Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bester Audio OPV


von Thomas B. (escamoteur)


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Hi,

welches ist eurer Meinung nach der beste OPV für Audioanwendungen?

Bisher hatte ich den TL072 verwendet, wurde aber schon darauf aufmerksam 
gemacht, dass der nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei.

Immer wieder wird der NE5532 für diese Anwendungen genannt. Ist das 
wirklich der sinnvollste?

Gruß
Tom

von Sebastian M. (compressed)


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Kommt natürlich auf den speziellen Einsatz an, aber ich habe hier gerade 
den OPA134 aufm Tisch und konnte feststellen, dass der um einiges 
weniger rauscht, als der tl071.
Ist auch vielseitig einsetzbar.

von Kai Klaas (Gast)


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Oh je, ein Flamethread...

Ich bezweifle ganz ganz arg, daß irgend jemand wirklich einen 
Unterschied zwischen den beiden OPamps hört. Es gibt kritische 
Anwendungen, bei denen beispielsweise 600R Kopfhörer direkt getrieben 
werden sollen, oder wo ganz stark verstärkt werden muß, wo man also den 
OPamp in Grenzbereiche fährt. Aber in "normalen" Anwendungen denke ich 
nicht, daß man irgend einen Unterschied hört.

Ein gesundes Trommelfell erzeugt um die 1% Klirrfaktor. Glaubst du im 
Ernst, daß unser Gehör da noch heraus hört, ob das Signal nun 0,01% oder 
0,001% Verzerrungen hat??

Auch Slewrate und Leerlaufbandbreite sind derart hoch bei beiden, daß 
man da auch keinen Unterschied hören dürfte.

Kai Klaas

von MaWin (Gast)


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von Kai Klaas (Gast)


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Kennt einer von euch die neue Webadresse von Douglas Self?

Kai Klaas

von Kai Klaas (Gast)


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>Ich find die LM4562 Serie gut.

Und was findest du SEHR gut??

Kai Klaas

von Patric (Gast)


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LME49710.......

von MaWin (Gast)


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> Und was findest du SEHR gut??

Man muss doch Platz für Neuentwicklungen lassen....


Zumindest hab ich hier mehrere kommerzielle Verstärker,
die so desolat aufgebaut sind, daß Rauschen DOCH ein
Thema ist. Das liegt aber weniger am nicht allerbesten
verbauten OpAmp, als an falscher Schaltungsauslegung.


Will man bei den Messwerten im Werbeprospekt allerdings die
Konkurrenz noch unterbieten, muss man schon beste Bauteile
einsetzen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich hatte Anfang 1990 mal 2 Walkman. Kennt das jemand noch? Tragbare 
Mini-Kassettenabspieler, wie später Discman und MP3-Player.

Die klangen in der Tat ganz gut, es waren sogar nur 741-er OP drinnen. 
OK, es war nicht die Oberklasse.

Offsetwerte der OP, spielen wohl bei Audio-Anwendungen nur eine 
untergeordnete Rolle.

Sicher sollte man nach rauscharmen Typen suchen.

von Thomas B. (escamoteur)


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@Kai: Du meinst es ist eigentlich völlig egal?
Du hattest seinerzeits nur mal gesagt:

Hallo Thomas,

falls dir der TL072 irgend wann nicht mehr zusagt, kannst du übrigens
auch den AD822 verwenden und dein System upgraden.

Kai Klaas


Was denn nun?

gruß
Tom

von holger (Gast)


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>Bisher hatte ich den TL072 verwendet, wurde aber schon darauf aufmerksam
>gemacht, dass der nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei.

Und was gefällt dir an dem TL072 nicht? Rauscht der besonders
stark? Oder klingt der nur morgends und dann nur an bestimmten
Tagen gut?

von Kai Klaas (Gast)


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>@Kai: Du meinst es ist eigentlich völlig egal?

Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt völlig unbeliebt zu machen: Ja, wenn 
du den klanglichen Eindruck meinst, ist es völlig egal, ob du den TL072 
oder den NE5532 verwendest.

Ich habe mit einem Freund in den frühen 90igern mal Aktivlautsprecher 
gebaut und dazu unzählige Hörtests gemacht. Nur wenn man wußte, daß man 
jetzt einen "besseren" OPamp hört, klang es "wirklich" besser. Bei 
Blind- oder sogar Doppelblind-Tests haben wir nie irgend einen 
Unterschied herausgehört. Mit Ausnhamne von besagten Grenzbereichen, 
wenn man einen OPamp unnatürlich stark ausgangsseitig belastet hatte, 
oder wenn man sehr große Verstärkungen haben wollte und das 
Eigenrauschen zum Problem wurde. Dann konnte man sogar hören ob der 
NE5534 von Philips (schlecht!) oder von Signetics (gut!) war. Aber mit 
der nächsten Produktionscharge war es schon wieder genau umgekehrt. 
Außerdem baust du normalerweise keine Schaltung, in dem ein OPamp so im 
Grenzbereich gequält wird.

Das mit dem Heraushören von Feinheiten ist meiner Meinung nach zu 
99,9998% reine Psychologie. Ich habe jedenfalls noch nie herausgehört, 
ob ein Elko im Signalweg war. Nur dann, wenn ich es wußte...

