Hallo, mir stellt sich schon länger die Frage: Wie kann ich eine selbst geschriebene "C" Bibliothek an andere zur Nutzung weitergeben, aber ohne den Quellcode offen zu legen. Der Anwender soll die Lib in sein Programm einbinden können, jedoch ohne den Quellcode entziffern zu können. Hintergrund ist, dass es geheim bleiben soll, wie einige der verwendeten Routinen funktionieren und aufgebaut sind. Ist so etwas möglich? schon mal Danke für die Hilfe Martin
Was du willst, ist z.B. ein Plugin zu programmieren. Wenn du das als Schlagwort zur Suche benutzt, solltest du alles weitere finden können.
... es fehlte vielleicht noch die Information, dass das alles für microcontroller sein soll danke ... ich such mal
Wenn es für kleine Microcontroller ist, also 8-Bit oder so: Schlag dir den Schwachsinn aus dem Kopf. Klar kannst du vorkompilierte Bibliotheken verscheuern. Bei dem Popel-Befehlssatz und dem winzigen Programmumfang der meisten 8bitter kann man aus dem Disassembly aber recht simpel wenigstens zu lesbarem und verständlichem Assemblertext kommen. Also: Wie man eine Bibliothek baut: Das kannst du dir z.B. an der avr-libc selbst anschauen. Wie man Software schützt: Auf diese Weise sicher nicht.
Martin J. schrieb: > ... es fehlte vielleicht noch die Information, dass das alles für > microcontroller sein soll Solange das für genau einen Mikrocontrollertyp gedacht isz, ist das einfach. Auch noch für solche, die dazu binärcode-kompatibel sind. Ansonsten wird es aufwendig. Da braucht es dann für jeden Typ einen eigene, vorkompilierte lib. Martin J. schrieb: > Hintergrund ist, dass es geheim bleiben soll, wie einige der verwendeten > Routinen funktionieren und aufgebaut sind. Na ja, da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder interessiert das, was da in der lib passiert, eh keinen, dann bleibt es vermutlich "geheim", oder jemand setzt sich mal einen Nachmittag lang hin, und disassembliert die Funktionen aus den binaries. Ich würde sagen, mach den Code gleich open-source, und freu dich, wenn den auch mal jemand verwendet. Oliver
Sven P. schrieb: > Wie man eine Bibliothek baut: Das kannst du dir z.B. an der avr-libc > selbst anschauen. Der Artikel Libraries ist auch eine Anlaufmöglichkeit.
Zur technischen Vorgehensweise: Definiere dir die Funktionen und die Datenstrukturen. Die Funktionsprototypen und die Datenstrukturen (ggf. als typedefs) kommen dann in ein entsprechendes .h file (oder mehrere). Interne Konstanten oder Datenstrukturen sollten da nicht drin sein, die kommen in separate .h Files die nicht mit ausgeliefert werden. Deine Sourcen kompilierst Du zu obj Dateien, die Du in eine lib zusammenlinkst. Jetzt dokumentierst Du genau alle nach aussen bekannte Funktionen UND wie sie korrekt verwendet werden, sowie die Bedeutung deiner Ein und Ausgangs-Datenstrukturen. Ausgeliefert wird die lib, das/die h-Files und die Doku. Die lib musst Du für alle Platformen /unterstützte Prozessortypen getrennt kompilieren und linken. Viel Spass
Sven P. schrieb: > Klar kannst du vorkompilierte Bibliotheken verscheuern. Bei dem > Popel-Befehlssatz und dem winzigen Programmumfang der meisten 8bitter > kann man aus dem Disassembly aber recht simpel wenigstens zu lesbarem > und verständlichem Assemblertext kommen. Unsinn
Johann L. schrieb: > Unsinn Na wenn du meinst. Der übliche Security-by-Obscurity-Ansatz halt. Wers wirklich haben und wissen möchte, der kriegts auch. Mit einem vernünftigen Lizenzvertrag o.ä. ist sicher mehr zu machen. Beispielsweise 16kB Assembly sind ein schlechter Witz. Das wären ~8000 Instruktionen. Wenn man das Verhalten des GCC berücksichtigt, geht davon noch ne ganze Stange für Prologe+Epiloge drauf. Wer da wirklich ran will, weil es sich lohnt, der zersäbelt das in zwei Tagen.
