Hallo Leute, habe eine ganz allgemeine (und kurze) Frage: Für was genau brauche ich beim PWM eine Totzeit? Danke und Grüße Tommy
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Verschoben durch Moderator
In welchem Zusammenhang hast du den Begriff 'Totzeit' aufgeschnappt? Wenn man nach der Bedeutung einzelner Worte frägt, ist es immer gut eine wenig der Umgebung zu posten, in der der Begriff vorkommt, da viele Begriffe mehrere Bedeutungen haben. Umgebung kann sein: Der komplette Satz oder das komplette Kapitel oder zumindest eine Zusammenfassung worum es in einem Kapitel geht.
hallo karl heinz, ich verusch derzeit ein simulationsmodell eines pwm generators zu verstehen. darin wird ein erzeugtes signal dupliziert, eines davon verzögert und anschließend wieder über AND zusammengeführt. Ist das signal nun zu kurz (bzw. die verzögerung zu lange) wird das pwm-signal ignoriert. wozu kann das nützlich sein? danke und grüße
tommy schrieb: > wozu kann das nützlich sein? Das ist ein Sicherheitsaspekt: dadurch wird verhindert, dass der High-Side-FET schon leitend wird, während der Low-Side-FET noch leitend ist (oder andersherum). Die meisten FETs brauchen zum Abschalten länger als zum Einschalten (siehe verschiedene FET-Datenblätter). Somit hättest du sonst nämlich einen Kurzschluss zwischen ZK-Spannung und GND über die beiden FETs. Durch die Totzeit wird aber sichergestellt, dass der eine FET abschaltet bevor der andere leitend wird.
In einer Regelung ist die Totzeit jene Zeit, die das System benötigt,
bis der Ausgang bei einer Änderung der Vorgabe anfängt zu reagieren.
> wozu kann das nützlich sein?
Klingt danach, dass Ausreißer nicht das System instabil machen.
sorry, doch noch was kleines: lässt sich allgemein sagen, wo diese totzeit liegt?! oder ist das prozessorabhängig?! danke und grüße
Die Totzeit ist eine hardwareabhängige Größe eines Transistors, IGBT´s bzw. MosFet´s in einer H-Brücke. Diese Zeit wird benötigt um vom leitenden in den sperrenden Zusand zu gelangen bzw. umgekehrt. Die Totzeit verhindert quasi einen Kurzschluss. Ist also nicht µC abhängig !
@ tommy (Gast) >lässt sich allgemein sagen, wo diese totzeit liegt?! Nö. Das hängt von der H-Brücke ab. Von 10ns. bis einige µs ist da alles drin, siehe Treiber. > oder ist das prozessorabhängig?! Hat mit dem Prozessor nix zu tun, genausowenig wie mit PWM. Allerdings gibt es Mikrocontroller, welche speziell für Motorsteuerungen etc. gebaut sind und die Totzeiten zur Ansteuerung direkt erzeugen können. MfG Falk
Transistoren benötigen immer eine gewisse Zeit zum Leiten und zum Sperren und die ist auch noch unterschiedlich. Wenn bei ner Gegentaktstufe beide Transistoren leiten, gibts nen Kurzschluß. Um das zu vermeiden, kann man bei ner Gegentakt-PWM ne Totzeit einstellen. D.h. die eine PWM wird abgeschaltet und erst, wenn der Transistor sperrt, die andere eingeschaltet. Oftmals geht man auf Nummer sicher und wählt die Totzeit so groß, daß kurzzeitig beide Transistoren sperren. Z.B. die ATtiny25, ATtiny261 haben ne programmierbare Totzeit. Peter
... oder z.B. die XE166 von Infineon mit automatischer Totzeit-Generierung: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/themen/hardwareentwicklung/mikrocontrollerprozessoren/articles/146699/ Diese Funktion ist in die CCU6 integriet. Es gibt dazu eine ältere App-Note: http://www.infineon.com/dgdl/AP1607210_.pdf?folderId=db3a304412b407950112b409d4b00386&fileId=db3a304412b407950112b409d562038a Gruß
gust schrieb: > Die Totzeit ist eine hardwareabhängige Größe eines Transistors, IGBT´s > bzw. MosFet´s in einer H-Brücke. Das ist die Schaltzeit und hängt sowohl vom jeweils verwendeten Transistortyp als auch von dessen Ansteuerung (z.B. Mosfettreiber) ab. Die Totzeit sollte größer als die unter ungünstigsten Bedingungen zu erwartende Schaltzeit gewählt werden und hängt insofern natürlich ebenfalls von den Transistoren ab. tommy schrieb: > lässt sich allgemein sagen, wo diese totzeit liegt?! oder ist das > prozessorabhängig?! Je nach dem. Die Totzeit kann von einem Mikrocontroller oder auch außerhalb davon generiert werden. Beispiel 1: Der ATtiny25 ist ein Mikrocontroller, bei dem zwei der PWM-Einheiten jeweils einen Totzeitgenerator haben. Die Totzeiten lassen sich dabei per Software in weiten Grenzen konfigurieren (s. Datenblatt). Die Existenz dieser Totzeitgeneratoren lässt sich schon von außen erkennen, denn jede der beiden PWM-Einheiten hat zwei Ausgänge, einen für den Highside- und einen für den Lowside-Transistor, die um die Totzeit versetzt ihre Pegel wechseln. Beispiel 2: Der L6205 ist ein H-Brücken-Motortreiber, der die Totzeit selbst generiert. Lt. Datenblatt liegt diese bei 1µs (typisch). Da die Leistungsmosfets im IC integriert sind, ist die Totzeit auf diese abgestimmt und deswegen nicht einstellbar. Der Mikrocontroller, der das IC ansteuert, muss sich nicht um die Totzeiten kümmern, und es genügt eine Signalleitung pro Highside-Lowside-Transistorpärchen.
Ich klinke mich mal ein.. Wenn man an eine H Brücke denkt, sind das die diagonalen Transistoren?
Jan H. schrieb: > Ich klinke mich mal ein.. Reichlich spät. Jan H. schrieb: > sind das die diagonalen Transistoren? Nein: die "senkrechten" Transistoren machen einen Kurzschluss, wenn beim Umschalten beide kurz gleichzeitig leiten.
Ich habe angenommen das man damit die Diagonalen steuert… Damit der Motor sich dreht muss doch jeweils einer von der high side und einer von der low side angesteuert werden..
Jan H. schrieb: > Damit der Motor sich dreht muss doch jeweils einer von der high side und > einer von der low side angesteuert werden.. Ja, aber die müssen ja gerade gleichzeitig angesteuert sein. Insofern muss da keine wie auch immer geartetete "Totzeit" rein. > Ich habe angenommen das man damit die Diagonalen steuert… Denk einfach nochmal drüber nach, was denn gefährlich für die Funktion und/oder die Bauteile ist. Und: da muss man nichts "annehmen", weil es seit vielen Jahrzehnten Literatur zu dem Thema gibt.
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