Ich Wahnsinniger hab mir mal ein paar Reststücke Polyester-Flex-Laminat besorgt und es einfach mit Tonertransfer probiert (es geht grundsätzlich, aber hat noch Optimierungsbedarf, die Planarität beim Transfer ist in der Tat recht diffizil..., also noch nicht projektreif).... Was mich wundert ist ob die trübe Bindeschicht nach dem Ätzen entfernt werden darf (Stabilitätsgründe) (man bekommt die mit genug Aceton runterpoliert) oder sogar entfernt werden sollte (elektrische Gründe). Es sieht ausserdem genial aus wenn man die entfernt, ist papierdünn und klar wie eine Overheadfolie. Was ich schonmal als Erfahrungen beitragen kann: -Es schmilzt nicht beim Bügeln, wellt sich aber ziemlich wenn man nicht achtgibt. -Man kann darauf löten, aber man braucht Bleilot und eine echte temperaturgeregelte Lötstation bei 230 Grad (250 Grad sind schon zuviel, dann schwimmt das Pad oder man hat ein Loch im Material). -Hier liest man oft dass man Flex im Hobbylabor knicken kann. Genau das sollte man aber eher vermeiden ;)
Upps, hab ich Reststücke geschrieben bzw stehen lassen ...? Oh... HBE. Und hab nicht aufgepasst da ich eigentlich Polyimid wollte ;) Aber dem Amateur ist die Herausforderung recht ;)
rackandboneman schrieb: > Was mich wundert ist ob die trübe Bindeschicht nach dem Ätzen entfernt > werden darf (Stabilitätsgründe) Hallo, der Grund, warum es Polyester gibt: das Material ist weitgehend immun gegen Kriechströme mit Einbrennen, man kommt daher auch bei hohen Spannungen mit geringeren Abständen aus als bei FR4. Ich würde daher den Kleber (auf Polyester kann man nur mit Kleber Cu auflaminieren) nicht entfernen. Der im Datenblatt angegebene Wert für die Kriechstromfestigkeit bezieht sich sicher auf den Zustand nach dem Ätzen, ob er durch Rubbeln besser wird, kannst du nicht beurteilen. Gruss Reinhard
Welche Chemie setzt man denn in der professionellen Verarbeitung von solchem Material ein um den Resist zu entfernen - ordinäres Aceton wird es ja wohl nicht sein? Da stellt sich die Frage ob das professionell eingesetzte Lösungsmittel den Kleber nicht auch ohne Gerubbel wie angedacht entfernt... Ist die Einbrennfestigkeit dann auch ein Argument vs Polyimid (von dem man ja sagt dass es spektakulär verkohlt wenn es einmal verkohlt ;), oder nur der Preis?
rackandboneman schrieb: > ... Da stellt sich die Frage ob das professionell > eingesetzte Lösungsmittel den Kleber nicht auch ohne Gerubbel wie > angedacht entfernt... und die Leiterbahnen gleich mit - ich würde keinesfalls ein Mittel einsetzen, das den Kleber zwischen dem Basismaterial und Cu angreift. Die Frage stellt sich in der professionellen Produktion aber kaum, da meistens alkalisch entwickel/strippbare Folien eingesetzt werden. Und wenn doch Lösemittel, muss man den Prozess eben so abstimmen, dass auf keinen Fall die Haftfestigkeit der Cu-Schichten beeinträchtigt wird. Polyester ist sowieso ein recht exotisches Material, die meisten Hersteller beschäftigen sich garnicht damit. Das mit dem Kleber gilt aber auch für anderes Material, z.B. Kaptonfolien. Wird der Kleber beschädigt, z.B. aufgequollen, fallen irgendwann die schmalen Leiterbahnen runter. Gruss Reinhard
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