>Du hattest seinerzeits nur mal gesagt:
>
>Hallo Thomas,
>
>falls dir der TL072 irgend wann nicht mehr zusagt, kannst du übrigens
>auch den AD822 verwenden und dein System upgraden.

Hatte das nicht was mit der Aussteuerbarkeit zu tun und damit, daß du 
nur +/-5V Versorgungsspannung hattest? Bei eingeschränkter 
Versorgungsspannung ist ein Rail-to-Rail-Typ natürlich im Vorteil.

Daß wir uns nicht falsch verstehen, wenn du hoch verstärkst, ist ein 
NE5534 mit 3,5nV Rauschen natürlich einem TL072 mit 18nV bei 
niederohmiger Beschaltung und niederohmiger Signalquelle überlegen. Auch 
kann ein NE5534 niederohmigere Lasten mit weniger Klirrfaktor treiben. 
Natürlich gibt es technische Unterschiede, die einmal den einen, das 
andere Mal den anderen geeigneter aussehen lassen. Ich hatte aber mehr 
das Gefühl, daß du allgemein nach dem klanglichen Eindruck fragtest. Und 
da sehe ich beim besten Willen keinen hörbaren Unterschied.

Die Sache mit dem Upgraden ist folgende: Wenn du einen Verstärker baust, 
den du anschließend verkaufen willst, setzt du natürlich einen OPamp 
ein, der weniger Klirr erzeugt, damit du im Prospekt mit niedrigeren 
Werten angeben kannst. Da wärst du ja blöd, wenn du etwas anderes 
einsetzen würdest. Aber das heißt noch lange nicht, daß das in irgend 
einer Form hörbar besser klingt. Du versuchst deinen Kunden zu 
überzeugen DEIN Produkt zu kaufen und nicht ein anderes. Das hat aber in 
erster Linie etwas mit Psychologie.

Im ganzen Hifi- und High-End-Bereich wird derart leeres Stroh 
gedroschen, daß einem übel werden könnte. Ich erinnere mich nur noch, 
wie wir einmal bei einem Tape-Deck einen 10kHz Ton aufgenommen und dann 
mit einem Oszi angeschaut haben, was wirklich das Band wiedergab. 
Katastrophal! Oder als wir bei einem Lautsprecher einmal die 
Partialschwingungen einer Lautsprechermembran gemessen haben. Grausam! 
Dagegen ist es im Vergleich soooo völllllig wurscht, was ein Verstärker 
für Verzerrungen macht, daß mir hier die Worte fehlen um es passend 
auszudrücken. Und dann kommen so durchgeknallte Idioten mit ihren 
sündhaft teueren, blödvergoldeten sauerstofffreien und ausgependelten 
Lautsprecherkabeln, aus einem Material, mit dem die NASA ihren 
Apollo-Astronauten die Schuhe zugebunden hat...

Kai Klaas

von RainerK (Gast)


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Wenn OpAmp's bei nicht zu kleinen Pegeln und mit mittleren 
Verstärkungswerten betrieben werden, also ausreichend gegengekoppelt 
sind, spielt der Typ keine Rolle. Die Gegenkopplung reduziert alle 
negativen Eigenschften sehr stark, nur das Rauschen leider garnicht.
Die Rauscheigenschaften sind aber nur bei Mikrofonverstärkern von 
Bedeutung. Denn wenn die bei dyn. Mikros notwendige Verstärkung von 
60-70dB nicht mit rauscharmen OpAmp's erfolgt, dann wird's gruselig.
Mikrofon-Vorverstärker mit Spitzenwerten beim Rauschabstand haben 
allerdings oft noch diskret aufgebaute Vorstufen mit GaAs-FET vor dem 
ersten OpAmp.

Es grüßt RainerK

von RainerK (Gast)


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Leider habe ich in meinem vorherigen Post vergessen, Kai Klaas für seine 
klaren Worte zu danken.
Seine Aussage teile ich in der Sache zu 100%

Es grüßt RainerK

von Kai Klaas (Gast)


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>Die Rauscheigenschaften sind aber nur bei Mikrofonverstärkern von
>Bedeutung.

Nicht nur. Auch bei vermeindlich simplen Pegelstellern kann bei 
ungeschickter Schaltungsauslegung ein beachtliches Rauschen entstehen: 
Ein logarithmisches Poti in Mittelstellung (0dB-Markierung auf der 
Skala!) bewirkt eine Absenkung von 20dB. Ein nachgeschalteter 
Aufholverstärker muß also die 20dB Absenkung rückgängig machen und 
wieder um 20dB verstärken...

>Mikrofon-Vorverstärker mit Spitzenwerten beim Rauschabstand haben
>allerdings oft noch diskret aufgebaute Vorstufen mit GaAs-FET vor dem
>ersten OpAmp.

Hast du einen Link zu einer Schaltung mit GaAs-FETs?

Das Rauschärmste, was ich kenne, wurde mal von Götz Corinth mit einem 
1:30 Übertrager und einem JFET-Buffer gebaut:

http://studerblog.files.wordpress.com/2009/02/gcorinth-aufsatz_vdt_98.pdf

Kai Klaas

von RainerK (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Hast du einen Link zu einer Schaltung mit GaAs-FETs?

Sowas habe ich leider nicht.

> Das Rauschärmste, was ich kenne, wurde mal von Götz Corinth mit einem
> 1:30 Übertrager und einem JFET-Buffer gebaut:
> http://studerblog.files.wordpress.com/2009/02/gcor...

