Forum: Offtopic Ionisator/Luftreiniger


von A. B. (funky)


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Hallo,

ich habe extrem viel Satub im Zimmer. Kein Plan wieso...habe keine 
Haustiere, Lüfte regelmässig, wische ab und an mal aber trotzdem staubt 
andauernd alles zu wie blöde. Problem könnte Parkett sein und kein 
Teppich. Da staubts zwar wahrscheinlich nicht weniger aber ein Teppich 
"bindet" den Staub wohl mehr(gut für fauel Menschen wie mich :P )

Bringen solche Ionisator/Luftreiniger da etwas? Ich möchte keine Ying & 
Yang aufgeladene Luft oder irgendwelchen Schnickschnack(was so Teile ja 
tweilwese angeblich können laut Werbung:D ) wollte nur wissen ob soetwas 
Sinn macht um den Staub aus der Luft zu filtern. Das ich damit nicht nie 
wieder putzen muss ist mir klar

von Der M. (mhh)


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Du brauchst (echte) Zimmerpflanzen für mehr Luftfeuchtigkeit in den 
Räumen. Der Staub wird dadurch nicht weniger, seine Flugeigenschaften 
verschlechtern sich aber...

Den PC am Boden hinstellen hilft auch, nur das entleeren vom gesammelten 
Staub aller 2 Wochen darfst Du nicht verpassen.  :)

von Lord of L. (lightninglord)


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Funktioniert scheinbar ziemlich gut, wird in diversen Fabriken 
eingesetzt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrofilter

von Weingut P. (weinbauer)


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Mein Schwager (Allergiker) hat ne ganze Reihe der Dinger mit Wasserbad 
am Laufen und ist begeistert ... wenn ich mir aber die Plörre die da 
raus kommt anschau und wie die mitunter muffelt kann es einem schon 
vergehen.

Auch da ist regelmäßige Reinigung angesagt.

von Paul B. (paul_baumann)


Angehängte Dateien:

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Ich habe dieses Problem so gelöst: In einem Gehäuse aus Sperrholz 
befindet
sich ein 80mm-Lüfter hinter einem Stück Fliegengitter-Gaze. An zwei
Aluschienen, mit denen die Gaze befestigt ist liegt eine Hochspannung
von ca. 2KV an.

Der Lüfter saugt die Raumluft an und der Staub bleibt durch die 
Aufladung
an der Gaze hängen.

Das funktioniert nach der Methode eines elektrostatischen Filters schon
seit mehreren Jahre.

MfG Paul

von Johannes O. (jojo_2)


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@Paul: Wie gut ist da die Ausbeute? Nimmt der Staub im Raum merklich ab?
Wie oft musst du deinen Filter reinigen?

Hab nicht die Zeit immer so oft mein Zimmer zu putzen und vom Staub zu 
befreien, da wär so ein Gerät schon hilfreich!

von Uhu U. (uhu)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich habe dieses Problem so gelöst: In einem Gehäuse aus Sperrholz
> befindet
> sich ein 80mm-Lüfter hinter einem Stück Fliegengitter-Gaze. An zwei
> Aluschienen, mit denen die Gaze befestigt ist liegt eine Hochspannung
> von ca. 2KV an.

Und du bist sicher, daß die 2 kV einen Effekt haben?

An meinem PC-Gehäuse ist seitlich 22 cm Lufteinlaß, hinter dem ein 
langsam laufender 20 cm Lüfter steckt. Der Einlaß ist mit einem 
Lochblech verschlossen. Auf diesem Lochblech sammelt sich auch Staub, 
der es nicht durch ein Loch geschafft hat - ganz ohne Hochspannung.

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu schrob:
>Und du bist sicher, daß die 2 kV einen Effekt haben?

Ja, denn ich habe 2 gleiche Apparate gebaut und zunächst nur in dem 
Einen
die Hochspannungserzeugung drin, weil ich nicht so viele spannungsfeste
Kondensatoren hatte.

Der Kollege ohne Hochspannung hatte nicht den Effekt wie der Andere.

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Das sind gute Nachrichten. Ich glaube, ich werd mich auch mal an so 
einer Wunderkiste versuchen. Da kein Strom fließt, reichen doch 
eigentlich möglichst kleine Kondensatoren, oder?

Hast du das mit einer Spannungsvervielfacherkaskade gebaut?

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu schrob:
>Hast du das mit einer Spannungsvervielfacherkaskade gebaut?

Ja, habe ich. Das ist nur ein Sperrschwinger mit einem Transistor und
einem kleinen Übertrager. Da hängt dann eine Vervielfacherschaltung 
dran.

Der Lüfter hängt an einem LM317, um ihn den Erfordernissen anpassen zu
können.

Ich suche schon eine Weile nach dem Schaltplan, glaube aber, daß der
durch meinen Umzug "verschütt' gegangen" ist.

