).

Danke für den Hinweis. Leider geht er nur bis 115kbps.
http://www.delock.de/produkte/suche/PCMCIA_Adapter_CardBus_zu_4_x_Seriell_61617.html

Seltsam, daß diese Digitus-Dinger da bis über 1Mbps gehen sollen.

von Matthias W. (matt007)


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hier sieht es so aus, als ob sich
jemand so einen USB-GPIB selbst gebaut hat.
http://guenther-fromhagen.homepage.t-online.de/USB_Messplatz_HAM_RADIO_2009.pdf

So sehr aufwendig sieht das nicht aus.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias W. schrieb:
> hier sieht es so aus, als ob sich
> jemand so einen USB-GPIB selbst gebaut hat.
> http://guenther-fromhagen.homepage.t-online.de/USB_Messplatz_HAM_RADIO_2009.pdf

leider steht keine mail-Adresse im Impressum.

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Wenn Du die Wahl hast, nimm besser einen PCMCIA-RS232-Adapter.
>
> Bisher hatte ich mit den Digitus-
> USB to Serial Convertern keinen Stress.
> Da steht etwas von maximaler Transferrate
> von über 1Mbps. 115kbd waren keinerlei Problem.
> Mit so einem Terminalprogramm konnte ich einzelne
> bytes schicken und auch die Leitungen toggeln.
> Was will man mehr?

ein korrektes Timing.

>> In diesen Dingern sind echte 16550-kompatible
>> UARTs eingebaut, wie sie sonst auch auf Mainboards zu finden waren/sind,
>> d.h. sie werden sich auch im Timing exakt so verhalten.
>
> das hört sich gut an.
> Ist PCMCIA nicht eine aussterbende Gattung bei Laptops?

Es kommt auf die Laptops an. Du darfst natürlich nicht den erstbesten 
Consumer-Schrott nehmen, nur weil Aldi den gerade im Angebot hat. Bei 
Business-Notebooks findest Du PCMCIA/Cardbus und auch echte serielle 
Schnittstellen noch öfter, und auch matte Displays.

Der Nachfolger ist ExpressCard. Bei ExpressCard ist eine PCIe-Lane und 
ein USB-Port auf dem Steckverbinder. Billige IO-Karten hängen auf dem 
USB. Die willst Du nicht. Es gibt auch welche, bei denen echte UARTs am 
Werk sind, die an der PCIe-Lane hängen. Das sind die, die man kaufen 
sollte,

> Bisher zumindest war mir das nicht negativ
> aufgefallen.

Glück gehabt. Vieles geht auch zweifelsohne. Trotzdem ist Seriell über 
USB immer nur die zweitbeste Wahl.

>> PS: DELOCK 61617 ist eine PCMCIA-4*seriell Karte mit 4 richtigen 16C950
>> UARTs mit 128 Byte FIFOs (wahlweise auch auf 16 Byte im 16550N UARTs
>> herunterstufbar).
>
> Danke für den Hinweis. Leider geht er nur bis 115kbps.

Das ist bei den echten seriellen Ports auf den Mainboards nicht anders. 
Es gibt aber auch schnellere Karten, wenn es unbedingt sein muss.

> Seltsam, daß diese Digitus-Dinger da bis über 1Mbps gehen sollen.
Klar, USB ist nominal schneller, und die USB-Bridges sind nicht mehr an 
die Registerbelegung der NS16450/550 UARTs aus den 80'er Jahren des 
letzten Jahrhunderts gebunden. Das kann Vorteile, aber auch Nachteile 
haben. 100% Kompatibilität gibts so natürlich nicht.

PS: Notebooks finde ich für Entwicklungsarbeiten nicht wirklich optimal. 
Schlechtere Bildschirme, keine abgesetzte Tastatur und weniger 
Erweiterungsmöglichkeiten sprechen eindeutig dagegen, wenn man nicht 
unbedingt mobilen Service machen muss. Nach BGV sind Notebooks als 
alleinige Arbeitsplatzrechner deswegen auch unzulässig.

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Hier scheint es ein Interface zu geben von
RS232 nach GPIB.
http://www.call-n-deal.de/uwe/projekte/schublade/hameg-interface/hameg.gif

Ich vermute stark daß die Interfacekarte
in diesem Keithley zumindest ähnlich aufgebaut ist.
Jedenfalls gibt es nur wenig Pins von der
Hauptplatine zur GPIB-Platine. Da drauf sind dann
Optokoppler und von da geht es weiter zu einem
TI-Chip der GPIB macht. Dieser geht auf 2 Treiber
zur GPIB-Buchse.

Also wird die Basis vielleicht RS232 sein. Diese RS232
müsste ich innen abgreifen können. Nur habe ich natürlich
keine Beschreibung der Befehle darauf. Die Baudrate
kenne ich auch nicht.

Ein Datenblatt dieses TI-Chips wird wohl schlauer
machen.

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
>> Mit so einem Terminalprogramm konnte ich einzelne
>> bytes schicken und auch die Leitungen toggeln.
>> Was will man mehr?
> ein korrektes Timing.

Du meinst das Timing ist so verkehrt?

> Bei Business-Notebooks findest Du PCMCIA/Cardbus und auch echte serielle
> Schnittstellen noch öfter, und auch matte Displays.

ja. Ich habe solche. Fragt sich trotzdem wie
lange die noch so gebaut werden.

