Ich sammle jedes Jahr so zwischen 30 und 50 kg Brombeeren und koche Marmelade daraus. Weil ich keine Lust habe, einen Haufen Zucker in Gläser abzufüllen, neheme ich ein 3:1-Gelierpulver eines großen Herstellers, den jeder kennt. Die erste Charge von 5,5 kg Beeren dieses Jahr habe ich genau nach Vorschrift dosert - wie in den vergangenen Jahren auch -, aber das Ergebnis hat nicht überzeugt, das Zeug wurde einfach nicht richtig fest. Ich habe mich dann bei der Firma beschwert und berichtet, daß das Ergebnis dieses Jahr nicht besser war, als das mit einem Konkurrenzpülverchen, das ich deswegen nicht mehr benutze. Heute bekam ich einen Anruf von so einer alten Küchenamsel von der Firma, die mir eine Standpredigt hielt, daß ich das Rezept nur maximal verdoppeln dürfte und noch so allerlei anderes, unlogisches Zeug. Es kam mir vor, wie damals in der Realschule, als ich freiwillig am Kochunterricht teilnahm und aus dem Staunen nicht heraus kam, wie unendlich umständlich die Hauswirtschaftslehrerin ihr Schäfinnen alles mögliche Kicki-Zeugs lehrte und dabei peinlichst jeden Anflug von Logik mied, wie der Teufel das Weihwasser - was ihr allerdings auch nicht gerade schwer fiel... Ich habe natürlich keine Lust, meine Brombeeren 2-kg-weise zu kochen - das habe ich lange genug gemacht - und mir dann die entsprechenden Riesenkochtöpfe angeschafft, um auch 8 oder 9 kg in einem Rutsch verarbeiten zu können. Nun ja, mit etwas bohren konnte ich bei der Alten dann herausfinden, daß diese Minimengen deswegen vorgeschrieben werden, weil in den 3 Minuten Kochzeit sonst nicht genug Wasser verdampft würde. Aha. Saftiger, als sonst sind die Beeren diese Jahr in der Tat. Aber dann wäre doch die Konsequenz, einfach gleich länger zu kochen und den einzig brauchbaren Tipp von ihr: Gelierprobe vor dem Abfüllen zu machen und evtl. weiter kochen, wenn das Zeug noch nicht will. Ihr Vorwurf - echt wie die Hauswirtschaftspaukerin, die irgend so ein armes Hascherl zu Schnecke machen will -, ich könnte mehr als zwei Kg Früchte sowieso nicht richtig kochen und deswegen würde nicht genug Wasser verdampfen, greift jedenfalls nicht - auf meinem Gasherd bekomme ich 8 Liter Rohmasse ohne Probleme so zum Kochen, daß das Volumen mit den Dampfblasen auf kanpp 12 Liter zunimmt und man sogar noch das Gas drosseln muß, daß die Pampe nicht überkocht. Und immer wieder die Gebetsmühle: nur 2kg... (Den anderen Bullshit, das Pektin würde sich nicht lösen, wenn man nicht sofort kocht und die Brombeeren hätten dieses Jahr nicht genügend Sonne bekommen, lassen wir mal außen vor.) Ich würde gerne ihren Rat befolgen, ein industrielles Geliermittel zu verwenden, habe aber bisher noch nichtmal den kleinsten Hinweis auf sowas gefunden. Und Rezepte, wie man solche Geliermittel anmischt, genau so wenig. So eine 3:1-Mischung wäre schon wünschenswert. Hat jemand Tipps in diese Richtung? [Thread-Titel mal etwas sinnvoller geändert. - Mod.]
> Hat jemand Tipps in diese Richtung?
Es soll auch Hausfrauenforen geben...
Grüße Löti
>...und deswegen würde nicht genug Wasser verdampfen, greift jedenfalls >nicht Schon mal an das Verhältnis Oberfläche zu Volumen gedacht? Die Verdampfungsrate dürfte bei gleicher Oberfläche in deinem Topf gleich sein, ob mit 2kg oder mit 8kg gefüllt. Demnach dürfte dein 8kg Ansatz am Ende mehr Wasser enthalten als dein 2kg Ansatz.