MfG Paul

von Michael S. (technicans)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Da kein Strom fließt, reichen doch
> eigentlich möglichst kleine Kondensatoren, oder?
So ganz wird das ohne Strom nicht funktionieren.
0,1µ/650V müsste aber gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungskaskade
> Hast du das mit einer Spannungsvervielfacherkaskade gebaut?
Nimm doch ne Zeilenendstufe aus einem Fernseher. 27kV.

von Uhu U. (uhu)


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Michael S. schrieb:
> Nimm doch ne Zeilenendstufe aus einem Fernseher. 27kV.

Das ist für so eine Bastel-Holzkiste ein weing viel.

von Frank B. (frank501)


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Eine einfache Möglichkeit, welche ohne Hochspannung auskommt wäre ein 
zweigeteiltes System aus einem Luftbefeuchter und einem Filter.

Zuerst wird die Luft mittels Lüfter durch einen feinen Filter (ein 
Feinstrumpf dürfte hier relativ gut geeignet sein) angesaugt und nachher 
über einen Luftbefeuchter (diese Piezo-Wasservernebler) geblasen.

Damit wäre der Staub weg und nachfolgender Staub kann sich durch die 
Befeuchtung nicht so lange in der Luft halten.
Natürlich ist hier eine regelmäßige Reinigung des Filters und Wasser im 
Befeuchter nachfüllen angesagt. Aber das dürfte sich vom Aufwand her im 
Gegensatz zum regelmäßigen Putzen in Grenzen halten.


>ich habe extrem viel Satub im Zimmer. Kein Plan wieso...habe keine
>Haustiere, Lüfte regelmässig

Hast Du ein Bett oder Sofa im Zimmer stehen? Das sind sehr ergiebige und 
ausdauernde Staubquellen.

Frank

von Uhu U. (uhu)


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Frank B. schrieb:
> Eine einfache Möglichkeit, welche ohne Hochspannung auskommt wäre ein
> zweigeteiltes System aus einem Luftbefeuchter und einem Filter.

Das stinkt nur nach wenigen Stunden, weil sich im Wasser alle möglichen 
Bakterien explosionsartig vermehren und wenn die Raumluft schon 60% rH 
enthält, ist weiteres Befeuchten keine gute Idee.

Das Konzept halte ich für untauglich.

von Kermit der F. (kermit23)


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@A. B. (funky)

Wenn Du in einem Stadtgebiet wohnst, kann zu langes lüften 
kontraproduktiv sein. (Straßenstaub)

von Michael K. (charles_b)


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Ich hatte lange Zeit einen "Ionisator" in Betrieb. Man konnte eine ca. 2 
mm lange blaue Funkenstrecke von der Ionisationsnadel zum Finger ziehen, 
langte man gleichzeitig die Heizung an war es ganz schön kribbelig. Über 
die Höhe der Spannung können Experten spekulieren, ich vermute es sind 
einige kV.

Zum Effekt: Die Zimmerwände hinter dem Gerät wurden ziemlich schnell 
grau. Wohl weil das Gerät ein elektrisches Feld aufbaut, welches den 
Staub an die Wände drückt.

Dies ist aber extrem feiner Staub, nicht das Gewölle, welches sich in 
den Zimmerecken bildet.

Zur Staubvermeidung könnte eine aktive Belüftung mit leichtem Überdruck 
und Filter in Frage kommen.

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das ist für so eine Bastel-Holzkiste ein weing viel.

Aber einfacher aufzubauen, oder? Wenn man die aus einem Röhrenmoni 
nimmt, hat die nur 16kV, welcher Abstand und welche Anordnung sollten 
dann die Gitter haben?

Michael K-punkt schrieb:
> weil das Gerät ein elektrisches Feld aufbaut, welches den
> Staub an die Wände drückt

Weil die schwebenden Staubpartikel aufgeladen wurden und sich an den 
Wänden absetzten?

von A. B. (funky)


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ja, wohne in der Innenstadt und habe ein Bett im Zimmer.

Überdruck im Zimmer? Ist wohl eher nicht machbar. Ich wollte im Zimmer 
schon noch wohnen und keine Quarantänestation aufmachen ;)

Im Zimmer eher trockene Luft denk ich. Pflanzen habe ich keine im 
Zimmer. Das sind ja auch üble Staubfänger auf Dauer.

von Florian *. (haribohunter)


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Die Profi-Dinger zur Rauchgasreinigung im Industriebereich (Wir haben 
welche von Indusa im Betrieb) nutzen Draehte und parallel ausgerichtete 
Platten um die durchstroemende Luft zu ionisieren. Der eingefangene Siff 
wird abgeleitet. Ab und zu muessen die Platten dann gereinigt werden. 
Dafuer faehrt unser Mitarbeiter dann mit den Boxen zur Waschstrasse. 
Wenn er den Kaercher falsch haelt, verbiegen sich die Platten unter dem 
Druck und es kommt zu Lichtboegen beim Einschalten... und zur 
Fehlermeldung. Betriebsspannung ist 30kV glaub ich. Funktioniert ganz 
gut.

von Michael K. (charles_b)


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Timm Thaler schrieb:

> Michael K-punkt schrieb:
>> weil das Gerät ein elektrisches Feld aufbaut, welches den
>> Staub an die Wände drückt
>
> Weil die schwebenden Staubpartikel aufgeladen wurden und sich an den
> Wänden absetzten?

