Hallo! Ich soll für die Schule eine Arbeit über Gleichstommotoren schreiben. Speziell den Unterschied zwischen Reihenschluss, Nebenschluss und einem Motor mit Permanentmagnet soll ich dabei ausarbeiten. Aber ich bin schon ziemlich am verzweifeln und blicke bei einigen Dingen noch nicht ganz durch... 1. Was genau sagt die Windungszahl bei den verschiedenen Motoren aus? Hier ist doch sicherlicht das Verhältnis wichtig oder? Aber wie kann ich das berechnen? Die Trafogleichungen gelten für Motoren nicht, oder? 2. Wann wende ich welchen Motor an? Ich habe zwar schon einige Anwendungsbeispiele gefunden wie z.B. dass man Permanentmagnetmotoren eher für Spielzeug verwendet und Reihenschluss in Elektroautos... aber warum? Und wann verwendet man Nebenschluss? 3. Je größer mein Ankerstrom, desto größer das Drehmoment (also die Kraft des Motors), dabei verringert sich jedoch die Drehzahl. Wenn ich meinen Hausverstand befragen würd, dann würd ich sagen "Je schneller ein Motor desto Stärker ist er auch", aber das stimmt ja so nicht, oder? Ist hier vielleicht ein Motorspezialist, der mir die Sache ein bischen erklären kann...? Würd mir wirklich helfen...
ja na klar.. aus wiki und anderen internetseiten hab ich ja mein wissen bis jetzt! aber das hilft mir nicht bezüglich meiner fragen..
Warum nicht? Die wichtigen Sachen stehen drin: Reihenschlußmotor -> nie ohne Last Nebenschlußmotor -> Erregerwicklung unter Kontrolle halten. Damit kann man doch erahnen, wo diese Motoren eingesetzt werden können.
Naja.. also ich kann daraus nicht wirklich erahnen für welche Anwendungen welcher Motor besser geeignet ist. Aber soll jetz beim Nebenschluss die Wicklung am Stator größer sein als die am Anker? Und bei Reihenschluss umgekehrt? Ich glaube das bei den Wicklungen die Formel H = I*N/l wichtig ist, jedoch stellt sich dann immer noch die Frage welches H (=Feldstärke) die wichtige ist: Die vom Anker oder die vom Stator? (womit wir wieder bei der frage bezüglich wicklungsverhältnis wären...)
Tom schrieb: > 3. Je größer mein Ankerstrom, desto größer das Drehmoment (also die > Kraft des Motors), dabei verringert sich jedoch die Drehzahl. > Wenn ich meinen Hausverstand befragen würd, dann würd ich sagen "Je > schneller ein Motor desto Stärker ist er auch", aber das stimmt ja so > nicht, oder? Das Drehmoment-Drehzahl-Verhalten einer Gleichstrommaschine ist von der Bauart der Maschine abhängig. So hat eine Fremderregte-Maschine ein ganz anderes Verhalten als eine Reihenschluss-Maschine. Bei der Fremderregten-Maschine bleibt vom Stillstand bis zur Eckdrehdrahl das Drehmoment immer KONSTANT und nimmt ab diesem Punkt mit ~1/n ab. Dagegen hat eine Reihenschluss- Maschine bei Stillstand ihr maximales Drehmoment, welches mit zunehmender Drehzahl etwa mit ~1/n abnimmt, im Umkehrschluss bedeutet es das mit sinkender Belastung die Drehzahl ansteigt. Daraus ergibt sich das eine Reihenschluss- Maschine NIE im Leerlauf betrieben werden darf. Wenn Du genaueres wissen möchtest, empfehle ich Dir ein oder mehrere Bücher zu diesem Themengebiet zu lesen. Ansonsten hilft dann wohl nur noch ein Studium der Elektrotechnik.
achsooo.. danke! Eine Nebenschlussmaschine würde ja ohne Vorwiederschand bei zu hoher Belastung auch durchgehen, da der Ankerstrom zu hoch werden könnte. Wie verhält sich eigentlich der Ankerstrom mit der Belastung bei Reihenschluss? Belastung und Drehmoment sind doch im Prinzip dasselbe, denn je mehr Last am Ausgang liegt, desto mehr Kraft wird benötigt. Kann man das so sagen?
