Da sicher viele hier im Forum in einem Alter sind, dass dieses Thema durchaus - zumindest für die männliche Hälfte - von Belang sein dürfte, möchte ich die (politische) Aufmerksamkeit mal darauf lenken. Auch mein Sohn ist kürzlich gemustert worden, hat sich dann aber zum Zivildienst entschlossen. Also: Warum glaubt ihr wohl, wird jetzt auf der politischen Ebene der Abschied von der allgemeinen Wehrpflicht vorbereitet? Nicht, dass ich die jemals gutgeheissen hätte, aber eines ist dieser Vorgang garantiert nicht: Eine wohlgefällige Geste. Etwa um die Lebensplanung junger Männer nicht übermäßig zu beeinflussen. Die Gründe sind viel perfider: Die stetig wachsende "Lust" der Regierenden, sich im Kampf um Rohstoffquellen, wirtschaftliche und strategische Einflussbereiche in militärische Abenteuer zu stürzen, stösst beim Volk auf zunehmende Ablehnung. Früher wurde die Wehrpflicht immer als Garant für eine feste Verbindung zwischen Volk und seiner Armee propagiert. Seit sich diese Armee zunehmender Kritik ausgesetzt sieht, wird diese Verbindung plötzlich lästig. Eine abgehobene, durch Korpsgeist und Elitedünkel "gekapselte" Berufsarmee ist für die Herrschenden wesentlich besser zu steuern. Berufsbüttel ohne allzuviel Kontakt zum Pöbel stellen einen Marschbefehl nicht in Frage. Im Zweifel gehen sie auch im eigenen Lande gegen "Aufrührer" vor. Das ist es, wenn auch (derzeit) noch etwas überspitzt, was diese Entscheidung vorbereiten soll - denkt mal drüber nach! Frank
Was kannst du denn mit "Soldaten" machen die gerade mal 6 Monate was gelernt haben, die kann man doch gar nciht ordentlcih einsetzten. Ein Zivi ist nach 6 Monaten auch gerade erst angelernt. Der Nutzen der aus diesem Dienst resultiert sit gleich Null.
>Was kannst du denn mit "Soldaten" machen die gerade mal 6 Monate was
gelernt haben ...
Da hast du ohne Zweifel recht. Aber das ist kein Zufall, sondern
Bestandteil der Strategie.
Auf jeden Fall ist die Abschaffung eine gute Sache. Wenn ich überlege, was bei uns damals an technischem Gerät gehimmelt wurde - einfach weil die Erfahrung fehlte ... Naja, wenigstens hab ich dort den LKW-Führerschein mitgenommen (geht heute auch nicht mehr). Ansonsten war das ein verlorenes Jahr ... Chris D.
Chris D. schrieb: > Auf jeden Fall ist die Abschaffung eine gute Sache. Das ohne Zweifel, was die Lebensplanung des Einzelnen betrifft. Ich finde nur schade, dass sich kaum jemand dafür interessiert, warum das so ist. Aber das ist politisch sichr auch nicht gewollt. Man könnte ja bei der nächsten Wahl auf die falschen Gedanken kommen. Damit meine ich natürlich nicht die Wiedereinführung, sondern das Aushebeln der eigentlichen Beweggründe. Frank
Frank Esselbach schrieb: > Chris D. schrieb: >> Auf jeden Fall ist die Abschaffung eine gute Sache. > > Das ohne Zweifel, was die Lebensplanung des Einzelnen betrifft. Ich > finde nur schade, dass sich kaum jemand dafür interessiert, warum das so > ist. Aber das ist politisch sichr auch nicht gewollt. Man könnte ja bei > der nächsten Wahl auf die falschen Gedanken kommen. Das Argument der "Wurzeln in der Gesellschaft" fand ich schon damals überzogen. Die Zeiten des Staates im Staate sind lange vorbei und ich denke nicht, dass das heute wieder so kommen würde. Ganz am Anfang der BW mag das im Hinblick auf die Erfahrungen mit der Wehrmacht noch ein Argument gewesen sein (wobei die ja auch schon die Wehrpflicht hatte), aber mittlerweile zieht das alles nicht mehr. Heute hat jedermann einfach zu viele Möglichkeiten der Information. Man schaut sicherlich auch ohne Wehrpflicht genau hin, für was und wo deutsche Soldaten eingesetzt werden. Und: was wäre die Alternative? Chris D.
Ich denke, wir bekommen ein ganz anderes Problem: Viele Krankenhäuser und caritative Einrichtungen bauen auf Zivis als billige Arbeitskräfte. Ohne Zivis wäre viel nicht möglich. Was aber, wenn die plötzlich fehlen?? Dann gibt's wieder eine Erhöhung der Kassengebühr! Ein Freund von mir arbeitet als Pfleger im KH Rosenheim. Wie gesagt, er meinte, ohne Zivis braucht man mehr Stammpersonal... Gruß Tobi
Nachtrag: Um Patienten von A nach B zu bringen, Essen auszufahren, das Klo zu putzen bracuht man (fast) keine Ausbildung. Also ist man sofort einsatztfähig.
Tobias Hoffmann schrieb: > Ich denke, wir bekommen ein ganz anderes Problem: > > Viele Krankenhäuser und caritative Einrichtungen bauen auf Zivis als > billige Arbeitskräfte. Ohne Zivis wäre viel nicht möglich. Was aber, > wenn die plötzlich fehlen?? Dann gibt's wieder eine Erhöhung der > Kassengebühr! > Ein Freund von mir arbeitet als Pfleger im KH Rosenheim. Wie gesagt, er > meinte, ohne Zivis braucht man mehr Stammpersonal... Vielleicht wäre ein soziales Pflichthalbjahr für alle (Männer und Frauen) nicht das Schlechteste. Ansonsten soll amn endlich eine Einheitskrankenkasse schaffen und auch alle entsprechend ihrer Möglichkeiten einzahlen lassen. Dann haben wir genug Geld. Aber das ist wieder eine andere Baustelle ... Chris D.