Uhu, du machst das völlig falsch! Meine Frau kocht auch jede Menge ein. erste Charge Erdbeeren - Marmelade ist zu flüssig. zweite Charge Erdbeeren: - Kochen, ganz normal - Flüssigkeit absieben >> gibt leckeren Saft-Konzentrat - Rest gibt Marmelade (nicht zu viel Flüssigkeit weg nehmen) Nun ist die Marmelade bestens und man hat gleich noch einige Saftflaschen. (Und EleLa druckt die Etiketten mit einem PTouch-Drucker ;-) )
Markus Müller schrieb: > - Flüssigkeit absieben >> gibt leckeren Saft-Konzentrat Wenn man das mit Brombeeren macht, dann besteht die Marmelade zu 95% aus den Kernen und der Rest sind die Häutchen... Man könnte dann aus dem Saft Gelee kochen, aber damit wird das Problem rekursiv...
Als meine Bitterorangenmarmelade letzens nach dem ersten Kochen auch partout nicht fest werden wollte, habe ich sie (mehr aus Verzweiflung) einfach noch zwei Stunden länger gekocht. Sie ist dieses Jahr dann so schön fest geworden wie noch nie zuvor. (Der Beutel mit den Innenschalen war dabei schon entfernt, es kann also nicht daran gelegen haben, dass aus diesen noch weiteres Pektin gelöst worden wäre.) Ich erinnerte mich daraufhin eines alten englischen Rezepts, dass ich vor Jahren (bei meiner ersten Charge Bitterorangenmarmelade) mal im Internet gelsen hatte, und da wurde auch die Wichtigkeit des stundenlangen Kochens betont. Nein, nur am Wasserverdampfen kann das nicht liegen, so viel weniger Flüssigkeit ist das am Ende nicht geworden, als dass man die viel festere Konsistenz hätte damit erklären können. Die Erklärung dürfte einfach sein (auch, wenn ich mir den Wikipedia-Artikel zu Pektinen durchlese), dass die Gelbildung ein relativ langsamer chemischer Prozess ist, der nur bei höheren Temperaturen in ausreichender Geschwindigkeit abläuft. Neben den Pektinen gehen dabei noch Zucker und Säure in den Prozess mit ein, die ja beide bei der Marmelade ausreichend vorhanden sind.
Ja, ausreichende Säure ist unabdingbar. Ich gebe zu den Brombeeren je kg Beeren 1 großen, gehäuften Eßlöffel Zitronensäure zu. Bei der Orangenmarmelade muß das Pektin aus den Schalen herausgekocht werden. Bei Brombeeren ist das sicher nicht der Fall, die sind pektinarm und das Pektin muß zugestzt werden. Die Brombeermarmelade bekomme ich durch 15% Überdosierung des Gelierpulvers auch fest - das spricht m.A. schon für die Wasserhypothese.
Mal angenommen das bei den Brombeeren sich nichts ändert (Säure, Zuckergehalt und whatever bleibt alles gleich) dann liegt es wohl am Wassergehalt. Also einfach mal die Vorgeschrieben 2kg charge(auf jeden fall diese die funktioniert) machenund vor dem abfüllen abwiegen.Dann auf deien 20 Kilo hochrechnen und du wirst genau den selben Wassergehalt erreichen der bei der funktionierenden charge gut geht. Ein Ärometer würde ich nicht nehmen, per gewicht methode ist es genauer.