> Der Nachfolger ist ExpressCard. Bei ExpressCard ist eine PCIe-Lane und
> ein USB-Port auf dem Steckverbinder. Billige IO-Karten hängen auf dem
> USB. Die willst Du nicht. Es gibt auch welche, bei denen echte UARTs am
> Werk sind, die an der PCIe-Lane hängen. Das sind die, die man kaufen
> sollte,

ok.

>> Seltsam, daß diese Digitus-Dinger da bis über 1Mbps gehen sollen.
> Klar, USB ist nominal schneller, und die USB-Bridges sind nicht mehr an
> die Registerbelegung der NS16450/550 UARTs aus den 80'er Jahren des
> letzten Jahrhunderts gebunden. Das kann Vorteile, aber auch Nachteile
> haben. 100% Kompatibilität gibts so natürlich nicht.

schön fand ich daß ich bisher mit diesen
Adaptern gut zurecht kam. Parallele Adapter
machen da wohl mehr Stress.

> PS: Notebooks finde ich für Entwicklungsarbeiten nicht wirklich optimal.
> Schlechtere Bildschirme, keine abgesetzte Tastatur und weniger
> Erweiterungsmöglichkeiten sprechen eindeutig dagegen, wenn man nicht
> unbedingt mobilen Service machen muss. Nach BGV sind Notebooks als
> alleinige Arbeitsplatzrechner deswegen auch unzulässig.

bei BMW hatten wir solche. Externe Bildschirme
waren jedoch da und externe Tastaturen auch.
Und Docking-Stations. Fragt sich dann was da noch
vom Laptop bleibt. Die langsamere CPU, weil man ja
die Wärme nicht ableiten kann - der Kühler schafft
ja nur ein Bruchteil von dem eines Desktops. Und die
kleinere Festplatte.

Trotzdem entwickele ich mit dem Laptop viel lieber.
Den Desktop nehme ich nicht mit in den Bastelkeller.

Jeder soll das so handhaben wie er möchte.

von Matthias W. (matt007)


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Hier hat einer was geschrieben zu Adaptern:
http://www.edaboard.de/rs232-gpib-konverter-t4657.html

"ein RS-232 interface von µC bedient..
Daran einen einfachen GPIP-Controller
(entweder 7210 oder 9914A). Bei mir ist das
der TI-Baustein."

"Die große Kunst ist es, dann Treiber dafür zu schreiben, da nahezu
jegliche Informationen zu IEEE 488-2 aka GPIB durch 3-4-stellige
$-Summen vor Neugierigen geschützt sind. Ich empfehle die Treiber aus
dem Linux-Lab Projekt zu kopieren. Das hat bei mir damals auch relativ
schnell funktioniert, obwohl ich von x86 Unix auf eine komplett andere
Systemarchitektur (inmos-Transputer, kein Unix) portieren mußte. Läuft
seit knapp 5 Jahren problemlos in 5 Instanzen."

Also gibt es da ein Linux-Lab Projekt.
Offenbar will man das Wissen geheimhalten . . .

von Matthias W. (matt007)


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Elektor scheint auch was zu schreiben:
http://www.elektor.de/elektronik-news/elektor-april-heft-am-kiosk-online-extra.1748185.lynkx
"Weitere Themen sind ein GPIB/USB-Konverter"

Kann jemand was dazu sagen?

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Elektor scheint auch was zu schreiben:
> 
http://www.elektor.de/elektronik-news/elektor-april-heft-am-kiosk-online-extra.1748185.lynkx
> "Weitere Themen sind ein GPIB/USB-Konverter"
>
> Kann jemand was dazu sagen?

Prolific USB: kotz

Beitrag "[S] GPIB-USB Adapter"

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Prolific USB: *kotz*

ist das denn wirklich sooo schlecht?
oder einfach nur langsam?

> Beitrag "[S] GPIB-USB Adapter"

offenbar scheint der China-Clone brauchbar.
Ist halt die Frage was er kostet bis er da ist
und was dann ist wenn was klemmt.

Ich habe ein China LCR-Meter. Beim ersten
ging die Batterie-Unterspannungsanzeige nicht
und das Gehäuse löste sich auf wegen der
Weichmacher in der Hülle. Das zweite läuft
zwar, zeigt jedoch 100uF im 2000uF-Bereich
Faktor 1.5 höher an als im 200uF-Bereich.

Da scheinen mir so manche Bastelprojekte
solider . . .

von Banane (Gast)


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von Purzel H. (hacky)


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>Ich habe 2 Messgeräte mit GPIB.
Ist die Frage ob man besser auf was anderes umsteigt.
USB? Wie zukunftssicher ist das? Nun kommt ja USB3.

USB ist leider die falsche Wahl. Dass die Kabel nur 5m lang sein duerfen 
ist die Eine Sache. Die Andere Sache ist die Automation. Ist ja schoen, 
dass gerade die zum Instrument passende Applikation aufgeht. Jetzt. Nur 
ist der lebenszyklus von Messgeraeten zu PC sehr verschieden. Ein 
Messgeraet macht mindestens 20 Jahre. Und der PC ? Und USB ? Und die 
Applikation auf Windows 15 ?
Ethernet waere die bessere loesung. Mit eine Webserver auf dem 
Messgeraet. Und einem offenen Ethernet (TCP/IP) Commandset fuer 
selbstgeschriebene Applikationen.

von Matthias W. (matt007)


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Banane schrieb:
> Wäre das vielleicht ausbaufähig?
> http://www.mcselec.com/index.php?option=com_content&task=view&id=67&Itemid=57

ist wohl mit BASCOM gemacht.
Ausbaufähig ist das wohl.

