Hallo, ich finde die Kathodenstrahlröhren von analogen Oszilloskopen total faszinierend. Hierzu hätte ich jedoch ein paar Fragen. Ich hoffe das Ihr mir diese beantworten könnt und wollt. 1. Laut Wikipedia haben die Kathodenstrahlröhren in Oszilloskopen eine Anodenspannung zwischen 500V und 8000V. Warum steht auf meinem analogen Oszillokop vorsicht Strahlung? Röntgenstrahlung sollte doch erst ab 20kV entstehen. 2. Sehe ich das richtig dass ich zur Inbetriebnahme "nur" eine Gleichspannung (500V bis 8000V) und 2 Ablenkspannungen anlegen muss. 3. Wo finde ich ein Datenblatt zu einer Röhre. Konnte leider via google nichts finden. 4. Wo käuft man so eine Kathodenstrahlröhre mit kapazitiver Ablenkung. 5. Ist die Ablenkgeschwindigkeit der Kathodenstrahlröhre physikalisch begrenzt?
A. R. schrieb: > 1. Laut Wikipedia haben die Kathodenstrahlröhren in Oszilloskopen eine > Anodenspannung zwischen 500V und 8000V. Warum steht auf meinem analogen > Oszillokop vorsicht Strahlung? Röntgenstrahlung sollte doch erst ab 20kV > entstehen. Alle ernsthaften CRTs verwenden eine Nachablenkungsbeschleunigung (auch PDA / Post defelection acceleration genannt), da kommen die ~20kV zum Einsatz. > 2. Sehe ich das richtig dass ich zur Inbetriebnahme "nur" eine > Gleichspannung (500V bis 8000V) und 2 Ablenkspannungen anlegen muss. Mindestens die Heizspannung fehlt noch. > 3. Wo finde ich ein Datenblatt zu einer Röhre. Konnte leider via google > nichts finden. > 4. Wo käuft man so eine Kathodenstrahlröhre mit kapazitiver Ablenkung. Bei Ebay gibt es derzeit massenhaft alte Tek-CRTs zu kaufen. > 5. Ist die Ablenkgeschwindigkeit der Kathodenstrahlröhre physikalisch > begrenzt? keine Ahnung Als Literatur kann ich dir das Empfehlen: http://www.classictek.org/images/stories/Articles/circuit_concepts/Cathode_Ray_Tubes.pdf http://www.classictek.org/images/stories/Articles/assorted_material/CRTs_Getting_Down_To_Basics.pdf Auf classictek.org finden sich auch noch reichlich andere alte Publikationen von Tek.
Ob die Ablenkgeschwindigkeit begrenzt ist, weiß ich ebenfalls nicht. Es wird vermutlich zwei begrenzende Faktoren geben. Zum einen die Magnetspule die ihr Magnetfeld schlagartig abbauen muss, sowie zum andrern der dazu benötigte Sägezahngenerator.
Es geht hier um CRTs mit elektrostatischer Ablenkung. Begrenzend dürfte dabei hauptsächlich die kapazitive Last der Ablenkplatten sein. Der Phosphor darf allerdings auch nicht beliebig schnell beschrieben werden, wenn man noch etwas erkennen soll.
Luk4s K. schrieb: > Begrenzend dürfte > dabei hauptsächlich die kapazitive Last der Ablenkplatten sein. Nicht dürfte - ist. Luk4s K. schrieb: > Der > Phosphor darf allerdings auch nicht beliebig schnell beschrieben werden, > wenn man noch etwas erkennen soll. "Darf nicht" klingt wie "geht kaputt". So ist es nicht. Aber es wird immer dunkler das Bild mit steigender Ablenkfrequenz, das stimmt.
Es ist besser, hier im Forum den Konjunktiv einmal zuviel als einmal zu wenig zu verwenden. Falls das geschriebene doch nich stimmt, kann man dann ja immer noch sagen : Stand ja im Konjunktiv :>
Ich hätte eine nagelneue Osziröhre zu verschenken.Eine B 7 S 401 (DDR-Fabrikat),Datenblatt,Fassung,Abschirmrohr inklusive.Die Röhre hat 7 cm Planschirm (rund),Anodenspannung (Beschl.sp)1200-1400 Volt und eine hohe Ablenkempfindlichkeit.Sie wurde für batteriebespeiste Oszi's entwickelt und braucht daher nur geringe Heizleistung.Die Versandkosten müsste der "Beschenkte" tragen.