So oder so ähnlich dürften die aktuellen Spitzen-MVV wohl auch noch 
aussehen, obwohl die Hersteller sicher nach Möglichkeit auf die 
Übertrager verzichten, wenn es mit aktuellen Halbleitern möglich ist.

Danke überigens für den Link, den Aufsatz hatte ich schon mal gesehen, 
aber auch mit dem Stichwort "Corinth" nicht wiedergefunden.

Es grüßt RainerK

von MaWin (Gast)


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> Ich habe jedenfalls noch nie herausgehört, ob ein Elko im Signalweg war.

Den Ausgangskoppelelko von Verstärker mit einfacher Versorgungsspannung, 
den hat man aber doch schon deutlich gehört, der bildete mit der 
Lautsprecherimpedanz einen Schwingkreis.

Erst mit Verstärkern mit bipolarer Versorgungsspannung ohne diesen 
Ausgangselko verschwand das was sich als Transistorsound einen 
schlechten Namen gemacht hatte.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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RainerK schrieb:
> So oder so ähnlich dürften die aktuellen Spitzen-MVV wohl auch noch
> aussehen, obwohl die Hersteller sicher nach Möglichkeit auf die
> Übertrager verzichten, wenn es mit aktuellen Halbleitern möglich ist.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass ein Übertrager gleichzeitig 
auch noch ein hervorragende Möglichkeit darstellt, eine Brummschleife zu 
unterbrechen. Gleichzeitig muss man auch keine negativen Effekte 
befürchten, wenn sich dann Potentialverschiebungen ergeben.

von Etrick (Gast)


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"Bester" Audio OPamp -und auch so teuer, dass er als HighENd akzeptiert 
wird: Opa627.

Grund: Man kann ihn fast beliebig einsetzen, ohne dass es zu deutlich 
merkbarem Fehlklang kommt. Mit anderen OPamps erreicht man für weniger 
Geld gleiche Ergebnisse, aber nur wenn man den für einen bestimmten 
Zweck aussucht. Das braucht Wissen, der Einsatz eines 627 nur Geld ;)

von Thomas B. (escamoteur)


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Wow, 30€ für einen OPV, was rechtfertigt denn so einen Preis?

Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, fahre ich mit einem 
NE5532 in einem Mikrofonvorverstärker ganz gut. Für den Rest, ist auch 
der TL072 ok, mit dem habe ich bisher meine Schaltungen gemacht.

Noch eine Frage:

Ist es besser, einen OPV mit höherer Betriebsspannung als 5V, also z.B. 
mit +-12V zu betreiben?

Gruß

Tom

P.S.: @Kai, hast Du mein aktuelles Projekt gesehen 
Beitrag "Bühnensteuerung: Mitstreiter gesucht die 2." ?

von TexasInvolvent (Gast)


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OPA627 ist schon ziemlich nett und teuer. Wie wäre es alternativ mit dem 
OPA1611 / OPA1612 oder dem OPA211 / OPA2211.

Gerade den OPA211 setze ich aktuell in vielen Entwicklungen ein.

von mhh (Gast)


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Thomas Burkhart schrieb:
> Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, fahre ich mit einem
> NE5532 in einem Mikrofonvorverstärker ganz gut.

Wenn Du eine 1stufige rauscharme Transistorvorstufe davor setzt - 
besser. Das rauscht weniger als nur mit OPV.

Thomas Burkhart schrieb:
> Ist es besser, einen OPV mit höherer Betriebsspannung als 5V, also z.B.
> mit +-12V zu betreiben?

I.A. ja.

von Ralph B. (rberres)


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Zu dem Rauschen von OPs

Es gab mal ein IC SSM2016 der hatte ein Rauschen von 0,8nV/SQR Hz, 
konnte mit bis zu +- 38V Betriebspannung eingesetzt werden und ging 
selbst bei einer Verstärkung von 60dB noch fast bis in den 
Mittelwellenbereich. Er konnte 600 Ohm direkt treiben und der 
Klirrfaktor war irgendwo unter 0,01% bei 60dB Verstärkung. Während der 
SSM2016 für niederohmige Quellen ausgelegt war , gab es den SSM2016 für 
hochohmigere Quellen mit ähnlich gute Eigenschaften. Der wurde von mir 
mal in einen 32 Kanal Studiomischpult verwendet.

Was die Betriebspannung betrifft.

Man muss wissen das bei einen Mischpult der Fader ganz zum Schluss am 
Ausgang des Kanalzuges angeordnet ist.

Wer schon mal Live Musikgruppen abgemischt hat, weis einen großen 
Headroom der Verstärker zu schätzen. Wenn der dann 20dB oder mehr 
beträgt ist das echt eine Hilfe.

Gerade Amateurmusikgruppen haben nämlich die Angewohnheit nach dem der 
Soundcheck abgeschlossen ist und die Livepresentation beginnt, mit der 
Zeit immer lauter auf der Bühne zu spielen. So das man mit dem Fader die 
Lautstärke entsprechend zurückholen muß. Wenn die Verstärker vor dem 
Fader dann nicht genügend Aussteuerungsreserven haben sieht man 
irgendwann alt aus. Bei +- 5V Betriebsspannung hat man dann einfach 
schlechtere Karten als bei +- 21 V Betriebsspannung.