Statt dem winzigen AVR könnte man ja
einen ATmega8 oder 88 nehmen.

Fragt sich wie hoch man die serielle
Datenrate aufdrehen kann bis die Software
innen das nicht mehr packt.

Sicher hat jemand da Erfahrung dazu und
kann etwas sagen.

von Matthias W. (matt007)


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Hex Oschi schrieb:
> USB ist leider die falsche Wahl. Dass die Kabel nur 5m lang sein duerfen
> ist die Eine Sache. Die Andere Sache ist die Automation. Ist ja schoen,
> dass gerade die zum Instrument passende Applikation aufgeht. Jetzt. Nur
> ist der lebenszyklus von Messgeraeten zu PC sehr verschieden. Ein
> Messgeraet macht mindestens 20 Jahre. Und der PC ? Und USB ? Und die
> Applikation auf Windows 15 ?

Ist ja klar, daß USB kein so geniales Bussystem ist.
Wenn man Klimmzüge machen muss um mal ein byte zu senden
und dies nicht performant klappt . . .
Treiber mit Schichten - und Adapter die zu nichts
anderem passen als einer einzigen Sprache?
Für andere Sprachen sind dann andere Adapter empfohlen?

Seriell hat auch sein Speed-Limit, so einfach
es auch ist.

> Ethernet waere die bessere loesung. Mit eine Webserver auf dem
> Messgeraet. Und einem offenen Ethernet (TCP/IP) Commandset fuer
> selbstgeschriebene Applikationen.

Es gibt ja so kleine Teile mit Ethernet-Buchse
die man an einen AVR hängen kann.
Wenn die Software kein Monster ist sollte die
ja reinpassen in einen AVR.

Wenn man den Code für die Seite vom AVR zur
GPIB-Buchse hat . . .
Offenbar gibt es ja Source Code dafür.
+ in Bascom
+ in C?
+ in Linux (Linux-Lab Projekt?)

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Banane schrieb:
>> Wäre das vielleicht ausbaufähig?
>> http://www.mcselec.com/index.php?option=com_content&task=view&id=67&Itemid=57
>
> ist wohl mit BASCOM gemacht.
> Ausbaufähig ist das wohl.
>
> Statt dem winzigen AVR könnte man ja
> einen ATmega8 oder 88 nehmen.

Ich würde dafür eher einen TI LM3S6911 oder einen PIC32MX695 (der TCP/IP 
Stack von Microchip ist besser als das uIP oder lwIP Zeugs) nehmen und 
Ethernet als Schnittstelle wählen. Erst in dieser Leistungsklasse haben 
die Controller genügen Wupp, um nicht zum Nadelöhr zu werden.

Der PIC32MX695 hätte auch USB, um einen nativen USB-Clienten zu bauen, 
beim TI/Luminary Micro müsste es dann einer auch der LM3S8xxx Serie 
sein. USB-Stacks gibts von den Herstellern auch, wobei auch hier das 
Zeugs von Microchip eher das problemärmere ist.

Wolltest Du jetzt basteln, oder wolltest Du einfach nur eine stressfreie 
Lösung, die einfach nur geht?

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Ich würde dafür eher einen TI LM3S6911 oder einen PIC32MX695 (der TCP/IP
> Stack von Microchip ist besser als das uIP oder lwIP Zeugs) nehmen und
> Ethernet als Schnittstelle wählen. Erst in dieser Leistungsklasse haben
> die Controller genügen Wupp, um nicht zum Nadelöhr zu werden.

das mag so sein, kann ich schwer beurteilen.

> Der PIC32MX695 hätte auch USB, um einen nativen USB-Clienten zu bauen,
> beim TI/Luminary Micro müsste es dann einer auch der LM3S8xxx Serie
> sein. USB-Stacks gibts von den Herstellern auch, wobei auch hier das
> Zeugs von Microchip eher das problemärmere ist.

dann wäre dieser zu bevorzugen.
PICs sind Neuland für mich.

> Wolltest Du jetzt basteln, oder wolltest Du einfach nur eine stressfreie
> Lösung, die einfach nur geht?

Basteln macht Sinn, wenn man was lernen möchte.
Stressfreie Lösungen kaufen macht Sinn wenn
man rasch arbeiten will.

Letzteres ist mir momentan lieber. Wobei sich da
die Frage stellt was denn wirklich gut funzt.
Was harmoniert zusammen mit dem PureBasic,
das ich oben erwähnt hatte - so lautete die Frage.

Auch dieser chinesische Nachbau oder die
Aktivitäten diesen nun hier auch verfügbar zu
machen könnten interessant sein. Nur wer weiß
schon welchen Stress das dann bringen wird . . .

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Wolltest Du jetzt basteln, oder wolltest Du einfach nur eine stressfreie
> Lösung, die einfach nur geht?

wenn man was Fertiges will und Ethernet, dann sind
die Wahlmöglichkeiten nicht so sehr groß?

