Hallo, bis jetzt war ich nur stiller Leser, jetzt muss ich aber auch mal eine Frage loswerden. Ich habe ein altes mobiles Oszi für KFZ aus den 90s auf dem Tisch bei dem ein Kondensator durchgebrannt ist. Nun hab ich Probleme Ersatz zu finden, bzw. ich bin mir bei der Spezifikation nicht sicher. Bestimmt kann mir hier jemand sagen um welchen Typ es sich handelt. Anbei ein Bild, die beiden Kondensatoren scheinen identisch zu sein. Vielen Dank im Voraus, die SuFu hat mich nicht weiter gebracht :-(
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22µF/25V von Kemet. Die Baureihe lässt sich so aber nicht bestimmen.
Falco V. schrieb: > Bestimmt kann mir hier jemand sagen um welchen Typ es sich handelt. Wie Hinz schon schreibt, Kemet. Ersetze ihn durch einen modernen (gerne nicht Tantal) low ESR Typen. Weitere Fehler auf dem PCB könne vorliegen, müssen aber nicht: Das derartige "Abrauchen" kommt gelegentlich vor - vor einem Jahr ist so ein HP Funktionsgenerator durch Rauchentwicklung aufgefallen, Es war nutr der Kemet - nach Austaushc alles OK. und gestern ein typgleicher Kemet in einem anderen Testaufbau durch plötzliche 1A Stromaufnahme (der Kemet war eine Notlösung, da es "wieder mal eilig" zu reparieren sein sollte). Das Problem gestern konnte dann vor Abrauchen gefunden werden .-)
Tantal-Kurzschluss kenne ich schon aus den 1980er Jahren: Fehlersuche fing immer mit dem Ohm-Meter bei den Tantal-Elkos an. Wenn der hier 25 Jahre ((c)1997) überstanden hat, ließ die umgebende Schaltung wohl keine nennenswerten Stromspitzen zu. Nur so können die Dinger auch 2 Jahre überleben. Die taugen nur für "Geplante Obsoleszenz".
Ralf K. schrieb: > Tantal-Kurzschluss kenne ich schon aus den 1980er Jahren: Blaupunkt Autoradios. Ein paar mal Strom Ab- und wieder Anklemmen und Kurzschluß. Tantale mögen keine hohen Ladeströme, was leider nicht allgemein bekannr war / ist. Das mag jetzt um 15 Jahre her sein, dass ein erheblicher Teil frisch aus der Fertigung kommender Baugruppen (Router) direkt auf dem Prüfplatz einen Kurzschluß zeigte. Mir fiel dann aus dem Mund, dass nur ein Idiot Tantals auf die Stromversorgung setzt und der Entwickler am Tisch war beleidigt.
Manfred P. schrieb: > Mir fiel dann aus dem Mund, dass nur ein Idiot > Tantals auf die Stromversorgung setzt Mir fällt aus dem Mund, dass man das durchaus machen kann.
Manfred P. schrieb: > Mir fiel dann aus dem Mund, dass nur ein Idiot Tantals auf die > Stromversorgung setzt und der Entwickler am Tisch war beleidigt. H. H. schrieb: > Mir fällt aus dem Mund, dass man das durchaus machen kann. Verdammt, was'n nu? Tantal scheint mir zickig, hab ich über lange Zeit hier herausgelesen. Mir scheint auch dasses durchaus nicht generell zu verteufeln ist, weil und zumal so schön kompakt. Erweckt zumindest mir den Eindruck, weil vergleichbare solche im Alu-Gehäuse samt aufgeschrumpften Plastikschlauch für Schmiede umgänglicher sind. Werd morgen mal in meinem Bestand wühlen und empirische Studien auf der Terrasse anstellen: LNG + zwei armlängen Kabel, mal gucken wie sich die Sache nun mit Überspannung & verpolen verhält. Fehlt noch die Komponente mit der Alterung, aber der unterliege ich auch. Bleibt also das Y der Algebra welches immerschon die Geister geschieden hat. Hab mir tatsächlich einen Vorrat angelegt von dem ich jetzt nicht weiß ob's sinnvoll war.