Was das Vodo bei den Highend Hifi-isten betrifft, gebe ich Kai zum 
großen Teil recht. 95% der Aussagen in einen Hifistudio ist Philosophie 
um möglichst teures Zubehör zu verkaufen ( Und die Kunden wollen das 
sogar ).
Die Physikalischen Grundlagen der Hihi Fachverkäufer streben gegen Null 
und es wird häufig nur irgendwelches aufgenommenes Halbwissen sogar 
völlig falsch interpretiert. Damit ich nicht falsch verstanden werden. 
Ich habe auch zu Hause 2 Backes&Müller Lautsprecher im Einsatz und einen 
EMT TDS15 Tonabnehmer in meinem Plattenspieler. Aber bei mir werkeln 
ganz normale Kabel für 35cent/Meter und auch die Stecker sind nicht 
vergoldet. Der Vorverstärker ist Eigenbau damals noch mit BC107 
aufgebaut. Also nichts besonderes.

Ralph Berres

von Kai Klaas (Gast)


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>Wow, 30€ für einen OPV, was rechtfertigt denn so einen Preis?

Er ist bei vielen technischen Daten normalen OPamps einfach weit 
überlegen. Genau das richtige für einen hochverstärkenden Meßverstärker 
für den erweiterten Audiobereich...

Kai Klaas

von Thomas B. (escamoteur)


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D.h. der Preis ist alleine darin begründet, dass es einer der wenigen 
OPVs gibt, die solche Eigenschaften haben?
Die Produktionskosten können es bei einem IC doch wohl kaum sein.
Tom

von mhh (Gast)


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Thomas Burkhart schrieb:
> D.h. der Preis ist alleine darin begründet, dass es einer der wenigen
> OPVs gibt, die solche Eigenschaften haben?
> Die Produktionskosten können es bei einem IC doch wohl kaum sein.
> Tom

Die Entwicklungskosten werden so teuer wie bei Massenware sein, aber die 
verkauften Einheiten sind geringer. Umlage also. (Edelaufschlag ist 
sicher auch bischen mit enthalten.)

von Winfried O. (wini70794)


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Hallo Audio Freunde, nach langem Testen von Audio ICs ist für mich noch 
immer der LT 1028 der Beste IC, der am musikalischsten klingt. Als ich 
1989 den erste guten CD Player von Denon (DCD 1700 ) gekauft hatte, 
wollte ich wissen, warum er so extrem räumlich klingt. Die Antwort ist 
die besondere Verstärker Schaltung, sie arbeitet mit 2 ICs und vermeidet 
damit den Schnitt durch die 0-Achse. Später wurde dann ein DCD 3560 
angeschafft, der aber trotz 20 Bit Auflösung nicht besser klang. Also 
die Schaltung neu aufgebaut, für den Filter 3x OP 627, für Verstärkung 
2x OP 637 (oder wahlweise AD 744 ) und 2x OP 07 eingesetzt. Damit klang 
der Denon sehr gut, wegen ständiger Probleme mit dem Laser jedoch wurde 
er später außer Dienst gestellt. Heute erfreue ich mich an dem alten 
1700er und habe die Erkenntnisse über Gehäuse und mechanische 
Entkopplung von Trafo, Laufwerk und den Platinen in die Tat umgesetzt. 
Entwickler von Audio Verstärkern haben schon vor Jahren ermittelt, das 
Festspannungsregler nicht gut klingen und haben einstellbare 
Spannungsregler eingesetzt. Ich habe weiter untersucht und bin auf die 
Paare LT1086 und LT1033 gestoßen, die in Sachen Klang noch eine Schippe 
drauflegen können. In Kombination mit guten Elkos ( ELNA Typ RSH ) eine 
ganz runde Sache, die sich klanglich deutlich auswirkt. Als Test habe 
ich einen DCD 1290 gekauft und sofort wieder abgestoßen, klingt 
ausgesprochen müde, braucht lange zum Einlesen...So, das wärs für heute, 
viele Anregungen für Fans.

von Harald W. (wilhelms)


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Winfried O. schrieb:

> Hallo Audio Freunde, nach langem Testen von Audio ICs ist für mich noch
> immer der LT 1028 der Beste IC, der am musikalischsten klingt.

Ich bevorzuge aber Verstärker, die nicht "musikalisch klingen",
sondern eher ohne jegliche Verzerrungen nur verstärken!

von Motopick (motopick)


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> der am musikalischsten klingt

An der Stelle habe ich aufgehoert weiterzulesen.

: Bearbeitet durch User
von Arno R. (arnor)


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Motopick schrieb:
> An der Stelle habe ich aufgehoert weiterzulesen.

Dann hast du ja das Beste verpasst:

Winfried O. schrieb:
> Entwickler von Audio Verstärkern haben schon vor Jahren ermittelt, das
> Festspannungsregler nicht gut klingen und haben einstellbare
> Spannungsregler eingesetzt.

