Hallo Kennt jemand noch Karbit? Konnte man früher kaufen für Lampen und ähnliches. Ist das heute noch erhältlich?
Ja, ist es. Ich habe mal ne Dose von einem Besucherbergwerk abgekauft. Ist aber mindere Qualität.
Bei uns in Österreich auch als Osterbrauch Carbid Schießen Schau mal auf Youtube, wie es geht ;-)
Peter L. schrieb: > Bei uns in Österreich auch als Osterbrauch Carbid Schießen ich nehme an, das Schießen wird von der Gemeinde bzw. von bestimmten Vereinen organisiert. Die Frage ist aber, ob ich Karbit auch als Otto Normalverbraucher bekomm...
Electronic R. schrieb: > Kennt jemand noch Karbit? Konnte man früher kaufen für Lampen und > ähnliches. Ist das heute noch erhältlich? Wenn man es richtig schreibt schon: http://www.carbid-shop.eu
Ein früherer Nachbar, Gas- Wasser- Scheiße- Monteur, hatte noch einen Karbid-Schweißbrenner. Der ging genau so gut wie die späteren Schweißgeräte mit Acetylen-Flaschen. Die Gerätschaften, Schläuche und Brenner, waren die selben wie heute. Es war aber etwas wartungsintensiver, und zwar, die Rückstände aus dem Behälter zu entfernen. Der Behälter, optisch ähnlich einem großen Milcheimer der Bauern, sah innen immer aus wie stark mit Kalkstein überzogen. Von meinem Onkel, mittlerweile 80, weiß ich noch, daß sie bei der Bahn Karbid-Lampen hatten. Die Bahnen selbst, hatten wohl als Scheinwerfer auch mal Karbidlampen. Im Bergbau war es zur Beleuchtung auch üblich. Und wir hatten Angler am Ort. Eine leere Bierflasche mit Schnappverschluß, mit Karbid und Wasser gefüllt, trieb die Fische betäubt an die Oberfläche eines Weihers. Das soll allerdings verboten sein. Ein wenig nachzulesen gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Carbide
Gärtner verwenden es oft gegen Wühlmäuse, also im Gartencenter oder in einer Gartenabteilung eines Baumarktes nachfragen
Jawoll, das gute Karbid. ;-) Ich hatte einen sogenannten "Entwickler" dafür. Das ist das Gefäß, was Wilhelm weiter oben beschrieb. Es entstand unter Zugabe von Wasser Azethylen. Ein Sauerstofffläschchen dazu und man kann prima autogen schweißen. Der verbleibende Karbidschlamm ist schneeweiß und als prima Anstrich für Ställe geeignet, weil die Herren Insekten daran keinen Gefallen finden, hat man dann Ruhe vor Mücken und solchem Getier. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: >Der verbleibende Karbidschlamm ist schneeweiß und als prima >Anstrich für Ställe geeignet, weil die Herren Insekten daran >keinen Gefallen finden, hat man dann Ruhe vor Mücken und >solchem Getier. Über diese Art der Verwendung fand ich bisher nichts. Kellerwände kalken war ja lange modern. Der Karbidschlamm riecht wohl nicht sehr angenehm, etwas nach Stinkbombe (Schwefelwasserstoff), da Schwefel als Rückstand bei der Karbidherstellung entstand. Aber: Tolle Anwendung, wenn das einfach so geht.
>etwas nach Stinkbombe (Schwefelwasserstoff), da Schwefel als Rückstand >bei der Karbidherstellung entstand. Höchstens als Verunreinigung (wie auc Phosphor u.a.). Aber eigentlich ist Schwefel nicht dabei.
Jens G. schrieb: >Aber eigentlich ist Schwefel nicht dabei. Richtig. Monophosphan heißt die Verunreinigung. Hab nochmal nachgesehen. Riecht aber nicht besser.
Wenn ich mich nicht täusche, verwenden Höhlenforscher Karbidlampen. Elektrische Lampen eignen sich nur schlecht, da ihre Batterien mit der Kälte nicht klarkommen.
Wir hatten früher Russische Imitationshandgranaten die mit Karbit funzten. Das waren Teile. Ein Langes PCV Rohr mit Schraubverschluss(Darinn befand sich das Karbit)musste man(n) mit Wasser befüllen und den Deckel (In den Deckel war ein sehr starker Gummi) wieder aufschrauben. Ja und das Werfen nicht vergessen, weil die Dinger sehr laut waren ;-).
Wilhelm Ferkes schrieb: > Jens G. schrieb: > >>Aber eigentlich ist Schwefel nicht dabei. > > Richtig. Monophosphan heißt die Verunreinigung. Hab nochmal nachgesehen. > Riecht aber nicht besser. Ja, das war früher als Phosphin bekannt. Stinkt nach Knoblauch, ist hoch giftig und wird in der Schädlingsbekämpfung z.B. in Getreidelagern gegen Nager und Insekten eingesetzt. Bei der Reaktion von Carbid mit Wasser wird es nur in Spuren freigesetzt und fällt wegen seines intensiven Geruchs trotzdem auf.