Frank Esselbach schrieb: > Eine abgehobene, durch Korpsgeist und Elitedünkel "gekapselte" > Berufsarmee ist für die Herrschenden wesentlich besser zu steuern. > Berufsbüttel ohne allzuviel Kontakt zum Pöbel stellen einen Marschbefehl > nicht in Frage. Im Zweifel gehen sie auch im eigenen Lande gegen > "Aufrührer" vor. Das ist es, wenn auch (derzeit) noch etwas überspitzt, > was diese Entscheidung vorbereiten soll - denkt mal drüber nach! Ich dachte schon, das begreift überhaupt gar keiner mehr heutzutage. Eine Berufsarmee ist das Schlechteste, was einem Staatswesen passieren kann. Argumente wie Materialverschleiß bzw. eingeschränkte Einsetzbarkeit durch ausbildungsbedingte Unfähigkeit sind meiner bescheidenen Ansicht nach sehr am Thema vorbeigegriffen. Es sollte im Gegenteil die Wehrpflicht der Gerechtigkeit halber auf beide Geschlechter ausgedehnt (und meinethalben irgendwie umbenannt werden), das erschlägt das Problem der fehlenden Kräfte im sozialen Bereich gleich mit.
Wehrpflicht setzt voraus, dass genug Leute lang genug daran teilhaben. Als wenige Monate dauernder Durchlauferhitzer für ein paar Pechvögel ist sie sinnlos, denn das führt über kurz oder lang unweigerlich zu einer faktisch abgekoppelten und militärisch sinnlosen Ausbildungs- und Beschäftigungstruppe. Die erwähnte durch die Integration hoffentlich bewirkte Verbindung von Truppe und Volk funktioniert dann auch mit beibehaltener Wehrpflicht nicht mehr. Die These, dass eine Berufsarmee leichter international einsetzbar und politisch missbrauchbar ist, die ist schon etwas älter und war früher mal verständlich - aber die Erfahrungen der letzten Jahre sprechen eher dagegen. Denn welche der mehr oder weniger umstrittenden Entsendungen wurden dadurch denn verhndert? > Eine abgehobene, durch Korpsgeist und Elitedünkel "gekapselte" > Berufsarmee ist für die Herrschenden wesentlich besser zu steuern. Die 18-jährigen als Retter der Republik? Wieviele davon würden sich direkten Anordnungen von oben verweigern? Ein paar davon schon, allerdings dürften die meisten "Querulanten" schon vorher ausgesiebt werden, weil sie erst garnicht in der Truppe auftauchen. Es war nicht die Wehrpflicht, die Deutschlands Einsatz im Irak verhinderte. Es war das Klima im Volk und die zeitlich passend liegende Wahl. > Berufsbüttel ohne allzuviel Kontakt zum Pöbel stellen einen > Marschbefehl nicht in Frage. Im Zweifel gehen sie auch im eigenen > Lande gegen "Aufrührer" vor. Deine Ausdrucksform legt nahe, dass Militärs von dir bereits allein aufgrund ihrer Rolle und der Uniform verurteilt und verachtet werden. Eine solche Haltung isoliert die Truppe mehr vom Volk, als ein Wehrplicht sie integrieren kann. Wenn jemand in Uniform allein dadurch als Gegner empfunden wird, dann sieht er das umgekehrt über kurz oder lang ähnlich. Es gibt zudem mehr Dinge als Wehrpflicht, die Militär einbinden oder abschotten können. Beispielsweise die Militärgerichtsbarkeit. Die Bundesrepublik hat kennt dies ausserhalb des Verteidigungsfalles nicht, die normalen Zivilgerichte sind zuständig. International darf man das durchaus als Ausnahme sehen.
Johannes Studt schrieb: > Eine Berufsarmee ist das Schlechteste, was einem Staatswesen passieren > kann. Man kann Dinge verurteilen, ohne dabei gleich die Superlative an ihre Grenzen zu bringen. Wenn eine Berufsarmee das Schlechteste ist, dann setzt du sie entweder mit einer Militärdiktatur gleich, oder favorisiert eine solche. Gratuliere! Es gibt eine Menge Staaten mit Berufsarmee und darunter sind durchaus einige, in denen mal einigermassen frei leben kann, ohne jedem Uniformträger die Füsse küssen zu müssen. Schau dich doch mal bei den Nachbarn um, z.B. in Grossbritannien. Ein Staat, in dem das Militär das Volk kujoniert?
A. K. schrieb: > Man kann Dinge verurteilen, ohne dabei gleich die Superlative an ihre > Grenzen zu bringen. Da hast du sicher Recht, aber der Diskussionsstil ist eben bei manchen eher ausgleichend und bei anderen eher eskalierend. Du bist ja augenscheinlich in der Lage, das korrekt einzuordnen und zu bewerten, und daher sehe ich dort kein allzu großes Problem. EDIT: > Schau dich doch mal bei den Nachbarn um, z.B. in Grossbritannien. Ein > Staat, in dem das Militär das Volk kujoniert? Es ging dem OP nicht darum, dass es in der Gegenwart so wäre, sondern dass die Gefahr, dass es sich in Zukunft so entwickeln könnte, bei einer Berufsarmee größer ist.
>Wehrpflicht setzt voraus, dass genug Leute lang genug daran teilhaben. >Als wenige Monate dauernder Durchlauferhitzer für ein paar Pechvögel ist >sie sinnlos, denn das führt über kurz oder lang unweigerlich zu einer >faktisch abgekoppelten und militärisch sinnlosen Ausbildungs- und >Beschäftigungstruppe. Ich denke, wenn wir es ganz realistisch betrachten, sind die Aufgaben der Bundeswehr heutzutage faktisch sowieso schon in zwei Teilbereiche entkoppelt: 1) International agierende "Krisentruppe" (Afghanistan, Kosovo,...) 2) Dem Stumpfsinn preisgegebene Schar von Wehrpflichtigen Meiner Meinung nach, vetragen sich die Aufgaben und Anforderungen an 1) einfach nicht mit den Kenntnissen und Fähigkeiten von 2). 2) hat keinen praktischen Sinn (mehr). Also können wir auf 2) ebensogut verzichten, dabei viel Geld sparen und überdies einen positiven Beitrag zur persönlichen Lebensplanung vieler junger Männer leisten. Die Problematik mit den dann massenhaft fehlenden Zivis ließe sich einfach durch eine Art verpflichtendes FSJ für beiderlei Geschlechter lösen. Ich kann heute schon nicht mehr verstehen, warum Frauen da bis jetzt fein raus sind. OK, Wehrpflicht für Frauen kann ich auch nicht unterstützen. Aber warum gibt es nicht schon längst weibliche Zivis? (...Gleichberechtigung hat halt Rechte und Pflichten...)
Johannes Studt schrieb: > Du bist ja > augenscheinlich in der Lage, das korrekt einzuordnen und zu bewerten, > und daher sehe ich dort kein allzu großes Problem. Es fällt mir zunehmend schwer, Menschen zu respektieren, die in jeder Änderung des Status Quo den Untergang des Abendlandes sehen.