Tom schrieb: > Eine Nebenschlussmaschine würde ja ohne Vorwiederschand bei zu hoher > Belastung auch durchgehen, da der Ankerstrom zu hoch werden könnte. Bei zu hoher Belastung, sprich Überlastung verheizt Du sprichwörtlich jede Maschine. > Wie verhält sich eigentlich der Ankerstrom mit der Belastung bei > Reihenschluss? M ~ I^2 verdoppelt man das Lastmoment, vervierfacht sich der Strom Übrigens sind Ankerstrom und Erregerstrom bei der Reihenschluss-Maschine gleich. > Belastung und Drehmoment sind doch im Prinzip dasselbe, denn je mehr > Last am Ausgang liegt, desto mehr Kraft wird benötigt. Kann man das so > sagen? Die Belastung ist auch ein Drehmoment.
oke, danke kioskman. dann ist der nebenschlussmotor ja theoretisch belastbarer als der reihenschlussmotor...? aber der reihenschlussmotor hat beim starten viel mehr power, da sein drehmoment bei niedriger drehzahl sehr hoch ist? wenn ich eine konstante belastung habe... welcher motor wäre dann wohl besser geeignet? ich hab auch gelesen, dass man sich die "Feldschwächung" zunutze machen kann um die Drehzahl zu regulieren. ist feldschwächung dann nichts anderes als den Ankerstrom zu verringern? (oder bei nebenschluss den Erregerstrom?) naja, wenn jetz noch jemand eine antwort zum thema "verhältnis der wicklungen" hätte wäre das perfekt :D
Die Feldschwächung ist nur bei Fremderregten-Maschinen möglich und bedeutet, daß die Spannung bzw. der Strom der Erregerwicklung verringert wird. Die Feldschwächung wird normalerweise erst dann zum Einsatz gebracht, wenn mann beim Nennstrom für den Rotor (hier Anker) angelangt ist. Dies ist die sogenannte Eckdrehzahl. Ab diesem Punkt wird das Feld geschwächt um die Drehzahl weiter zu erhöhen. Allerdings sinkt dabei das Drehmoment der Maschine gemäß 1/n. Bei der Feldschwächung muss darauf geachtet werden, daß die maximal zulässige Drehzahl des Motors nicht dauerhaft überschritten wird. Bei einer Nebenschluss-Maschine ist eine Erregerstrom verringerung nicht möglich, da Anker und Feld normalerweise fest verschaltet sind. Außerdem werden Nebenschlussmaschinen heute nur noch selten als Motor verwendet, sondern viel mehr als Generator. Der Nebenschlussmotor reagiert auf eine Belastungsänderung nur mit einer geringen Drehzahländerung. Beim Reihenschlussmotor ist übrigens die Feldschwächung dafür verantwortlich, daß er ohne Belastung bis zur mechanischen Zerstörung hochdreht. In diesem Fall wird die Feldschwächung vom Reihenschlussmotor selbst verursacht. Welcher Motor zum Einsatz kommt richtet sich nicht nach statischen Anforderungen sondern nach dynamischen, also das Verhalten bei Laständerungen. Bei konstanter Belastung würde ich ohne weitere Vorgaben einen permanentmagnet erregten Motor vorschlagen.
Naja, wenn GS-Motoren noch verwendet werden, bei größeren Anlagen nimmt man lieber Fus mit Drehstromasynchronmaschinen (DAS), dann läuft das in etwa so: Reihenschlussmotor: Da er ohne Last die Drehzahl ins Unendliche schickt, wird man ihn nirgens einsetzen, wo ein Riemen reissen könnte. Am besten, der Motor wird an ein Getriebe angeflanscht, das für eine Grundlast sorgt. Nebenschlussmotor und fremderregte: Früher wurden sie z.B. in Schleifmaschinen eingebaut, die grosse Schleifscheiben über Riemen antrieben. Die Drehzahl konnte durch die Fremderregung leicht geregelt werden. Allerdings musste zuerst die Erregerwicklung bestromt werden, der Strom gemessen werden und dann konnte die Hauptwicklung Strom bekommen. Damit sollte das Hochdrehen des Motors verhindert werden, wenn die Erregerwicklung unterbrochen war. Zusätzlich wurde der Motor noch mit zwei unterschiedlichen Tachos kontrolliert. Das kannte ich von einer Kurbellwellenschleifmaschine (Fa. Naxos Union) um 1990 so. Diese Überwachungen waren notwendig. Ich kannte die Vorgängermaschine, die die Überwachungen nicht hatte. Ein Elektriker vergas einmal eine Klemme anzuschliessen. Es war leider die von der Erregerwicklung. Der Motor riess sich beim Start aus der Halterung (viermal Schrauben mit SW27), hupfte hoch und wurde vom Kabel eingefangen und schlug neben der Maschine auf den Boden auf.
Aha.. also Nebenschlussmotoren sind wohl die gefährlicheren... Ich hab aber schon öfter kleine Drehmotoren gesehen die sich ganz ohne Last bei 5V einfach schnell gedreht haben, aber mit der Hand konnte man sie ganz leicht stoppen. Waren das dann Reihen- oder Nebenschluss? Kann man sagen, die Leistungsfähigkeit eines Motors hängt von der Anzahl der Windungen ab? Je Mehr Windungen desto größer ja das Magnetfeld und desto weniger Strom muss bei Belastung fließen, also kann ich mehr aus ihm rausholen, oder? Ich mein wenn man von der Formel H=I*N/l ausgeht.
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