Hallo, ich habe da mal eine Frage: Warum weigern sich heutzutage so viele Bauteileversender an Privatkunden zu liefern? Gibt es dafür einen besonderen Grund zum Beispiel durch eine gesetzliche Regelung (bzw. eine gesetzliche Nebenwirkung) In meiner Schülerzeit und während der Lehre hatte ich nie Probleme an Bauteile zu kommen, alle Firmen zeigten sich gegenüber mir als Privatkunden sehr offen. Im schlimmsten Fall gab es Firmen, die einen Mindermengenzuschlag erhoben. Dies änderte sich während meines Studiums ende der 90er Jahre. Plötzlich wollten zeitgleich mehrere Firmen, mit denen ich bisher gute Erfahrungen gemacht hatte, nicht mehr an Privatkunden liefern. Einer nannte als Begründung, das sei, weil die Preise im Katalog nicht die Mehrwertsteuer enthalten. Wobei ich meine, wer eine Schaltung berechnen kann, der beherrscht eigentlich schon lange die Prozentrechnung. Mittlerweile trägt die Privatkundenphobie schon ziemlich merkwürdige Züge, Mitarbeiter zweier kleiner Zulieferfirmen (die Eine hat 20 Mitarbeiter, die Andere 50 Mitarbeiter) berichteten davon, dass Bestellungen zurückgewiesen wurden. Die Versender wollten erst einen Handelsregisterauszug vom Amtsgericht haben.
Ich denke, die wollen sich einfach nur nicht die diversen Endkunden- Regelungen (Fernabsatzgesetz, Verpackungsverordnung etc.) antun, und verkaufen daher formal nur an Firmenkunden. Einen Handelsregistereintrag hat man doch als normaler Krauter ohnehin nicht, und als Freiberufler hat man nicht einmal einen Gewerbeschein (zumindest nicht in D, an AT ist das wohl anders).
Da diese Änderung damals so plötzlich und Zeitgleich kam, hätte ich vermutet, dass es dafür einen besonderen Grund gibt. Eine bestimmte Gesetzesänderung oder ein Gerichtsurteil?
Da irrste dich. So Firmen wie Spoerle, Bürklin, Elkose und Schuricht etc. hatten schon immer Vorbehalte und wohl auch nur weil Privatkunden nicht die Umsätze bringen wie eben Gewerbekunden. Die Gesellschaft kann aber durchaus noch Händler gebrauchen die preisgünstig an Privat liefern, nur wird das nicht passieren weil da nicht genug Gewinn bei raus kommt. Und Gewinn ist nun mal der Sinn jeden Handelns. Mit Peanuts will sich dann keiner abgeben.
Naja, es gibt doch genügend Händler, die Bauteile auch an Privatkunden liefern. Ist ja nicht so, als wäre man da auf Conrad oder Reichelt allein angewiesen. Farnell hat über hbe-shop mittlerweile auch jemanden, der Privatkunden ganz offiziell beliefert, und bis auf wenige Ausnahmen (bei Hühnerfutter zum Beispiel) liefert hbe-shop zu dem Preis, den man auch bei Farnell im online-Katalog nachlesen kann.
Kein Bock auf kleine Deals mit Privatkunden. Zuviel Ärger für zuwenig Gewinn. Gelegentlich nimmt es paranoide Züge an. Viele liefern selbst an uns als großes Forschungsinstitut nicht auf Rechnung, neulich hat eine Firma unseren Schufaauszug geprüft, bevor sie uns für 1300 Euro Kabel verkauft haben. Lol.
Klingt nach schlechten Erfahrungen mit der Zahlungsmoral bei ähnlichen Kunden.
Hallo Leute, also zuerst einmal ist es wohl ein wenig problematisch, an Privatkunden zu verkaufen und im Katalog und Online-Shop nur Nettopreise stehen zu haben. Das mit den Umsätzen kann man ja wohl nicht allgemein sagen: Wenn die Firma komplett ausgelastet ist und absolut keine freien Kapazitäten mehr hat, dann könnte man die kleinen Umsätze wohl evtl. kappen. Aber es ist doch für einen Händler völlig unsinnig, Umsätze abzulehnen. OK, wenn natürlich die Verwaltungskosten so hoch und die Umsätze so niedrig sind, dass ein kalkulatorisches Minus dabei rauskommt, dann mag das Sinn machen. Aber so allgemein zu sagen, ein Lieferant möchte bestimmte Umsätze nicht machen, halte ich schon für sehr verwegen.