@ Jürgen R. (hobbyloeter) >1) International agierende "Krisentruppe" (Afghanistan, Kosovo,...) >2) Dem Stumpfsinn preisgegebene Schar von Wehrpflichtigen Genau. >einfach nicht mit den Kenntnissen und Fähigkeiten von 2). 2) hat keinen >praktischen Sinn (mehr). Also können wir auf 2) ebensogut verzichten, >dabei viel Geld sparen und überdies einen positiven Beitrag zur >persönlichen Lebensplanung vieler junger Männer leisten. 100% Richtig! >Die Problematik mit den dann massenhaft fehlenden Zivis ließe sich >einfach durch eine Art verpflichtendes FSJ für beiderlei Geschlechter >lösen. Jain, Man könnte genausogut richtige Leute einstellen, ist doch der Niedriglohnsektor. Da gibt es viele Bewerber. >Ich kann heute schon nicht mehr verstehen, warum Frauen da bis jetzt >fein raus sind. Historisch bedingt. > OK, Wehrpflicht für Frauen kann ich auch nicht >unterstützen. In Israel ist das anders. Auch historisch bedingt. > Aber warum gibt es nicht schon längst weibliche Zivis? > (...Gleichberechtigung hat halt Rechte und Pflichten...) Aber NICHT doch, du willst unsere Emanzengeneration nicht etwas mit PFLICHTEN belasten! Das wäre ja wieder Unterdrückung! MfG Falk
>Aber NICHT doch, du willst unsere Emanzengeneration nicht etwas mit >PFLICHTEN belasten! Das wäre ja wieder Unterdrückung! [IRONIE] Stimmt genau. Außerdem leisten die Damen ja auch ihren Beitrag für die Gesellschaft, indem sie den Nachwuchs in die Welt schleudern, den wir zur Finanzierung der Renten brauchen. [/IRONIE] Generell bin ich gegen die Abschaffung. Ich musste 10 Monate unter dem Scheiß leiden, dann sollen die nachfolgenden Generation auch diesen Bullshit mitmachen. Ich war ein sehr widerspenstiger Fußsoldat. Immer haarscharf am Cafe-Viereck vorbei. Wenn ich aufgrund von Insubordination zur Strafe irgeneinen Scheiß Dienst machen sollte, war ich sofort beim Sani. Das hat meinen Ehrgeiz gefordert, möglichst häufig die Autorität zu unterwandern und trotzdem die Bestrafung abzuschmettern. Am letzten Tag bin ich persönlich von meinem Zugführer zum Tor gebracht worden. Der wollte wohl sicherstellen das ich auf dem Weg nach draußen nicht noch irgendwas anstelle ;-)
Hein G. schrieb: > Ich war ein sehr widerspenstiger Fußsoldat. Immer haarscharf am > Cafe-Viereck vorbei. Wenn ich aufgrund von Insubordination zur Strafe > irgeneinen Scheiß Dienst machen sollte, war ich sofort beim Sani. Das > hat meinen Ehrgeiz gefordert, möglichst häufig die Autorität zu > unterwandern und trotzdem die Bestrafung abzuschmettern. Am letzten Tag > bin ich persönlich von meinem Zugführer zum Tor gebracht worden. Der > wollte wohl sicherstellen das ich auf dem Weg nach draußen nicht noch > irgendwas anstelle ;-) Warum bist du denn überhaupt erst zum Bund gegangen?
Weil jeder der damals dummerweise tauglich gemustert war einberufen wurde?!
A. K. schrieb: > Es fällt mir zunehmend schwer, Menschen zu respektieren, die in jeder > Änderung des Status Quo den Untergang des Abendlandes sehen. Das verstehe ich, beziehe es aber nicht auf mich. Falls es doch auf mich gemünzt gewesen sein sollte, muss ich dir den Superlativ-Ball leider zurück spielen, denn eine durch nichts gerechtfertigte Verallgemeinerung ist in etwa genauso gut wie ein ungerechtfertigter Superlativ. Jürgen R. schrieb: > Die Problematik mit den dann massenhaft fehlenden Zivis ließe sich > einfach durch eine Art verpflichtendes FSJ für beiderlei Geschlechter > lösen. Das in etwa meinte ich weiter oben mit "Umbenennen der Wehrpflicht".
>Die Problematik mit den dann massenhaft fehlenden Zivis ließe sich >einfach durch eine Art verpflichtendes FSJ für beiderlei Geschlechter >lösen. Ja Nee, is klar. Man sollte das dann gleich auf zwei Jahre ausbauen. Dann können die noch ein wenig die Gegend reinigen, was für den Umweltschutz tun, CO2 verpacken und was man sonst noch so alles machen kann, wenn man ein paar Millionen Menschen beschäftigen muss. Man könnte die auch noch im Bergbau einsetzen, wenn man da Zwangsarbeiter einsetzt, würde deutsche Steinkohle vielleicht wieder konkurrenzfähig. Bei entsprechender Ernährung würde man damit auch dem Problem der zunehmenden Verfettung der Bevölkerung entgegenwirken. Im Ernst: Wenn man Menschen zur Zwangsarbeit abkommandiert, muss es dafür schon sehr gute Gründe geben. Geldsparen ist kein solcher Grund. Landesverteidigung war einer in Anbetracht von Millionen russischen Soldaten vor der Haustür, heute ist er das nicht mehr. Gruss Axel
Hein G. schrieb: > Weil jeder der damals dummerweise tauglich gemustert war einberufen > wurde?! Wann war denn "damals"? Ich dachte Ersatzdienst gab es schon immer?
Laufen eigentlich nicht genug arbeitsunwillige Arbeitslose durch die Gegend, die man anstelle junger Leute, die evtl. noch ganz andere Pläne und Ziele haben, als wehrpflichtig deklarieren und einziehen kann? Gerade solchen würde etwas Drill a la Bundeswehr nicht schaden. Ansonsten ist's noch ganz toll, dass die Damen der Schöpfung die Wahl haben ob sie wollen und die Herren hingegen müssen. Ich finde das Streben nach Gleichberechtigung ja durchaus lobenswert, so lange die Gleichbepflichtigung dabei nicht auf der Strecke bleibt.
