Guten Tag zusammen, ich (Anfänger und Autodidakt) möchte ein Projekt nachbauen, bei dem im Schaltplan am Signaleingang Ferritperlen mit der Bezeichnung "2200R@100MHz/100mA" verwendet werden. Da noch nie was mit den Dingern gemacht habe, wollte ich mal nachfragen, wie man herausfindet, welche dafür geeignet sind. Bei Reichelt z.B. finde ich zwar "Dämpfungsperlen", aber ohne irgendwelche weitere Angaben. Mit den 2200R wird wohl die Reaktanz bei 100MHz gemeint sein. Könnte ich da auch eine kleine Spule mit 3,3uH verwenden? Danke
Das kommt darauf an, was man daraus macht... Evtl. kannst du das Ding ganz weglassen ;-) Was ist das für ein Projekt? Schaltplan?
Im Prinzip ja, aber... Eine Ferritperle ist auf eine hohe Dämpfung getrimmt (Ummagnetisierungsverluste). Eine Drossel ist auf geringe Verluste getrimmt. Kann also sein, dass du dir unerwünschte Resonanzen einhandelst, die bei Verwendung der Perle nicht aufgetreten wären. Eventuell ließe sich die Drossel duch einen RC-Filter ersetzen. Kommt auf die Schaltung an.
Ich würde ja bevorzugt die Ferritperle verwenden, weil Sie so im Schaltplan drin steht. Das mit der Drossel war nur so eine spontane Idee. Ich würde den Schaltplan ja hochladen, hab aber gerade keinen Scanner hier. Und in ASCI ist er mir ein wenig zu umfangreich. Aber vielleicht tut es ja auch eine kurze Beschreibung: Sensorsignal (+-xxmV Wechselspannung 0 bis 5 Hz ---> Tiefpassfilter/Verstärker --> AD-Wandler --> Anzeige Sensor ist so was ähnliches http://www.gereonics.com/respitory.html Die Perlen könnte man mit Sicherheit auch weglassen, aber ich bau das nicht nur nach, damit es funktioniert, sondern auch damit ich was dazulerne, deshalb würde ich es gerne so machen, wie in der Vorlage beschrieben.
>ich (Anfänger und Autodidakt) möchte ein Projekt nachbauen, bei dem im >Schaltplan am Signaleingang Ferritperlen mit der Bezeichnung >"2200R@100MHz/100mA" verwendet werden. Schau mal hier: http://katalog.we-online.de/kataloge/eisos/index.php?language=xx&key=EMC_Ferrites%2FFerrites_for_PCB_assembly%2FKatalog%2FWE-CBF >Mit den 2200R wird wohl die Reaktanz bei 100MHz gemeint sein. Könnte ich >da auch eine kleine Spule mit 3,3uH verwenden? Nein, daß geht in der Regel nicht, weil du die kräftigen ohmschen Verluste eines Ferrites haben willst, wenn du Ferritperlen einsetzt. Leider ist die Angabe der Impedanz bei einer bestimmten Frequenz nur die halbe Miete. Entscheidend für viele Projekte ist, ab welcher Frequenz die ohmschen Verluste einsetzen. Das kann darüber entscheiden, ob du unerwünschte Resonanzen hast oder nicht. Den meisten Schaltungsentwicklern ist das aber garnicht bewußt. Die schauen nur wie die kleinen Kinder an Weihnachten mit leuchtenden Augen auf große Impedanz... Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > Nein, daß geht in der Regel nicht, weil du die kräftigen ohmschen > > Verluste eines Ferrites haben willst, wenn du Ferritperlen einsetzt. Aha. Als Laie hatte ich mir das einfach so gedacht: Die vom Sensor kommenden Signale machen nur Sinn im Bereich von 0 bis 5(?)Hz. Alles was darüber liegt ist Müll und muss gefiltert/gedämpft werden. Und eine Möglichkeit dazu sind Ferritperlen. Aber so einfach scheint es wohl doch nicht zu sein :-) Danke für den Link, aber SMD ist leider nicht für meine dicken Dinger geeignet. Deshalb würde ich gerne die "normalen" Ferritperlen verwenden.
>Danke für den Link, aber SMD ist leider nicht für meine dicken Dinger >geeignet. Deshalb würde ich gerne die "normalen" Ferritperlen verwenden. Die Bezeichnung "2200R@100MHz/100mA" läßt aber schon auf einen SMD-Ferrit schließen, denn über Drähte gefädelte Ferritperlen halten wesentlich mehr Strom als 100mA aus. Außerdem wirst du 2200R mit einer Ferritperle kaum hinbekommen. Das schaffst du vielleicht mit einer 6-Loch-UKW-Drossel, aber da hast du dann soviel Induktivität zusammen, daß es mit Sicherheit irgendwo eine Resonanz gibt. Letztlich läßt sich ohne Schaltplan gar nicht viel mehr sagen. Poste mal den Schaltplan, dann kann man weitersehen... Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > Die Bezeichnung "2200R@100MHz/100mA" läßt aber schon auf einen > > SMD-Ferrit schließen Ja, Du hast recht. Aber ich dachte ich könnte da auch ein Nicht-SMD-Bauteuil verwenden. Kai Klaas schrieb: > Außerdem wirst du 2200R mit einer > > Ferritperle kaum hinbekommen. Ok, dann werde ich Sie wohl doch weglassen. Vielen Dank für die Auskunft.