Mark Brandis schrieb: > Sven P. schrieb: >> ~8000 Instruktionen >> Wer da wirklich ran will > > Aber will man das? ;-) Das weiß ich nicht. Aber die Überlegung ist doch: Wenn die Bibliothek nur Kleinkrams macht, wird niemand sie benutzen. Dann ist eine eigene schnell selber geschrieben und dabei kann man noch Fehler beheben. Wenn sie hochbrisanten Krams macht, ist 'vorkompilieren' der falsche Weg, dann lohnt sich die Zurückentwicklung.
Außerdem sollte man sich die Frage stellen, wer denn heutzutage überhaupt bereit wäre, für eine vorkompilierte Bibliothek Geld auszugeben. Zwar basieren die Geschäftsmodelle einiger Hersteller (z.B. vxWorks) darauf, aber es hat sich doch mittlerweile herumgesprochen, dass die Debugging mit vorkompilierten Bibliotheken unglaublich erschwert wird. Ich würde dafür kein Geld ausgeben und vermutlich nicht einmal auf kostenlos erhältliche vorkompilierte Bibliotheken für Microcontroller zurückgreifen. Wie soll denn z.B. sichergestellt sein, dass die Bibliothek mit anderen Compilerversionen ebenfalls noch einwandfrei funktioniert? Wenn Du außerdem schon wegen einer solch banalen Frage, wie man denn überhaupt eine Bibliothek erstellt, hier nachfragst, wird Dir vermutlich auch nicht klar sein, welche Kompatibilitätsprobleme mit Compilern auftreten können. Dann springen Dir die zahlenden Kunden völlig zu Recht mit dem A*rsch ins Gesicht.
1. danke an die mit den konstruktiven vorschlägen. Wenn man sich damit noch nicht beschäftigt hat dann weiß man einfach nicht nach was man da genau suchen muss. 2. es is nicht meine erste Bibliothek nur soll bei dieser der Quellcode nicht für jeden zugänglich sein. Die Lib ist schon durch eine große Anzahl an Projekten getestet wurden. 3. es hat niemand was von Geld gesagt. Die Lib soll kostenlos zugänglich sein. Jedoch wollte ich die mehreren Wochen Arbeit von mir nicht einfach so auf den freien markt schmeißen. Was die Lib macht ist sicher nix extrem komplexes,jedoch steckt sehr viel Arbeit drin. Von daher wollte ich den Code nicht veröffentlichen. 4. Also wer sich die Mühe macht und den Code disassembliert soll das ruhig machen.
Martin J. schrieb: > Die Lib soll kostenlos zugänglich sein. > Jedoch wollte ich die mehreren Wochen Arbeit von mir nicht einfach so > auf > den freien markt schmeißen. Es hindert dich ja niemand, die lib, egal, ob mit oder ohne Sourcecode, unter von dir bestimmten Lizenzbedingungen an von dir ausgewählte Kunden abzugeben (vorausgesetzt natürlich, die lib enthält keinen Code, der unter widersprechenden Lizenzbedingungen stehen ;-). Was anderes machen andere Softwareverkäufer auch nicht. Oliver
Die Arbeitsweise kann man nicht verbergen. Am Ende muss ja immer etwas herauskommen, was der µC versteht und dann versteht ein Mensch das ggf. auch. Ich persönlich hätte ein Problem damit, eine Library einzusetzen, wo ich bei Problemen nicht in den Quelltext gucken kann. Es ist auch die Frage, inwieweit ich mich dann darauf verlassen kann, dass diese Library auch weiter gepflegt wird und z.B. an neue Controller angepasst wird. Muss ich befürchten, dass ich eines Tages die Routinen doch selbst schreiben muss, kann ich das auch gleich machen. Warum eigentlich nicht den Quelltext mitliefern? Es gibt genug bekannte Lizenzen, wo man genau das festlegen kann, was man will. Wenn jemand deinen Code klaut, musst du ohnehin juristisch dagegen vorgehen und das ist mit Quelltext vielleicht sogar leichter nachzuweisen als im Compilat.
Stellt sich leider nur die Frage... wer in unserer Gesellschaft hält sich an die Lizenzbedingungen? Das Motto ist doch gib mir alles aber zahlen will ich nix und an Bestimmungen halt ich mich auch nicht. Nur als Bsp: Gestern hat jemand bei mir angefragt und wollte von mir eine fertig bestückte Platine. Als ich den preis schrieb bekam ich nur ein Raunen und gemäcker.... dass er sich das Board selber für die Hälfte des preises bauen könnte. Dabei sei gesagt das der Preis wirklich nur aus Bauteilen,Platine, 6 eus für meine 1,5 Stunden die ich dran saß und Versand bestand. Das ist das traurige, wenn ich wüsste das sich alle dran halten hätte ich kein Problem damit. Aber ich weiß schon jetzt das die Bibliothek dann irgendwo in einem Bauteil oder sogar eigenständig unter einem anderem Namen verkauft wird.