Prolific hat da was. Keine Ahnung ob das besser
taugt als deren oder eine andere USB-Lösung . . .

Keine Ahnung wie gut PureBasic mit so einem
Adapter über Ethernet dann zurechtkäme . . .

von Matthias W. (matt007)


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Zum Thema Linux:
http://linux-gpib.sourceforge.net/

"The Linux GPIB Package is a support package for GPIB (IEEE 488) 
hardware. contains kernel driver modules, and a C user-space library 
with Guile, Perl, PHP, Python and TCL bindings. The API of the C library 
is intended to be compatible with National Instrument's GPIB library.

The Linux GPIB Package is available as source code.

Many USB-GPIB adapters and a few other boards additionally require 
proprietary, closed-source firmware to be uploaded to the adapter after 
it is powered on.

All boards currently supported by the 3.2.x release are listed here.
http://linux-gpib.sourceforge.net/doc_html/x259.html";

Die Liste der unterstützten Adapter ist recht lang.
Agilent,CEC,CONTEC,Hameg,Ines,Iotech,Keithley,NI..
Wenig bekannte Hersteller sind eher nicht darunter.

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Wolltest Du jetzt basteln, oder wolltest Du einfach nur eine stressfreie
>> Lösung, die einfach nur geht?
>
> wenn man was Fertiges will und Ethernet, dann sind
> die Wahlmöglichkeiten nicht so sehr groß?

Genau. Pest&Lepra. NI und HP/Agilent.

> Prolific hat da was. Keine Ahnung ob das besser
> taugt als deren oder eine andere USB-Lösung . . .

Die Prolific-USB-Seriell-Adapter sind dafür bekannt, öfters mal Probleme 
zu machen. Das allerdings zu relativ geringen Einkaufspreisen.

> Keine Ahnung wie gut PureBasic mit so einem
> Adapter über Ethernet dann zurechtkäme . . .

Weiß ich auch nicht. PureBasic ist ziemlich exotisch. Wenn Du etwas 
verwenden würdest, was in der Industrie gängiger ist, dann hättest Du 
weniger Stress. Z.B. LabView, Visual Basic.NET oder C(pur,++,#). So wird 
es bei Dir als Bastelei enden.

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Genau. Pest&Lepra. NI und HP/Agilent.

Soll das heißen Ethernet für GPIB gibts auch bei NI und Agilent?

> Die Prolific-USB-Seriell-Adapter sind dafür bekannt, öfters mal Probleme
> zu machen. Das allerdings zu relativ geringen Einkaufspreisen.

Immerhin scheint deren Support wohl ansprechbar.
Die China-Variante wäre auch andenkbar. Siehe oben.

Keine Ahnung wie sinnvoll der Adapter von Rigol ist.
Ethernet kenne ich da nicht.

>> Keine Ahnung wie gut PureBasic mit so einem
>> Adapter über Ethernet dann zurechtkäme . . .
> Weiß ich auch nicht. PureBasic ist ziemlich exotisch.

ja, leider.
Ich hoffte ja, daß hier jemand etwas dazu sagen kann.

> Wenn Du etwas
> verwenden würdest, was in der Industrie gängiger ist, dann hättest Du
> weniger Stress.

das ist die Frage.
Mit eben diesem Labview und dem Keithley-Adapter
hatte ich ja großen Stress. Das sind alles große Namen !

> Z.B. LabView, Visual Basic.NET oder C(pur,++,#). So wird
> es bei Dir als Bastelei enden.

das ist die Frage. Bastelei kann entweder auf der
Softwareseite und/oder an der Hardware nötig sein.
Keithley gab mir damals Hinweise an der Software
hier und da zu flicken. Diese Bastelei war real da.
An dieser Bastelei war auch Labview beteiligt.

VB.NET läuft nur auf PCs. Dazu muss das .NET-Framework
installiert werden. Damit hatte ich auch schon Stress.

C pur ist ok. Nur wie komme ich dann zu einer einfachen
grafischen Ausgabe, so ähnlich VB? Das Monsterpaket
von MS zu C++ überzeugte mich nicht. Wenn man jeden Tag
damit werkelt mag es gehen. C# braucht wohl auch wieder .NET.

Für mich als Gelegenheitsprogrammierer, der Turbo C
unter DOS sehr geschätzt hat wegen seiner einfachen
Bedienbarkeit und dem Debugger stellt sich die Frage
womit man heute einfach ohne viel Overhead und lange
Lernphase zu brauchbaren Ergebnissen kommen kann.

Manche nehmen Delphi. Pascal ist nicht so mein Ding.

PureBasic läuft unter allen Betriebssystemen.
Es erzeugt offenbar kleinen Code. DLLs kann man ansprechen.
Es besteht die Chance damit rasch zu Ergebnissen zu kommen.
So übel scheint mir das nicht.

Bei den AVRs hat man auch über BASCOM gelacht.
Manche haben damit jedoch schöne Projekte gemacht,
die sie sonst wohl nicht so rasch hinbekommen hätten.
Dies gilt es anzuerkennen. Für manche mag BASCOM
ein Glücksfall sein.

