Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ferbedienung ebook reader


von T. B. (shellfishgene)


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Ja, ich bin faul: Ich habe mir zum Lesen im Bett eine Halterung für mein 
Tolino ebook gebaut, so in etwa wie die einer Architektenlampe. So kann 
ich lesen ohne die Hände unter der warmen Bettdecke hervor zu nehmen. 
Natürlich nur bis zum Seitenende, dann muss man Umblättern und die Hand 
zum ebook heben. Und das für jede neue Seite! Ganz klar ein unhaltbarer 
Zustand. Ich hätte gerne eine Fernbedienung.
Softwarebasiert, über Handy/Mikrocontroller und Bluetooth/Wifi/USB oder 
ähnliches scheidet glaube ich aus, man müsste auf dem Tolino extra 
Software installieren, welche auch immer, und das ist mir zu viel 
Theater mit rooting etc.

Zum Umblättern gibt es zwei Methoden: Display berühren, und "tap2flip". 
Das erste mache ich jetzt, aber das ist schon nicht toll: Das Display 
ist nicht besonders empfindlich, an meiner Halterung muss ich von hinten 
gegenhalten.
Die zweite Methode geht über einen Beschleunigungssensor, man soll mit 
dem Finger auf die Rückseite des ebooks tippen. Geht in der Praxis beim 
normalen Lesen auch nur sehr mäßig, es gibt manchmal Fehlauslösungen 
oder es klappt erst nach dem dritten Tippen, vermutlich eher durch 
inkonsistentes Tippen.

Erste Idee: Servomotor hinter dem ebook drückt einen Hebel vorne aufs 
Display. Geht vermutlich, aber ich glaube nach dem 20. Servogeräusch in 
Folge schmeißt meine Freundin die Konstruktion aus dem Fenster.

Zweite Idee: Ein Hubmagnet wir kurz mit Strom versorgt und "klopft" auf 
die Rückseite. Sollte nicht zu schwer werden. Habe z.B. so einen hier 
gefunden:
https://de.aliexpress.com/item/32991441234.html
Macht vermutlich auch ein Geräusch, kann man aber evtl. mit Filz oder so 
dämpfen. Geht das wohl? Gibt es so Hubmagneten in noch kleiner?

Dritte Idee: Ein Hebel hinter dem ebook der für "tap2flip" mechanisch 
über einen Bowdenzug ausgelöst wird. Scheitert glaube ich daran dass so 
ein (Fahrrad-) Bowdenzug sehr starr ist, meine Haltekonstruktion 
funktioniert gut für das Ebook, aber nicht wenn zu viel Gewicht dran 
ist, oder starre Kabel.

Ich glaube Nr. 2 ist am besten, bin aber für weitere Vorschläge offen!

von Walter T. (nicolas)


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Als Achtjähriger hatte ich einen kleinen, 
14-Zoll-Schwarz-Weiß-Röhrenfernseher. Wo man den Sender noch mit einem 
Drehknopf wie beim Radio einstellte. Nach einer unbestimmten Zeit ging 
der Ton aus. Wenn man an einer bestimmte Stelle hinten am Gehäuse 
geklopft hat, ging er wieder an.

Ich habe einen Schraubendreher mit einer Schnur von der Decke hängen 
lassen, in der Position, daß wenn man mit einer zweiten Schnur an der 
ersten zieht, die korrekte Klopfbewegung entstand.

von Hotte (Gast)


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Till B. schrieb:

> Zum Umblättern gibt es zwei Methoden: Display berühren, und "tap2flip".
> Das erste mache ich jetzt, aber das ist schon nicht toll: Das Display
> ist nicht besonders empfindlich, an meiner Halterung muss ich von hinten
> gegenhalten.

Wenn der Tolino "tap2flip" kann, hat er auch ein kapazitives 
Touchdisplay. Versuche mal, ein 8..10mm x 8..10mm großes Stück 
leitfähige Alu- oder Kupferfolie auf einen Bereich zu legen, der einen 
Seitenwechsel auslöst. Die Folie kurz mit einem Stück Kabel mit der 
Gerätemasse verbinden, und schauen ob die Seite weitergeschaltet wird. 
Bei meinem Handy kann ich so eine Aktion auslösen. Sinnvoll ist diese 
Lösung halt nur, wenn sich für den Kunstfinger/Folie ein Platz findet, 
wo kein Text abdeckt wird.