Bei den einstellbaren Spannungsreglern ist lediglich der interne 
Spannungsteiler zum Einstellen der Ausgangsspannung nicht enthalten und 
dafür der Anschluß rausgeführt, an den der externe Spannungsteiler 
angeschlossen wird. Das macht also den entscheidenden Unterschied im 
Klang aus. Aha.

von Motopick (motopick)


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> Dann hast du ja das Beste verpasst:

Gut das du mich darauf aufmerksam gemacht hast! :)

Die allermeissten Audioschaltungen habe ich in jungen Jahren uebrigens
mit dem µA709, besser gesagt mit dem einigermassen aequivalenten
S.B.Z.-OPV A109 bzw. B109 aufgebaut.
Wenn ich nichts anderes haette, koennte man das heute noch tun.
Besonders rauscharme Exemplare musste man sich selbst selektieren.
Immerhin gab es sie.

von Uwe (neuexxer)


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>  das Festspannungsregler nicht gut klingen ...

Solange ALLES(!) vorgeschaltete,
also alle (Netz-)Schnüre, Schalter, Steckdosen, Sicherungen ...
NICHT aus bio-konform-esoterischer Produktion stammt,
können die LM 78XX auch nix mehr versauen...

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Besonders rauscharme Exemplare musste man sich selbst selektieren.
> Immerhin gab es sie.

Was die aber beim
https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War
bringen sollen, erschliesst sich nicht jedem.

von Motopick (motopick)


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Uwe schrieb:
>> Besonders rauscharme Exemplare musste man sich selbst selektieren.
>> Immerhin gab es sie.
>
> Was die aber beim
> https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War
> bringen sollen, erschliesst sich nicht jedem.

Bei den ueblichen Line-Pegeln reichten auch die "normalen" Exemplare.
Besonders widerlich sind Kompressoren, die per Side-Chain "fernbedient"
werden. Das aus dem Doedelradio nur totkomprimiertes Zeug kommt, merkt
die Generation MP3 ja gar nicht mehr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe schrieb:
> Was die aber beim
> https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War
> bringen sollen, erschliesst sich nicht jedem.

Als ob jeder nur noch solche Musik hört...
Mein erster Mixer war aus Modulen mit dem 747 aufgebaut (4-fach 741) und 
war gar nicht sooo schlecht. Allerdings würde ich da heute auch OPA2134 
einbauen.

von Udo S. (urschmitt)


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Arno R. schrieb:
> an den der externe Spannungsteiler
> angeschlossen wird. Das macht also den entscheidenden Unterschied im
> Klang aus. Aha.

Klar, den Spannungsteiler kannst du jetzt aus speziellen 
sauerstofffreien trifiliar gewickelten Kupferwiderständen für 299$/Stck. 
aufbauen.
DAS macht den Unterschied.

SCNR :-)

von Motopick (motopick)


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Udo S. schrieb:
> Arno R. schrieb:
>> an den der externe Spannungsteiler
>> angeschlossen wird. Das macht also den entscheidenden Unterschied im
>> Klang aus. Aha.
>
> Klar, den Spannungsteiler kannst du jetzt aus speziellen
> sauerstofffreien trifiliar gewickelten Kupferwiderständen für 299$/Stck.
> aufbauen.
> DAS macht den Unterschied.
>
> SCNR :-)

Wenn man auf einen duennen Haufen noch einen weiteren duennen Haufen 
tut,
wird es nicht appetitlicher.

von Flo H. (hintiflo)


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Der OPA4134, also die 4-fach Variante des OPA134, hat mir gute Dienste 
bei einem parametrischen EQ geleistet. Da wird mitunter schmalbandig 
verstärkt und deshalb hab ich mich für diesen rauscharmen Typen 
entschieden.

von Ralf S. (ralf_s572)


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Thomas B. schrieb:
> Hi,
>
> welches ist eurer Meinung nach der beste OPV für Audioanwendungen?
>
> Bisher hatte ich den TL072 verwendet, wurde aber schon darauf aufmerksam
> gemacht, dass der nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei.
>
> Immer wieder wird der NE5532 für diese Anwendungen genannt. Ist das
> wirklich der sinnvollste?
>
> Gruß
> Tom

Nimm den NE5532A. Oder wenn Du Erfahrung hast mit E-Technik den LM4562. 
Finger weg vom Rest. Der taugt nicht für Audio. In ein Radio kannst du 
die einbauen, aber nicht in eine Hifi-Komponente.

von Thomas B. (thombde)


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Der LT1028 ist schon ein feines Gerät.
Man muss ihn ja nicht unbedingt für Audio verwenden.
Gibt ja andere Anwendungen wo wenig Rauschen angesagt ist.
Werden aber auch viele Fakes verkauft.
Also aufpassen.
Bei Reichelt hatte ich immer Glück.

PS:
Wobei.
Ich kann das ja nicht wirklich messen.
Mein Messpark ist da zu bescheiden.

: Bearbeitet durch User
von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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OPA211 = OPA1611 in einer anderen Selektion
(Schaut euch mal die Datenblätter ganz genau an - das exakt selbe 
Funkelrauschbild! Der OPA211 wird auf die besseren DC-Werte selektiert.)

bzw.

Dual OPA2211 = OPA1612


OPA891
Neu bei TI, saugut, auf den ersten Blick nur - aber dann kommen einen 
dicke  Tränen, wenn man den Biasstrom sieht, der zu unmöglichen Offsets 
führt.
Unglaublich hohe 9 µA typ. und 20 µA max. Das macht dann an 100 kOhm ?

AD797 30 Jahre alt und besser.