Martin J. schrieb: > Aber ich weiß schon jetzt das die Bibliothek > dann irgendwo in einem Bauteil oder sogar eigenständig unter einem > anderem Namen verkauft wird. Je nun, gegen ersteres kannst du sowieso nichts machen, ausser, die lib überhaupt nicht herasuszugeben (nicht mal in Form fertig programmierter Hardware). Gegen einen Verkauf unter anderem Namen könntest du sehr wohl etwas unternehmen, wenn du wirklich wolltest. Das kostet dann aber viel Geld und noch mehr Zeit. Was sprciht denn gegen eine Veröffentlichung als open source? Oliver
Es gibt sogenannte Code Obfuscatoren, damit kannst Du die ausgelieferte Bibliothek so gestalten, dass sie zwar dieselbe Funktion erfüllt, aber durch automatisch hinzugefügte Verschleiherungs-Konstruke, Funktionen, Code Sequenzen etc nahezu unverständlich wird.
Martin J. schrieb: > Das ist das traurige, wenn ich wüsste das sich alle dran halten hätte > ich kein Problem damit. Aber ich weiß schon jetzt das die Bibliothek > dann irgendwo in einem Bauteil oder sogar eigenständig unter einem > anderem Namen verkauft wird. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Möglicherweise überschätzt du da aber auch die Bedeutung deiner Arbeit. Vielleicht bist du wirklich ein Genie, dass Wege findet, die sonst niemand sieht. Die Wahrscheinlichkeit spricht aber eher dagegen.
es geht nicht darum ein genie zu sein, das bin ich sicher nicht, sonst würd ich hier nicht fragen. es geht darum, dass du dich wochen hingesetzt hast um eine komplexe arbeit zu schreiben und das ganze Projekt eigentlich Opensource war und am Ende verdient nen anderer mit deiner arbeit unter seinem namen ein haufen geld damit. gabs leider schon sehr oft hier im Forum Zusammenfassend kann ich jetzt sagen, dass es Möglichkeiten gibt, den Quellcode nicht offen darzulegen, jedoch nicht sicher. Jeder der Ahnung hat und sich die Mühe macht kann diesen grob wieder herstellen. (finde ich ausreichend--> viele machen sich eh nicht die Mühe machen, andere würden es, können es aber nicht und die es könnten sind schneller wenn sie es selber sich programmieren) Danke an alle
Das Problem kenne ich, habe ich mit meinem Wecker auch. Der ist bestimmt nichts Besonderes, aber da stecken jetzt 2 Jahre drin, den Quelltext will ich daher auch nicht verscheuert. Ich halts damit jetzt so: Wer ihn haben möchte, kann mich jederzeit anschreiben und bekommt ihn. Gerade im µC-Umfeld gräbst du deiner Bibliothek aber schon das Grab, bevor sie überhaupt irgendwo ankommt.
Hallo Martin, es entspricht nicht deinen Vorgaben, aber überlege dir trotzdem einmal, das Ganze unter die GPL zu stellen. Eine kommerzielle Nutzung wird dadurch nicht unterbunden, aber eventuell findet sich ja ein zweites Genie, das den Code noch weiter verbessert. Dann hättest du auch etwas davon. Die FSF hat schon Zähne gezeigt und bewiesen, dass sie ihr Lizenzmodell durchsetzen kann. Das ist aus meiner Sicht auch das, was gegen Creative Commons spricht. Die erlaubt zwar mehr Möglichkeiten, aber niemand hilft dir, deine Rechte durch zu setzen. Gruß, DetlevT
momentan noch gar nicht. Der gedanke ist eher solch einer wie bei Sven ... Sven P. schrieb: > Das Problem kenne ich, habe ich mit meinem Wecker auch. Der ist bestimmt > nichts Besonderes, aber da stecken jetzt 2 Jahre drin, den Quelltext > will ich daher auch nicht verscheuert.