Meine Art und Weise Marmelade zu machen ist zwar etwas mühselig, aber die Leute stehen jedes Jahr bei mir Schlange, um ein Glas zu erbetteln. Beispiel: Pfirsich Pfirsiche reinigen, schaelen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Pfirsiche waegen. Sagen wir mal, man hat 5 kg. 5kg Kristalzucker in die Pfanne geben und soviel Wasse hinzugeben, bis das Wasser ca. 1cm hoeher ist als das Zucker. Dann unter stetigem Umrühren das Zucker soweit aufkochen, bis es eine klebrige Masse wird. Aber aufpassen, dass es nicht karemelisiert. Dann die Pfirsiche hinzumichen, 1x aufkochen und dann Herd abschalten. Hin und wieder umrühren bis das Ganze etwas abkühlt. Mit einem Sieb die Pfirsiche herausnehmen. Der Sirup in der Pfanne ist nun wieder ziemlich dünnflüssig. Wieder aufkochen, bis es wieder dickflüssig wird. Aber nicht karemelisiert. Und dabei immer wieder den Schaum herauslöffeln. Sobald es die richtige Konsistenz erreicht hat - je nach Frucht - etwas Zitronensaft und die Früchte wieder hineingeben, kurz umrühren und in heiss ausgespühlte Glaeser abfüllen. Selten passiert es, dass es nicht dickflüssig wird. Kein Problem: Marmelade-Glas ein paar Tage offen im Kühlschrank lassen.
Marius P. schrieb: > Mal angenommen das bei den Brombeeren sich nichts ändert (Säure, > Zuckergehalt und whatever bleibt alles gleich) dann liegt es wohl am > Wassergehalt. Hm, ich denke, es kommt auf den relativen Säure- und Pektingehalt an. Wenn man Wasser rauskocht, dann steigen diese Gehalte. Fatal Error schrieb: > Schon mal an das Verhältnis Oberfläche zu Volumen gedacht? Ja. Nur glaube ich nicht, daß bei einem Kochtopf die Oberfläche die ausschlaggebende Rolle spielt. Durch den hohen Zuckergehalt wird die Masse heißer als 100° und das Wasser beginnt auch mitten im Körper, in den gasförmigen Zustand überzugehen. Die Folge ist, daß das Volumen der Pampe zunimmt und ehe man sichs versieht, läuft sie über. Die Verdampfung hängt von Temperatur und Volumen ab und wird durch die Zähigkeit der Suppe begrenzt - oder liege ich damit völlig daneben?
Lass das mit der Marmelade und mach lieber nen anständigen Wein draus! Den können wir dann beim Forentreffen verkosten ^.^
Marek N. schrieb: > Lass das mit der Marmelade und mach lieber nen anständigen Wein draus! Mit dem Schädel kommst du dann durch keine Tür mehr...
Uhu Uhuhu schrieb: > Gelierprobe vor dem Abfüllen zu machen > und evtl. weiter kochen, wenn das Zeug noch nicht will. Dazu musst Du aber nicht anrufen, das steht schon in Omas Kochbuch. Uhu Uhuhu schrieb: > Nur glaube ich nicht, daß bei einem Kochtopf die Oberfläche die > ausschlaggebende Rolle spielt. Hier hilft wie oft eine Grenzwertbetrachtung: Wo verdampft unter sonst gleichen Bedingungen mehr Wasser, in einem flachen Tiegel oder in einem hohen, engen Gefäß. Die Oberfläche spielt schon eine entscheidende Rolle, und wenn das Verhältnis Oberfläche zu Volumen zu schlecht wird, verdampt eben nicht genug Wasser. Soweit die Theorie. Allerdings kann ich mich dunkel erinnern, dass wir die Erdbeeren und Stachelbeeren nur 3min aufgekocht haben. Dass dabei so die Menge Wasser weggeht kann ich mir nicht vorstellen. War Gelierzucker 2:1 und 3:1 von Südzucker, hat einwandfrei geliert.