Hallo zusammen, ich habe mir ein gebrauchtes Oszilloskop gekauft. Leider sind keine Tastköpfe dabei, so dass ich sie mir jetzt nachträglich kaufen muss. Allerdings stellen sich mir vorher einige grundlegende Fragen dazu: - Mein Oszilloskop ist ein HP 54200A mit 50 MHz Bandbreite und 200 MSa/s. Ich liege wohl richtig, dass zur Darstellung der 50MHz einfach vier Samples verwendet werden. Aber auf welche Bandbreite lege ich denn meinen Tastkopf aus? Auf 200 MSa/s (entsprechend 200 MHz) oder auf 50 MHz? - Worauf muss ich bei der Kapazität des Tastkopfs achten? Gehe ich Recht in der Annahme, ein Modell mit möglichst geringer Kapazität zu wählen, um den Scheinwiderstand gering zu halten? - Was hat es mit der Kompensation auf sich? Mein Oszilloskop ist mit einer Eingangskapazität von 14 pF angegeben. Ist es richtig, dass dieser Wert vom Kompensationsbereich abgedeckt sein muss? Wieviel Delta benötige ich etwa um die 14 pF herum? - Desweiteren habe ich im Forum einen Artikel gefunden (Beitrag "Oszilloskop mit Tastkopf - Systembandbreite"), in dem nach meinem Verständnis herauskommt, dass mit der Angabe "Bandbreite = 50 MHz" die (gemeinsame) Systembandbreite von Oszi + Tastkopf gemeint ist. Daraus wird gefolgert, dass man mit einem guten Tastkopf die Bandbreite erhöhen kann. Macht es nun also Sinn, einen breitbandigeren Tastkopf als notwendig zu wählen? HP schlägt übrigens diesen Tastkopf (300 MHz) vor: http://www.usedmeter.com/pro/10432A.html . Grüße Steffen P.s.: Kommentare zu dem Oszilloskop allgemein sind übrigens willkommen. Waren 200€ ein fairer Preis?
@Steffen Hausinger (Gast) >MSa/s. Ich liege wohl richtig, dass zur Darstellung der 50MHz einfach >vier Samples verwendet werden. Ja. > Aber auf welche Bandbreite lege ich denn >meinen Tastkopf aus? Auf 200 MSa/s (entsprechend 200 MHz) oder auf 50 >MHz? 50 MHz. >- Worauf muss ich bei der Kapazität des Tastkopfs achten? Gehe ich Recht >in der Annahme, ein Modell mit möglichst geringer Kapazität zu wählen, >um den Scheinwiderstand gering zu halten? Ja. >- Was hat es mit der Kompensation auf sich? Mein Oszilloskop ist mit >einer Eingangskapazität von 14 pF angegeben. Ist es richtig, dass dieser >Wert vom Kompensationsbereich abgedeckt sein muss? Wieviel Delta >benötige ich etwa um die 14 pF herum? 20% sollten reichen. >wird gefolgert, dass man mit einem guten Tastkopf die Bandbreite erhöhen >kann. Nöö, aber mit einem schlechten kann man sie verringern. > Macht es nun also Sinn, einen breitbandigeren Tastkopf als >notwendig zu wählen? Kaum. Kauf dir einen mit 100 oder 150 MHz, das reicht dicke. >HP schlägt übrigens diesen Tastkopf (300 MHz) vor: >http://www.usedmeter.com/pro/10432A.html . Klar, die wollen Umsasatz machen ;-) >P.s.: Kommentare zu dem Oszilloskop allgemein sind übrigens willkommen. >Waren 200€ ein fairer Preis? Würde sagen ja. MFG Falk
Kleine Korrektur. >>- Worauf muss ich bei der Kapazität des Tastkopfs achten? Gehe ich Recht >>in der Annahme, ein Modell mit möglichst geringer Kapazität zu wählen, >>um den Scheinwiderstand gering zu halten? >Ja. Ja, aber der Scheinwiderstand sollte möglichst HOCH sein ;-) MFG Falk
Oh ja... Hmm, hättest Du es nicht geschrieben, wäre es mir gar nicht aufgefallen - weil wir das Gleiche gemeint haben ;-) Grüße Steffen
Ich habe mir inzwischen einige Tastköpfe angeschaut, zwei davon genauer. Ich wüsste nun gerne, was ihr von Ihnen haltet. Beide sind umschaltbar zwischen 1x und 10x Abschwächung. Zum einen den Elditest GE1521: -Bandbreite 150 MHz (10x) -Anstiegszeit 2,3 ns -Eingangskapazität 12 pF (x10) bzw. 45 pF (x1) -Kostet 30€ (einzeln) bei Helmut Singer Zum anderen den Testec MF 312: -Bandbreite 250 MHz (10x) -Anstiegszeit 1,4ns -Eingangskapazität 15 pF (x10) bzw. 47 pF (x1) -Kostet 28€ (einzeln) bzw. 53€ (Doppelpack) bei Reichelt Der Elditest ist also deutlich schmalbandiger und ist, da ich gleich zwei Tastköpfe benötige, auch noch teurer. Dafür hat er die geringere Eingangskapazität. Welchen würdet ihr nehmen? Ist der Elditest-Tastkopf hochwertiger als der Testec? Wenn ich die beiden Verkäufer (Helmut Singer vs. Reichelt) miteinander vergleiche, gehe ich fast davon aus. Oder was ist von dem Testec zu halten? Grüße Steffen
In dem Beitrag steht, die Testec Köpfe seien ganz in Ordnung. Mechanisch aber nicht so hochwertig. Also auf gut Deutsch ist es vollkommen egal, welchen der beiden Tastköpfe ich mir aussuche. Der eine hat mehr Bandbreite (die ich mit meinem Scope nicht brauche), der andere eine leicht geringere Eingangskapazität.