OPA827 (viel preiswerter als 627)

OPA828

Hab gerade vor einer Woche den LME49720 gegen OPA2211 ersetzt - ein 
Lächeln geht gerade immer noch über mein Gesicht. Es lohnt sich!!

Der OPA134 ist auch recht gut. (Grins, im gleichen Wechsel wurde der 
TL071 im DC-Servo verschwenderischerweise durch OPA134 ersetzt... die 
hatte ich gerade noch im DIL8 rumzuliegen und das war die Bauform, die 
ich brauchte. Verzeiht mir diesen echten Verschwendungsanfall. Aber ich 
baue heute meist in SOIC-8 und DIL-8 konnte weg aus meiner Bastelkiste. 
Ich erhoffte mir dadurch noch weniger Funkelrauschen und DC-Drift und es 
scheint so zu sein. Bisher hatte ich keine Lust die Endstufen auf Arbeit 
zu schleppen und dort an den R&S UPV Audioanalyzer anzusschließen.)

Immer auch auf das Stromrauschen, Funkelrauschen (0,1...10 Hz), 
Corner-Frequenz des Funkelrauschens, Slewrate achten. Nicht nur das 
(Flatband-)Spannungsrauschen ist das Dominante und schon garnicht das 
Wichtigste.

Aktueller Stand in Zusammenfassung - mein momentaner Favorit: 
OPA211/2211.

Danke TI !


Nachtrag zu ADI Schaltkreisen (Auch LT10..). Mein Messpark auf der 
letzten Arbeit gab das her und der jetzige auch.
Bei TI stimmen die Daten, bei ADI eher nicht, sondern nur mit viel 
Goodwill.
Wir hatten mal einen ADI-Vertreter da, direkt von der IC-Herstellung und 
haben den darauf angesprochen. Antwort: "WAAS - DAAS können Sie 
nachmessen." "JA!"
Wenn man sich drauf verlässt, das der Kunde das nicht überprüfen 
kann....
Wir haben jedenfalls nie einen LT10xx eingesetzt, sondern von ADI nur 
die AD797, die auch nochmal handselektiert wurden und OPA's in allen 
Farbschattierungen.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Lothar schrieb:
> Aktueller Stand in Zusammenfassung - mein momentaner Favorit:
> OPA211/2211.
>
> Danke TI !

Volle Zustimmung.

Samples sind nur gerade etwas knapp.
Da muss man den FAE wieder länger  "bespassen" .-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar schrieb:
> OPA891
> Neu bei TI, saugut, auf den ersten Blick nur - aber dann kommen einen
> dicke  Tränen, wenn man den Biasstrom sieht, der zu unmöglichen Offsets
> führt.
> Unglaublich hohe 9 µA typ. und 20 µA max. Das macht dann an 100 kOhm ?

Der hohe Eingangsstrom ist für einen OPV mit Spannungsgegenkopplung in 
der Tat erstaunlich. Zunächst dachte ich, dass der OPV super als 
Vorverstärker für dynamische Mikrofone geeignet wäre, aber ein Ruhestrom 
von ~10 mA verhindert auch erfolgreich jede Phantomspeisung.

Andererseits muss man auch feststellen, dass es ansonsten kaum moderne 
OPV gibt, die einen so großen Versorgungsspannungsbereich von 36 V 
aufweisen. Und die 160/200 mA maximaler Ausgangsstrom sind auch ganz 
ordentlich. Für niederimpedante (50/600 Ohm) Systeme mit 
Leistungsreserven ist er also durchaus interessant.

von Thomas F. (igel)


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Winfried O. schrieb:
> Hallo Audio Freunde, nach langem Testen von Audio ICs ist für mich noch
> immer der LT 1028 der Beste IC

Du hast 14 Jahre lang getestet - der Thread stammt ja aus 2010?

Hast du deine Tests nur auf Typen beschränkt die 2010 verfügbar waren 
oder sind da dann auch neuere OPs zum Zug gekommen?

von Icke ®. (49636b65)


Angehängte Dateien:

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Thomas B. schrieb:
> Bisher hatte ich den TL072 verwendet, wurde aber schon darauf aufmerksam
> gemacht, dass der nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei.

So schlecht kann der nicht sein, da er bspw. von Arcam im FMJ P7 
verwendet wird. Das ist eine analoge 7-Kanal Highend Endstufe mit min. 
150W pro Kanal, für die Arcam 0,05% (typisch 0,005%) Klirrfaktor von 
20Hz bis 20kHz spezifiziert.

von Rainer W. (rawi)


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Icke ®. schrieb:
> 150W pro Kanal, für die Arcam 0,05% (typisch 0,005%) Klirrfaktor von
> 20Hz bis 20kHz spezifiziert.

Und was haben die angeschlossenen Schallwandler bei dieser Leistung für 
einen Klirrfaktor?

von Peter D. (peda)


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Lothar schrieb:
> OPA891
> Neu bei TI, saugut, auf den ersten Blick nur - aber dann kommen einen
> dicke  Tränen, wenn man den Biasstrom sieht, der zu unmöglichen Offsets
> führt.
> Unglaublich hohe 9 µA typ. und 20 µA max. Das macht dann an 100 kOhm ?

Also ich höre nur selten bis 140MHz.
Mit 0,2A ist er aber gut geeignet, um Kopfhörer zu treiben.

Mein Arbeitpferd ist der OPA2277, da ich oft Präzisionsanwendungen bis 
0Hz herab habe.