Jörg S. schrieb: > Hein G. schrieb: >> Weil jeder der damals dummerweise tauglich gemustert war einberufen >> wurde?! > Wann war denn "damals"? Ich dachte Ersatzdienst gab es schon immer? Das ja. Aber je nach Jahrgang konnte das unangenehme Folgen haben. Zivildienst dauerte damals deutlich länger. Hätte ich mich dafür entschieden, wäre noch ein weiteres Jahr verloren gegangen, da z.B. mein Studiengang nur im Wintersemester startete. Chris D.
Wie Chris schon schrieb dauert der Ersatzdienst länger. Zu meiner Zeit waren das 10 Monate Bund oder 13 Monate Zivi. Das waren 30% mehr Zeitverschwendung, das wollte ich erst recht nicht. Zudem hoffte ich damals noch wieder in meiner alten Firma anfangen zu können. Die machen feinste Rüstungstechnik. Da kommt ein "Zivi" im Lebenslauf nicht so gut. Das sollte man dann schon gut begründen können.
Man kann ja auch nebenbei THW machen. Haben viele dich ich kenne gemacht...
Klar, das geht alles. Damals war man da zeitlich (10 Jahre?) und örtlich gebunden. Musste ich nicht haben - dann lieber nur ein Jahr Schrecken ;-) Chris D.
@ Hein G. (wurstwasser) >Generell bin ich gegen die Abschaffung. Ich musste 10 Monate unter dem >Scheiß leiden, dann sollen die nachfolgenden Generation auch diesen >Bullshit mitmachen. Gaaaanz tolles Argument . . . 8-0 >Ich war ein sehr widerspenstiger Fußsoldat. Immer haarscharf am >Zeitverschwendung, das wollte ich erst recht nicht. Zudem hoffte ich >damals noch wieder in meiner alten Firma anfangen zu können. Die machen >feinste Rüstungstechnik. Da kommt ein "Zivi" im Lebenslauf nicht so gut. Aha, wenn es um die Nutzung der Produkte deiner Firma geht, wirds nicht mehr so lustig. Aber so einen Scheiß entwickeln/bauen, damit andere Deppen andere Leute terroisieren können ist cool. Na schönen Dank auch!
>Aha, wenn es um die Nutzung der Produkte deiner Firma geht, wirds nicht >mehr so lustig. Aber so einen Scheiß entwickeln/bauen, damit andere >Deppen andere Leute terroisieren können ist cool. Na schönen Dank auch! Hast Du ein Problem, Falk? Die Entwicklung eines Sonarsystems oder eines Torpedos ist etwas völlig anderes, als beim Bund seine Wehrpflicht abzuleisten. Ich bin nicht gegen Waffen oder den Einsatz derer. Ich hatte nur keine Lust 10 Monate meines Lebens für totalen Bullshit zu verschwenden. Beim Wehrdienst lernt man nischt, außer vieleicht verpissen. Die deutsche Armee ist unterfinanziert, unmotiviert und es fehlt an sinnvollen Aufgaben. Die meiste Zeit verbringt man mit warten. Warten auf Dienstschluß, warten auf Material, warten auf besseres Wetter, warten auf Aufgaben, warten auf Dienstzeitende. In den 10 Monaten sollte ich den Wald umgraben (Stellungen bauen), sinnlos durch die Landschaft marschieren, die Halle fegen, LKW-Planen schweißen, das Soldatengesetz auswendiglernen, die Stube reinigen, den Spind in Ordnung halten, Blut spenden (der Bund und das DRK haben irgendein WIN/WIN Agreement, nur der blöde Soldat hat da nischt davon), das Kompaniegebäude, die Kaserne, leerstehende Munitionslager bewachen und nochmehr Dummfick den ich verdrängt habe. Die Sache die wirklich laune gemacht haben, dafür war zuwenig Geld da. Bei Schießübungen waren die Patronen abgezählt (meist nur 5 Stück), Panzerfaust nur mit Simulationsmunition, Handgranate habe ich NIE geworfen. Und zu allem Überfluss waren die Unteroffiziere größtenteils Mini-Rambos mit kleinem Pimmel die auf irgendeinem Egotripp durch die Gegend gebrüllt haben und versuchten den Wehrdienstleistenden das Leben schwer zu machen. Die Offiziere waren da etwas lockerer, hatten aber gelegentlich ein kleines Alkoholproblem. Was soll das also? Ich habe keinen Sinn gesehen in dem Ganzen und daher mich mit Insubordination abgelenkt um mir die zeit zu vertreiben. Ach ja, nicht zu vergessen das inzwischen legendäre campieren im Wald wärend der Grundausbildung im Januar bei -27°C. Es ist so ziemlich alles eingefrohren in dieser Nacht. Jemand der mal beim Bund war weiß dass die Standard-Klamotten für diese Temperaturen untauglich sind. Der Spieß hatte Glück, dass niemand seine Zehen eingebüßt hat. Kurz danach ist die Wasserleitung im Kompaniegebäude eingefrohren. Das war seit dem Morgen bekannt, es wurde nichts gemacht. Die Herren Offiziere sind am Abend schön nach Hause gefahren, und die blöden Fußsoldaten konnten nichtmal duschen. Und weitere 3 Wochen später wurde mitten im Winter über 4 Wochen die Heizung abgeschaltet wegen Renovierung, und gleichzeitig die Fenster erneuert. Der Block war zu dem Zeitpunkt bewohnt, wohlgemerkt. Nachts ist dann regelmäßig die Hauptsicherung rausgeflogen, weil jede Stube mit Heizlüftern versucht hat wenigstens etwas Wärme in die Bude zu bringen. Ich könnte nochmehr schreiben, aber das spar ich mir. Kurz: ich bin nicht gegen die Armee, aber Wehrdienst ist total für'n Arsch. Das muß jeder mal durchmachen, dann verändert sich der Blickwinkel auf vieles andere.
@ Hein G. (wurstwasser) >Hast Du ein Problem, Falk? Nö. >Die Entwicklung eines Sonarsystems oder eines Torpedos ist etwas völlig >anderes, als beim Bund seine Wehrpflicht abzuleisten. Stimmt, wenn der Torpedo einen Volltreffer landet, erwischt man deutlich mehr Menschen als mit dem blöden G3. >meines Lebens für totalen Bullshit zu verschwenden. Beim Wehrdienst >lernt man nischt, außer vieleicht verpissen. Die deutsche Armee ist >unterfinanziert, unmotiviert und es fehlt an sinnvollen Aufgaben. Das ist wohl wahr. Ändert aber nichts an meiner Ablehung von Rüstungstechnologie und Leuten, die selbige bauen. MFG Falk
>Das ist wohl wahr. Ändert aber nichts an meiner Ablehung von >Rüstungstechnologie und Leuten, die selbige bauen. Ach soo. Ich dachte schon es ist was persönliches.