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich sammle jedes Jahr so zwischen 30 und 50 kg Brombeeren ui, hast Du ne Plantage im Garten oder wie machst Du das? Ich hab nach 4-5kg normal so zerkratzte Finger daß ich keine Lust mehr hab... Was das Gelieren angeht: Säure ist wichtig. Du nimmst Zitronensäure. Das ist zwar billiger, probier mal echten Zitronensaft, schmeckt besser. Gerade mit der Säure dauert es ein paar Tage bis es richtig geliert. Ist mir dieses Jahr wieder bei der Erdbeere passiert: nach dem Abkühlen war es perfekt, 2 Wochen später das erste Glas aus dem Keller geholt - war mir schon zu fest. Ich koche immer nur 2 Kilo-weise, da ich nicht zu lange kochen möchte. Geht auf den Geschmack. Die Zeit in der die Masse über sagen wir mal 60-70°C ist, steigt halt einfach schon deutlich an wenn es mehr Masse ist. Richtig sprudeln sollte es dann schon 2-3 Minuten damit es richtig geliert und die Bakterien gekillt werden. Daher reduziert das Kochen bei mir eigentlich nicht die Wassermenge. Vor allem wenn ich ganze Früchte in der Marmelade hab, aber auch wenn ich Probleme mit dem Gelieren befürchte, lasse ich Früchte+Zucker für mehrere Stunden (am besten über Nacht) ziehen (also ohne extra Hitze). Bin mir über den chemischen Hintergrund nicht ganz sicher, glaube aber daß die Pektine aus der Frucht dadurch besser gelöst werden und der Gelierzucker besser in die Fruchtreste eindringt. Konnte ich auf jeden Fall experimentell bestätigen daß das hilft. Wenn das auch nicht genug hilft, dann halt pures Pektin zugeben: http://www.backstars.de/gewuerzwelt/geliermittel---pektin/apfelpektin---pektin-11.php
Timm Thaler schrieb: > Die Oberfläche spielt schon eine entscheidende > Rolle, und wenn das Verhältnis Oberfläche zu Volumen zu schlecht wird, > verdampt eben nicht genug Wasser. Verdampfen tuts ja schon - das bewirkt die Volumenzunahme und das Überkochen, wenn der Dampf nicht schnell genug raus kann. Zur Oberfläche: ich schätze, daß der feine Schaum, der 1 - 2 cm dick auf der Suppe schwimmt, die Verdunstung von der Oberfläche nicht gerade fördert. Da sind die großen Blasen, die aufsteigen und an der Oberfläche zerplatzen, schon deutlich wirksamer - die kommen vom Topfboden und werden beim Aufstieg immer größer, weil sie sich mit vielen kleineren Blase vereinigen..
Gerd E. schrieb: > ui, hast Du ne Plantage im Garten oder wie machst Du das? Ich hab nach > 4-5kg normal so zerkratzte Finger daß ich keine Lust mehr hab... Nö, das sind wilde und hinterher sieht man schon etwas gerupft aus, aber ich finde das halb so schlimm. Die Klamotten, die ich dafür reserviert habe, sind entsprechend total zerfetzt. > Säure ist wichtig. Du nimmst Zitronensäure. Das ist zwar billiger, > probier mal echten Zitronensaft, schmeckt besser. Das mag sein, aber wenn ich für die Menge Säure, die die Beeren brauchen, Zitronensaft zusetze, dann dürfte die Masse viel zu dünnflüssig werden. Aber man könnte es ja mal mit einem Zitronensaftkonzentrat und zusätzlich kristalliner Zitronensäure probieren. Ich finde, durch den geringen Zuckergehalt schmeckt die Marmelade sowieso besser als alles, was man in der Richtung so kaufen kann. > Ich koche immer nur 2 Kilo-weise, da ich nicht zu lange kochen möchte. > Geht auf den Geschmack. Die Zeit in der die Masse über sagen wir mal > 60-70°C ist, steigt halt einfach schon deutlich an wenn es mehr Masse > ist. Richtig sprudeln sollte es dann schon 2-3 Minuten damit es richtig > geliert und die Bakterien gekillt werden. Das ist mir einfach zu mühsam. Ich habe vergangenen Samstag 6,5 kg gesammelt. Damit würde sich die Kochzeit reichlich verdreifachen, denn nach meinen Erfahrungen muß man nach jeder Fuhre den Topf waschen, damit es - trotz ständigen Rührens - nicht anbrennt. Ich fülle in 6-eckige 750 ml Honig-Gläser - die kann man mit einem Handschuh gut fassen und die Abfüllerei geht recht flott. > Vor allem wenn ich ganze Früchte in der Marmelade hab, aber auch wenn > ich