Ich frage mich, wie man früher bloß mit Verstärkern gehört hat, deren 
Germaniumtransistoren nur 250kHz Grenzfrequenz hatten.
https://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet2/rft/GD160.pdf

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Rainer W. schrieb:
> Und was haben die angeschlossenen Schallwandler bei dieser Leistung für
> einen Klirrfaktor?

Welche Rolle spielt das, wenn es um die Eigenschaften des OPV geht?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Lothar schrieb:
> OPA211 = OPA1611...

> Dual OPA2211 = OPA1612...

> OPA891...

> AD797...

> OPA827...

> OPA828...

> LME49720...

> OPA134...

> TL071...

Mich würde mal der Versuchsaufbau interessieren, mit dem du die 
Messungen und der Hörvergleich durchgeführt hast.

rhf

von Daniel C. (dan1el)


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Thomas B. schrieb:
> Bisher hatte ich den TL072 verwendet, wurde aber schon darauf aufmerksam
> gemacht, dass der nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei.
Ohne den vollen Beitrag gelesen zu haben, je nach Anwendung kann ein 
TL072 schon der beste sein (oder die Verwandten TL062, TL082).
Bei niedrigen Versorgungsspannungen um 9V rum arbeitet er als 
SOFTCLIPPER . Das bedeutet, bei einer Übersteuerung setzt die 
Signalbegrenzung erst allmählich ein. Dadurch klingt es kaum kratzig und 
das Signal wird leicht komprimiert. Deshalb wird der TL072 mit seinem 
sehr hochohmigen Eingang gerne als Vorverstärker in E-Gitarren und 
E-Bässen eingesetzt, meist in Kombination mit einem 9V-Block. Dann 
klingt es bei optimal eingestelltem Verstärkungsfaktor auch bei 
härtesten Anschlägen nicht kratzig übersteuert, dennoch werden leise 
Töne gut verstärkt.


> Immer wieder wird der NE5532 für diese Anwendungen genannt. Ist das
> wirklich der sinnvollste?
Der hat einen eher niederohmigen Eingang, kommt aber gut mit niedrigen 
Versorgungsspannungen zurecht und hat einen ziemlich niederohmigen 
Ausgang. Bei Übersteuerung klingt er aber quasi immer kratzig.
Trotzdem ein gern gesehenes Teil.

Früher habe ich noch gerne den OP27 in Audioschaltungen verwendet, der 
kostet allerdings auch ein paar Cent mehr.

von Gerhard H. (ghf)


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Thomas B. schrieb:
> Der LT1028 ist schon ein feines Gerät.
> Man muss ihn ja nicht unbedingt für Audio verwenden.
> Gibt ja andere Anwendungen wo wenig Rauschen angesagt ist.

Nicht sehr bekannt, aber der LT1028 hat einen Rausch-Hügel
bei 200 bis 300 KHz. Das ist nach 30 Jahren auch im Datenblatt
aufgetaucht.
Der AD797 ist da gutmütiger.

> Ich kann das ja nicht wirklich messen.
> Mein Messpark ist da zu bescheiden.

Da braucht's nicht viel dazu. AC-Voltmeter oder Soundkarte
reicht. Und das Wissen, dass z.B. ein 60-Ohmwiderstand eine
Rauschdichte von 1 nV/WurzelHz erzeugt. Man misst einmal
mit kurzgeschlossenem Verstärkereingang und einmal mit 60
Ohm am Eingang. Das Eigenrauschen des Verstärkers (Kurzschluss)
und das des 60R addiert sich geometrisch. Daraus kann man dann
das Verstärkerrauschen ausrechnen. Man muss nicht mal den
Verstärkungsfaktor genau kennen.

In "Art of Electronics" ed. 3 ist ein Bändchenvorverstärker
mit 70 pV/rtHz mit Differenzeingang.
Ich habe eine single ended-Version aufgebaut mit 1/4 des
Aufwands und bekomme die versprochenen 70 pV Rauschdichte.

20 ADA4898 parallel & zusammenaddiert liefen etwa 200 pV/rtHz.
( 10 Duals ADA4898-2 )
<  http://www.hoffmann-hochfrequenz.de/downloads/lono.pdf   >
Der Eingangskondensator war damals zu klein. Führte zu
schlimmer als 1/f Rauschanstieg am unteren Bandende.

16 CPH3910-FETs parallel etwa 350 pV/rtHz. Dafür haben sie
fast kein Stromrauschen.

von Gerhard H. (ghf)


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Lothar schrieb:

> Nachtrag zu ADI Schaltkreisen (Auch LT10..). Mein Messpark auf der
> letzten Arbeit gab das her und der jetzige auch.
> Bei TI stimmen die Daten, bei ADI eher nicht, sondern nur mit viel
> Goodwill.
> Wir hatten mal einen ADI-Vertreter da, direkt von der IC-Herstellung und
> haben den darauf angesprochen. Antwort: "WAAS - DAAS können Sie
> nachmessen." "JA!"
> Wenn man sich drauf verlässt, das der Kunde das nicht überprüfen
> kann....