Auch für PureBasic sehe ich Potential. Auch wenn es
hier leider kaum einer kennt. Reinfallen kann immer.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Für solche kleinen speziellen einmalprogramme sind Skriptsprachen wie 
python, ruby, perl etc. wie geschaffen. Graphische Ausgabe und guis 
gehen auch problemlos. Für python gibt es auch eine handliche 
GPIB-Bibliothek: http://pyvisa.sourceforge.net/

von Matthias W. (matt007)


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Luk4s K. schrieb:
> Für solche kleinen speziellen einmalprogramme sind Skriptsprachen wie
> python, ruby, perl etc. wie geschaffen. Graphische Ausgabe und guis
> gehen auch problemlos. Für python gibt es auch eine handliche
> GPIB-Bibliothek: http://pyvisa.sourceforge.net/

Vielen Dank, das Python schaue ich mal an.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias W. schrieb:
> Soll das heißen Ethernet für GPIB gibts auch bei NI und Agilent?

mehr als 1000.- wenn ich richtig gelesen habe?

von Matthias W. (matt007)


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Luk4s K. schrieb:
>> Für solche kleinen speziellen einmalprogramme sind Skriptsprachen wie
>> python, ruby, perl etc. wie geschaffen. Graphische Ausgabe und guis
>> gehen auch problemlos. Für python gibt es auch eine handliche
>> GPIB-Bibliothek: http://pyvisa.sourceforge.net/

Es gibt ja auch Ruby. Wie ist das denn im Vergleich zu Python
zu sehen? Genauso brauchbar für GPIB und Grafik?

von Lukas K. (carrotindustries)


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'Ne GPIB für ruby scheint's auch zu geben. GTK ebenfalls.
Ich würde mal sagen python und ruby sind ziemlich gleichwertig. Schau 
dir beide an such dir die aus, die dir besser gefällt.

Meine Empfehlung: Python+GTK mit Glade+(cairo zum malen) damit bist du 
theoretisch Programmunabhängig. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, 
dass pyGTK unter Windows ein ziemlicher Krampf ist, Wxwidgets soll da 
einfacher sein, allerdings gibt es da nichts, was Glade das Wasser 
reichen kann.

von Matthias W. (matt007)


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Luk4s K. schrieb:
 > Meine Empfehlung: Python+GTK mit Glade+(cairo zum malen) damit bist 
du
> theoretisch Programmunabhängig. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt,
> dass pyGTK unter Windows ein ziemlicher Krampf ist, Wxwidgets soll da
> einfacher sein, allerdings gibt es da nichts, was Glade das Wasser
> reichen kann.

gibts ein Beispiel wo man mal sehen
kann wie eine einfache Anwendung mit
einer simplen Graphikausgabe aussieht
und wo man auch die Codegröße sehen kann?

Bei diesem PureBasic gefiel mir:
+ kompakter Programm-Code
+ kompakte exe-Datei
+ keine Monsterbibliotheken
+ Grafik rasch zusammengeklickt

Wie viele Abstriche muss man denn davon hinnehmen
aus Deiner Sicht?

Gibts ein Beispiel dazu was ich mal ansehen kann?

von Matthias W. (matt007)


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Hier habe ich einen Kurs zu Python gefunden.
http://wspiegel.de/pykurs/beispiel_index.htm
14 Teile.
Nur scheint da keine Grafik dabei zu sein.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Matthias W. schrieb:
> + kompakter Programm-Code
Kann man von python behaupten
> + kompakte exe-Datei
von Windows-Programmierung habe ich keine Ahnung
> + keine Monsterbibliotheken
trifft afaik zu
> + Grafik rasch zusammengeklickt
GUIs klickst du dir bei GTK mit Glade zusammen, QT hat was 
vergleichbares

Zum malen (Funktionsgraphen etc). hat sich cairo als quasi-Standard im 
Gtk-dunstkreis etabliert, wenn sich's auf einfache Diagramme beschränkt 
ist kannst du auf matplotlib bzw. gnuplot zurückgreifen

Als Beispiel kannst du dir mal den Nadeldruckersimulator ansehen: 
Beitrag "EPSON FX-80 Simulator" verwendet serielle 
Schnittstelle, Datei schreiben

von heh (Gast)


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.exe-Dateien unter Windows zu erzeugen is nich so optimal damit. Ist 
halt ne Scriptsprache, d.h. Script + Interpreter und keine 
Standalone-Datei ist der Standard. Gibt ein Progrämmchen, dass exes 
erzeugt, allerdings stopft das einfach den Interpreter + komplette 
Standardbibliothek mit dem Quelltext in eine Datei, die sind also 
unnötig groß.

von Matthias W. (matt007)


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Luk4s K. schrieb:
> Zum malen (Funktionsgraphen etc). hat sich cairo als quasi-Standard im
> Gtk-dunstkreis etabliert, wenn sich's auf einfache Diagramme beschränkt
> ist kannst du auf matplotlib bzw. gnuplot zurückgreifen

Danke für den Hinweis.

> Als Beispiel kannst du dir mal den Nadeldruckersimulator ansehen:
> Beitrag "EPSON FX-80 Simulator" verwendet serielle
> Schnittstelle, Datei schreiben

Habe ich angesehen.
So einfach ist es nicht für mich zu verstehen.

