Guten Morgen! Es gibt viele PCs ohne Lüfter mit ca. 6 Watt TDP. Die vertragen laut Datenblatt z.B. maximal 55°C Umgebungstemperatur, das ist klar. Aber warum gibt es nur wenige Typen für -20°C oder wenigstens -10°C? Null Grad scheint eine magische Grenze zu sein. - Angst vor Kondenswasser? - Tradition, weil früher die Elkos zu hochohmig wurden? - freie Marktwirtschaft? - Kunststoff wird spröde? - immer noch bipolare Transistoren? Das kann doch alles nicht der Grund sein.
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Moin, Der PC ist halt nach allen seinen Einzelteilen spezifiziert, d.h. wenn auch nur ein Brocken nicht fuer unter 0° spezifiziert ist, ists der gesamte PC auch nicht. iirc sind Quarze/Oszillatoren gerne mal nur bis 0° spezifiziert - nur weiss halt keiner sicher, was passiert, wenn man ihn <0° betreibt. Kann sein, dass er nicht mehr anschwingt (was ganz doof waere), kann auch sein, dass er "nur" ausserhalb seiner Toleranz ist (was vielleicht noch ginge, weil ja dann die Temperatur langsam ansteigen sollte). Und den ganzen Aerger mit Tau, Feuchtigkeit etc. wird man auch deutlich kleiner halten, wenn man nur gerade auf 0° runtergeht mit der Spec. Gruss WK
Thermischer Stress. Gefrorene Heatpipe bekommt Riss.
Wasser in Heatpipes friert ein. Je nachdem wo das passiert geht die Kühlung nicht mehr, oder die Heatpipes platzen. Es gibt welche mit Alkohol, aber das ist teurer.
Falls es Laptops sind, ich glaube zwischen -10°C und -20°C frieren die LCDs ein. Dann sind die gaaaanz langsam. Und die Akkus mögen es auch nicht.
Ich kann Dir sagen, dass NVidia Jetson ARM/GPU Systeme unter -20°C nicht mehr zuverlässig starten. Das ist so, und die Lösung sind Heizelemente, die das System sicher über die kritische Grenze bringen und dann erst einschalten. Anschließend sind die Heizelemente nicht mehr notwendig, weil das System selber mehr als genug Wärme produziert. Die Angaben sind also durchaus real. fchk
Clemens S. schrieb: > Es gibt welche mit Alkohol, aber das ist teurer. Am Preis des Alkohols kann das nicht liegen und es gibt genug andere Methoden zur Absenkung des Gefrierpunktes.
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Frank K. schrieb: > Das ist so, und die Lösung sind Heizelemente Weshalb beispielsweise System in Verkaufsautomaten unter freiem Himmel einerseits solche Heizelemente benötigen, andererseits Probleme mit der Obergrenze haben können. In der prallen Sonne kann es in den Geräten verteufelt heiss werden. Richtung 60°C ist im oberen Bereich durchaus drin. Man muss zudem unbedingt Kondensation vermeiden. Den Proz stört das weniger, der heizt sich selbst, wenn er nicht total einpennt. Aber da ist noch mehr drin.
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Das ist ganz einfach. Der Consumer Temperaturbereich geht von 0 bis 40Grad. Das wird getestet, mehr geht nicht weil es keiner testet und es waer halt eventuell mehr aufwand oder es gibt dann hier und da auch mal technische Probleme. Und dann gibt es den industriellen Temperaturbereich von -40 bis +85Grad, das wird getestet, alles beim Design beruecksichtigt und durch teurere Bauteile oder andere aufwendigere Techniken garantiert. Das ist einer der Gruende warum solche Geraete erheblich teurer sind. Das gefaellt dir natuerlich nicht. :-) Wobei es durchaus sein kann das so eine Consumerkiste mehr kann, es hat halt nur nie jemand ausprobiert und der Entwickler hat beim Design auch nicht drüber nachgedacht. Viel Glueck... Vanye
Als Netzwerkanschlüsse noch nicht auf dem Mainboard waren, konnte es ausgesprochen schwierig sein, passende Karten zu finden. Gehen Industrie-PCs wirklich bis 85°C?
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Oha, hier werden Sie geholfen, Danke! Zwar gibt es in der Leistungsklasse keine Heatpipes, aber die Quarz-Oszillatoren sind wirklich ein Argument. Frank K. schrieb: > Ich kann Dir sagen, dass NVidia Jetson ARM/GPU Systeme unter -20°C nicht > mehr zuverlässig starten. Feuchtigkeit ist immer ein Problem, auch über 0°C und da helfen auch keine besseren Bauteile. Deshalb heißt es doch immer "nicht kondensierend". Dem Monitor könnte man helfen, wenn man bei Frost den Bildschirmschoner abschaltet und die Hintergrundbeleuchtung voll aufdreht. Warum ist das eigentlich nicht fernsteuerbar? Vanye R. schrieb: > Und dann gibt es den industriellen Temperaturbereich von -40 bis > +85Grad, das wird getestet, alles beim Design beruecksichtigt und durch > teurere Bauteile oder andere aufwendigere Techniken garantiert. Das ist > einer der Gruende warum solche Geraete erheblich teurer sind. Das > gefaellt dir natuerlich nicht. :-) -40 bis +85 für komplette Geräte ist heftig. Wenn man nicht dermaßen übertreibt, bezahle ich auch freiwillig etwas mehr, mich stört mehr das fehlende Angebot.