>Ja, Du hast recht. Aber ich dachte ich könnte da auch ein >Nicht-SMD-Bauteuil verwenden. Ich verwende gerne die BL02RN2 von Murata. RS hat sie: http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=searchProducts&searchTerm=bl02rn2 Die ohmschen Verluste dieser "Perle" sind besonders hoch, was das Problem mit den Resonanzen deutlich entschärfen kann. Zwei solcher Ferrite in Serie, in Verbindung mit rund 330...470p Kapazität nach Masse ergibt ein hochwertiges Tiefpaßfilter gegen EMI, beispielsweise für Mikrofonverstärker. Die Resonanzfrequenz liegt bei rund 5MHz. Darunter reicht in der Regel die Schwirmwirkung des Kabels. Kai Klaas
Es handelt sich wohl eher um eine Funkentstördrossel als eine Ferritperle. Der unterschied ist dabei die höhere Windungszahl. Die schwierigste und wohl unlösbare Frage dürfte den Frequenzgang der Impedanz betreffen. Es gibt verschieden Ferritmaterialien. Die meisten haben ab 50MHz starke Verluste, andere legen schon bei 5 MHz los. Wenn du keine besseren Hinweise auf das Ferritmaterial findest wäre denke ich ein Funkenstördrossel mit 3,3µH oder weniger von Reichelt eine Lösung. Geringere Induktivität bedeute geringeres Resonanzrisiko, jedoch auch geringere Störunterdrückung.
Hallo Herbert, > ich (Anfänger und Autodidakt) möchte ein Projekt nachbauen, bei dem im > Schaltplan am Signaleingang Ferritperlen mit der Bezeichnung > "2200R@100MHz/100mA" verwendet werden. Da noch nie was mit den Dingern > gemacht habe, wollte ich mal nachfragen, wie man herausfindet, welche > dafür geeignet sind. Bei Reichelt z.B. finde ich zwar > "Dämpfungsperlen", aber ohne irgendwelche weitere Angaben. Bei Farnell und RS-Components wirst Du fündig, z. B. hier: http://de.farnell.com/jsp/search/browse.jsp?N=500003+1001287+6033284+5970659&Ntk=gensearch_002&Ntt=ferritperlen&Ntx=mode+matchallpartial&No=0&getResults=true&appliedparametrics=true&locale=de_DE&catalogId=&prevNValues=500003+1001287&filtersHidden=false&appliedHidden=false&originalQueryURL=%2Fjsp%2Fsearch%2Fbrowse.jsp%3FN%3D500003%2B1001287%26Ntk%3Dgensearch_002%26Ntt%3Dferritperlen%26Ntx%3Dmode%2Bmatchallpartial%26No%3D0%26getResults%3Dtrue%26appliedparametrics%3Dtrue%26locale%3Dde_DE%26catalogId%3D%26prevNValues%3D500003%2B1001287 > Mit den 2200R wird wohl die Reaktanz bei 100MHz gemeint sein. Könnte ich > da auch eine kleine Spule mit 3,3uH verwenden? Eine Ferritperle ist eine stark verlustbehaftete Spule. Bei niedrigen Frequenzen verhält sie sich näherungsweise wie eine Induktivität, bei hohen Frequenzen (100 MHz ist der gängige Referenzwert) verhält sie sich jedoch näherungsweise wie ein ohmscher Widerstand und wandelt die Störenergie in Wärme um. Die Ferritperlen sind nur sinnvoll, wenn tatsächlich hochfrequente Störungen auftreten. Bei Anwendungen wie Du sie beschreibst (Atemerkennung, 0-5 Hz), ist das nicht ersichtlich. Gruß, Michael
>Die Ferritperlen sind nur sinnvoll, wenn tatsächlich hochfrequente >Störungen auftreten. Bei Anwendungen wie Du sie beschreibst >(Atemerkennung, 0-5 Hz), ist das nicht ersichtlich. Handy... Kai Klaas
Hallo Klaas, >>Die Ferritperlen sind nur sinnvoll, wenn tatsächlich hochfrequente >>Störungen auftreten. Bei Anwendungen wie Du sie beschreibst >>(Atemerkennung, 0-5 Hz), ist das nicht ersichtlich. > > Handy... ja, vielleicht. Die Ferritperlen schaden zumindest nicht. Gruß, Michael
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