Vermutlich mußt du mit der Größe der Folie und der Berührzeit etwas 
herumprobieren. Die Gerätemasse lässt sich an der Micro-USB Buchse 
(Schirm) abgreifen. Als Schalter würde sich ein kleines Reed-Relais 
anbieten, eventuell geht es auch mit einem MOSFET.

von T. B. (shellfishgene)


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Hotte schrieb:
> Versuche mal, ein 8..10mm x 8..10mm großes Stück
> leitfähige Alu- oder Kupferfolie auf einen Bereich zu legen, der einen
> Seitenwechsel auslöst.

Vielen Dank Hotte, da wäre ist nicht selbst drauf gekommen. Klappt zwar 
im Prinzip gut, nur in der Praxis nicht ;).

Und zwar geht es komischerweise nur, wenn ich die Verbindung direkt an 
der Alufolie herstelle. Ich habe ein USB Kabel eingestekct, und ein 
kurzes Steckbrettkabel damit Verbunden. Wenn ich jetzt mit dem anderen 
Ende die Alufolie antippe wird zuverlässig geblättert. Wenn ich 
allerdings erst das Kabel and die Folie halte, und dann die USB Masse 
verbinde, passiert nichts. Ich hab das mit Taster und Dranhalten und 
verschiedenen Kabeln versucht. Es geht nur wenn ich die Alufolie 
antippe.
Die Folie bewegt sich auch nicht, ist fest angeklebt.

Ich hab keine Ahnung warum, elektrisch ist die Verbindung doch die 
gleiche?

von npn (Gast)


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Hotte schrieb:
> Wenn der Tolino "tap2flip" kann, hat er auch ein kapazitives
> Touchdisplay.

Ich würde eher sagen: Wenn der Tolino tap2flip kann, hat er einen 
Beschleunigungssensor.
Tap2flip hat nichts mit einem kapazitiven Touchdisplay zu tun!

von T. B. (shellfishgene)


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Habe ich ja schon eingangs geschrieben dass tap2flip mit 
Beschleunigungssensor funktioniert, war wohl nur ne Verwechslung.

Mir ist gerade noch eine Möglichkeit eingefallen: Wenn bei einem Android 
Handy das Touchscreen kaputt ist kann man eine normale Computermaus 
anschließen, mit einem Micro USB auf USB-A Adapter. Leider finde ich 
meinen Adapter nicht mehr, vielleicht ginge das ja auch mit dem Tolino, 
er läuft ja auch mit Android. Dann könnte ich zum Umblättern die Maus 
klicken, wenn er sie erkennt und die Lesesoftware auf Klick reagiert.

: Bearbeitet durch User
von Hotte (Gast)


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Till B. schrieb:
> Hotte schrieb:
>> Versuche mal, ein 8..10mm x 8..10mm großes Stück
>> leitfähige Alu- oder Kupferfolie auf einen Bereich zu legen, der einen
>> Seitenwechsel auslöst.
>
> Vielen Dank Hotte, da wäre ist nicht selbst drauf gekommen. Klappt zwar
> im Prinzip gut, nur in der Praxis nicht ;).
>
> Und zwar geht es komischerweise nur, wenn ich die Verbindung direkt an
> der Alufolie herstelle. Ich habe ein USB Kabel eingestekct, und ein
> kurzes Steckbrettkabel damit Verbunden. Wenn ich jetzt mit dem anderen
> Ende die Alufolie antippe wird zuverlässig geblättert. Wenn ich
> allerdings erst das Kabel and die Folie halte, und dann die USB Masse
> verbinde, passiert nichts. Ich hab das mit Taster und Dranhalten und
> verschiedenen Kabeln versucht. Es geht nur wenn ich die Alufolie
> antippe.
> Die Folie bewegt sich auch nicht, ist fest angeklebt.
>
> Ich hab keine Ahnung warum, elektrisch ist die Verbindung doch die
> gleiche?

Beim kapazitiven Touch spielen kleine Kapazitätsveränderungen eine große 
Rolle (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Touchscreen), und hier 
sind deine beiden Fälle schon etwas unterschiedlich. Wenn du dein 
Steckbrettkabel mit den Fingern hältst, bedeutet das eine zusätzliche 
Kapazität gegen GND/Erde.