@Hein G.: Ja, die Zustände kenne ich selbst. @Alle: Wenn schon Wehrpflicht oder Zivildienst, dann sollte das ausnahmslos für alle gelten, Männer und Frauen, und keine Sonderregelungen für jeden Gesunden, der mal eben eine Befreiung braucht, um sich vor den anderen in dieser Zeit seinen persönlichen Vorteil auszubauen. Ich hab ja grundsätzlich nichts dagegen, wenn man auch die sinnvolle Verwendung der Wehrpflichtigen etwas berücksichtigt, denn das ist mitnichten so. Nur ärgerte es mich in der eigenen Wehrpflichtzeit (15 Monate) sehr, daß aus meinem Jahrgang nur die Hälfte der Männer eingezogen wurde. Die andere Hälfte hatte irgendwelche Tricks, oder reiche Väter mit gutem Anwalt, haben sich da rausgeklagt. Und während die in den 15 Monaten tolles Geld verdienen konnten, lebten wir vom kargen Wehrsold, der etwa wie ein Taschengeld ist. Ganz zu schweigen davon, daß in dieser Zeit kein Cent in die Rente eingezahlt wird, sondern lediglich die Zeit angerechnet wird, etwa wie beim Hartz-IV-er. Irgendwie widerspricht sich meiner Ansicht nach auch die Abschaffung der Wehrpflicht. Man hat riesige Scharen Personal, das nicht viel kostet. Der Berufssoldat benötigt immerhin ein anständiges Gehalt ganz anderer Größenordnung. Oder geht es nicht um Geld? Arbeitslose in die Armee einzuziehen, halte ich für keine gute Idee. Was will denn ein 50- oder 60-jähriger dort? Es sei denn, es gäbe gescheite Verwendung und Entlohnung.
Hein G. schrieb: > Ich bin nicht > gegen Waffen oder den Einsatz derer. Ich hatte nur keine Lust 10 Monate > meines Lebens für totalen Bullshit zu verschwenden. Na wenn du vor deinem Dienstantritt schon festgelegt hast das alles doof ist, ist es ja kein Wunder das nur Mist bei raus kam.. > Und zu allem Überfluss waren die Unteroffiziere größtenteils Mini-Rambos > mit kleinem Pimmel die auf irgendeinem Egotripp durch die Gegend > gebrüllt haben... Was, bei der Ausbildung beim Bund wird gebrüllt? Na sowas aber auch :)
@ Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) >Irgendwie widerspricht sich meiner Ansicht nach auch die Abschaffung der >Wehrpflicht. Man hat riesige Scharen Personal, das nicht viel kostet. Und nicht viel wert ist. Siehe Ausbildungsstand, "Dienstzeit" und Moral. >Der Berufssoldat benötigt immerhin ein anständiges Gehalt ganz anderer >Größenordnung. Oder geht es nicht um Geld? Es geht u.a. um eine mittlerweile in großen Teilen 100% sinnlose Bundeswehr. Wozu braucht die BRD Dutzende Leopard 2 Panzerdivisionen? Die Zeiten dieser Saurier sind zum Glück vorbei. Wozu braucht die Bundeswehr "Panzerabwehrhubschrauber" vom Typ BO 105? Ein Lacher seit seiner Erfindung. http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6lkow_Bo_105 Wozu braucht die Bundeswehr eine Panzerartillerie mit 155mm? http://de.wikipedia.org/wiki/Panzerhaubitze_M109 Alles alter Krempel aus Gott sei Dank längst vergangenen Zeiten. Wird seit Jahrzehnten für teures Geld kaputtgepflegt. Wozu U-Boote? http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot#U-Boote_der_Deutschen_Marine >Arbeitslose in die Armee einzuziehen, halte ich für keine gute Idee. Was >will denn ein 50- oder 60-jähriger dort? http://de.wikipedia.org/wiki/Volkssturm ;-) > Es sei denn, es gäbe gescheite Verwendung und Entlohnung. Sozialveträgliches Ableben im Krisenherd mit Eisernem Kreuz posthum. Ist doch mal was und ein großer Abgang. MfG Falk
Hein G. schrieb: > Ich bin nicht > gegen Waffen oder den Einsatz derer. Ich hatte nur keine Lust 10 Monate > meines Lebens für totalen Bullshit zu verschwenden. Hmm ... Das weiß man schon, wenn man in die Grundschule geht, dass man 'dienen' muss. Warum stellen sich so viele Leute deswegen quer? Die paar Tage sind nichts, im Vergleich zu verpennten Jobchancen, Im-Stau-Stehen, Hartz-4 TV gucken und ähnlicher umsonst gelebter Zeit (oder nach dem Abi 6 Monate ins Ausland zum 'Ausspannen'). Die paar verpassten Einnahmen in dieser kurzen Zeit, in der man eh noch keine Reichtümer verdient? In dem Alter ist sowieso eher Feiern angesagt, gut also, wenn sich ein Anderer um Kost und Logie kümmert ;-). Wenn man sich nicht blöde anstellt und etwas Weitsicht hat, dann bekommt man sogar noch eine Ausbildung beim Bund. Von der Sozialkompetenz bezüglich Zusammenleben mit Anderen auf engstem Raum mal ganz zu schweigen. Soo schlimm ist das nicht, die meisten haben einfach nur von vorn herein die Hosen voll, weil irgendeiner Horrorstories erzählt hat. Wer bei der Bundeswehr nicht klarkommt, dem fehlt ein großes Stück Selbstständigkeit und Lebensfähigkeit.
Hier ist ein Link zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=OMkIESvsU-k Der Mann bringt die Problematik auf den Punkt. MfG Paul
Falk Brunner schrieb: > Wozu U-Boote? Na, die könnten noch gebraucht werden, wenn die Engländer Ihre Niederlage vom Sonntag nicht so recht verkraften :) Zudem muss ich sagen, dass man ja, zumindest heute, nicht mehr zur BW muss. Für mich war die Zivizeit eigentlich recht angenehm.