Könntest du mal Datenblatt uploaden und nen Bild machen.
Oppermann hat auch noch (UdSSR-)CRTs im Angebot: http://www.oppermann-electronic.de/html/osz__rohren.html
Im Datenblatt steht 10,7V/cm Bei 7cm Breite heißt das doch, dass ich ca. 35V für den maximalen Ausschlag anlegen muss.
Luk4s K. schrieb: > Alle ernsthaften CRTs verwenden eine Nachablenkungsbeschleunigung (auch > PDA / Post defelection acceleration genannt), da kommen die ~20kV zum > Einsatz. Die höchste Angabe, die ich finden konnte, war 15 kV für den Nachbeschleuniger (der als Elektrode normalerweise "a" genannt wird). Die Anodenspannung liegt bei maximal ca. 2 kV (wobei die Anode in der Regel als "g4" bezeichnet wird). 15 kV ist das, mit dem auch Schwarzweißfernsehbildröhren betrieben worden sind, da entsteht noch keine irgendwie relevante Röntgen- strahlung. Die wurde erst bei Farbfernsehern relevant (typisch mit 25 kV betrieben), wobei die dicke Frontscheibe die Bremsstrahlung der Lochmaske gut nach vorn abgeschirmt hat. Wirklich Röntgenstrahlung hat eigentlich nur die Ballasttriode erzeugt in ganz alten Farb- fernsehern. (Eine Osziröhre hätte selbst bei höherer Spannung kaum das passende Metall in Strahlbereich, als dass sie Bremsstrahlung erzeugen könnte.) >> 2. Sehe ich das richtig dass ich zur Inbetriebnahme "nur" eine >> Gleichspannung (500V bis 8000V) und 2 Ablenkspannungen anlegen muss. > Mindestens die Heizspannung fehlt noch. Typischerweise braucht man einiges mehr. Für eine brauchbar realisierte Ablenkung liegt die Spannung an den Ablenkplatten ungefähr im Bereich der Anodenspannung (Anode, nicht Nachbeschleuniger!). Daher wird die Anode bei einem analogen Oszi in der Regel auf Massepotenzial gelegt. Der Grund ist einfach, dass die Platten geometrisch im Bereich der Anode angeordnet sind. Dementsprechend arbeitet man mit einem Katodenpotenzial von -500 ... -2000 V (so ungefähr), dazwischen findet man noch die Fokussiergitter g2 und g3, bei denen es normalerweise genügt, das Potenzial über Spannungsteiler einzustellen. Einer von beiden ist als Potenziometer ausgeführt, mit dem man die Fokussierung im Betrieb justieren kann. Der Wehneltzylinder (g1) bestimmt die Strahlhelligkeit und ist nochmal einige zehn bis etwa 100 V negativer als die Katode. Wiederum von außen stellbar ausgeführt, damit man die Strahlhelligkeit justieren kann, ggf. noch mit einer "Z"-Modulationsschaltung versehen (elektrische Beeinflussung der Strahlhelligkeit als "dritte Dimension"). Da die Isolation zwischen Katode und Heizung nur einige 100 V aushält, muss man dann die Heizwicklung hochspannungsfest isoliert haben, denn ihr Potenzial gegenüber Masse liegt ungefähr auf Katodenpotenzial. Der Grund für die Trennung in Anode und Nachbeschleuniger liegt darin, dass eine hohe Anodenspannung zu einem sehr schnellen Strahl im Bereich der Ablenkplatten führen würde, der wiederum zu einer geringen Ablenkempfindlichkeit führt. Indem man den Strahl durch eine nicht allzu hohe Anodenspannung in diesem Bereich noch vergleichsweise langsam hält, gewinnt man Ablenkempfindlichkeit (bei minimaler Größe der Platten und damit minimaler Kapazität, die ja für die Grenzfrequenz entscheidend ist), und der Nachbeschleuniger bringt dann die nötige Energie ein, damit man einen hellen Leuchtfleck erreicht.
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