Hallo, ich beschäftige ich mich gerade mit dem Thema "Datenrettung gegen Bezahlung". Die Preise, um z.B. Bilder von einer nicht mehr lesbaren SD-Karte oder einem einem defekten USB-Stick zu retten, sind dabei inzwischen(?) gar nicht mal so hoch... Bis zu 1000 Bilder für unter 200 Euro sogar mit Miniatur-Online-Vorschau, ob es auch die richtigen Bilder sind, finde ich schon ziemlich gut und günstig, aber ich frage mich wie die Jungs das machen? Treibt die das Wear-Leveling nicht in den Wahnsinn? Kennen die jeden der auf dem Markt verfügbaren Controller inklusive der angeblich so gut gehüteten Wear-Leveling-Algorithmen der Hersteller? Ich meine, einen NAND-Flash-Reader kann ich mir auch besorgen, wenn der Speicher-Chip noch intakt ist...privat habe ich nach einem Blitz-Studium der JPEG-Spezifikation auch schon mal JPEG-Bilder mit WinHex gerettet, da war aber noch der Zugriff auf das Dateisystem möglich. Aber was mache ich mit einem per NAND-Flash-Reader manuell ausgelesenen "Datenklumpen", oder sind die Bilder auf einer Karte grundsätzlich nie Fragmentiert - weder durch das Dateisystem noch durch das Wear-Leveling? Wenn keine Rettung möglich ist oder die Bilder nicht die gewünschten sind, muss man übrigens nichts bezahlen. Nicht schlecht... Falls jemand Ahnung von dem Thema hat oder selbst schon bei einer Firma in D seine Bilder hat retten lassen, würde ich mich über mehr Informationen bzw. Erfahrungsberichte freuen. Gruß, Peter
Ich denke, die retten die Bilder nur falls nur das Directory ueberschrieben wurde, die Daten aber noch da sind. Dann muss man nur das gesammte Device, ohne Ruecksicht auf das Directory auslesen und versuchen wie es sein koennte. Wenn der inhalt ueberschrieben wurde, wird's nicht mehr gehen.
Beschäftige dich mal mit dem Aufbau einer FAT. Wie auf einer Festplatte ist dien Bilddatei in mehreren Sektoren gespeichert. Der Startsektor steht in der FAT. Die Sektoren sind verlinkt. Wenn man einen Sektor zufällig liest, dann kann man daraus den nachfolgenden Sektor auslesen. Nach diesem Prinzip sind Sektorketten zu erstellen, die in der Regel vollständig werden, wenn kein Sektor überschrieben wurde. Jede Sektorkette wird als neue Datei in eine neu zu erstellende FAT eingetragen. Auch alle leeren Sektoren bilden eine Kette, auf die beim Schreiben einer neuen Datei zurückgegriffen wird. Diese Kette kann natürlich über die ganze Festplatte verteilt sein, dann ist die Festplatte fragmentiert. Sektoren, die keiner Kette angehören, kann es nicht geben. Werden solche Sektoren jedoch gefunden, so werden diese, je nach Laune des Programmierers, z.B. als "Found" bezeichnet und als einenständige Datei ausgewiesen. Der Aufbau der FAT ist je nach Plattengröße oder Flash-Speicher-Größe (FAT 16,FAT 32 u.a.) unterschiedlich. Die Verlinkung kann relativ oder absolut sein. Es gibt auch File-Systeme, die indizierte File-Sektor-Tabellen benutzen. Viel Erfolg.
Hallo Peter, Knoppix Live CD (bootbares Linux betriebssystem) und dann kannst du über die Konsole einfach alle Verzeichnisse die windows z.B. nicht erkennt mounten und die Daten runter kopieren. (bei CRC Fehlern oder wenn Sektoren beschädigt sind) Es gibt auch eine möglichkeit formatierte Daten zu retten (hab ich persönlich aber noch keine Erfahrungen damit gemacht) Hoffe ich konnte weiter helfen MfG Thomas
Aber ohne funktionierenden Controller wird das schon etwas aufwändiger.
Dateien/Bilder retten bei noch funktionierender Hardware ist langweilig, da gibts (auch freie) Tools wie Sand am Meer, z.B. scalpel, foremost, photorec uvm. Interessant wirds wenn NAND Chip oder NAND controller (teilweise oder ganz) defekt sind, oder sonstige Hardware-Probleme vorliegen. Die weniger professionellen Dienstleister haben da vermutlich wenig Chancen was zu retten. Bei defektem Controller könnte ein simples Tauschen/umlöten durch den möglichst exakt gleichen Typ helfen, ich hab das mal bei CompactFlash Karten halbwegs erfolgreich gemacht wo der Controller hinüber war aber nicht der NAND Chip. Und ja, proprietäre, undokumentierte Wear-Leveling Algorithmen in den Controllern machen einem wohl das Leben als Datenretter schwer, keine Ahnung ob die Doku per NDA von den Herstellern kriegen oder versuchen Reverse-Engineering zu betreiben.
kommt immer auf die art des schadens an würde ich sagen. 400V aus einem dicken kondensator an den flash (gibt dem namen flash-device eine ganz neue bedeutung), dann rettet da niemand mehr was. ansonsten ist die kenntnis des wear-leveling-algoritmus vonnöten, dann kann man den kompletten flash auslesen und solange mit startwerten experimentieren bis brauchbare daten rauskommen. ich denke die echten spezis kennen oder finden ihn (z.b. analyse eines baugleichen controllers).
Gnadenloser Labberer schrieb: > Wenn der inhalt ueberschrieben wurde, wird's nicht mehr gehen. Genau da ist Flash im Vorteil. Prinzipiell ist es noch möglich, an überschriebene Daten razukommen, wenn in Relation zur Gesamtgrösse nur wenig Daten geschrieben wurden. Denn Flash überschreibt Daten zunächst nicht, sondern platziert sie an anderer Stelle. Offen ist nur, ob es einen Seitenpfad gibt, mit dem man an solche Daten sowie die entsprechende Metainformation rankommt ohne die Chips auszulöten. Deshalb ist man auch nicht vor Datenklau sicher, wenn man die für Festplatten üblichen Tools zum definitiven Überschreiben einzelner kritischer Files auf Flash-Medien anwendet.
Hier übrigens ein paar richtig gute Videos zu Festplatten-Recovery, aber auch SSD/Flash Recovery. http://www.youtube.com/user/SuperFlyFlippingA
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