Im ersten Fall ist das egal, da die Steckbrettleitung ja schon auf GND 
liegt. Im zweiten Fall kann die Kapazität, die deine Finger mit der 
Leitung bilden, und mit der Folie elektrisch verbunden ist, die 
Erkennung beeinflussen und zu einer Blockade führen. Ist natürlich nur 
eine Interpretation aus der Ferne, da ich weder einen Tolino habe, noch 
deinen Versuchsaufbau kenne.

Da der erste Fall ja funktionierte, versuche doch mal deinen 
Versuchsaufbau zu modifizieren. Nimm ein Stück Litze, abisolieren und 
die Litzendrähte auf die Folie kleben. Das andere Ende an deinen Taster, 
und von dort zum USB GND. Die Leitung zum Taster möglichst kurz und gut 
isoliert.

npn schrieb:
> Ich würde eher sagen: Wenn der Tolino tap2flip kann, hat er einen
> Beschleunigungssensor.
> Tap2flip hat nichts mit einem kapazitiven Touchdisplay zu tun!

Da Till nicht geschrieben hatte, welchen Tolino er besitzt, war das nur 
ein indirekter Schluss. Tap2flip gibt es erst bei den neueren Modellen, 
die mit dem kapazitivem Display. Die erste Generation hatte ein 
IR-Display und kein Tap2flip.

von Chris R. (hownottobeseen)


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Till B. schrieb:
> Habe ich ja schon eingangs geschrieben dass tap2flip mit
> Beschleunigungssensor funktioniert, war wohl nur ne Verwechslung.

Solenoid am Halter, Batterie + Taster?
Evtl. noch ein Elko mit Parallelwiderstand in Reihe, damit die Spule 
nicht dauerbestromt wird.

> Mir ist gerade noch eine Möglichkeit eingefallen: Wenn bei einem Android
> Handy das Touchscreen kaputt ist kann man eine normale Computermaus
> anschließen, mit einem Micro USB auf USB-A Adapter. Leider finde ich
> meinen Adapter nicht mehr, vielleicht ginge das ja auch mit dem Tolino,
> er läuft ja auch mit Android. Dann könnte ich zum Umblättern die Maus
> klicken, wenn er sie erkennt und die Lesesoftware auf Klick reagiert.

Wenn der Tolino es kann, wirst du vermutlich ein Y-Kabel brauchen, da er 
vermutlich keine Versorgung für USB-OTG bereitstellt.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Till B. schrieb:
> Und zwar geht es komischerweise nur, wenn ich die Verbindung direkt an
> der Alufolie herstelle. Ich habe ein USB Kabel eingestekct, und ein
> kurzes Steckbrettkabel damit Verbunden.

Was ist daran komisch. Die Kapazität von deinem Kabel wird zu groß sein.
Also doch der Reed-Kontakt direkt bei dem Alu-Schnipsel.

von Hotte (Gast)


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Habe noch etwas vergessen. Wenn du genug USB-Kabel herumliegen hast, 
opfere eines und schneide es durch (~20cm bis zum Micro-USB Stecker), 
finde die GND-Leitung heraus, und verbinde sie direkt mit deinem Taster 
oder Reed-Kontakt. Eventuell liegt ja das Shield der Buchse im Tolino 
nicht auf GND.

von sid (Gast)


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haben die Dinger bluetooth? (mal dumm frag)

ich hab nämlihch hier son fernauslöser Dingsbums (aus'm ein-euro laden)
ist eigentlich für die Kamera gedacht, simuliert aber prinzipiell einen 
Tastendruck.. welchen entzieht sich mir grade (batterie leer)

könnte doch sein, dass es zufällig der richtige ist zum Blättern, 
soviele Tasten gibt es ja gewöhnlicherweise an solchen readern nun 
nicht.

Alternativ kannste mal ne BT Tastatur anschliessen und mal schauen was 
sich da so tut, oder n mini gamepad... oder oder oder

halt was der BT HID Markt so hergibt an Androidfähigem Kram für kleine 
Mark.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Till B. schrieb:
> So kann
> ich lesen ohne die Hände unter der warmen Bettdecke hervor zu nehmen.
<scnr>
Was ist das für Literatur wo die Hände unter der Decke sind?
Und was machen die Hände da?
</scnr>

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