Thilo M. schrieb: >In dem Alter ist sowieso eher Feiern angesagt, gut also, wenn >sich ein Anderer um Kost und Logie kümmert ;-). Kost und Logie waren zu meiner Zeit (Anfang 1980) zu 98 Prozent einwandfrei, ich kann mich nicht beklagen. Es gab zwar schon mal 3 Jahre abgelaufene Fischkonserven aus den Armeebeständen, aber das hat wohl im Vorfeld jemand nach Qualität beurteilt. Ausgezeichneten Kaffee und frische Brötchen morgens, und wenn mal ne Woche Nato-Alarm war, gabs die ganze Woche Erbsensuppe. Schlecht war die auch nicht. >Wenn man sich nicht blöde anstellt und etwas Weitsicht hat, dann >bekommt man sogar noch eine Ausbildung beim Bund. Na ja, die Verwendungsplanung ist meistens für die Füße. Ich sollte zum Bodenfunk, aber den Posten bekam vor meiner Nase ein Sohn eines mit dem Kommandeur befreunden Herren. >Von der Sozialkompetenz bezüglich Zusammenleben mit Anderen >auf engstem Raum mal ganz zu schweigen. Das ist für manch einen in der Tat wichtig, ich hingegen hatte das schon vorher 3 Jahre lang im Lehrlingswohnheim. Schick deine Kinder zur Ausbildung nie an einen fremden Ort und in solche Einrichtungen mit 3-Mann-Zimmern, von wegen soziales Zusammenleben, das war die reinste Randale.
Die Ganze Kriegerei wurde eh falsch aufgezogen. Weshalb irgendwelchen jungen Leute nach Afghanistan zwingen und einen Haufen Kohle dabei verbraten wenn man dasselbe als Abenteuerurlaub verkloppen kann. Ab 1000 Euro pro Tag, 1000 Schuss pro Tag inbegriffen, [x]fuer unsere Kultur [x]fuer unsere zukuenftigen Rohstoffe [x]fuer das Gute [x]fuer die Umsaetze unserer Waffenindustrie kaempfen und abends jeweils in die Disco.
>Es geht u.a. um eine mittlerweile in großen Teilen 100% sinnlose >Bundeswehr. Wozu braucht die BRD Dutzende Leopard 2 Panzerdivisionen? >Die Zeiten dieser Saurier sind zum Glück vorbei. Wozu braucht die >Bundeswehr "Panzerabwehrhubschrauber" vom Typ BO 105? Ein Lacher seit >seiner Erfindung. Nun die meisten dieser Leo's sind nicht oder nur teilweise einsatzfähig, weil in den letzten 20 Jahren nicht genug Geld für Wartung vorhanden war. Wie es bei den anderen Fahrzeugen aussieht weiß ich nicht, aber ich schätze ähnlich. Das ist mit ein Grund für den Frust vieler die sich mehr vom Bund versprochen haben als ich. Was soll ein Soldat machen, wenn das Material unzureichend ist? Mein G3 war von 1964. War soweit nicht schlecht, aber zu dem Zeitpunkt gab es bereits das G36. Davon waren aber zuwenige vorhanden, so das nur KRK's damit ausgestattet wurden. >Alter ist sowieso eher Feiern angesagt, gut also, wenn sich ein Anderer >um Kost und Logie kümmert ;-). Wenn man sich nicht blöde anstellt und >etwas Weitsicht hat, dann bekommt man sogar noch eine Ausbildung beim Zur Unterkunft hatte ich schon was geschrieben, das Essen war in den Kasernen in denen ich war schlechter als schlecht. Nur als ich mal 4 Wochen auf "Lehrgang" in Coesfeld war, war das Essen 1A. Ansonsten ungenießbar und beim Frühstück immer zuwenig. Daher jeden Abend Manta-Platte im Manschaftsheim, 1 Sixpack zum Runterspülen und 2 Schachteln Luckies täglich um die Langeweile zu bekämpfen. War ne harte Zeit ;-) Die Ausbildung beim Bund ist mehr als fragwürdig. Zumindest hat von den Zeitsoldaten die nach ihrer Dienstzeit bei mir im Studium gelandet sind keiner das Vordiplom erlebt. Die sind nach 8 Jahren Bund für das zivile Berufleben untauglich. >die Hosen voll, weil irgendeiner Horrorstories erzählt hat. Wer bei der >Bundeswehr nicht klarkommt, dem fehlt ein großes Stück Selbstständigkeit >und Lebensfähigkeit. Hä? Was meinste den damit? Als aufrechter Deutscher soll man schön vor der Obrigkeit buckeln um zurechtzukommen? Wenn so ein kleiner Unteroffizier Piepmatz auf Egotrip im Alter von zarten 20 mir Bundi am ersten Tag unter brüllen erzählt ich soll das Bett beziehen und ich zu ihm sage er müsse nicht so brüllen, trotz meiner 25 Lenze höre ich noch ganz gut. Dann soll ich den ernstnehmen? Er brüllte dann immer weiter und ich meinte nur zu ihm "303 Tage und den Rest von heute" und dann bin ich Bettenbauen gegangen. Da hatte ich am ersten Tag gleich einen Freund für die gesamte Grundausbildung. ;-) Mag daran liegen dass ich ein Problem mit Leuten habe die krampfhaft versuchen Autorität auszustrahlen die sie einfach nicht haben.
Hein G. schrieb: > Bett beziehen und ich zu ihm sage er müsse nicht so brüllen, trotz > meiner 25 Lenze höre ich noch ganz gut. Das ist klassisch. Deshalb sind denen 18-jährige frisch aus Mamas Nest gefallene Schulabgänger auch lieber als spätgezogene mit deutlich mehr Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein.
Ihr könnt schön diskutieren,vergesst aber das es eine Armee gab, wo Wehrdienstverweigerer ein ganzes Leben gezeichnet waren.
Stimmt, aber wir haben auch zu erörtern vergessen, ob Ökoeier besser sind als normale. Soll heissen: Was hat das mit dem Thema zu tun?
Hein G. schrieb: > Hä? Was meinste den damit? Als aufrechter Deutscher soll man schön vor > der Obrigkeit buckeln um zurechtzukommen? > Wenn so ein kleiner Unteroffizier Piepmatz auf Egotrip im Alter von > zarten 20 mir Bundi am ersten Tag unter brüllen erzählt ich soll das > Bett beziehen und ich zu ihm sage er müsse nicht so brüllen, trotz > meiner 25 Lenze höre ich noch ganz gut. Dann soll ich den ernstnehmen? > Er brüllte dann immer weiter und ich meinte nur zu ihm "303 Tage und den > Rest von heute" und dann bin ich Bettenbauen gegangen. Da hatte ich am > ersten Tag gleich einen Freund für die gesamte Grundausbildung. ;-) Mag > daran liegen dass ich ein Problem mit Leuten habe die krampfhaft > versuchen Autorität auszustrahlen die sie einfach nicht haben. Eben das meinte ich mit Sozialkompetenz. Auch die fehlende Autorität eines Vorgesetzten zu akzeptieren zeugt von Charakter und Kompetenz. Als 'aufrechter Deutscher' sollte man sich der Pflichten (=Wehr pflicht ) bewusst sein und seinen Teil beitragen. Die Brüllerei und die sonstigen Schikanen waren (mir zumindest) im Voraus bekannt und ich habe sie ignoriert. Einen auf Rebell zu machen nützt einem dort nichts, man stachelt nur die Psychopaten zu noch mehr Brüllen an und reibt sich dabei auf.