Bei Auslieferung als LIB sollte man immer im Kopf haben: nicht jeder Linker kann mit jeder LIB. So ist man teilweise gezwungen andere Compiler einzukaufen um eine LIB zu erzeugen um Interessenten bedienen zu können. Wenn man natürlich auf GCC hat man schon einen grossen Teil abgedeckt, aber im professionellen Bereichen wird da eher auf kommerzielle Produkte zurück gegriffen und ob diese mit deiner LIB umgehen können, ist fraglich. Dieses Problem ist auch immer wieder oft nachzulesen im Internet in Bezug auf Visual Studio und C++Builder. Hierbei ist sogar der gesamte Aufbau der LIB (und Objektdateien) unterschiedlich.
Martin J. schrieb: > es geht darum, dass du dich wochen hingesetzt hast um eine komplexe > arbeit zu schreiben und das ganze Projekt eigentlich Opensource war und > am Ende verdient nen anderer mit deiner arbeit unter seinem namen ein > haufen geld damit. Irgendwie unlogisch, das ganze... Du willst eine Library anbieten, damit andere sie nutzen können, willst aber nicht daß andere sie nutzen können und verteilst sie deshalb nur als Binary? Oder wie stellst du es dir vor, daß jemand die Lib zwar benutzen, damit aber kein Geld verdienen kann, wenn du nur das Binary verteilst?
Na ja. er meint die 'gängie Praxis', sich von irgendwo Code downzuloaden und den dann als eigenen auszugeben bzw. als 'eigenen Code' weiterzuverkaufen. Wobei dazu zu sagen ist: Mir ist kein Fall bekannt, bei dem jemand mit dem Verkauf einer geklauten Source-Code Bibliothek reich geworden wäre. Entweder die 'Bibliotheken' waren so trivial, dass man sie jederzeit leicht selbst in kurzer Zeit hätte bauen können. Oder aber es handelt sich um ausgeklügelte Libraries, die man schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb nicht als eigene ausgibt, denn die Kunden wollen ja auch Bugfixes haben :-)
Da ja bisher in keinster Weise auch nur einen Andeutung darüber existiert, was diese potentielle lib denn nun eigentlich macht und kann, lässt sich natürlich das Risiko eines Sourcecode-Diebstahls und das einer ungewollten Vermarktung durch Dritte nicht abschätzen. Martin J. schrieb: > Der gedanke ist eher solch einer wie bei Sven ... > Sven P. schrieb: >> Das Problem kenne ich, habe ich mit meinem Wecker auch. Der ist bestimmt >> nichts Besonderes, aber da stecken jetzt 2 Jahre drin, den Quelltext >> will ich daher auch nicht verscheuert. Vielleicht diskutieren wir hier über ein Problem, was in Wirklichkeit gar keins ist. Oliver
Karl heinz Buchegger schrieb: > Wobei dazu zu sagen ist: Mir ist kein Fall bekannt, bei dem jemand mit > dem Verkauf einer geklauten Source-Code Bibliothek reich geworden wäre. There's nobody getting rich writing software that I know of. ( http://en.wikiquote.org/wiki/Bill_Gates )
Ich denke du solltest mal wesentlich entspannter an die Sache rangehen und den Code als opensource veröffentlichen oder es ganz bleiben lassen. Ich habe auch schon opensource software geschrieben mit der andere Leute jetzt Geld verdienen. Eines meiner GPL Programme wurde sogar geforkt und wird nun proprietär innerhalb eines Unternehmens weiterentwickelt und gewinnbringend eingesetzt. (Das ist legal, solange die das nicht binär weiterverteilen). Und ist das schlimm? Nein. Das interessiert mich nicht im Geringsten. Sollen die halt ihr Geld damit verdienen. Was solls. Ich habe die Software ja für einen Zweck geschrieben. Es gab bei mir ein Problem das es zu lösen galt. Das habe ich halt gelöst. Damit hat die Software ihren Zweck bei mir erfüllt. Was andere damit machen ist mir egal solange die Lizenz eingehalten wird (was ja nun nicht wirklich schwer ist bei opensource). Das einzige was ich nicht mache ist kostenlosen Support (Hilfen zur Verwendung, spezielle Bugfixes, extra Features) geben, wenn jemand mir gegenüber nicht fair ist. Das Unternehmen was mein GPL Projekt proprietär geforkt hat bewegt sich zwar auf legalem Boden (auch wenn es grenzwertig ist), jedoch ist es nicht fair mir gegenüber. Deshalb hab ich jegliche Supportanfragen von denen zurückgewiesen. Ich habe aber generell kein Problem mit der Verwendung der Software. Sollen die halt machen was sie wollen. Ich persönlich habe da ja keinen Nachteil von. Werd mal entspannter ;)
Ein weiterer Aspekt, der nicht ganz unwichtig ist, ist die aus einem Open-Source-Projekt resultierende Eigenwerbung. Für mich als Arbeitgeber ist jemand hochgradig interessant, wenn er an solchen Projekten beteiligt ist. Ganz konkret habe ich sogar einen meiner Mitarbeiter trotz anfänglicher Bedenken genau deswegen eingestellt, weil er sich auch als Linux-Kernelentwickler betätigt. Leider gibt es aber auch potentielle Arbeitgeber, die extreme Vorbehalte gegenüber Open-Source-Aktiv{en|isten} haben. Diese würden aber nicht unbedingt danach recherchieren, ob ein Bewerber sich entsprechend betätigt. Von Leuten, die bewusst versuchen, ihre Arbeitsergebnisse zu verbergen, habe ich genug. Bislang waren es nämlich häufig die größten Nieten, die sich am meisten auf ihren geheimhaltungsbedürftigen Quellcode einbildeten.