Ich denke fuer eine 50Mhz Skope machst du dir ganz schoen Gedanken. Falls die Qualitaet nicht auch da enorm in den Keller gegangen ist sollte es eigentlich jeder Tastkopf tun. Achte lieber drauf das die Hakenklemmen guenstig und zahlreich gibt. Bei mir schmelzen die immer wenn man sie an einem Bauteil haengen hat das dann doch mal waermer wuerde. :-) Olaf
Steffen Hausinger wrote: >... > > Welchen würdet ihr nehmen? Ist der Elditest-Tastkopf hochwertiger als > der Testec? Wenn ich die beiden Verkäufer (Helmut Singer vs. Reichelt) > miteinander vergleiche, gehe ich fast davon aus. Oder was ist von dem > Testec zu halten? > Immer den Tastkopf mit der geringeren Eingangskapazität natürlich. Du schreibst doch selber was zum Scheinwiderstand. Dies hängt direkt miteinander zusammen. Und für Rechtecksignale (sowas soll bei AVR vorkommen,-)) immerden mit der schnelleren Anstiegsgeschwindigkeit. hth, Andrew
Ja, wahrscheinlich sind es tatsächlich viele Gedanken. Aber wenn ich es jetzt weiß, dann muss ich beim nächsten Oszilloskop mit vielleicht 500MHt nicht nochmal nachfragen ;-) Das der Tastkopf eine geringe Eingangskapazität haben soll und gleichzeitig eine hohe Bandbreite ist klar. Darum geht es ja gerade, der eine hat eine niedrige Kapazität, der andere eine niedrige Anstiegszeit (=hohe Bandbreite). Da ich voraussichtlich hauptsächlich digitale Signale messen werde, werde ich mich für den Tastkopf mit niedrigeren Ansteigszeit entscheiden. Denn soweit ich den Artikel hier (http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm) verstanden habe, sind bei Digitalschaltungen im Allgemeinen genügend Stromreserven vorhanden. Grüße Steffen
Steffen Hausinger wrote: > Ja, wahrscheinlich sind es tatsächlich viele Gedanken. Aber wenn ich es > jetzt weiß, dann muss ich beim nächsten Oszilloskop mit vielleicht > 500MHt nicht nochmal nachfragen ;-) Nun, ist ja vom Prinzip her okay das man sich Gedanken macht. Da mußt Du Dich hier nicht abbringen lassen. > > Das der Tastkopf eine geringe Eingangskapazität haben soll und > gleichzeitig eine hohe Bandbreite ist klar. Darum geht es ja gerade, der > eine hat eine niedrige Kapazität, der andere eine niedrige Anstiegszeit > (=hohe Bandbreite). Ok, wene Du ausschließlich zwischen diesen beiden Modellen auswählen willst, dann die niedrigere Kapazität. > > Da ich voraussichtlich hauptsächlich digitale Signale messen werde, > werde ich mich für den Tastkopf mit niedrigeren Ansteigszeit > entscheiden. Wenn ich Deine Ausführungen oben richtig verstanden habe, dann wäre das gleichtzeitig der TK mit der höhreren Kapazität > Denn soweit ich den Artikel hier > (http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm) verstanden habe, sind > bei Digitalschaltungen im Allgemeinen genügend Stromreserven vorhanden. Das kann man aus dem Artikel so rauslesen. In der Praxis sieht es dann allerdings oft so aus, dass man froh ist einen TK mit sehr kleiner Kapazität zu haben. Eben weil just in der aktuellen Meßsituation die Schaltung sich nicht an den Artikel den Du zitiert hast hält. That'S Murphy. Ich lese den Artikel so, das man an Digitalschaltungen durchaus mit 10:1 oder 20:1 TK (die danach an 50 Ohm angepaßt) sind rangehen kann. Diese haben dann aber IMHO winzige Eingangskapzitäten im einstelligen pF Bereich. Alternativ ist halt eine FET Probe mit < 2pF das Mittel der Wahl. Eben weil bei 50 und mehr MHz (denke an Rechtecksignal und dessen Fourierdarstellung) jedes pF mehr den Scheinwiderstand unangenehm drückt. So zumindest meine Erfahrunge(en). Aber da muß jeder selbst durch. So persönlich würde ich - immer unter der Prämisse es gibt nur die 2 TK die Du beschreibst zur Wahl - der kleineren Kapazität den Vorzug geben. Falls ich meine Wahl dagegen erweitern dürfte, wäre dann der Tektronix P6106 mit 1m Kabel mein Favourit. Aber das nur am Rande. hth, Andrew