Da industrielle und gewerbliche Kunden oft kein Problem damit haben, den teilweise mehr als zehnfachen Preis zu bezahlen, lohnt es sich, nur dieses Klieentel zu bedienen. Alles nur eine Frage der Gewinnspanne. Man beruft sich darauf, ein "qualifizierter Lieferant" zu sein, dann klappt das schon. ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > .. Ist ja nicht so, als wäre man da auf Conrad oder Reichelt > allein angewiesen. Farnell hat über hbe-shop mittlerweile auch > jemanden, der Privatkunden ganz offiziell beliefert, und bis auf > wenige Ausnahmen (bei Hühnerfutter zum Beispiel) liefert hbe-shop > zu dem Preis, den man auch bei Farnell im online-Katalog nachlesen > kann. .. und langt teilweise auch ganz schön hin was die Preise betrifft. Beispielsweise dieses TENMA DMM http://www.hbe-shop.de/katalog/index.php?a=1004183 Über 200 Euro! Das ist noch mehr als Conrad verlangt (135 EUR) und einiges mehr als Pinsonne für ein UT71C (nur 120 EUR) haben möchte.
Platinenschwenker .. schrieb: > .. und langt teilweise auch ganz schön hin was die Preise betrifft. Ist aber exakt der Preis, den Farnell auch nehmen würde: die preisen das Teil für EUR 176,24 netto aus, das sind 209.7256 mit Märchensteuer. Ob man nun bei Farnell kaufen will oder nicht, kann ja jeder selbst entscheiden, aber dank hbe-shop braucht eigentlich niemand mehr zu meckern, dass die nicht an Privatkunden direkt liefern wollen. Marcus Woletz schrieb: > Das mit den Umsätzen kann man ja wohl nicht allgemein sagen: Richtig. Daran allein liegt es gewiss nicht. Bei RS kannst du dir von heute auf morgen (OK, nicht garantiert aber typisch :) ein paar ICs für unter EUR 1 versandkostenfrei schicken lassen, wobei sie den Brief mit der Rechnung noch separat für 55 Cent versenden. Daran haben sie gewiss keinen Gewinn gemacht. (Bei denen lohnt es auch nicht, noch etwas zur Bestellung hinzu zu fügen, nur damit sie sich lohnt: es ist nicht untypisch für RS, dass sie vier Positionen einer Bestellung in vier Briefumschlägen als vier einzelne Sendungen verschicken. Kann sich nur durch irgendeinen Pauschalpreis beim Versender lohnen, sonst kann ich mir das nicht vorstellen.)
Aus einem seltsamen Grund sind in D die gewerblchen Kunden und die privaten Kunden rechtlich sehr verschieden. Das beginnt mit der Mehrwertsteuer, beinhaltet Haftung, Ruecksendefaehigkeit, usw. In CH ist die MWST fuer die gewerblichen und die privaten Kunden dieselbe. Fuer den Haendler ist hier kein Unterschied. Die Industriepreise beinhalten keine MWST, die kommt dann eh drauf, waehrend die Handelspreise die MWST beinhalten. Der Preis ist jeweils passend gekennzeichnet. Dann muss man selbst addieren, oder auch nicht. Auch sonst besteht kein Unterschied zwischen privaten und gewerblichen Kunden. Die Bonitaet muss man eh abklaeren. Eine Firma hat nicht eh Kohle, genauso wenig wie ein privater eh keine Kohle hat. Und falls dann ein Kunde trotzden nicht bezahlt besteht kein Vorteil eine Firma zur Zahlung zu bewegen. Es geht in der Regel bei Firmen um mehr Geld