Ist ausschließliche Berufsarmee in Deutschland machbar? Neben den lukrativen Posten als Kommandierende, braucht man hauptsächlich einfache Soldaten. Gibt es dafür in Deutschland genügend überzeugte Patrioten oder ausgegrenzte Zukunftslose? Diese Frage ist es wohl, die viele Politiker an der Machbarkeit der Berufsarmee zweifeln lässt. Der Deutsche Wähler hat aber, mit seinem überwältigenden Votum für die Volksparteien, auch für vermehrte Auslandseinsätze des deutschen Heeres gestimmt. Das kann die jetzige Bundeswehr, mit ihren wenigen Berufssoldaten, aber nicht leisten. Wir brauchen also eine Strategie zur Schaffung von mehr patriotischen oder zukunftslosen Jugendlichen. Unser großer Bruder, übern Teich, zeigt wie es richtig geht.
Thilo M. schrieb: > Die Brüllerei und > die sonstigen Schikanen waren (mir zumindest) im Voraus bekannt und ich > habe sie ignoriert. Einen auf Rebell zu machen nützt einem dort nichts, > man stachelt nur die Psychopaten zu noch mehr Brüllen an und reibt sich > dabei auf. Jap, sehe ich genauso. Das die ständig brüllen das man schneller machen soll ist doch logisch. Selbst wenn man die Arbeit mit Lichtgeschwindigkeit erledigt würde man noch angebrüllt werden schneller zu machen :) Angst bekommt man ja eh nicht wirklich. Wenn die schon Fragen müssen bevor sie einem die Uniform richten (anfassen), ist das ja wohl auch kaum möglich... ;)
Guten Morgen, Genossen! ;-) Fruehsport: In kurzen, schnellen Spruengen bis zum Horizont, hoerbar anschlagen und langsam zurueck auf meine Hoehe! Kopf und Arme bilden eine rotierende Scheibe! Weggetreten (aber vollkommen) Paul
>Eben das meinte ich mit Sozialkompetenz. Auch die fehlende Autorität >eines Vorgesetzten zu akzeptieren zeugt von Charakter und Kompetenz. Das sehe ich anders. >Als 'aufrechter Deutscher' sollte man sich der Pflichten (=Wehr >pflicht ) bewusst sein und seinen Teil beitragen. Die Brüllerei und >die sonstigen Schikanen waren (mir zumindest) im Voraus bekannt und ich Sehe ich ebenfalls anders. Man könnte das auch als Mitläufertum bezeichnen. Wohlwissend, dass der ganze Kram sinnlos ist, den Weg des geringsten Widerstands wählen. >habe sie ignoriert. Einen auf Rebell zu machen nützt einem dort nichts, >man stachelt nur die Psychopaten zu noch mehr Brüllen an und reibt sich >dabei auf. Sicher. Aber ich habe mich ja nicht aufgerieben. Ich habe den Jungs nur nicht das Gefühl geben wollen, dass ich sie respektiere. Respekt muß man sich verdienen, Autorität ist eine Sache der Ausstrahlung. Beides hat man nicht automatisch dadurch, dass man einen höheren Dienstgrad zugesprochen bekommt.
Hein G. schrieb: >>Als 'aufrechter Deutscher' sollte man sich der Pflichten (=Wehr >>pflicht ) bewusst sein und seinen Teil beitragen. Die Brüllerei und >>die sonstigen Schikanen waren (mir zumindest) im Voraus bekannt und ich > Sehe ich ebenfalls anders. Man könnte das auch als Mitläufertum > bezeichnen. Wohlwissend, dass der ganze Kram sinnlos ist, den Weg des > geringsten Widerstands wählen. Man muss schon wissen wann es sich lohnt zu "rebellieren". Unsere Gesellschaft funktioniert weil man sich auch mal unterordnen muss. Dadurch verliert man auch nicht gleich den freien Willen. Das ist schliesslich keine Gehirnwäscheveranstaltung, das ist nur die Bundeswehr!
Jörg S. schrieb: >... das ist nur die Bundeswehr! eben sinnlose Trachtentruppe ...... nur geeignet pflichtbewusste Mitläufer zu generieren. Zu Nichts fähig, aber zu Allem zu gebrauchen. Namaste
Winfried J. schrieb: >Zu Nichts fähig, aber zu Allem zu gebrauchen. Wie sagten wir früher mal scherzhaft? Wozu dient die Bundeswehr? Na, die Bundeswehr ist dazu da, den Feind so lange aufzuhalten, bis das richtige Militär kommt. ;-)
Und wie wolltet Ihr dass machen, wen am WE alle daheim waren, Während wir auf Vorposten in der Kieler Bucht waren? Ihr hättet doch erst Montag früh bemerkt, das eure Waffenlager leer gewesen wären falls es unseren Verrückten eingefallen wäre ihre russichen Zaren zu übergehen. ;-) Namaste
Frank Esselbach schrieb: > Da sicher viele hier im Forum in einem Alter sind, dass dieses Thema > durchaus - zumindest für die männliche Hälfte - von Belang sein dürfte, > möchte ich die (politische) Aufmerksamkeit mal darauf lenken. Dein ansinnen in allen Ehren, ich bezweifle jedoch daß die (politischen) Entscheidungsträger hier mitlesen - geschweige denn sich in ihrer (meiner Meinung nach zementierten) Vorgehensweise durch dieses Forum ändern. > Also: Warum glaubt ihr wohl, wird jetzt auf der politischen Ebene der > Abschied von der allgemeinen Wehrpflicht vorbereitet? Du sprichst wohl von der Situation in der BRD. Bitte immer den geographischen Kontext angeben, beileibe nicht jeder hier ist Deutscher. Als Bürger eines Bündnisfreien Staates kann ich mir eigentlich nur zwei mögliche Gründe für die von Dir dargestellte Thematik vorstellen: 1.) Ein Überangebot an potentiell Wehrpflichtigen (und/oder) 2.) Ein Problem monetärer Natur > Die Gründe sind viel perfider: Wenn Du die Gründe doch bereits kennst, warum fragst Du dann eigentlich? > Eine abgehobene, durch Korpsgeist und Elitedünkel "gekapselte" > Berufsarmee ist für die Herrschenden wesentlich besser zu steuern. > Berufsbüttel ohne allzuviel Kontakt zum Pöbel stellen einen Marschbefehl > nicht in Frage. Ich persönlich würde von einem bündnisgebundem Aggressor ja eher das Gegenteil erwarten: Allgemeine Wehrpflicht für jedermann mit Volkssturm-Option. Aber man wird sehen, was EUCH der Nordatlantikpakt noch alles bringen wird. Ich persönlich vermute nichts Gutes. Im Endeffekt gibt es doch nur eine vernünftige Option: Bündnisausstieg. Meine persönliche Meinung, Iwan (2010) -- Joshua: A strange game. The only winning move is not to play. How about a nice game of chess?