Probleme mit dem Gelieren befürchte, lasse ich Früchte+Zucker für > mehrere Stunden (am besten über Nacht) ziehen (also ohne extra Hitze). Was glaubst, was mich die komische Tante deswegen gescholten hat... Die hat allen Ernstes behauptet, das Pektin würde sich dann nicht richtig lösen. Ich sammle üblicherweise am Spätnachmittag, wiege und wasche die Beeren dann und rühre sie nach dem Abtropfen mit den Zutaten zusammen und lasse das Ganze über Nacht ziehen. > Bin mir über den chemischen Hintergrund nicht ganz sicher, glaube aber > daß die Pektine aus der Frucht dadurch besser gelöst werden und der > Gelierzucker besser in die Fruchtreste eindringt. In Brombeeren ist nicht viel Pektin, deswegen muß man es zusetzen. Das Ziehenlassen saugt den Saft aus den Früchten, aber die würden wohl auch beim Kochen zerfallen. > dann halt pures Pektin zugeben: Das ist eine Möglichkeit, aber wenn man nur 25% Zucker zusetzt, muß auch noch Sorbinsäure dazu, daß der Schimmel keine Chance hat. Nur dann sind wir mitten drin in der Geliermittelrezeptur.
Uhu Uhuhu schrieb: > Bei der Orangenmarmelade muß das Pektin aus den Schalen herausgekocht > werden. > > Bei Brombeeren ist das sicher nicht der Fall, die sind pektinarm und das > Pektin muß zugestzt werden. Schon klar, dafür nimmst du ja den Gelierzucker. > Die Brombeermarmelade bekomme ich durch 15% Überdosierung des > Gelierpulvers auch fest - das spricht m.A. schon für die > Wasserhypothese. Wäre aber bei der These, dass die Reaktion einfach nur Zeit braucht, genauso.
Jörg Wunsch schrieb: > Wäre aber bei der These, dass die Reaktion einfach nur Zeit braucht, > genauso. Zu flüssig ist Marmelade für meine Begriffe dann, wenn sie nach einer Woche im Glas noch immer nicht fest ist, wie ein harter Pudding - das ist bei der ersten Charge der Fall. Man sieht es aber auch schon beim abkühlen. Zu flüssige Marmelade fließt in lauwarmem Zustand noch, während genügend feste sich schon verhält, wie die zu flüssige nach einer Woche.
Uhu Uhuhu schrieb: >> ui, hast Du ne Plantage im Garten oder wie machst Du das? Ich hab nach >> 4-5kg normal so zerkratzte Finger daß ich keine Lust mehr hab... > > Nö, das sind wilde und hinterher sieht man schon etwas gerupft aus, aber > ich finde das halb so schlimm. Entweder wohne ich in der falschen Gegend oder ich bin blind und hab die Stelle mit den 30 kg leicht erntbaren wilden Brombeeren hier in der Umgebung noch nicht gefunden. Bei den wilden Brombeeren sind an guten Stellen hier so vielleicht nen Kilo gut erntbar, wenn man mehr will braucht man Leitern, Planken, Gartenscheren und anderes schwere Gerät. Hast Du zufällig die Koordinaten von Deiner Stelle, bei den Mengen vermute ich mal nicht daß Du Dir um Konkurrenz Sorgen machen musst. > Das ist eine Möglichkeit, aber wenn man nur 25% Zucker zusetzt, muß auch > noch Sorbinsäure dazu, daß der Schimmel keine Chance hat. Nur dann sind > wir mitten drin in der Geliermittelrezeptur. Ok, bei der geringen Zuckermenge kann das mit dem verfügbaren Wasser schon zum Problem werden und für den Schimmel reichen. Ich hab meist etwas mehr Zucker in der Marmelade, daher gab das bei mir bisher noch kein Problem. Gute Erfahrungen hab ich bei meinem Sirup mit Kaliumsorbat gemacht. Ich nehme 200mg pro Kilo Sirup und schon hält der auch ohne Kühlschrank für viele Wochen. Geht aber auch nur wenn genug Säure drin ist. Wenn Du mehr in die Richtung wissen willst schau mal in der Uni Bibliothek nach Büchern über Lebensmitteltechnologie. Die Infos zum Gelieren hab ich nicht mehr alle im Kopf da ich damit bisher weniger Probleme hatte.