Uhu Uhuhu schrieb: >Ja, das war früher als Phosphin bekannt. Stinkt nach Knoblauch, ist >hoch giftig und wird in der Schädlingsbekämpfung z.B. in >Getreidelagern gegen Nager und Insekten eingesetzt. In der Schweißflamme selbst riecht es nicht mehr. Allerdings, für Tüftler und Bastler, sollte man das Azetylen nicht einfach so mal anzünden, denn es rußt wie der Teufel. Das Gas ist zur freien Verbrennung damit ungeeignet. Die Rußentwicklung verschwindet erst bei Sauerstoffzufuhr (aus der Sauerstoffflasche) im Brenner.
Wovon waren denn die Fische betäubt? Durch die Explosion oder das Azetylen?
Wenn Du genug hochgehen laesst, platzt den Fischen die Schwimmblase durch die Druckwelle, sie treiben nach oben und Du brauchst Sie nur noch einsammeln.
Rainer Unsinn schrieb: > Wovon waren denn die Fische betäubt? Durch die Explosion oder das > Azetylen? Durch den Druck. So giftig ist Acetylen nicht. Der Grund, warum das so brisant ist, liegt darin, daß Acetylen unter Druck sich spontan zersetzt, wobei es zu einer starken Volumenvergrößerung bzw. Druckanstieg kommt.
Florian *.* schrieb: > Wenn Du genug hochgehen laesst, platzt den Fischen die Schwimmblase > durch die Druckwelle, sie treiben nach oben und Du brauchst Sie nur noch > einsammeln. das verstehe ich jetzt nicht ganz. Bin zwar kein Fischer aber ich nehme doch an, dass wenn die Schwimmblase reißt die Fische dann zu Bodenn sacken würden. Gerade die Schwimmblase verschafft den Fischen ja den Auftrieb...
Vielleicht drücken die Fische auch die Schwimmblase zusammen im Normalfall, und wenn sie betäubt sind entfällt dieser Gegendruck, und die Schwimmblase kann sich ausdehnen..?
Ich kann doch in diesem Punkt auch nur das erzaehlen was mir meine zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstorbenen Ahnen berichteten. Leider ist mein Zugang zu Explosivstoffen so beschraenkt, dass Experimente zu aufwaendig sind. Ich glaube aber nicht dass der Fisch das Organ fuer Abtrieb zusammendrueckt. Da ist kein Muskel an der Blase. Ich kann diese Aussage oben also nicht verifizieren. Vieleicht ein Fall fuer die Sendung mit der Maus?
Florian *.* schrieb: > Ich kann diese Aussage oben also nicht verifizieren. > Vieleicht ein Fall fuer die Sendung mit der Maus? Das würde mich auch interessieren. Was ich aus Wikipedia zusammengesucht habe funktioniert das eher so: Wenn ein Fisch abtauchen will, dann geht mehr Sauerstoff in die Schwimmblase, die sich aber wenig ausdehnt. Dadurch wird die Dichte der Lufmasse in der Blase höher und der Fisch sinkt ab. Zum Aufsteigen muss Luft aus der Blase raus, die Dichte sinkt und der Fisch steigt auf. Wie das jetzt aber ist, wenn die Blase platzt ... keine Ahnung.
Karl heinz Buchegger schrieb: > Zum Aufsteigen muss Luft aus der Blase raus, die Dichte sinkt und der > Fisch steigt auf. Nein, umgekehrt. Das Aufsteigen wird durch Flossenschlag eingeleitet. Dabei sinkt der Wasserdruck und die Schwimmblase dehnt sich aus. Es muss Gas entfernt werden, damit die Gesamtdichte des Fisches konstant bleibt, denn die Dichte des umgebenden Wassers ist ja aufgrund der Inkompressibilität nicht vom Druck abhängig. Beim Abstieg ist es umgekehrt, auch hier wieder: Einleitung durch Flossenschlag, danach Auftrieb konstant halten durch Zuführung von Gas in die Schwimmblase. Damit ist auch klar, was beim Dynamitfischen passiert: wenn kein Gas aus der Schwimmblase entfernt (bzw. zugeführt) wird, kommt es zu positiver Rückkoppelung, der Auftrieb steigt (sinkt) immer weiter, und der Fisch schiesst an die Wasseroberfläche (oder sinkt zum Grund). Wenn die Schwimmblase platzt, bleibt das Gas trotzdem im Fisch, und derselbst Ablauf kann stattfinden. Dazu muss natürlich erstmal der Aufstieg irgendwie anfangen, das ist wohl ein eher zufälliger Vorgang, dazu passend sinken beim Dynamitfischen (laut Wikipedia) ca. ein Drittel der Fische auf den Grund, während der Rest an die Oberfläche steigt. Andreas
Hab in diversen Aquarisikforen nachgeschaut und hab das hier gefunden: (Man beachte das Datum. :)) http://www.springerlink.com/content/m7615h442160v1k8/ Fazit: Die Schwimmblase steht unter einem hoeheren Druck als das umgebende Medium. Wenn sie verletzt wird, expandiert Gas in den Fisch und seine Verdraengung nimmt zu. Nun bekommt der Fisch hierdurch unerwuenschten Auftrieb und zeigt das bekannte Verhalten an der Wasseroberflaeche. http://de.wikipedia.org/wiki/Archimedisches_Prinzip
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