Michael Buesch schrieb: > Das einzige was ich nicht mache ist kostenlosen Support (Hilfen zur > Verwendung, spezielle Bugfixes, extra Features) geben, wenn jemand mir > gegenüber nicht fair ist. Das Unternehmen was mein GPL Projekt > proprietär geforkt hat bewegt sich zwar auf legalem Boden (auch wenn es > grenzwertig ist), Wieso sollte das grenzwertig sein? > jedoch ist es nicht fair mir gegenüber. Auch das sehe ich nicht. Du hast das Programm unter bestimmten Lizenzbedingungen veröffentlicht, und solange die Benutzer sich an diese Bestimmungen halten, ist daran nichts unfair. Wenn dir an der Benutzung was nicht gefällt, hast du wohl eher die falsche Lizenz gewählt. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Firma ihre Änderungen/Erweiterungen/Verbesserungen wieder an dich zurückgibt, aber solange sie die Software nur intern verwendet und nicht selbst veröffentlicht, ist sie nach GPL nicht dazu verpflichtet. > Deshalb hab ich jegliche Supportanfragen von denen zurückgewiesen. Hast du sie gefragt, ob sie dir dafür im Gegenzug ihre Änderungen zur Verfügung stellen, um sie in die Software aufzunehmen?
Rolf Magnus schrieb: > Michael Buesch schrieb: >> Das einzige was ich nicht mache ist kostenlosen Support (Hilfen zur >> Verwendung, spezielle Bugfixes, extra Features) geben, wenn jemand mir >> gegenüber nicht fair ist. Das Unternehmen was mein GPL Projekt >> proprietär geforkt hat bewegt sich zwar auf legalem Boden (auch wenn es >> grenzwertig ist), > > Wieso sollte das grenzwertig sein? Die Lizenz spricht von "distribution". Wann diese "Verteilung" anfängt ist nicht wirklich in der Lizenz definiert. Eine Verteilung unter den Leuten in der Firma ist nach meinem Wissen keine solche "Verteilung". Ich (als nicht-Jurist) halte das eben für grenzwertig. >> jedoch ist es nicht fair mir gegenüber. > > Auch das sehe ich nicht. Du hast das Programm unter bestimmten > Lizenzbedingungen veröffentlicht, und solange die Benutzer sich an diese > Bestimmungen halten, ist daran nichts unfair. Es ist unfair meine GPL Software in ein proprietäres Produkt zu verwandeln und dann auch noch hatnäckig Support von mir zu verlangen. Wenn der Typ die Software genommen hätte und mich nicht weiter belästigt hätte wäre es mir egal gewesen. >> Deshalb hab ich jegliche Supportanfragen von denen zurückgewiesen. > > Hast du sie gefragt, ob sie dir dafür im Gegenzug ihre Änderungen zur > Verfügung stellen, um sie in die Software aufzunehmen? Ja habe ich. Das war meine allererste Gegenfrage auf die erste Supportanfrage von denen. Als sie sagten ihr Part wäre nicht zu veröffentlichen (es war nur eine GUI um meine Software) habe ich (wohl verständlicherweise) meine Supportbemühungen eingestellt. Aber wie gesagt mir ist das alles im Grunde egal. Solange die Typen mich eben in Ruhe lassen.