Gerd E. schrieb: > Entweder wohne ich in der falschen Gegend oder ich bin blind und hab die > Stelle mit den 30 kg leicht erntbaren wilden Brombeeren hier in der > Umgebung noch nicht gefunden. Das sind häufig Gelände, auf denen früher mal Schrebergärten waren, oder irgend welche Brachen, die mit Gebüsch bewachsen sind. Darin und daran wuchern die Brombeeren. Leitern, Planken, Garteschere benutze ich nicht. Ich habe feste Schuhe an und links einen Arbeitshandschuh. Damit halte ich normalerweise den Sammeltopf und hole mir bei Bedarf Ranken heran. In so ein Rankenverhau steige ich einfach mit einem hohen Schritt hinein und trete ein paar Ranken nieder. Man kommt so zwar lange nicht an alle Beeren heran, aber das macht nichts, denn es sind dieses Jahr wirklich unglaubliche Mengen dran. Im nächsten Jahr sind die Trampelpfade dann wieder zugewuchert und das Spiel beginnt von vorne.
Jetzt bin ich der Rezeptur dieser 3:1 Glierpülverchen wohl etwas näher gekommen: 20 g Pektin je kg Früchte 1,5 g Sorbinsäure je kg Früchte (Dr. Oetker Einmachhilfe) Zitronensäure passend zur Frucht, damit das Pektin mit Zucker und Säure geliert. Damit müßte man mal experimentieren...
Geiler Thread! Echt! Danke Uhu. ich hab letztens Tomatenmarmelade gekocht. Jeder rümpft die Nase und will davon nichts wissen. Dann brate ich Ziegenkäse scharf an und setze ihn auf Avocado. Darüber dann ein bisschen Tomatenmarmelade. Ein Traum. Jeder will plötzlich mehr! Hab ich mal auf Teneriffa gegessen. Musste ich endlich ausprobieren. Ein Gedicht!
Ich werde demnächst ein paar Grüne Heupferde fangen und frittieren. Bin gespannt, wie das schmeckt...
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich werde demnächst ein paar Grüne Heupferde fangen und frittieren. Bin > gespannt, wie das schmeckt... Aber bitte nicht direkt 50kg ;)
Jörg Esser schrieb: > Aber bitte nicht direkt 50kg ;) Das dürfte ziemlich schwer fallen, denn die Viecher zu fangen ist relativ langwierig. Peter Shaw schrieb: > Die Schrecken sind für die Echsen. Nein, für die sind sie einige Nummern zu groß.
Uhu Uhuhu schrieb: > Nein, für die sind sie einige Nummern zu groß. Du kennst meine Gefräßigen Tierchen nicht :-)
Peter Shaw schrieb: > Du kennst meine Gefräßigen Tierchen nicht :-) Dann sind es aber keine einheimischen Echsen, denn die können so einen großen Brocken nicht verschlingen.
Kann man in der E-Bucht dann tonnenweise Brombeermarmelade von Uhu kaufen? Oder habt ihr so riesige Frühstücksbrötchen, das ein 2kg Glas Marmelade eh an einem Morgen aufgefuttert ist...:))
Stefan M. schrieb: > Kann man in der E-Bucht dann tonnenweise Brombeermarmelade von Uhu > kaufen? Du kannst ja mal suchen, vielleicht findest du ja welche.
Geh, kauf dir einen neuen Witz. Dieser Kalauer hat langsam einen Bart, in den man die ganze Erde einwickeln kann.