Ja, so kann man es sagen. Die Feinsstaubpartikel werden negativ geladen 
und dann von den auf Erde liegenden Wänden angezogen.

von Michael K. (charles_b)


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A. B. schrieb:
> ja, wohne in der Innenstadt und habe ein Bett im Zimmer.
>
> Überdruck im Zimmer? Ist wohl eher nicht machbar. Ich wollte im Zimmer
> schon noch wohnen und keine Quarantänestation aufmachen ;)
>
> Im Zimmer eher trockene Luft denk ich. Pflanzen habe ich keine im
> Zimmer. Das sind ja auch üble Staubfänger auf Dauer.

1. Man braucht ja keinen Überdruck, der die Isolierglasscheiben nach 
außen durchdrückt. Nein, ein kleiner Ventilator, sagen wir ein 
umgedrehter Dunstabzug (mit Außendurchgang natürlich) müssten schon 
genügen, dass ETWAS Überdruck vorhanden ist.

2. Die Planze fängt nur den Staub, der sonst halt gleich auf den Boden 
fallen würde. Die Vorstellung, dass es MIT Pflanzen MEHR Staub gäbe 
würde ich nicht so teilen. Eher die Realität, dass ne staubige Pflanze 
mehr Arbeit bei der Reinigung macht als ein öder Boden.

3. Die Feuchtigkeit in der Luft kann man mit einem Hygrometer messen. 
Wünsch dir eines zum nächten Geburtstag.

von Michael S. (technicans)


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Hat mal einer ne Idee, wie man 30kv messen kann?
Man kann zwar ein Drehspulmesswerk (100µA)nehmen und da mehrere
Megaohm-Widerstände vorschalten, aber wenn am Messintrument
dann immer noch 1000Volt anliegen, weiß ich nicht ob das
Gerät so gut isoliert ist und es da nicht zu Übersprüngen kommt.
Hat da einer einen Tipp?

von Icke ®. (49636b65)


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von Michael S. (technicans)


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Bezahlbar hätte ich noch erwähnen sollen. Bei Conrad hab ich das Teil
auch schon gesehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Ja klar, man kann sich auch zu Tode sparen...

von Michael S. (technicans)


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...oder die grauen Zellen bemühen und auf Inspiration warten....

von Icke ®. (49636b65)


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30 kV sind höchst inspirierend. Gibt jedesmal den ultimativen Kick, wenn 
man den Eigenbau-Tastkopf dranhält. Schlägt er durch oder nicht...?

von Michael S. (technicans)


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Na, zumindest wird man dann richtig wach. In der Ausbildung habe
ich mal erlebt wie ein Dozent zur Demonstration mit einem wohl
dafür konstruierten Stab von Bernstein (Toolhersteller) vom
Zeilentrafo schöne lange Lichtbögen zog. Hat den nicht mal gejuckt.
@Icke ®.
Hast du nun einen besseren Vorschlag oder war es das mal wieder?

von Icke ®. (49636b65)


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Michael S. schrieb:

> Hast du nun einen besseren Vorschlag oder war es das mal wieder?

Ich habe dir einen sinnvollen Vorschlag gemacht. Für den Selbstbau 
bräuchtest du entsprechend spannungsfeste Widerstände, die weder billig 
noch einfach zu beschaffen sind. Die im Web kursierenden Anleitungen, 
Spannungsfestigkeit durch Serienschaltung mehrerer Einzelwiderstände zu 
erreichen, halte ich für lebensgefährlich. Schlägt einer davon durch, 
kann es zu einer Kettenreaktion kommen. 30 kV sind nicht witzig, ich 
liefere bestimmt kein Howto für Suizidmaschinen.

von Florian *. (haribohunter)


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Und das Ozon was sich bei der Lichtbogenentladung entwickelt ist auch 
giftig. :)

von Michael S. (technicans)


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Icke ®. schrieb:
> Die im Web kursierenden Anleitungen,
> Spannungsfestigkeit durch Serienschaltung mehrerer Einzelwiderstände zu
> erreichen, halte ich für lebensgefährlich.

Wenn man das weiß kann man ja Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Ich werde mich mal an Fingers Erfahrungen halten, wenn
keiner einen besseren Vorschlag hat.

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