Hallo, ist es möglich die Dioden aus einem Diodensplitttrafos zu entfernen um einen alten AC Zeilentrafo zu erhalten? mfg Jogi
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Im Prinzip, ja, wenn man a. lebensmüde ist (Es gibt allerdings elegantere Möglichkeiten den Darwin-Award zu gewinnen!) b. das TV-Gerät anschließend in einem brandsicheren Raum oder im Freien betreibt c. die Vergußmasse, die häufig im Vaccum eingebracht wurde, wieder herausbekommt, d. die übrigen Wicklungen, die durch die Dioden "aufgestockt" sind, abwickelt e. zufällig einen DS-Trafo findet, bei dem die anderen Wicklungen und Pinfolge zum benötigten Zeilentrafo passen Im Ernst: Es ist mit Sicherheit einfacher, wenn auch vom Aufwand vollständig daneben, den alten Trafo abzuwickeln und mit neuem Draht neu zu wickeln. Viele Zeilentrafos bekommt man auch noch als Ersatztyp von z.B. www.donberg.de MFG bingast
ältere RFT-Zeilentrafos (also die von Fernsehern aus der DDR) sind da geeignet. Die kann man vorsichtig zerlegen. So hab ich schon mal eine elektronisch steuerbare Hochspannungsquelle gebaut (10KV +/- 5KV steuerbar). Solche Zeilentrafos hat manchmal noch http://www.oppermann-electronic.de/
Ich habe schon mal schnelle Hochspannungsgleichrichterdioden zur Reparatur einer Kaskade eines russischen Oszis benötigt. Bei Händlern hatte ich nicht viel Brauchbares gefunden so das ich einen alten Diodensplittrafo auseinandergemeißelt habe. Das geht auf Grund der Härte der i.A. verwendeten Vergußmasse nur im Schraubstock und mit einem Hammer, "zerschmoren" dünner Schichten Epoxy ist mit einem heißen alten Lötkolben auch möglich. Ergebnis: Kaskade funktioniert wieder, Diodensplittrafo->Krümel->Müll. Gruß, Holm
Danke für eure Antworten. Ich möchte aber keinen Fernseher reparieren ich brauche nur einen AC Zeilentrafo also einer von der alten sorte wie man sie in sw fernsehern findet. Wenn ich keinen neuen umbauen kann wo kann ich dann die alten kaufen?
Für die DDR-Zeilentrafo's haben die meisten Ersatzteilhändler passende Ersatztypen.Ein Beispiel wäre HR 5670 = UHA 112 (DDR-Typ).
Nö,solche speziellen Fernsehersatzteile hatte Reichelt noch nie. db schrieb: > Pollin 603004 Der Trafo von Pollin ist vom Preis her das günstigste Angebot.Allerdings ist die erzeugbare Hochspannung nicht so üppig (5-6 kV).Die Anodenspannung der Bildröhre wurde mit einer Spannungsvervielfachung (Kaskade) erreicht.Grundig hat diese Prinzip noch bis Ende der 90'er Jahre benutzt.Da gab es aber oft Probleme mit der Kaskade (ERO),meist Risse im Gehäuse und dadurch Überschläge nach Aussen.Das eine DDR-Kaskade schadhaft wurde hab ich in fast 20 Jahren nicht einmal erlebt !
Ich glaube, Jogi will einfach einen AC-Zeilentrafo für irgendwelche Hochspannungs-Versuche (Plasma-Lampen o.ä.). Ich denke, man kann es ziemlich vergessen, die Dioden auszubauen, ohne dabei den Trafo ganz unbrauchbar zu machen. Man müsste die Dioden also irgendwie zerstören, dann sind sie normalerweise immer leitend und man hat einen AC-Zeilentrafo. Die Dioden gehen z.B. dann kaputt, wenn die Ausgangsspannung zu hoch steigt. Ich habe selbst mal mit Hochspannung experimentiert (und mache das auch jetzt noch so hin und wieder mal). Einmal habe ich einen Diodensplittrafo mit so viel Eingangsspannung betrieben, dass er ca. 70kV Ausgangsspannung geliefert hat. Nach so 30s waren die Dioden da kaputt, und seitdem ist das ein AC-Zeilentrafo... Eigentlich habe ich das gar nicht gewollt, damals wusste ich noch nicht, dass die Dioden bei mehr als ca. 40...50kV sehr bald durchschlagen. Und ehe jetzt wieder jemand mit "Hochspannung = Darwin-Award" oder so kommt: Solange man nicht an HV-führende Teile fasst (oder so nah rankommt, dass Funken/Lichtbögen überschlagen können) ist das eine ziemlich ungefährliche Sache. Solange man also einen großzügigen Sicherheitsabstand einhält, kann fast nix mehr passieren. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich immer, aber das gibt's ja z.B. beim Autofahren auch.