Hey noch Was schrieb: > Aus einem seltsamen Grund sind in D die gewerblchen Kunden und die > privaten Kunden rechtlich sehr verschieden. Das beginnt mit der > Mehrwertsteuer, beinhaltet Haftung, Ruecksendefaehigkeit, usw. Prinzipiell richtig. Es steht aber meines Wissens nirgendwo, dass der Händler irgendwelchen Aufwand betreiben müsste, sicherzustellen, dass der Kunde wirklich kein Privatkunde ist, selbst wenn er selbst behauptet, Geschäftskunde zu sein (z.B. durch ein Häkchen "Ja, ich bin Geschäftskunde"). Wenn der Kunde sich als Geschäftskunde ausgibt, kann er als Geschäftskunde behandelt werden (mit allen negativen Folgen für den Kunden), fertig. Siehe dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Kaufmann_%28HGB%29#Scheinkaufmann Handelsregisterauszug, Gewerbeschein etc. zu verlangen ist hier also eigentlich völlig überflüssig. Thilo M. schrieb: > Da industrielle und gewerbliche Kunden oft kein Problem damit haben, den > teilweise mehr als zehnfachen Preis zu bezahlen, lohnt es sich, nur > dieses Klieentel zu bedienen. Aber deshalb muss man ja nicht gleich alle anderen Kunden kategorisch ausschliessen. Wenn jemand anderes auch bereit ist, den verlangten Preis zu zahlen, so what. Wenn ihm der Preis zu hoch ist, muss er ja nicht bei dem Distributor kaufen. Und wenn man feststellt, dass man mit einem Kunden unterm Strich draufzahlt (z.B. weil er sich immer wieder drei Widerstände und zwei Kondensatoren versandkostenfrei liefern lässt), kann man ihn ja immer noch sperren. Mit heutigen elektronischen CRM/ERP-Systemen sollte sowas trivial automatisch machbar sein. Andreas
Andreas Ferber schrieb: > Aber deshalb muss man ja nicht gleich alle anderen Kunden kategorisch > > ausschliessen. Das macht 'man' nicht kategorisch, sondern aus finanziellen Gründen. Die Preise incl. MwSt im Katalog und im Onlineshop ausweisen und pflegen z.B. ist ein Mehraufwand, der sich bei ein paar Privatkunden einfach nicht lohnt.
Hi, nun ja, teilweise sind die Gründe dafür schon genannt worden: mit Privatleuten ist zu wenig Umsatz zu machen (was aber recht oft nur eine bequeme Ausrede ist - Reichelt lebt ja auch, und das schon seit einiger Zeit), die rechtliche Stellung Endkundengeschäft zu "normalem" Firmengeschäft und last-but-not-least die Zahlungsmoral (die allerdings auch bei Firmen nicht gut sein muss!) resp. ob ein "unbekannter" Besteller überhaupt existiert oder nicht doch ein Fake ist. (auch das gibt es!) Gerade die rechtliche Seite hat einige Haken, auf die man sich besser gut vorbereitet, wenn man in's Endkundengeschäft will! Und dem wollen sich einige Firmen eben nicht aussetzen - (firmen)persönlicher Gusto! Schönen Tag noch, Thomas
Andreas Ferber schrieb: > Wenn der Kunde sich als Geschäftskunde ausgibt, kann er als > Geschäftskunde behandelt werden (mit allen negativen Folgen für den > Kunden), fertig. Ganz ohne echtem oder symbolischem Haken, aus dem es für den Händler eindeutig hervorgeht, geht es dann doch nicht: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2009&Sort=3&nr=49378&pos=0&anz=200
Man kann sich's als Firma mit kompliziertem Tun auch verderben. Als Student wollte ich mal eine CPU bestellen und die Firma wollte fuer diese 15 Euro vorauszahlung. So machten wir's dann auch. Irgendwann spaeter im Beruf sollte ich eine uber-1000er serie von CPUs von entweder Dieser oder einer anderen Firma bestellen. Ich hab's dann bei der anderen bestellt. Diese war unter extrem muehsam in der Liste. Tja.