Danke für Deinen Tip, Andrew! Ich möchte mich nicht auf diese beiden Tastköpfe beschränken. Sie sind nur deshalb in meine engere Wahl gekommen, weil sie in der passenden Preisklasse sind. Hauptsächlich möchte ich einfach zwei vernünftige Tastköpfe haben, die nicht zu teuer sind. Und da scheinen die beiden ja ganz okay zu sein. Der von Dir vorgeschlagene P6101 von Tektronix schaut natürlich super aus! Allerdings ist das nicht ganz meine Preisklasse. Denn mein Oszilloskop hat mich 200€ gekostet. Zwei P6101 würden mich bei Helmut Singer nochmal 160€ kosten. Das steht in keinem Verhältnis. Und es wäre vermutlich besser gewesen, 100€ mehr ins Scope zu investieren ;-) Grüße Steffen
Steffen Hausinger wrote: > Danke für Deinen Tip, Andrew! gern geschehen. > > Ich möchte mich nicht auf diese beiden Tastköpfe beschränken. Sie sind > nur deshalb in meine engere Wahl gekommen, weil sie in der passenden > Preisklasse sind. Hauptsächlich möchte ich einfach zwei vernünftige > Tastköpfe haben, die nicht zu teuer sind. Und da scheinen die beiden ja > ganz okay zu sein. > > Der von Dir vorgeschlagene P6101 von Tektronix schaut natürlich super > aus! Ich mag ihn auch, aber Du hast da leider einen Vertipper: nicht 6101 (das sit ganz was anderes), 6106 ist richtig. > Allerdings ist das nicht ganz meine Preisklasse. Denn mein > Oszilloskop hat mich 200€ gekostet. Zwei P6101 würden mich bei Helmut > Singer nochmal 160€ kosten. Das steht in keinem Verhältnis. Das würde ich auch keinesfalls bei diesen Preis von den Händlern holen, sondern gebraucht im 1-2-3. So um 20 bis 35 Euro/Stück gehen diese über den Tisch des Hauses. Solltest Du dort garnicht fündig werden, schick mir einfach eine PN und ich besorge sie Dir für max. 30 E/Stk. > Und es wäre > vermutlich besser gewesen, 100€ mehr ins Scope zu investieren ;-) Och nö, das HP ist schon ganz nützlich. mich hat der Lüfter gestört (für mich: laut) und das dies Gerät so viel Platz benötigt . Die update-Rate des Bildschirms ist a bisserl lahm, aber für 200 Ocken ist das im Rahmen. Da ärger Dich mal nicht drüber. hth, Andrew
Also es stimmt, ich habe einen Vertipper drin, meinte aber den P6106. Danke für Dein Angebot zu diesem Tastkopf, Andrew, aber leider passt er nicht zum HP 54200A. Das Scope hat eine Eingangskapazität von 14pF, der Tastkopf aber einen Kompensationsbereich von 15-24 pF :-( Fällt Dir ein ähnlich guter Tastkopf wie der genannte P6106 ein? Nach Möglichkeit natürlich zu einem ähnlich guten Preis! Grüße Steffen
Interessant. Jedoch: Der p6106 paßt zum hp54200a, ich hatte exakt dies Scope mit diesem TK in Betrieb. Abgleich war problemlos möglich. Wie gesagt, Scope war mir zu unhandlich und der Lüfter war mir zu laut. Jetzt erfreu ich mich an einem Tek2440 (thx an Christian). hth, Andrew
Kann natürlich gut sein, dass der Abgleich geklappt hat. Es liegt ja auch nur 1pf dazwischen. Weißt Du noch, wieviel Luft Du beim Einstellen hattest? Warst Du am Anschlag oder konntest Du überkompensieren? Der Tastkopf klingt von den Daten schon sehr interessant und der Preis ist ebenfalls sehr gut. Zumindest den, den Du genannt hast.
Das meinte ich wenn ich problemlos schreibe: Es war genug Reserve zum überkompensieren da.
Das ist ja prima. Andrew, ich habe Dir wegen der Tastköpfe nun eine Kurznachricht geschrieben.
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