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Tantal kann man schon einsetzen und sind zuverlässig, wenn man ein paar Sachen beachtet - dazu gibts Literatur von AVX und Co; am wichtigsten ist Spannungsderating - d.h. mit max. 50% Nennspannung betreiben (z.B. 3,3V mit 10V-Tantal) bis 2000 + ein paar Jahre waren Tantals die beste SMD-Lösung zum abpuffern von Versorgungsspannungen, bis die von Polymer-Cs und MLCCs abgelöst wurden; auffällig waren da oft 20V oder 25V-Tantals in 7343 an 12V-Spannung; die kleineren Spannungen eigentlich nie
H. H. schrieb: > Mir fällt aus dem Mund, dass man das durchaus machen kann. Sooo isses! Peter K. schrieb: > am wichtigsten ist Spannungsderating - d.h. mit max. 50% Nennspannung > betreiben Sooo isses! Auch ein "langsamer" Spannungsanstieg schont Tantals.
C. D. schrieb: > Verdammt, was'n nu? > Tantal scheint mir zickig, hab ich über lange Zeit hier herausgelesen. Ja, kam häufiger vor. Ich mochte die Dinger ganz gerne. Habe viele Fernseher repariert und nicht jeden Schaltplan gehabt. Und einfach aus dem Netz runterladen war nicht Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre. Da konnte ich oft und schnell bereits mit dem Ohmmeter einen Tantal erwischen. Schöne und eindeutige Fehler. > Mir scheint auch dass es durchaus nicht generell zu verteufeln ist, weil > und zumal so schön kompakt. Das war sicher der Grund, warum sie verbaut wurden. Mir waren sie angesichts der häufigen Kurzschlüsse bald suspekt, aber Anderes passte oft nicht der Größe wegen und auf Frickelei hatte ich wenig Lust. Also wurde wieder ein Tantal eingebaut, gewöhnlich waren das nicht solche Dinger wie hier beim Threadstarter, sondern die kleinen Tropfen. Kann sein, dass ich aus dieser Zeit noch welche habe... Was ich aber auch sagen muss: Ich kann mich nicht erinnern, dass ein selbes Gerät wiederkam mit einem ersetzten und nun erneut ausgefallenen Tantal an der gleichen Stelle. Also generell zu verteufeln sind sie tatsächlich nicht.
Guck mal, wozu der Tantale dort eingesetzt wurde. Wenn er in der Nähe eines Spannungsreglers sitzt und mit diesem elektrisch verbunden ist, dann ziehe dir dessen Datenblatt und schau, was der Hersteller vorschlägt. Manche Regler mögen keinen zu niedrigen ESR, dann kein KerKo, sondern besser einen Elko. Wenn der Regler damit klar kommt, dann nimm einen KerKo, den gern auch von der Kapazität etwas größer und von der Nennspannung her auch, denn die Dinger haben die Eigenschaft, bei Nennspannung nur noch einen Bruchteil der Kapazität zu haben.
Rainer Z. schrieb: > Schöne und eindeutige Fehler. Ich denke, das ist exakt das, was mir am meisten fehlt. Nicht weil ich stur an der guten, alten Welt hänge, mir gehen unnötig komplexe Strukturen gg den Strich die Problemlösungen erfordern die es in einer weniger verwöhnten Welt erst gar nicht gäbe. TV steht an vorderster Stelle, jegliche Nachrichten daraus macht selbst die fetteste FB nicht besser. Wer für das Ding als zentralen Lebensinhalt selbst seinen Lohn bei Mediamarkt auf Ratenzahlung verpfändet, bekommt im Anschluss nur was er dafür verdient.
