Hallo, ich habe (als ziemlich ahnungsloser Hobbyist) eine Verständnisfrage zur Gegen-EMK in einer PWM-Regelung eines Gleichstrommotors. Die PWM wird erzeugt von einem Modellbahn-Lok-Decoder, der Motor ist ein kleiner DC-Motor einer Spur-Z Lok. Bei niedrigen bis mittleren Drehzahlen sieht man in den Messpausen für die Gegen-EMK das, was man nach allem, was ich bisher zum Thema gelesen habe: Es gibt zunächst einen Peak durch den Abbau der aufgebauten Induktion, danach wirkt die Gegen-EMK und erzeugt eine ansteigende Spannung bis zu einem Wert, der von der Drehzahl abhängt (siehe die ersten beiden Screenshots). Was ich nicht verstehe: Wenn ich die Drehzahl/Geschwindigkeit über einen mittleren Wert des Regelbereiches hinaus erhöhe, erhalte ich einen Spannungsverlauf in der Messpause, der unregelmäßig und auch von Messpause zu Messpause unterschiedlich aussieht - die beiden weiteren Screenshots zeigen nur zwei Beispiele für das Chaos, das dann zu messen ist. Wie ist das zu erklären? Es sieht ja so aus, als würde die Gegen-EMK zusammenbrechen. Können das Sättigungseffekte sein (der Motor ist wirklich klein, Ankerdurchmesser ca. 5mm). Oder habe ich etwas grundsätzlich nicht verstanden? Danke und beste Grüße
luis_wu schrieb: > Wie ist das zu erklären? Es sieht ja so aus, als würde die Gegen-EMK > zusammenbrechen. Können das Sättigungseffekte sein (der Motor ist > wirklich klein, Ankerdurchmesser ca. 5mm). > Oder habe ich etwas grundsätzlich nicht verstanden? Überleg mal was passiert wenn eine der Kohlebürsten von einem Wicklungssegment auf das nächste gelangt. Erwartest Du da immer konstante Impedanzen + Spannungen? Gruß Anja
Du meinst, davon sehe ich in den ersten beiden Screenshots nichts, weil die Drehzahl dort zu niedrig ist? Kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen, weil ich auch dort immer mal wieder einen Kontaktübergang am Kollektor mit der Messpause erwischen müsste - ist aber nicht der Fall, die Spannungsverläufe sehen dort langfristig so schön glatt und "lehrbuchmäßig" aus.
Hi, das könnten Kollektorsegmentübergänge sein, aber was viel wichtiger ist, wie sieht denn der Strom aus? Für die Regelung eines Gleichstrommotors brauche ich eigentlich nicht die PWM abschalten, das geht mit ein bisschen Mathe auch online --> Beobachter.
Hallo, ich denke inzwischen, ihr habt recht! Der Regler ist nicht von mir, sondern es ist ein käuflicher Digitaldecoder für Modellbahnloks. Ich habe inzwischen mal einen anderen Dekoder (anderer Typ/Hersteller) benutzt und dann sieht das ganze für mich schon verständlicher aus: Bei niedriger bis mittlerer Drehzahl sieht man die Welligkeit der Gegen-EMK-Spannung durch die Kollektorübergänge (s. erster Anhang). Bei höheren Drehzahlen wird dann das gesamte Signal gestört, auch die PWM-Phasen (s. zweiter Anhang). Das würde ich dann mal als "Bürstenfeuer" interpretieren. Man kann die Störungen dann auch deutlich am unruhigen Lauf des Motors hören. Zum Strom: Der dritte Anhang zeigt den Spannungsabfall über einem 0,5 Ohm Shunt im zweiten Kanal bei mittlerer Drehzahl, also ohne die Störungen. Der vierte Screenshot zeigt das ganze bei hoher Drehzahl mit Störungen. Und die letzten beiden Screenshots zeigen den Stromverlauf bei an- und absteigender Flanke eines PWM-Pulses im nicht gestörten Drehzahlbereich. Die Idee, eine PWM-Pause zum Messen der Gegen-EMK einzulegen stammt halt von den Herstellern dieser Dekoder. Es würde mich aber trotzdem interessieren, wie man eine lastabhängige Drehzahl-Regelung nur mit U und I machen könnte - gibt es dazu einen Link? Braucht man dazu dann nicht die Kenndaten des Motors? Diese Dekoder werden ja in alle möglichen Modelllokokomotiven eingebaut, der Motor ist also nicht bekannt. Danke und beste Grüße
... und wenn man dem Motor dann 100nF statt dem herstellerseitigen 1nF spendiert, sieht das ganze schon viel erträglicher aus. Anhänge zeigen Max-Drehzahl mit 1nF und mit 100nF. Sorry für den im Nachhinein unnötigen Thread - hätte ich auch selbst und gleich drauf kommen können, dass man zunächst den Motor mal vernünftig entstören sollte ;) Danke und beste Grüße
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