Ich habe Python mal installiert und schaue
ein paar Tutorials auf youtube an.

Graphik kam bisher nicht darin vor.

von Matthias W. (matt007)


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heh schrieb:
> .exe-Dateien unter Windows zu erzeugen is nich so optimal damit.

Das ist natürlich schade.

> Ist halt ne Scriptsprache, d.h. Script + Interpreter und keine
> Standalone-Datei ist der Standard.

ok.

> Gibt ein Progrämmchen, dass exes
> erzeugt, allerdings stopft das einfach den Interpreter + komplette
> Standardbibliothek mit dem Quelltext in eine Datei, die sind also
> unnötig groß.

das habe ich befürchtet. Vermutlich kommt was
ziemlich großes am Ende raus, denn der Treiber
für VISA ist ja wohl auch ein Monster.

All dies muss ja drum herum noch installiert
werden wenn man was weitergeben möchte.

PureBasic kann da punkten, wenn man mit dem
auskommt was serienmäßig drin ist. Die Graphik
ist jedenfalls voll drin. Ein Fenster aufmachen
mit bestimmter Größe ist ein Befehl. Achsenbeschriftung
wird es wohl auch geben, so hoffe ich.

Keine Ahnung ob Glade für Python so was leistet.
Sind in Python Beispiele in einer Hilfe eingebaut?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Vielleicht ist das stressfreier als einen GPIB-
> Adapter zum Laufen zu bringen für ein altes
> Keithley-Multimeter

Nö, gewiss nicht.  Ich meinte ja auch, Scriptsprache + 08/15-GPIB-
Adapter.  Wenn man noch einen alten Computer mit ISA-Slots hat,
den man für die Messgeräte hinstellt, dann bekommt man die ziemlich
preiswert.

Das low-level GPIB API besteht übrigens aus weniger als 10 Funktionen,
die letztlich wirklich benutzt werden, und deren Namen und Parameter
haben sich faktisch seit MS-DOS-Zeiten nicht verändert.  Was die
Geräte dann über das GPIB sprechen, ist wieder 'ne andere Sache,
aber wenn man Geräte mit SCPI-Kommandosatz hat, ist das im Wesentlichen
auch alles das Gleiche, und für die Details nimmt man sich das
Programmierhandbuch.

Gerade für Dinge wie ein Multimeter kann man sie fast alle über einen
Kamm scheren.

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn man noch einen alten Computer mit ISA-Slots hat,
> den man für die Messgeräte hinstellt, dann bekommt man die ziemlich
> preiswert.

ISA-PC habe ich keinen. Es ist aufwendig eine ISA-Karte mit einem AVR zu 
verheiraten um so die Funktion zu gewährleisten.

Einfacher scheint ein GPIB-Chip von NI zu kaufen und Treiber dran, so 
wie Thomas das in dem anderen Beitrag zum Thema GPIB macht und die 
Register über einen AVR zu programmieren.

> Das low-level GPIB API besteht übrigens aus weniger als 10 Funktionen,
> die letztlich wirklich benutzt werden, und deren Namen und Parameter
> haben sich faktisch seit MS-DOS-Zeiten nicht verändert.

Das ist kein Hexenwerk sowas zu implementieren. Beispiele gibt es:
http://guenther-fromhagen.homepage.t-online.de/USB_Messplatz_HAM_RADIO_2009.pdf 
siehe Bild !
http://www.oe5.oevsv.at/export/sites/oe5/technik/messen_dl/HPIB_GPIB_IEEE488_Schnittstelle_V02.pdf

> für die Details nimmt man sich das Programmierhandbuch.

ja. Wenn man es so macht ist man den Treiberstress der Hersteller mit 
den vielen Schichten wohl los.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Wenn man noch einen alten Computer mit ISA-Slots hat,
>> den man für die Messgeräte hinstellt, dann bekommt man die ziemlich
>> preiswert.
>
> ISA-PC habe ich keinen. Es ist aufwendig eine ISA-Karte mit einem AVR zu
> verheiraten um so die Funktion zu gewährleisten.

Nu ja, wenn man einen AVR mit externem Speicherbus nimmt, ist es
gar nicht so schlimm.  Der ISA-Bus ist ja weiter nichts als ein
Standard-Speicherbus.  Aufwändig ist es vor allem mechanisch, und
so schön klein wie bei dir wird's natürlich nicht.

von Matthias W. (matt007)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Nu ja, wenn man einen AVR mit externem Speicherbus nimmt, ist es
> gar nicht so schlimm.

der 8515 ginge wohl.

> Aufwändig ist es vor allem mechanisch, und
> so schön klein wie bei dir wird's natürlich nicht.

ja. Das ist schon etwas Aufwand. Schön ist es auch nicht gerade. Klein 
hinten auf den Stecker stecken kann man es auch nicht. Wenn da noch das 
wuchtige Kabel dran hängt . . . Es müsste ein Gehäuse drum herum . . .

von Matthias W. (matt007)


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Ist man mit so einer Bastellösung dann wirklich besser dran als wenn man 
den 8535 direkt an die Pins der GPIB-Buchse dranhängt? Siehe Bild oben. 
Mechanisch ist so was doch viel attraktiver und praktikabler. Natürlich 
kann man so keine zig Meter mehr treiben. Für 2-3 Geräte wirds 
vielleicht doch reichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:

>> Nu ja, wenn man einen AVR mit externem Speicherbus nimmt, ist es
>> gar nicht so schlimm.
>
> der 8515 ginge wohl.