>Risse im Gehäuse und dadurch Überschläge nach Aussen.Das eine >DDR-Kaskade schadhaft wurde hab ich in fast 20 Jahren nicht einmal >erlebt ! Aber doch!!! Wir haben die damals gebaut, und ich mußte mal eine Zeit lang Reklamationen bearbeiten. Schon die eingebauten Dioden, welche von TESLA kamen, machten Probleme. Aber auch GRUNDIG Kaskaden fielen aus. Übrigens, wer von den alten Hasen kennt noch die Kaskaden mit Röhren? Die waren noch wie eine Konservenbüchse (eckig) zugelötet mit Röhrendioden und Isolierölfüllung?
Ja,Ja, der erste Farbfernseher der DDR,der COLOR 20 hatte wohl sowas intus.War da nicht die DY 51 drinn?Hab ich selbst aber nie zu sehen bekommen.Ich könnte aber noch den Schaltplan von 1969 irgendwo haben. Michael_ schrieb: > Aber doch!!! Wir haben die damals gebaut, und ich mußte mal eine Zeit > lang Reklamationen bearbeiten. Ist schon okay.Wenn Du in der Herstellerfirma (war das ELFEMA,Mittweida ? )gearbeitet hast,wird das sicher stimmen.In meiner Zeit in ner FS-Werkstatt (1990-2007) war ja der Reparaturanteil bei DDR-Geräten schon sehr rückläufig.Schätzungsweise hab ich etwa 150-200 DDR-Geräte repariert.Da war nie ein Kaskadendefekt dabei.
Jogi schrieb: > ist es möglich die Dioden aus einem Diodensplitttrafos zu entfernen um > einen alten AC Zeilentrafo zu erhalten? Wenn Du mit "alt" die Sorte meinst, bei der die 25 kV direkt aus der Spule kamen und extern mit einer Diode gleichgerichtet wurde, nein ! Die Dioden kannst Du zwar wie beschrieben, elektrisch zerstören und kurzschließen, sodass die Spulensegmente direkt in Serie geschaltet sind, 25 kV AC kannst Du dem Trafo aber nicht mehr entnehmen. Bei einem Diodensplitttrafo sind die Spulensegmente in axialer Richtung nebeneinander angeordnet. D.h., das letzte Segment, wo die 25 kV AC anliegen würden, liegt nur wenige mm über der Primärspule. Bei DC ist das mit einem guten Isolator kein Problem. Bei AC führt das zu einer starken Belastung und Erwärmung der Isolation und schließlich zum Durchschlag. Jörg
>Ist schon okay.Wenn Du in der Herstellerfirma (war das ELFEMA,Mittweida
Ja! Bin da nach der Lehre in der Wareneingangskontrolle gelandet. War
dann auch ein paar Jahre Chef dieser Truppe.
Ein Unterteil der Blechbüchse habe ich, aber so eine Kaskade suche ich
noch.
Die Röhre könnte stimmen, aber waren da nicht drei drinnen?
Michael_ schrieb: > Die Röhre könnte stimmen, aber waren da nicht drei drinnen? Ja,drei DY 51 .Den Schaltplan von 1969 hab ich leider noch nicht "geortet".Die DY 51 findet man in keinem Röhrentaschenbuch der DDR.Die war offenbar eine speziell für den "COLOR 20" entwickelte und auch nur da eingesetzte Hochspannungsdiode.Später wurde dann der "Öltopf" durch eine Kaskade mit Selenstäben ersetzt.