Moin, Naja, wenn man guckt, gibts tatsaechlich auch bei den Oszillatoren welche mit knackigem Temperaturbereich: https://q-tech.com/products/xo-products/xo-for-high-temperature/ -55...+200/250 ist schon eine Ansage. Sicherheitshalber stehen da keine Preise. Daher ist mein Kaffee noch in der Tasse/Magen und nicht aufm Monitor und ich sitze auch noch auf meinem Stuhl. Gruss WK
Bauform B. schrieb: > Bildschirmschoner abschaltet und die Hintergrundbeleuchtung voll > aufdreht. Warum ist das eigentlich nicht fernsteuerbar? Ist es. Display Data Channel (DDC). Bei linux gibt es ein Userspace Tool, oder alternativ einen (momentan noch nicht upstream / dkms) Kernel Treiber (implementiert die selben APIs wir für Laptopbildschirmhelligkeit). Ich habe bei mir 2 Buttons in der Taskleiste, mit denen ich den Bildschirm damit auf Hell Dunkel für Tag Nacht stelle.
(prx) A. K. schrieb: > Gehen Industrie-PCs wirklich bis 85°C? Die, die so spezifiziert sind, tun das. Alleine das Label "Industrie-PC" trifft darüber aber keine Aussage; es gibt auch "Industrie-PCs", die nur mit 40° spezifiziert sind. 60° ist dann schon die gehobenere Klasse. Merke: Beim Fertigprodukt PC haben Temperaturangaben ("consumer", "industrial" etc.) nicht die gleiche Aussagekraft wie bei Bauelementen. Immer ganz genau ins Datenblatt sehen!
Bei TVs kann man, unter anderem, die Helligkeit übrigens auch oft über das Netzwerk fernsteuern, per UPNP. Es gab mal ein praktisches Tool, "UPnP-Inspector", da konnte man per GUI Geräte und dessen UPNP Funktionen anzeigen lassen, aufrufen, und sehen, was passiert. Ist aber schon einige Jahre her, das ich das ausprobiert habe. Damals habe ich Sachen im Zusammenhang mit DLNA ausprobiert, Filme auf dem Fernseher laufen lassen, und auch mal ein Desktopstream (der war aber extrem laggy).
Bauform B. schrieb: > Es gibt viele PCs ohne Lüfter mit ca. 6 Watt TDP. Die vertragen laut > Datenblatt z.B. maximal 55°C Umgebungstemperatur, das ist klar. Aber > warum gibt es nur wenige Typen für -20°C oder wenigstens -10°C? Null > Grad scheint eine magische Grenze zu sein. Was hat das ganze jetzt mit lüfterlos zu tun? Sind Laptops mit Lüfter da signifikant anders spezifiziert? Ich denke du siehst Zusamenhänge, wo keine sind.
Bissel Zusammenhang könnte es geben: Lüfter können die Wärme einzelner Komponenten besser im Gehäuse verteilen, so dass keine Coldspots entstehen.
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Bauform B. schrieb: > -40 bis +85 für komplette Geräte ist heftig. Das sind typische Anforderungen für Automotive-Elektronik, einfach im Innenraum -40°C..+80°C, bei Sonneneinstrahlung der Einbauposition geht's bis 105°C, im Motorraum bis 120°C und direkt am Motor/Getriebe hoch bis 140°C, siehe z.B. LV124 oder VW80000.
> -40 bis +85 für komplette Geräte ist heftig. Wenn man nicht dermaßen > übertreibt, Das ist nicht heftig, das ist normaler industrieller Standard. Heftiger ist dann Automotive auf dem Motorblock. Vanye
Vanye R. schrieb: > Das ist nicht heftig, das ist normaler industrieller Standard. Ist bloss nicht ganz einfach, einen Prozessor mit nicht-trivialer Leistung in 85°C Umgebung zu kühlen, ohne dabei auf Kühlschranktechnik zurückzugreifen. Daher die Frage. Da wird man wohl mindere Ansprüche haben müssen und diese Technik gezielt dort platzieren, wo es nicht ganz so krass zugeht. Eine spezielle Form vom "Automotive" findet man in modernen Fahrzeugen mit einem Zentralpanel, wie Tesla es vormachte: Verhüterli fürs Panel, wenn ohne Sonnenschutz geparkt.
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Beitrag #7665363 wurde vom Autor gelöscht.
Daniel A. schrieb: > Display Data Channel (DDC) coole Sache, besonders DDC/CI, danke! Temperaturfühler hat man ja irgendwo, also wird der Monitor von Sommer- auf Winterbetrieb umgeschaltet. Natürlich funktionieren die wirklich nützlichen Sachen wie Eingangsumschaltung bei meinem NEC nicht.
Bauform B. schrieb: > Feuchtigkeit ist immer ein Problem, auch über 0°C und da helfen auch > keine besseren Bauteile. Deshalb heißt es doch immer "nicht > kondensierend". Dafür gibts Trockenpatronen zum Einschrauben. Sind bei meinem Arbytegeber Standard. Und die Kisten werden vor dem Dichtschrauben mit Stickstoff ausgeblasen. Und für extrema Anforderungen gibts auch Displaylösungen: https://crystal-display.com/products/electroluminescent-rugged-displays/ Die gehen teilweise von -60°C bis +85°C. fchk
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