wie ist das eigentlich mit der Zyklenzahl bei Blei-Akkus zu verstehen: ich habe hier z.B. ein Datenblatt das sagt: bei 100% Entladungstiefe 250 Zyklen bei 50% Entladungstiefe 500 Zyklen die Batterie hat 18Ah, das heißt doch im ersten Fall kann die Batterie insgesamt 4500Ah bis sie hin ist, im 2.Fall genauso 4500Ah. Jetzt wird aber immer geschrieben dass man die Lebensdauer deutlich erhöhen kann wenn nur teilentlädt, das kann ich aber anhand der Daten nicht erkennen
Kannst du mal bitte den Link zum Datenblatt posten. Ich nehme an du hast einen Blei-Gel-Akku, diese nehmen tiefentladen nicht übel, sie sind dafür sogar gebaut, siehe Solarakku. Im Gegensatz zum klassischen Starterakku im Auto, der ist nur getrimmt auf hohen Strom für ein paar Sekunden und das möglichst auch bei Kälte.
Hi Bill, das Verhältnis dürfte nicht linear sein. Also bei 25% Entladung wesentlich mehr als die 4500Ah. Überlegung dazu: Eine Autobatterie wird über die gesamte Fahrzeit des Autos geladen / entladen. Da kommt einiges an Ah zusammen.
>Ich nehme an du hast einen Blei-Gel-Akku, diese nehmen tiefentladen >nicht übel, sie sind dafür sogar gebaut, Wer verbreitet eigentlich so einen Bockmist? Da frag ich mich wieso ich dutzende davon entsorgen musste, weil sie tiefentladen wurden und danach kaum noch Kappa hatten.
Sorry, das war etwas überschwänglich formuliert. Ich meinte damit, dass man Blei-Gel-Akkus bis auf 0% der Kapazität entladen kann. Tiefentladen im Sinne von Null Volt ist auch für diese schlecht.
>Ich nehme an du hast einen Blei-Gel-Akku, diese nehmen tiefentladen ... einen Blei-Vlies-Akku >das Verhältnis dürfte nicht linear sein. Also bei 25% Entladung ... das stimmt, bei 30% sind ca. 1050Zyklen angegeben, also 5670Ah viel mehr ist das aber nicht, was mich aber interessierte ob meine grundsätzliche Überlegung richtig ist: nämlich dass ich kaum Nutzungsdauer der Batterie spare wenn ich sie nur halb entlade gebenüber 100% Entladung
>bei 100% Entladungstiefe 250 Zyklen >bei 50% Entladungstiefe 500 Zyklen Da steht ja auch nur Zyklen. Mit jedem Zyklus verliert die Batterie langsam an Kapazität. Wenn man sie tiefer entlädt verliert sie schneller Kapazität. Das ist der Fehler in deiner Rechnung.
Bill wrote: > ich habe hier z.B. ein Datenblatt das sagt: > ... > > Jetzt wird aber immer geschrieben dass man die Lebensdauer deutlich > erhöhen kann wenn nur teilentlädt, das kann ich aber anhand der Daten > nicht erkennen Tja, aber wohl nicht in dem Datenblatt Deines Akkus. Das hast Du aus zwei (oder mehr) verschiedenen Quellen. Du mischt da Äpfel mit Birnen. Die übrigen Punkte wurden da ja bereits erläutert.
Cand.-Ing. A. Röck: Die Pb-Batterie verhält sich, wie beim Raucher die Lunge, wo immer mehr Alveolen absterben, den O2 nicht mehr annehmen, also die effektive Oberfläche jeden Tag kleiner wird für den O2- Austausch. Was nützt da, wenn die Lunge anfangs 80 m² hatte ? Bei der Entladung der Pb-Batterie entsteht aus PbO2 --> PbSO4; bei Totalentladung bleibt es als PbSO4-Schwamm unten liegen, u. ist dann nicht mehr rückwandelbar beim Laden. Bei Teilentladung jedoch schon zu einem Teil! Es ist mit zunehmender Zyklenzahl immer weniger PbSO4 rückwandelbar. Eure Unsinns-Rechnungen gehen also an der Realität vorbei. Li-Ionen-Akku: ca. 1200 - 1400 Zylen.
Cand.-Ing. A. Röck schrieb: > Li-Ionen-Akku: ca. 1200 - 1400 Zylen. Eneloops 1800 Zyklen ;) Jetzt müsste man wissen wofür er das braucht und kann sich dann überlegen welche Art am sinnvollsten ist.