Иван S. schrieb: > Im Endeffekt gibt es doch nur eine vernünftige Option: Bündnisausstieg. Frag mal ein paar andere deutsche Nachbarn was sie davon hielten, Polen oder Frankreich beispielsweise. Die Polen würden sich sofort an in paar historische Gegebenheiten erinnern, vom Mittelalter über den alten Fritz bis zu Ribbentrops Grosstat, um ihre Existenz fürchten und sich des alten Bündnisses gegen Deutschland erinnern. Nope, Deutschlands Ausstieg gäbe der NATO den lange vermissten Sinn wieder, nun als Bündnis gegen Deutschland. Ich kann mich recht gut an die alten Reflexe erinnern, die anlässlich drohender deutscher Vereinigung 1990 fröhliche Urständ feierten und fatal ans 19. Jahrhundert und die Weimarer Zeit erinnerten. Mitterand und Thatcher mittendrin. Es bedurfte Präs. Bush (sen) um GB und F daran zu erinnern, dass der Krieg vorbei war.
A. K. schrieb: > Иван S. schrieb: > >> Im Endeffekt gibt es doch nur eine vernünftige Option: Bündnisausstieg. > Frag mal ein paar andere deutsche Nachbarn was sie davon hielten, Polen > oder Frankreich beispielsweise. Frankreich? Gerade Frankreich? In Sachen Energiepolitik stehe ich zwar voll auf Frankreischs Seite, aber militärisch können sie mir kein Vorbild sein. Gerade Frankreich ist doch (von der Resistance) abgesehen, neben Großbritannien und Spanugal Inbild einer imperialistischen Politik kolonialherrschaftlichen Weltherrschaftsanspruch (gewesen). > Die Polen würden sich sofort an in paar historische Gegebenheiten > erinnern, [...] Ja, die armen Polen haben wahrlich viel erlitten. Ich mag die Polen, ganz ehrlich jetzt. Meiner Meinung nach war es trotzdem ein Fehler der Polen, dem US-Atlantikpakt beizutreten, aber ich kann sie - teilweise - verstehen. Andererseits sagt ein altes Sprichwort, daß Angst ein schlechter Ratgeber sei. > Nope, Deutschlands Ausstieg gäbe der NATO den lange vermissten Sinn > wieder, nun als Bündnis gegen Deutschland. Ehrlich gesagt kann ich den Satz nicht ganz nachvollziehen. Ich persönlich sehe keine Sinnhafigkeit im Nordatlantikpakt. Oder ist das so zu verstehen, daß "Aussteiger" aus der NATO von jener als Feinde betrachtet werden? Das wäre dann ja ein noch schlimmeres Bündnis als der seinerzeitige Vertrag von Warschau. Meiner Meinung nach täte Eure BRD gut daran, sich vom ewigen Lakainedasein im Schatten der USA abzuspalten. Dann würde ich sogar glatt die Fahne der DDR welche hier über einem kostbaren Bildnis des seligen Kaisers Franz Joseph hängt streichen. > Es bedurfte Präs. Bush (sen) um GB und F daran zu erinnern, dass der > Krieg vorbei war. Dazu kann ich nichts sagen, da mir ehrlicher Weise der geschichtliche Background fehlt und ich mit meinen 28 Lenzen doch noch relativ jung bin. Es amüsiert mich jedoch mir George Bush als "Friedensstifter" vorzustellen. Meine persönliche Meinung, die ich mir auch nicht ausreden lasse (auch wenn ich Dich persönlich - falls man dieses Wort ob einer virtuellen Bekanntschaft überhaupt gebrauchen kann - sehr schätze) ist folgende: Über kurz oder lang führt ein Militärbündnis zum Krieg. Immer. Der Friede sei mit Dir, Iwan [Administration: Ich hatte einige Probleme diesen Beitrag abzusenden. Oft wurde nur die letzte Zeile angezeigt. Funktioniert der standardkonforme Signaturtrenner hier nicht?]
Иван S. schrieb: > Ehrlich gesagt kann ich den Satz nicht ganz nachvollziehen. Ich > persönlich sehe keine Sinnhafigkeit im Nordatlantikpakt. Oder ist das so > zu verstehen, daß "Aussteiger" aus der NATO von jener als Feinde > betrachtet werden? Nein, nicht alle. Fast niemand. Wohl aber die Deutschen, die schon. Mit grosser Sicherheit ergäbe das erheblichen Argwohn ringsum. Vielleicht nicht in Österreich und der Schweiz. > Meiner Meinung nach täte Eure BRD gut daran, sich vom ewigen > Lakainedasein im Schatten der USA abzuspalten. Uhu, ick hör dir trapsen, Ich ziehe es vor in Frieden zu leben und mit meinen Nachbarn gut auszukommen. Das klappt eingebunden besser als von Misstrauen umringt. > Es amüsiert mich jedoch mir George Bush als "Friedensstifter" > vorzustellen. Bush Senior wohlgemerkt. War auch nicht so sehr Friedensstifter. Aber ohne seine Überzeugungsarbeit gegenüber den sehr skeptischen GB und F wär's mit der Vereinigung schwierig geworden.
PS: Gugel mal nach "Rapallo-Komplex". Dieses Stichwort fiel auch 1990. Genau das käme mit Sicherheit wieder hoch, bzw. dieser Verdacht.
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