Wenn wir schon mal dabei sind... Wir haben unten im Hof einen gekauften Brombeerstrauch, der in den vergangenen Jahren wirklich wahnsinnig viel getragen hat. Voriges Jahr war die Ausbeute nicht besonders und dieses Jahr ist offensichtlich mit dem Ding außer langen Ranken überhaupt Nichts los. Mein Mädel meinte sie hätte den gestern etwas verschnitten und es sind nicht mal Blüten dran, nur Kraut. Nur ein Absenker der ein paar Zentimeter weiter aus der Wiese kommt hat 2 Blütendolden mit Fruchtansätzen.. Hat einer einen Plan was mit dem großen Strauch los sein könnte? Die roten Johannisbeeren hatten wieder Massen drauf.. Gruß, Holm
Holm Tiffe schrieb: > Mein Mädel meinte sie hätte den gestern etwas verschnitten und es sind > nicht mal Blüten dran, nur Kraut Bei Brombeeren muss man, wenn man sie kultiviert, im Frühjar die alten Triebe welche Früchte getragen haben bis auf den Boden zurückschneiden, die neuen tragen dann erst im nächsten Jahr, wenn man also die falschen abschneidet gibt es ein Jahr keine Früchte. Hier steht wie man das "entwirren" kann, falls ihr die am Spalier zieht: http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/nutzgarten/brombeeren-richtig-schneiden-23058 Im Prinzip kannst du auch im Frühjahr einmal Kahlschlag machen um den Strauch neu aufzubauen. Oder zumindest eine Hälfte, das kommt aber auch etwas darauf an was für eine Sorte ihr habt. Theoretisch lebt eine Brombeere natürlich auch nicht ewig, wie lange habt ihr den Strauch den schon? Vermutlich ist er aber einfach nur vergreist. Holm Tiffe schrieb: > Die roten Johannisbeeren hatten wieder Massen drauf Johanisbeeren tragen an mehrjährig am gleichem Holz, hier sollte man die dreijährigen zugunsten der Neutriebe dann entfernen und so nach und nach verjüngen. Vorgehen ist natürlich abhängig ob Strauch oder Hochstamm.
Brombeeren im Garten? Das ist wie Eulen nach Athen tragen. Hier wuchert das Zeug dermaßen, daß der Bauer, dem der an das Gehölz grenzende Acker gehört, immer mal wieder mit einem ganz groben Schredder die Brombeerbüsche in einem 2 m breiten Streifen total abrasiert, die sich auf den Weg in sein Revier machen. Richtig wilde Brombeerpflanzen - die mit den wachsüberzogenen Beeren - gibt es hier sehr wenig. Die große Masse an Pflanzen sind verschiedene Sorten verwilderter Gartenbrombeeren und ich nehme stark an, daß die Samen per Vogelkot dort hin gekommen sind. Alle haben sie schöne, kräftige Dornen und die Ranken wachsen, wenn sich die Gelegenheit bietet, in Bäume und Büsche hoch und dort hängen dann die dicksten Beerendolden - bestens erreichbar für die Piepmätze. Womöglich gibt es auch bei den Brombeerhecken eine kritische Masse, mit deren Überschreiten, sich die Sorte explosionsartig und wie ein Unkraut verbreitet.
Der Hocheffizienz-Uhu wieder... Das Deine Marmelade blubbert und bunte Flecken an die Wand spuckt heißt nicht, dass sie auch kocht, zumindest nicht vollständig. Koche mal billige Aldi-Wiener Würstchen für 200 Leute in Deinem Riesentopf, dann siehst Du ganz schnell was passiert. Stell die Hitze runter (7 Takt max. auf 4)(ceran / Induktion auf 5) und dann rühren, rühren, rühren .. bis es kocht! Und ja, das dauert dann Stunden.