> Die Lizenz spricht von "distribution". Wann diese "Verteilung" anfängt > ist nicht wirklich in der Lizenz definiert. Eine Verteilung unter den > Leuten in der Firma ist nach meinem Wissen keine solche "Verteilung". > Ich (als nicht-Jurist) halte das eben für grenzwertig. Die GPL sagt, dass der Empfänger des Programms auch den Quellcode (nebst Toolchain, ..) bekommen (können) muss. Ich gehe davon aus, dass die Mitarbeiter besagter Firma den Code bekommen wenn sie wollen. Also wo ist das Problem?
g457 schrieb: >> Die Lizenz spricht von "distribution". Wann diese "Verteilung" anfängt >> ist nicht wirklich in der Lizenz definiert. Eine Verteilung unter den >> Leuten in der Firma ist nach meinem Wissen keine solche "Verteilung". >> Ich (als nicht-Jurist) halte das eben für grenzwertig. > > Die GPL sagt, dass der Empfänger des Programms auch den Quellcode (nebst > Toolchain, ..) bekommen (können) muss. Ich gehe davon aus, dass die > Mitarbeiter besagter Firma den Code bekommen wenn sie wollen. Also wo > ist das Problem? Ich weiß nicht warum ihr jetzt darauf rumreitet. Ich habe nie gesagt es gäbe hier ein Problem. Ganz im Gegenteil. Ich sagte lediglich, dass ICH das für grenzwertig halte. Ungeachtet jeglicher juristischer Tatsachen. Trocken juristisch betrachtet ist die Sache natürlich einwandfrei und wasserdicht. Ich denke wir können uns darauf einigen, dass nicht alle Sachen die juristisch einwandfrei sind auch menschlich/moralisch Ok sind. Wenn ihr nicht nachvollziehen könnt/wollt, dass ich es für dreist halte, wenn jemand kostenlosen persönlichen Support verlangt und nichts zurückgibt, dann ist euch nicht mehr zu helfen. sorry. Alleine darum geht es mir.
Michael Buesch schrieb: > Rolf Magnus schrieb: > > Es ist unfair meine GPL Software in ein proprietäres Produkt zu > verwandeln und dann auch noch hatnäckig Support von mir zu verlangen. > Wenn der Typ die Software genommen hätte und mich nicht weiter belästigt > hätte wäre es mir egal gewesen. > >>> Deshalb hab ich jegliche Supportanfragen von denen zurückgewiesen. Warum? Einfach höflich um die Kontaktadresse bitten, an welche das Angebot für einen Supportvertrag zu schicken ist. Bzw. um eine Anfrage für einen Supportvertrag bitten, damit man weiß, was alles abgedeckt werden soll :-) Der Support betrifft natürlich nur die Tools und nur wenn die Jungs/Mädels nicht selber in den Quellen rumfutscheln. >> Hast du sie gefragt, ob sie dir dafür im Gegenzug ihre Änderungen zur >> Verfügung stellen, um sie in die Software aufzunehmen? > > Ja habe ich. Das war meine allererste Gegenfrage auf die erste > Supportanfrage von denen. Als sie sagten ihr Part wäre nicht zu > veröffentlichen (es war nur eine GUI um meine Software) habe ich (wohl > verständlicherweise) meine Supportbemühungen eingestellt. Wenn die GUI kein Linkzusammenhang zum Tool hat, muß die GUI nicht unter GPL stehen. Ähnlich wie AVR-Studio + WinAVR. Sie können das Tool auch in Binärformat verkaufen, falls sie die Quelle (evtl. gegen Selbstkostenpauschale) zur Verfügung stellen. Jemand, der von denen kein Tool-Binary bekommen hat (auf rechtmässigem Weg, versteht sich), hat auch kein Recht auf die Quellen. D.h wenn X eine GPL-Software für Y macht und von X ein Binary bekommt, hat er auch recht auf die Quellen. Nicht hingegen irgendwin Z. X darf von Y Knete für die Software verlangen. Beispiel ist wenn X im Auftrag von Y was entwickelt.
Johann L. schrieb: > Wenn die GUI kein Linkzusammenhang zum Tool hat, muß die GUI nicht unter > GPL stehen. Was niemand behauptet hat. (Außerdem ist ein "Linkzusammenhang" juristisch irrelevant. Es geht einzig und alleine darum ob es ein "abgeleitetes Werk" ist)
Michael Buesch schrieb: > Ja habe ich. Das war meine allererste Gegenfrage auf die erste > Supportanfrage von denen. Als sie sagten ihr Part wäre nicht zu > veröffentlichen (es war nur eine GUI um meine Software) habe ich (wohl > verständlicherweise) meine Supportbemühungen eingestellt. Die richtige Antwort wäre gewesen: "Support? Kein Problem, macht 100 Euro pro angefangener Stunde." :-)
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