Thilo M. schrieb: > Das macht 'man' nicht kategorisch, sondern aus finanziellen Gründen. Die > Preise incl. MwSt im Katalog und im Onlineshop ausweisen und pflegen > z.B. ist ein Mehraufwand, der sich bei ein paar Privatkunden einfach > nicht lohnt. Das ist kein sonderlich überzeugendes Argument: Es wäre kein Problem, die Webshop-Software so auszustatten, daß die Brutto- und Nettopreise selbst berechnen kann. Hey noch Was schrieb: > In CH ist die MWST fuer die gewerblichen und die privaten Kunden > dieselbe. Das ist hier nicht anders. Der Unterschied zwischen Endverbraucher und Wiederverkäufer bei der MwSt ist, daß letzterer die Vorsteuer von der abzuführenden Umsatzsteuer abziehen kann, ersterer nicht. Damit hat aber der Verkäufer absolut nichts zu tun - der ist lediglich verpflichtet, die MwSt auszuweisen und das unabhängig davon, ob es sich um einen Privat-, oder einen Geschäftskunden handelt. Der Grund, warum manche Firmen keine Privatkunden bedienen, liegt ganz einfach darin, daß die Bedürfnisse beider Kundensparten ziemlich verschieden sind. Das Privatkundengeschäft ist ein Massengeschäft, das spezielle Infrastruktur benötigt, während gewerblich Abnehmer Fachkompetenz benötigen und dann eher in größerne Stückzahlen kaufen. Da diese Anforderungsprofile nicht kompatibel sind, spezialisieren sich die meisten Firmen eben auf eins davon.
Andreas Ferber schrieb: > Wenn der Kunde sich als Geschäftskunde ausgibt, kann er als > Geschäftskunde behandelt werden (mit allen negativen Folgen für den > Kunden), fertig. Siehe dazu auch > http://de.wikipedia.org/wiki/Kaufmann_%28HGB%29#Sc... Vorsicht, nicht jeder Geschäftskunde ist zugleich auch automatisch Kaufmann im Sinne des HGB. Der bereits genannte Freiberufler fällt da beispielsweise nicht darunter, bei Kleingewerbetreibenden bin ich mir auf Anhieb nicht ganz sicher.
>In CH ist die MWST fuer die gewerblichen und die privaten Kunden >dieselbe. In .de selbstverständlich auch! Nur weil viele unserer Zeitgenossen bereits eine derart simple Steuer wie die Umsatzsteuer nicht verstehen, kursieren halt immer wieder urban legends, z.B. die, dass man als Unternehmer keine MWSt. zahlen müsse. Das ist natürlich Unfug. Egal ob man als gewerblicher Kunde oder als Privatkunde bei Farnell etc. bestellt, man bezahlt stets denselben MWSt.-Satz. Dass der Unternehmer dann beim Finanzamt die so bezahlte Vorsteuer mit der eingenommenen USt. in der Voranmeldung gegenrechnen kann, hat damit allerdings nichts zu tun.
Marcus Woletz schrieb: > Dass der Unternehmer dann beim Finanzamt die so bezahlte Vorsteuer mit > der eingenommenen USt. in der Voranmeldung gegenrechnen kann, hat damit > allerdings nichts zu tun. Das Ding heißt Mehrwertsteuer - d.h. es ist der mit einem Gegenstand erzielte Mehrwert zu versteuern. Das bedeutet auch, daß für eine Sache, die unter dem Einstandspreis verkauft wird, die Differenz aus Umsatzsteuer und Vorsteuer negativ wird, man also vom Finanzamt den Betrag bekommt.
>Das Ding heißt Mehrwertsteuer - d.h. es ist der mit einem Gegenstand >erzielte Mehrwert zu versteuern. > >Das bedeutet auch, daß für eine Sache, die unter dem Einstandspreis >verkauft wird, die Differenz aus Umsatzsteuer und Vorsteuer negativ >wird, man also vom Finanzamt den Betrag bekommt. Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet, oder warum wiederholst Du mich?
> Das Ding heißt Mehrwertsteuer - d.h. es ist der mit einem Gegenstand > erzielte Mehrwert zu versteuern. Mein Finanzamt kennt nur Umsatzsteuern. Mein Steuerberater schickt z.B. eine "Umsatzsteuer-Voranmeldung" an das Finanzamt. Der Gesetzgeber nennt es auch "Umsatzsteuer".
Wikipedia: "Seit der Harmonisierung des Steuersystems 1967 wird im deutschen Sprachraum – mit Ausnahme der Schweiz – der Ausdruck „Umsatzsteuer“ gleichbedeutend mit Mehrwertsteuer verwendet."
Dem Finanzamt ist es selbstverständlich völlig Wumpe, ob du die USt von deinem Kunden mit dem Wort "Mehrwertsteuer" oder "Umsatzsteuer" eintreibst, solange du es nur machst - und sie dann unter Berücksichtigung der Vorsteuern abführst.