Noch ein Tip zum Schluss Testverfahren zur Klärung der Frage: Kocht die Marmelade? Topf von Kochstelle nehmen und kurz umrühren: Blubbert weiter: -> Marmelade kocht Blubbert nicht mehr: -> Marmelade kocht noch nicht
Tex Avery schrieb: > Stell die Hitze runter (7 Takt max. auf 4)(ceran / Induktion auf 5) und > dann rühren, rühren, rühren .. bis es kocht! Und ja, das dauert dann > Stunden. Ich benutze einen Gasherd und marmeladekochen ohne ständiges Rühren kannst du sowieso vergessen, weil das Zeug dann am Topfboden anbrennt und eine dicke, schwarze Isolierschicht bildet, die man kaum noch aus dem Topf bekommt. Die Flamme ist stark genug, 10 l Wasser in dem Kübel zu blubberndem Kochen zu bringen - nicht nur an wenigen Stellen, sondern über den gesamten Querschnitt. Im Übrigen: Wie erklärst du die Volumenzunahme von 50% der heißen Masse, wenn nicht durch kochen? > Blubbert weiter: -> Marmelade kocht Das erreiche ich ganz einfach, indem ich das Gas kurz abdrehe. Deswegen muß man höllisch aufpassen, daß die Suppe im Topf nicht zu hoch steigt, denn selbst nach unterbrochener Wärmezufuhr steigt der Pegel noch weiter, wenn es kocht.
Uhu schrob: >Deswegen >muß man höllisch aufpassen, daß die Suppe im Topf nicht zu hoch steigt, >denn selbst nach unterbrochener Wärmezufuhr steigt der Pegel noch >weiter, wenn es kocht. Dann ist Deine Sprungantwort ist zu lasch.... Du mußt mal eine Regel -schule besuchen. ;-) MfG Paul
Läubi .. schrieb: > Holm Tiffe schrieb: >> Mein Mädel meinte sie hätte den gestern etwas verschnitten und es sind >> nicht mal Blüten dran, nur Kraut > > Bei Brombeeren muss man, wenn man sie kultiviert, im Frühjar die alten > Triebe welche Früchte getragen haben bis auf den Boden zurückschneiden, > die neuen tragen dann erst im nächsten Jahr, wenn man also die falschen > abschneidet gibt es ein Jahr keine Früchte. Das Problem erledigt sich eigentlich von selbst. Das Zeug ist eine Kultursorte, so gut wie ohne Stacheln und die friert regelmäßig fast bis zum Erdboden ab, obwohl da mit Reisig abgedeckt wird. > > Hier steht wie man das "entwirren" kann, falls ihr die am Spalier zieht: > http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/nutzgarten/brombeeren-Arichtig-schneiden-23058 Ok, schaue ich mir an. (eher mein Weib) > > Im Prinzip kannst du auch im Frühjahr einmal Kahlschlag machen um den > Strauch neu aufzubauen. Oder zumindest eine Hälfte, das kommt aber auch > etwas darauf an was für eine Sorte ihr habt. Das ist die in der Zeit die wir das Ding haben von selber passiert. > > Theoretisch lebt eine Brombeere natürlich auch nicht ewig, wie lange > habt ihr den Strauch den schon? Vermutlich ist er aber einfach nur > vergreist. Glaube ich nicht, laß das Ding mal 5 Jahre alt sein, mehr isses nicht. Gruß, Holm
Holm Tiffe schrieb: > Das Zeug ist eine > Kultursorte, so gut wie ohne Stacheln und die friert regelmäßig fast bis > zum Erdboden ab, obwohl da mit Reisig abgedeckt wird. Wie aromatisch sind denn die Beeren im Vergleich zu stacheligen? Meine Mutter hatte mal stachellose - die Beeren waren nicht wirklich der Hit.
..konnte eigentlich bis jetzt nicht meckern über das Zeuch, mein Weib hat jede Menge Marmelade draus gekocht. Wir haben den Strunk mal irgendwann vom Praktiker mitgebracht.. Gruß, Holm
Holm Tiffe schrieb: > die friert regelmäßig fast bis zum Erdboden ab Sind das Brombeeren oder eine Kreuzung aus Himbeere und Brombeere? Es kann natürlich sein, das es dies Jahr einfach zu lange kalt war...
Keine Ahnung, möglicherweise eine Kreuzung aus Brombeeren mit Fröschen :-) Die Früchte sehen aber schon nach B. aus und schmecken auch so. Gruß, Holm
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