Wer kommt denn auf die Idee das jeder Blei-Gel (Blei-Vlies) Akku zyklenfest ist und (andersherum) jede Nasszelle demnach eine Starterbatterie sein muss? Der Unterschied liegt doch primär im Aufbau der Platten und nicht in welcher Form die Säure vorliegt. Auch kann die Ah-Zahl so nicht umgerechnet werden da es stark vom entnommenen Strom abhängt. 10 Ah bei 20 h * 0,5 A ist nicht 0,5 h * 20 A Was das Bleisulfat betrifft entsteht das bei jedem Entladevorgang, fällt aber nicht zu Boden sondern bleibt da wo es sich gebildet hat. Beim kurz darauf folgendem Laden bildet es sich fast vollständig wieder zurück. Erst wenn der Akku längere Zeit un- oder teilgeladen herumsteht bilden sich daraus Kristalle, welche sich nur schwer wieder lösen und somit a) die Säurekonzentration verringern und b) die aktive Masse der Platte verringern.
rosch schrieb: > Was das Bleisulfat betrifft entsteht das bei jedem Entladevorgang, fällt > aber nicht zu Boden sondern bleibt da wo es sich gebildet hat. Beim kurz > darauf folgendem Laden bildet es sich fast vollständig wieder zurück. > Erst wenn der Akku längere Zeit un- oder teilgeladen herumsteht bilden > sich daraus Kristalle, welche sich nur schwer wieder lösen und somit a) > die Säurekonzentration verringern und b) die aktive Masse der Platte > verringern. Richtig. Und das ist der Punkt. Je tiefer der Akku entladen wird, desto mehr Bleisulfat steht für die Kristallbildung zur Verfügung und desto mehr nicht rückbildbare Kristalle bleiben in den Platten hängen. Der Effekt verstärkt sich, je mehr Zeit die Kristalle zum Wachsen haben, d.h. je länger der Akku entladen rumsteht.
Habt ihr mal aufs Datum geschaut? Der TO hat sicher inzwischen erfahrungswerte, wie lange seine Akkus gehalten haben.
holger schrieb: >>Ich nehme an du hast einen Blei-Gel-Akku, diese nehmen tiefentladen >>nicht übel, sie sind dafür sogar gebaut, > > Wer verbreitet eigentlich so einen Bockmist? > Da frag ich mich wieso ich dutzende davon > entsorgen musste, weil sie tiefentladen wurden > und danach kaum noch Kappa hatten. Also, als diese Batterien im Flurförderbereich eingesetzt wurden, damals vor rund 20 Jahren, da waren die sofort nach einer Tiefentladung kaputt und wegen der mangelnden Kapazität eigentlich sofort nicht mehr zu gebrauchen. Heute schalten die Fahrzeuge vorher ab, auch die Ladegeräte sind besser. Jetzt sind diese Batterien kein Problem mehr. Das mit der 50% Entladung hab ich noch nicht gehört. Früher sagte man, dass ein Bleiakku für 2000 Ladezyklen ausgelegt sei. Von da her war es immer besser den ganz leer zu fahren und nur zu laden, wenn es nötig war. In der Praxis hielten diese Akkus auch immer länger als die, die täglich geladen wurden. Heute geben die Batteriehersteller meist mehr Zyklen an (ich rede hier außschließlich von Traktionsbatterien), was aber angesichts der höheren Packungsdichte eher fragwürdig ist. Wenn heute eine Batterie täglich völlig entladen wird (20% Restkapazität) und ebenso täglich geladen wird, dann hält sie im Mittel fünf Jahre.
F. Fo schrieb: > dann hält sie im Mittel fünf Jahre. ... bei guter Behandlung mag die Statistik stimmen. Sobald jedoch eine eine schwächliche Zelle durch Mißhandlung (totale Tiefentladung) verpolt wurde, wird die Statistik schlechter aussehen. Deshalb sollte gute Elektronik die Tiefentladung und Überladung rechtzeitig anzeigen/verhindern.
oszi40 schrieb: > F. Fo schrieb: >> dann hält sie im Mittel fünf Jahre. > > ... bei guter Behandlung mag die Statistik stimmen. Sobald jedoch eine > eine schwächliche Zelle durch Mißhandlung (totale Tiefentladung) verpolt > wurde, wird die Statistik schlechter aussehen. Deshalb sollte gute > Elektronik die Tiefentladung und Überladung rechtzeitig > anzeigen/verhindern. Die halten auch durchaus länger (ich rede immer noch von Traktionsbatterien im Gabelstapler). Bis zu acht Jahre können die halten. Wobei man aber sagen muss, dass die Qualität nicht mehr dieselbe wie vor vielen Jahren ist, denn schon manchmal ist nach einem Jahr eine Zelle kaputt. Aktuell habe ich einen Kunden, bei dem sind die Batterien schon 25000 Betriebsstunden im Stapler und über 10 Jahre. Leider stribt mit den Batterien auch der Kunde für mich mit und deshalb versuche ich die noch so lange am leben zu halten (aus 3 mach eine) wie es geht.
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