Marcus Woletz schrieb: > Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet, Hatte ich das behauptet? > oder warum wiederholst Du mich? Na ja, ich wollte noch einen Aspekt zufügen, der denen, die du mit deinem Beitrag ansprachst, die Mechanik dieser Steuer vielleicht etwas duchsichtiger macht. Kannst du das akzeptieren?
>Kannst du das akzeptieren?
Ja klar! Sorry, wollte Dir nicht zu nahe treten.
A. K. schrieb: > Ganz ohne echtem oder symbolischem Haken, aus dem es für den Händler > eindeutig hervorgeht, geht es dann doch nicht: > http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2009&Sort=3&nr=49378&pos=0&anz=200 Das Urteil ändert aber nichts am Grundsatz von Treu und Glauben. Es ging nur darum, dass der Händler nicht einfach auf "Geschäftskunde" schliessen kann, bloss weil in der Anschrift irgendwas auftaucht, was nach einer Firma aussehen könnte. Wenn der Kunde aber irgendwie selbst angibt, Geschäftskunde zu sein (und sei es auch nur konkludent, weil er in einem Onlineshop bestellt, an dem "nur für Geschäftskunden" dransteht), dann kann der Händler IMO auch davon ausgehen. Siehe dazu z.B. auch folgendes Urteil: | BGH, 22.12.2004 - VIII ZR 91/04 | | Dem Käufer, der dem Verkäufer einen gewerblichen Verwendungszweck der | Kaufsache vortäuscht, ist die Berufung auf die Vorschriften über den | Verbrauchsgüterkauf (§§ 474 ff. BGB) verwehrt. Volltext: http://lexetius.com/2004,3479 Andreas
Andreas Ferber schrieb: > | Dem Käufer, der dem Verkäufer einen gewerblichen Verwendungszweck der > | Kaufsache vortäuscht, ist die Berufung auf die Vorschriften über den > | Verbrauchsgüterkauf (§§ 474 ff. BGB) verwehrt. BTW, bevor vielleicht der Einwand kommt: das Vortäuschen hier ist kein Betrug, da dem Verkäufer dadurch weder ein Vermögensschaden entsteht, noch dies in irgendeiner Form beabsichtigt wäre. Andreas
Deutsche Distributoren haben "schon immer" nicht an Privat versendet. Das Einzige, was sich im Laufe der Zeit geändert hat, sind die Ausreden. Aktuell werden die gesetzlichen Regelungen / Verbraucherschutz als Ausrede angeführt. Nur sind die mittlerweile EU-weit harmonisiert und in anderen EU-Ländern haben Firmen absolut keine Probleme direkt an Privat zu liefern. Bei internationalen Distributoren kann man das gut beobachten. Da liefert die selbe Firma in Deutschland nicht an Privat, im EU-Ausland alles kein Problem. Ebenso werden die hohen Kosten für klein Mengen angeführt. Interessanterweise haben die Distributoren jedoch kein Problem auch minimale Mengen über Jahrzehnte hinweg noch an die letzten Krauter-Firmen zu liefern. Das Distributoren Mindestmengen von einem Stück pro Bauteil haben ist der Normalfall, und die Kosten sind natürlich in den höheren Stückpreis eingerechnet. Der wahre Grund, warum nicht an Privat geliefert wird, ist viel einfacher. Sie glauben, es nicht nötig zu haben. Nach 1945 hat sich im deutschen Handel eine Zuteilungs-Mentalität entwickelt. Bis zum Ende des Wirtschaftswunders lief des damit wunderbar rund. Seither halten sie trotzdem an der Tradition "Privat? Haben wir nicht nötig!" fest. Das ist um so lustiger, wenn Firmen, die mich privat nicht mal mit dem Arsch ansehen, beruflich angeschleimt kommen. Und was kamen sie nicht angeschleimt als die globale Finanzkriese tobte. Nun gehöre ich allerdings auch zu denen, die nicht vergessen. Sie durften alle wieder gehen, mit so unzuverlässigen Partnern möchte man nicht arbeiten. Meine private Schwarze Liste ist ziemlich alt. Der erste Distributor schaffte es schon zu meinen Studentenzeiten auf meine Liste. Als kleiner Tipp für Distributoren: Man beschimpft niemanden am Telefon, wenn dieser einen Kaufwunsch äußert. Als besagter Distributor von einem anderen Distributor geschluckt und platt gemacht wurde, war es mir ein Fest. Trotzdem meide ich den neue Eigentümer immer noch.
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