Hallo liebes Forum, Eine Fingerübung im doppelten Sinne ist das Anliegen, das ich euch näher bringen möchte. Ich habe ein kleines Hobby: Ein wenig Chemie, für die ich mir immer wieder kleine Mengen einer nicht lange haltbaren (da oxidierend) Lösung anlege, die ich dabei lange in Bewegung halten muss. Dafür muss ich eine kleine "Flasche" über Minuten bis Stunden zeitweilig Drehen und dann wieder stehen lassen (hat salopp gesagt mit der gleichmäßigen osmotischen Bewegung an den Phasengrenzen der einzelnen Zusatzstoffe zu tun, aber das will ich hier nicht vertiefen). Bisher war das von Hand kein Problem (natürlich gibt es dafür auch Maschinen, die sind aber für größere Mengen konzipiert und alles andere als preislich interessant), allerdings sind meine Möglichkeiten seit einem Unfall nun mehr begrenzt, und es fällt mir immer schwerer, den etwa 1-2kg schweren Behälter so lange zu drehen. Jetzt kommt ihr ins Spiel. Eigentlich darf es doch nicht so schwer sein, einen Schrittmotor über einen Computer und eine entsprechende Software zu steuern. Der Schrittmotor muss sich nur in 180°-Schritten oder dauerhaft um 360° Drehen, und das bei verschiedenen Geschwindigkeiten (von ruckig (fast schütteln) bis sanft, mit 2-3 Zwischenschritten). Es kommt sonst kein Sensor oder Regelkreis mehr hinzu, also die Absoluten Basics: eine Fingerübung für jemanden der sich damit tiefer beschäftigt hat. Wie ich mir das genauer Vorgestellt habe, könnt Ihr hier jetzt lesen: Da ich etwa 10 "Rezepte" für meine Chemie habe, die sich immer ein wenig unterscheiden, und bei denen man folglich auch anders mischen muss, sollte ich zwischen den einzelnen Abläufen wählen können. Die Abläufe sollten relativ einfach veränderbar sein (Ich habe mich nie mit der Informatik auseinander gesetzt). Dann drücke ich auf "Start" und der Ablauf beginnt. Exemplarisch könnte der Ablauf wie folgt aussehen. 60sec lang ruckig im etwa 2-Sekundentackt um 180° drehen 60sec still stehen zwei mal um 360° drehen 30sec still stehen ein mal um 180° drehen 30sec still stehen ein mal um 180° drehen warten bis ich am Computer etwas bestätige (ein weiterer Inhaltsstoff muss in die Flasche gefüllt werden) 60sec lang langsam um 360° drehen 300sec still stehen 60sec lang langsam um 360° drehen warten bis ich am Computer etwas bestätige (ein weiterer Inhaltsstoff muss in die Flasche gefüllt werden) 30sec schnell um 360° drehen 60sec still stehen ein mal mittelschnell um 180° drehen 60sec still stehen ein mal mittelschnell um 180° drehen ausgabe am Computer: "fertig" Es muss also die Geschwingigkeit, die Dauer bzw. Anzahl der Drehungen, und ob gar niht, um 180° oder die ganze Zeit gedreht wird bestimmt werden. Gibt es so etwas vielleicht schon als Bausatz incl. einer einfachen Steuerungssoftware? Das was ich finde ist für den prof. Bereich gedacht und somit a) für mehrere Schrittmotoren und b) viel zu teuer. Sowas einfaches sollte doch mit weniger Aufwand zu realisieren sein, oder täusche ich mich. Ich habe von Elektrotechnik bzw. Mechatronik oder unter welchen Bereich das nun fällt keinerlei Erfahrung und bin voll und ganz auf eure Hilfe angewiesen. Es dankt im vorraus Sebastian Buck P.S. Im Anhang findet Ihr eine kleine Skizze, wie ich mir das fertige Gerät vorstelle: Einfach unten Steuerung + Netzteil und oben der Motor. Direkt daran die Halterung für die Flasche. Fertig.
Würde es nicht ausreichen, einen Getriebemotor mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu betrieben? (Ähnlich einer Waschmaschine) Den restlichen Winkel bis in die Senkrechtstellung kann man auch per Hand drehen. Axel
Eine einfache Schrittmotortreiberplatine gibts zum erträglichen Preis (und selberlöten) z.B. da [1]. Sofern Du noch einen (mehr oder weniger nativ zugänglichen) LPT-Port hast sollte sich auch eine auf die Bedürfnisse zugeschnittene Software schnell zusammenstricken lassen. Falls kein LPT mehr zur Hand, dann kann man das mit überschaubarem Aufwand auch via USB lösen. Bleibt noch der (mechanische) Rest: Schrittmotor, ggf. hinreichend stark untersetzendes Getriebe, Eimerhalterung. Und natürlich eine passende Stromversorgung. Und ein Notausknopf ist auch nicht verkehrt :-) Alternative: Bohrmaschine in den zugehörigen Ständer, nicht zu viel Gas geben ∗hust∗, "Lagesensoren" (z.B. Gabellichtschranken +selbstgeschnitzte Encoderscheiben), ein kleiner µC der die Kommunikation mit dem PC und die Steuerung des Mixers übernimmt. Auch hier ist ein Notausknopf nicht unangebracht :-) HF [1] http://www.pollin.de/shop/dt/Mjc5OTgxOTk-/Bausaetze/Diverse/Schrittmotorplatine_Bausatz.html
Der Pollin Bausatz sieht sehr interessant aus. Glücklicher Weise habe ich noch einen älteren Rechner, von dem ich nicht weiß, was machen. Er hat einen seriellen, wie auch parallelen Anschluss direkt am Mainbord und gerade ist noch Windows XP drauf. Jetzt brauch ich nur noch einen Achrittmotor und die passende Software. Könnte ein Motor mit 1Nm reichen? (wenn man von 2KG also ca 20N ausgeht und von einem "Weg" von etwa 40cm wären das so grob geschätzt 0,8Nm? Oh ist das lange her =) ) und welche Software wäre für mein Vorhaben geeignet? Am besten natürlich Freeware ;)
S. Buck schrieb: > Könnte ein Motor mit 1Nm reichen? Das kommt darauf an, wie schnell du beschleunigen willst... > Oh ist das lange her =) Richtig... :-o
> wenn man von 2KG also ca 20N ausgeht und von einem "Weg" von etwa 40cm > wären das so grob geschätzt 0,8Nm Ich schätze mal 20N *0.4m = 8Nm - wer bietet mehr? ;-) Braucht also ein Getriebe (oder viel Schwung :-) Um nochmals Axels Vorschlag mit dem (fertigen) Getriebemotor aufzugreifen: Pollin hat z.B. [1] - leider ohne Datenblatt<katzeimsack/>, aber 'Schneckengetriebe' spricht normalerweise(tm) für reichlich Untersetzung. Wenn man an die Welle noch eine selbgeschnitze Encoderscheibe [2] dranflanscht und eine Gabellichtschranke [3] dazubastelt, dann sollte man auch die Position der Welle hinreichend genau bestimmen (oder nachverfolgen) können. Kleine µC-Steuerung (mit Strom- und damit Geschwindigkeitsregelung) dran und feddisch. Naja fast feddisch. HTH [1] http://www.pollin.de/shop/dt/OTA2OTg2OTk-/Motoren/DC_Getriebemotoren/Gleichstrom_Getriebemotor_ARM922696716_03.html [2] http://www.google.com/images?q=encoderscheibe [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gabellichtschranke#Einweg-Lichtschranken
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