Ziemlich üble Nachrede. In den letzten 40 Jahren hatte ich nicht
einen einzigen Fall, dass ein ADI-Datenblatt gelogen hätte.
Und das nachzumessen ist ja nun wirklich ein Klacks.

von Andrew T. (marsufant)


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Gerhard H. schrieb:
> Art of Electronics" ed. 3 ist ein Bändchenvorverstärker
> mit 70 pV/rtHz mit Differenz

Hallo Gerhard,

Ich vermute Du meinst in Kap. 8.5, "A simple 70 picovolt per-root-hertz 
preamp test design" ?
Oder irre ich mich?

von Andrew T. (marsufant)


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Gerhard H. schrieb:
> Lothar schrieb:
>
>> Nachtrag zu ADI Schaltkreisen (Auch LT10..). Mein Messpark auf der
>> letzten Arbeit gab das her und der jetzige auch.
>> Bei TI stimmen die Daten, bei ADI eher nicht, sondern nur mit viel
>> Goodwill.
>> ...
>> Wenn man sich drauf verlässt, das der Kunde das nicht überprüfen
>> kann....
>
> Ziemlich üble Nachrede. In den letzten 40 Jahren hatte ich nicht
> einen einzigen Fall, dass ein ADI-Datenblatt gelogen hätte.
> Und das nachzumessen ist ja nun wirklich ein Klacks.

Da stimme ich Dir zu, Gerhard.

Bei ADI stimmten (bisher) immer die max. Specs Angaben bei den hier 
eingesetzten ICs,,
TI hatte da eine etwas andere "Statistik" angewendet, so das Nachmessen 
öfter zu interessanten Abweichungen führte.

von Peter D. (peda)


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Will man niederohmige Signale rauscharm verstärken, eignet sich auch ein 
simpler BJT in Basisschaltung recht gut.
Die Basisschaltung wurde daher früher oft in UKW-Radios verwendet. 
Heutzutage erinnert sich kaum noch jemand an diese Schaltung.

von Gerhard H. (ghf)


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Andrew T. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Art of Electronics" ed. 3 ist ein Bändchenvorverstärker
>> mit 70 pV/rtHz mit Differenz
>
> Hallo Gerhard,
>
> Ich vermute Du meinst in Kap. 8.5, "A simple 70 picovolt per-root-hertz
> preamp test design" ?
> Oder irre ich mich?

ja, genau der.

von Rainer W. (rawi)


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Icke ®. schrieb:
> Welche Rolle spielt das, wenn es um die Eigenschaften des OPV geht?

Es bringt nichts, wenn die OPVs noch so gut sind, wenn das schwächste 
Glied der Übertragungskette an ganz anderer Stelle sitzt.

von Jens G. (jensig)


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Daniel C. schrieb:
> Ohne den vollen Beitrag gelesen zu haben, je nach Anwendung kann ein
> TL072 schon der beste sein (oder die Verwandten TL062, TL082).
> Bei niedrigen Versorgungsspannungen um 9V rum arbeitet er als
> SOFTCLIPPER . Das bedeutet, bei einer Übersteuerung setzt die
> Signalbegrenzung erst allmählich ein. Dadurch klingt es kaum kratzig und
> das Signal wird leicht komprimiert. Deshalb wird der TL072 mit seinem
> sehr hochohmigen Eingang gerne als Vorverstärker in E-Gitarren und
> E-Bässen eingesetzt, meist in Kombination mit einem 9V-Block. Dann

Hier geht es aber um den "besten" OPV, und nicht um den besten Verzerrer 
mit Deinem BiFet.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Diese ganze Diskussion "der beste OPV" ist doch hohl, einfach weil hier 
jeder seine Favoriten präsentiert die für seine einzig wichtig 
erscheinenden Kriterien optimal sind. Die eierlegende Wollmilchsau gibt 
es nicht, oder kennt jemand einen OPV mit En=1nV/Wurzel(Hz), 50uA 
Stromverbrauch, rail-2-rail i/o und 100MHz Bandbreite der im Bereich 
1,2~36V arbeitet - um nur mal ein paar unvereinbare Kriterien auf einen 
Haufen zu schmeißen.

von Icke ®. (49636b65)


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Rainer W. schrieb:
> Es bringt nichts, wenn die OPVs noch so gut sind, wenn das schwächste
> Glied der Übertragungskette an ganz anderer Stelle sitzt.

Da bin ich bei dir, dennoch hat das mit dem Thema nichts zu tun. Es ging 
darum, ob der TL072 "nicht unbedingt die Beste Lösung für Audio sei". 
Darüberhinaus kannst du sicher sein, daß Besitzer eines auch beim 
Preisniveau oben angesiedelten Arcam Verstärkers diesen nicht mit 
100€-Boxen betreiben.

von Monk (roehrmond)


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Ich habe TL071, TL072 und TL074 häufig für Audio-Anwendungen verwendet 
und war damit bisher bis auf eine Ausnahme stets zufrieden.

Die eine Ausnahme war ein Mikrofon, das bis zu 4 Meter Distanz zum 
Sprecher hatte. Für diese spezielle Anwendung hatte der Chip zu viel 
gerauscht, da bin ich auf einen teuren Spezialchip von Maxim (mit 
integrierter ALC) ausgewichen.

Einen TL074 habe ich immer noch täglich zu Hause im Einsatz: 
http://stefanfrings.de/audio_limiter/index.html
Die Schaltung ist uralt, stammt aus meiner Jugend-Zeit. Und sie 
funktioniert immer noch.

: Bearbeitet durch User
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