ATmega128, ATmega1281, ATmega2561, die haben das alle mit dran.

> ja. Das ist schon etwas Aufwand. Schön ist es auch nicht gerade. Klein
> hinten auf den Stecker stecken kann man es auch nicht. Wenn da noch das
> wuchtige Kabel dran hängt . . . Es müsste ein Gehäuse drum herum . . .

Ja.  Letztlich wäre das dann eine ISA-Karte, neben der sich irgendwo
ziemlich unscheinbar ein kleiner Controller befindet. ;-)

Matthias W. schrieb:
> Ist man mit so einer Bastellösung dann wirklich besser dran als wenn man
> den 8535 direkt an die Pins der GPIB-Buchse dranhängt?

Einen reinen Master bekommst du wohl auch mit einem Controller hin
in der Annahme, dass du nie für jemanden anders den Bus schnell genug
freigeben musst.  Denn das dafür notwendige Timing schafft man meiner
Erinnerung nach nicht in Software.

Aber unterschätz' mal nicht die Kapazitäten in diesen fetten Kabeln,
da hat ein AVR schon ganz schön was vor mit seiner CMOS-Technologie,
das zu treiben.  Was wohl gehen würde ist, auf das Kabel zu
verzichten und den Adapter direkt an das Messinstrument anzuflanschen.

von Matthias W. (matt007)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Aber unterschätz' mal nicht die Kapazitäten in diesen fetten Kabeln,
> da hat ein AVR schon ganz schön was vor mit seiner CMOS-Technologie,
> das zu treiben.  Was wohl gehen würde ist, auf das Kabel zu
> verzichten und den Adapter direkt an das Messinstrument anzuflanschen.

wenn 2 Geräte nahe zusammen stehen und das Kabel somit kurz ist mag es 
ja gehen. Normalerweise sind wohl 15 Meter oder so möglich. Dann sollte 
1 Meter schon gehen mit der kleineren Treiberfähigkeit. So hoffe ich 
mal.

Wenn das Ding extrem klein und billig ist kann man auf die dicken Kabel 
schlicht verzichten und kauft für den Preis des dicken Kabels die Teile 
für den Adapter. Ist halt wieder eine serielle Schnittstelle mehr am PC. 
Wo liegt das Problem. Wenn ich sehe, daß teure Agilent-Teile eine 
serielle Schnittstelle mit 9600bd anbieten, so kann diese Adapterlösung 
dann mindestens 115kbd. Das ist also klar besser als die Kommerzsachen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Wenn ich sehe, daß teure Agilent-Teile eine
> serielle Schnittstelle mit 9600bd anbieten, so kann diese Adapterlösung
> dann mindestens 115kbd. Das ist also klar besser als die Kommerzsachen.

Da vermasselst du was.  Der GPIB hat keine "Baudrate", und ich kenne
Leute, die keine GPIB-USB-Adapter (auch nicht von NI) benutzen wollen
sondern nur GPIB-PCI-Karten, weil jene durch den USB nicht echtzeit-
fähig sind.  (Der USB überträgt Datenpakete nur im Millisekundenraster.)

Aber es ist richtig, eine derartige Lösung wird für den Hobbybereich
allemal ausreichend sein.

von Matthias W. (matt007)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Da vermasselst du was. Der GPIB hat keine "Baudrate",

Die Baudrate hat der AVR, der die GPIB-Buchse dann direkt ansteuert.

> und ich kenne
> Leute, die keine GPIB-USB-Adapter (auch nicht von NI) benutzen wollen
> sondern nur GPIB-PCI-Karten, weil jene durch den USB nicht echtzeit-
> fähig sind.

das kann ich verstehen. Die Alternativen haben jedoch wieder andere 
Haken. Eine Multiportschnittstelle ginge auch. Bei 4 oder 8 solchen 
Schnittstellen ist dann jedoch Schluß am Laptop.

> (Der USB überträgt Datenpakete nur im Millisekundenraster.)

Das mag reichen, wenn ein Relaismultiplexer mit im Spiel ist. NI bietet 
einen teuren Adapter an, der mehr als 1 Mio bytes pro Sekunde übertragen 
können soll. Vermutlich ein Burst mode? Wie rasch überträgt der dann ein 
einziges Kommando? Das wird es sein, wo manche dann nicht so recht 
zufrieden sind.

> Aber es ist richtig, eine derartige Lösung wird für den Hobbybereich
> allemal ausreichend sein.

letztlich muss man sehen, welchen Kompromiss man sucht: Ethernet, 
seriell, parallel, PIO-Schnittstelle oder eben doch USB. Es ist die 
Frage ob bei 115kbd seriell das USB-Interface dazu der Flaschenhals ist. 
Welche Latenzzeiten handelt man sich da ein. Mit 1ms kann man vielleicht 
leben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Es ist die
> Frage ob bei 115kbd seriell das USB-Interface dazu der Flaschenhals ist.

Da die üblichen USB-Seriell-Bridges auch ganz andere Baudraten 
beherrschen, ist das nicht das Limit.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Da vermasselst du was. Der GPIB hat keine "Baudrate",
>
> Die Baudrate hat der AVR, der die GPIB-Buchse dann direkt ansteuert.