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> abpuffern von Versorgungsspannungen, bis die von Polymer-Cs und MLCCs > abgelöst wurden; Tja, und jetzt liest man immer oefter von Kurzschlussen von solchen Keramikkondensatoren. :-D Man sollte sich vielleicht mal klar machen wieviele Kondensatoren so verwendet werden. Es ist immer nur ein winzig kleiner Bruchteil der Probleme macht. Aber wir haben halt immer mehr Elektronik in der Bude. Ich hab hier z.b in meinem Tek465 Tantals die sind aus den 70ern und funktionieren immer noch. Das ist eine Lebendauer die moderne Elektronik erstmal beweisen muss. Vanye
Vanye R. schrieb: > > Ich hab hier z.b in meinem Tek465 Tantals die sind aus den 70ern > und funktionieren immer noch. Das ist eine Lebendauer die moderne > Elektronik erstmal beweisen muss. > > Vanye Damals haben die Konstrukteure offensichtlich die Datenblätter komplett gelesen und auch die Einschränkungen beachtet. Wenn ein Amateur einen Tantal direkt an Plus einer hart geschalteten Versorgung anschliesst, hat er es nicht besser verdient. Die in den Voyager-Sonden scheinen ja auch noch in Ordnung zu sein. Arno
Arno H. schrieb: > Die in den Voyager-Sonden scheinen ja auch noch in Ordnung zu sein. Hmmm, war wohl doch nicht so folgenlos.
Arno H. schrieb: > Die in den Voyager-Sonden scheinen ja auch noch in Ordnung zu sein. Die sind gut gekühlt.
Rainer Z. schrieb: > Arno H. schrieb: >> Die in den Voyager-Sonden scheinen ja auch noch in Ordnung zu sein. > > Die sind gut gekühlt. Werden vom RTG beheizt.
H. H. schrieb: >> Mir fiel dann aus dem Mund, dass nur ein Idiot >> Tantals auf die Stromversorgung setzt > Mir fällt aus dem Mund, dass man das durchaus machen kann. Ja, wenn ... Arno H. schrieb: > Damals haben die Konstrukteure offensichtlich die Datenblätter komplett > gelesen und auch die Einschränkungen beachtet. Wenn ein Amateur einen > Tantal direkt an Plus einer hart geschalteten Versorgung anschliesst, > hat er es nicht besser verdient. Das ist der Punkt und in älteren Datenblättern zu finden, die vertragen keine hohen Ladeströme. Mit ein paar Ohm davor als Siebglied der Versorgung irgendwelcher ICs bereiten die keine Probleme.
Moin, ja isso. Höhere Ladestrom-Impulse vertragen die "normalen", trockenen Tantals nicht. Wenn man einen Vorwiderstand - wie der Hersteller rät - einbaut braucht man auf Fakten wie ESR oder Siebwirkung gar nicht mehr zu schauen. Die Dinger sind hochproblematisch bei (auch kurzzeitigem) Verpolen, gehen manchmal aber nicht sofort kaputt sondern gemeinerweise erst nach geraumer Zeit. Quintessenz: Stinknormaler Al-Elko ggf. mit Kerko parallel. Die erwähnten, sensiblen Kerkos sind die Multilayer-Kerkos (MLCC) mit hoher Kapazität, die sind wie Blätterteig aufgebaut und brechen gern bei mech. Beanspruchung. Für die Automobil-Industrie werden deshalb Kerkos gefertigt, die intern aus zwei in Reihe geschalteten Blätterteig-Cs bestehen, da vor einiger Zeit manche Neu-PKW abgefackelt sind weil der alte Multilayer-C-Typ an Dauer-Plus lag und dann mal nen Kurzschluss geliefert hat. Zu Tantals: In BOSCH-Entwicklungen (die ich kenne) waren Tantals grundsätzlich verboten.Grund: s.o. Ein Mysterium bleibt: Es gibt auch Tantal-Elkos, die nach MIL spezifiziert sind. Das können m.E. nicht die o.g. trockenen sein. Möglicherweise sog. nasse Tantal-Elkos, habe da aber leider keine genaue Info. Gruß, Wolfgang
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