Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Cross-Tier Interferenz?

Hey Amadeus,

die Interferenz tritt in Funknetzen auf, wenn man ein Netzwerk mit 
meherer Ebenen hat (Tier Network).

Das Mobilfunknetz setzt sich ja aus Zellen zusammen. Diese können aber 
in einem Mehrebenensystem zusätzlich in kleiner Makro- oder Femtozellen 
aufgeteilt werden.

Sprich in einer Makrozelle können auch mehrere Femtozellen mit sehr 
geringer Reichweite umgesetzt werden. Dies ist notwendig, wenn der 
Traffic in bestimmten Regionen stark zunimmt und die Basisstation der 
Makrozelle dies nur mit hohen Kostenaufwand in Zukunft umsetzen kann. 
Hier kann man weitere Femtozellen innerhalb der Makrozelle unterbringen 
um den Traffic sehr lokal aufzuteilen. Kostengünstig wird es aufgrund 
der sehr geringen Reichweite (Empfangsempfindlichkeit kostet Geld).

Im "alten" GSM-Netz war es so, dass die Nutzfrequenzen einer Zelle sich 
nicht mit den Nachbarzellen überlappen. Das Zugriffsverfahren ist/war 
Frequenz- und Zeitmultiplex.

In heutigen Mobilfunknetzen wird vorallem OFDM/OFDMA verwendet. Durch 
OFDM können Mehrweginterferenzen sehr gut unterdrückt werden. Zudem ist 
die Übertragung sehr Störunempfindlich gegenüber Einzelstöreren (Single 
Tone Jammer). Das gesammte Netz stand bisher auf einer Ebene (örtliche 
Trennung in Zellen). Wird diese Trennung aufgebrochen und Zellen mit 
zusätzlichen kleinen Zellen versehen, kommt es zur Interferenz zwischen 
den Zellen (Femtozelle zu Femtozelle, Femtozelle zu Makroszelle, ...)

Die gegenseitige Störung der einzelnen Ebenen wird als 
Cross-Tier-Interference bezeichnet.

Gruß Alexander