Kannst ja einen AT90USBxx bzw. die neueren ATmega*U2 nehmen.

Aber große Bruttodatenraten sind in der Regel nicht das Problem, das
es bei GPIB zu lösen gilt.  Die größten Datenmengen entstehen mal bei
einem Screenshot eines Messgeräts oder sowas.

von Matthias W. (matt007)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Da die üblichen USB-Seriell-Bridges auch ganz andere Baudraten
> beherrschen, ist das nicht das Limit.

mein Einfachadapter kann angeblich das 10-fache. Ist die Frage, wo der 
AVR dann aussteigt. Schließlich muss er ja den GPIB-Bus noch abfragen 
und was schicken. Ein Test wird nötig sein das herauszufinden.

Wer hat denn dazu schon mal einen Code geschrieben, den man testen 
könnte?

von Matthias W. (matt007)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kannst ja einen AT90USBxx bzw. die neueren ATmega*U2 nehmen.

Danke für den Hinweis auf die U2-Typen.

Teensy Dev Board AVRKey Open Kubus ATmega32U2 USB-KEY:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=170571016795
Es gibt also Platinen mit USB-Buchse die man direkt an so eine 
GPIB-Buchse hängen können müsste. Ein Hexenwerk ist das nicht.

Teensy Dev Board AVRKey Open Kubus AT90USB Teensy USB:
http://cgi.ebay.de/Teensy-Dev-Board-AVRKey-Open-Kubus-AT90USB-Teensy-USB-/170568520372
Dieser ist mit dem AT90USBxx und deutlich billiger.

Von der Beschaltung des chips her sehe ich keinen Unterschied. Soll man 
dann zu dem billigeren Teil greifen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Soll man
> dann zu dem billigeren Teil greifen?

Greif zu dem, was du bekommen kannst. ;-)  Soweit ich weiß, sind die
Teensies ziemliche Mangelware geworden, seit jemand veröffentlicht
hat, wie man damit eine Sony Playstation "knacken" kann.

Außer der Speichergröße gibt es nicht allzu viele Unterschiede zwischen
einem AT90USB162 und einem ATmega32U2 (letzterer enthält lediglich
nicht mehr die PS2-Keyboard-Hardwareunterstützung, die der AT90USB162
noch hatte).

von Frank K. (fchk)


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Matthias W. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Da die üblichen USB-Seriell-Bridges auch ganz andere Baudraten
>> beherrschen, ist das nicht das Limit.
>
> mein Einfachadapter kann angeblich das 10-fache. Ist die Frage, wo der
> AVR dann aussteigt. Schließlich muss er ja den GPIB-Bus noch abfragen
> und was schicken. Ein Test wird nötig sein das herauszufinden.

Warum muss es immer AVR sein? Zum gleichen Preis gibts Alternativen, die 
mindestens eine Zehnerpotenz leistungsfähiger sind. Ich denke da an 
kleine Ärmchen von STM oder NXP oder einen kleinen PIC32.

Oder ist das ein Layer 8 Problem?

fchk

von Matthias W. (matt007)


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Frank K. schrieb:
> Warum muss es immer AVR sein? Zum gleichen Preis gibts Alternativen, die
> mindestens eine Zehnerpotenz leistungsfähiger sind. Ich denke da an
> kleine Ärmchen von STM oder NXP oder einen kleinen PIC32.

Du hast da sicher recht Frank. Ich kenne die Alternativen wenig gut und 
schrecke vor dem Einarbeitungsaufwand zurück.

> Oder ist das ein Layer 8 Problem?

keine Ahnung was Layer 8 ist.

von gurgelblubblobdumpf (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> keine Ahnung was Layer 8 ist.

Ach immer diese Bildungslücken. ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell#Satirische_Erweiterung

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank K. schrieb:
> Warum muss es immer AVR sein?

Weil man sich damit auskennt, er gut verfügbar ist, die Tools weit
verbreitet sind, und er der Aufgabe mehr als gerecht wird?

Für das bisschen GPIB-Adapter braucht man keinen 32-bit-Controller
mit Highspeed-USB-PHY und mehreren MHz CPU-Takt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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noch ein Link zu GPIB
http://www.ke5fx.com/gpib/readme.htm
KE5FX GPIB Toolkit is a collection of free Windows utilities

von Matthias W. (matt007)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> noch ein Link zu GPIB
> http://www.ke5fx.com/gpib/readme.htm
> KE5FX GPIB Toolkit is a collection of free Windows utilities

Danke Christoph. Das ist wohl ein ehemaliger Tek-Mann.
"The GPIB Toolkit is provided with full C++ source code for public- and 
private-sector, educational and Amateur Radio / hobbyist use. Comments 
and feedback are always welcome."

von Olaf (Gast)


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> Das ist wohl ein ehemaliger Tek-Mann.

Auf jedenfall ist er cool. ;-)

http://www.ke5fx.com/cplayer.html

Olaf

von Matthias W. (matt007)


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Olaf schrieb:
> Auf jedenfall ist er cool. ;-)
> http://www.ke5fx.com/cplayer.html

ja. Wenn man sich überlegt, daß dies 11 Jahre her ist . . .

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