Ich mach mal wieder alles mies und weise drauf hin dass in so einem Oeltopf PCB sein koennte.... ;) Eine "WestEHT" genannte Baugruppe der Firma Westinghouse wirds schon in der fruehen 50-ern erwaehnt (das war eine Trockenkaskade)... Im Netz findet sich ein Hinweis von 53, und in irgendeinem Buch (nicht sicher obs eins von 1949 oder der Banthorpe von 54 - beide WEIT aelter als ich) hab ich da auch noch was drueber....
Günther N. schrieb: > Die DY 51 findet man in keinem Röhrentaschenbuch der DDR.Die > war offenbar eine speziell für den "COLOR 20" entwickelte und auch nur > da eingesetzte Hochspannungsdiode. Das glaube ich nicht, bzw. kann nicht sein. Ich habe diese Röhre vor langer Zeit aus einem Hochspannungsnetzteil eines Oszilloskopes und aus einem Farb-TV (Erzeugung der Fokus-Spannung), jeweils aus "BRD"-Produktion ausgeschlachtet. Jörg
Jörg Rehrmann schrieb: > Das glaube ich nicht, bzw. kann nicht sein. Ich habe diese Röhre vor > langer Zeit aus einem Hochspannungsnetzteil eines Oszilloskopes und aus > einem Farb-TV (Erzeugung der Fokus-Spannung), jeweils aus > "BRD"-Produktion ausgeschlachtet. Welcher Hersteller hatte die Röhren gefertigt? Jörg Rehrmann schrieb: > Günther N. schrieb: > >> Die DY 51 findet man in keinem Röhrentaschenbuch der DDR.Die >> war offenbar eine speziell für den "COLOR 20" entwickelte und auch nur >> da eingesetzte Hochspannungsdiode. > > Ich hab mal nach DY 51 gegoogelt.Von VALVO wurde diese Röhre produziert.Nun nehme ich an,das die DY 51 nur wegen dem COLOR 20 in der DDR importiert wurde.Daher erscheint es mir auch verständlich,das die DY 51 in keinem Röhrentaschenbuch der DDR-Röhrenwerke enthalten ist.Die enthielten ja nur Röhren welche auch in der DDR produziert wurden.!Ab 1970 oder 1971 wurde im COLOR 20 eine Selenkaskade eingesetzt.Damit dürfte der COLOR 20 wohl das erste Farbfernsehgerät aus deutscher Produktion mit kompletter Halbleiterbestückung gewesen sein!Die Bildröhre war quasi die einzige im Gerät befindliche Röhre.
Günther N. schrieb: > Jörg Rehrmann schrieb: >> Das glaube ich nicht, bzw. kann nicht sein. Ich habe diese Röhre vor >> langer Zeit aus einem Hochspannungsnetzteil eines Oszilloskopes und aus >> einem Farb-TV (Erzeugung der Fokus-Spannung), jeweils aus >> "BRD"-Produktion ausgeschlachtet. > Welcher Hersteller hatte die Röhren gefertigt? Diejenige, die aus dem TV stammt, war von Valvo. Die anderen dann vermutlich auch (die habe ich auf die Schnelle nicht gefunden) Jörg
> Die DY 51 findet man in keinem Röhrentaschenbuch der DDR.Die > war offenbar eine speziell für den "COLOR 20" entwickelte und auch nur > da eingesetzte Hochspannungsdiode. Also, in dem Taschenbuch von RFT-electronic 1966 (A6) ist die DY51 drin. >Ab 1970 oder 1971 wurde im COLOR 20 eine Selenkaskade eingesetzt. Das waren die großen, wo man die Selenstäbe im eingegossenen Harz sehen konnte. Etwa 1976 wurden sie von Grundig mit Dioden gekauft, dann die Dioden von Grundig und selbst vergossen. Danach wurden TESLA-Dioden eingesetzt. Die Dioden habe ich noch, stelle noch ein Bild rein.
OK, historischer Nachtrag: Besagte WestEHT war 1949 nachweislich bekannt (siehe Seite 31 in Television Servicing Manual von Edwin N Bradley, 1949), und war schaltungstechnisch gesehen eine Kaskade - allerdings ein Versechsfacher der aus 700V ab Netztrafo gespeist wurde und 5.5kV Hochspannung lieferte. Hochspannung aus der Zeilenfrequenz war aber auch schon damals bekannt. Zusammengebracht wurden die Konzepte wohl allerdings später.
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