Hallo, mir ist klar, dass man das Lichtnezt nie berühren sollte. Nichtmal aus versehen.^^ Aber ich frage mich gerade: Der Boden (z.B. Teppich oder Laminat) stellt doch einen Widerstand dar. Ein ziemlich großer, oder? Und wenn man Schuhe trägt, zählt die Sohle ja auch dazu. Also eigentlich dürfte doch nicht viel passieren??? Irgendwo mache ich einen Denkfehler, oder? Viele Grüße Sebihepp
sebihepp schrieb: > Irgendwo mache ich einen Denkfehler, oder? Deshalb überleben das ja auch viele. Sollte man aber nicht zur Gewohnheit machen mit dem antatschen an 230V.
Die Oberfläche machts. Das Ganze ist auch noch abhängig vom Feuchtegehalt des Bodens und stark auch von der Verschmutzung. Zudem bildest du einen Kondensator zwischen Schuh und Boden, der ebenso periodisch ge- und entladen wird.
Nabend, sebihepp schrieb: > stellt doch einen Widerstand dar... Du bist aber auch eine Kapazität, zumindest im elektrischen Sinn. :-) http://www.elektronikinfo.de/strom/kondensatorstromkreis.htm MfG
sebihepp schrieb: > Irgendwo mache ich einen Denkfehler, oder? Nein. In der von dir genannten Umgebung merkt man oftmals nicht einmal, dass man 230 V berührt hat. Lediglich, wenn man ganz sanft über die Oberfläche des entsprechenden Leiters fährt (sodass der Oberflächenwiderstand der Haut höher ist), dann spürt man ein feines Kribbeln. Gefährlich ist es trotzdem oder gerade deshalb: wenn man dann doch aus Versehen mit der anderen Hand etwas gut Geerdetes anfasst, dann war's das. Du kennst doch den Elektriker-Song: "Tausend mal berührt, tausend mal ist nichts passiert." ;-) Oder auch, woran man einen Elektriker bei der Arbeit erkennt? Daran, dass er immer eine Hand in der Hosentasche hat.
Nachdem ich in meiner Jugend mit einer Bohrmaschine mit Metallgehäuse gearbeitet habe und diese Maschine an eine Schuko-Steckdose angeschlossen habe, in der, mangels echter Erde, der Nullleiter an den Schutzkontakt geklemmt wurde und im nächsten Schritt beim Anschluss des Zuleitungskabels die Phase mit dem Nullleiter vertauscht wurde, habe ich jede Angst vor 230V (auch 230V) verloren. Es hat nur leicht gekribbelt. Das Gefühl beim Anfassen war zwar etwas eigenartig, aber gut 20 Löscher habe ich damit in die Wand gebohrt. Der Griff zum Spannungsprüfer hat dann das Versehen gezeigt. Das waren "harte" 220V und ich habe es überlebt. Fazit: Nur die Phase direkt berühren, dabei die andere Hand in die Hosentasche stecken und isolierende Schuhe anziehen, führen zu einer wirklich ungefährlichen Berührung von 230V. Auch den blanken Nagel mit der ungeschützten Hand nacheinander in jedes Loch der Steckdose stecken ist ungefährlich und erzeigt auch kein Kribbeln. Dieses Experiment ist machbar und wurde von mir unter Berücksichtigung von Vorsichtsmaßnahmen mehrfach demonstriert. Aber ich warne grundsätzlich vor der Nachahmung. Der geringste Fehler kann tödlich sein !!! Wirklich schlimm war ein anderes Experiment. In einem Spannungsprüfer hatte ein Bekannter den verlorenen Schutzwiderstand durch einen Draht ersetzt und diesen Spannungprüfer im Haus auch mehrfach ohne Probleme benutzt. Er leuchtete schön hell. Als ich dann eine Außensteckdose geprüft habe und mich mit der linken Hand auf dem leicht feuchten Boden abgestützt habe, hatte ich ein "Spannungserlebnis" nachdem ich noch faste eine Stunde gezittert habe. Der Stromfluss durch den Körper ist lebensgefährlich. Joe
Jörg Wunsch schrieb: > Oder auch, woran man einen Elektriker bei der Arbeit erkennt? Daran, > dass er immer eine Hand in der Hosentasche hat. Und ich dachte er macht da was anders .... ;-)
Interessanter Thread! Hab da auch schon oft drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass über die Kapazitäten keine 20mA fließen können. http://de.wikipedia.org/wiki/ESD-Simulationsmodelle#HBM_.E2.80.93_Human_Body_Model Hab mich aber noch nicht getraut, das auszuprobieren.
Danke für die vielen Antworten! Das war doch sehr interessant. =) Eines Vorweg: Keine Angst, ich fasse sicher nicht 230V an. Auch nicht, wenn nichts passieren dürfte. Der Teufel ist ein Eichhörnchen.^^
sebihepp schrieb: > Eines Vorweg: Keine Angst, ich fasse sicher nicht 230V an. Behalte einfach dieses feine Kribbeln bei sanfter Berührung als Warnsignal im Hinterkopf. Das heißt zwar noch nicht unbedingt, dass eine Berührung eines geerdeten Leiters mit der anderen Hand dann wirklich lebensgefährlich ist; es zeigt lediglich das Potenzial an, das da ist, vermutlich durch die erwähnten Umladeströme der Körperkapazität, aber es sagt natürlich nicht, wie stromergiebig dieses Potenzial im Zweifelsfalle wäre. Aber eine Berührung des falschen Drahts mit der anderen Hand könnte in dem Moment bereits lebensgefährlich sein. Dieses Kribbeln kannst du gut spüren an diesen neumodischen "Fass mich an"-Leuchten (bei denen teilweise aber in der Tat ernsthafte Zweifel an der elektrotechnischen Sicherheit bestehen, außerdem sind sie wohl EMV-Dreckschleudern).
> Nachdem ich in meiner Jugend mit einer Bohrmaschine mit Metallgehäuse > gearbeitet habe und diese Maschine an eine Schuko-Steckdose > angeschlossen habe.. Das ist Egal, da eine Handbohrmaschine (im Originalzustand) kein Geerdetest teil besitzt, kannst du sämtliche metallteile davon ohne Gefahr anfassen. Bohrmaschinen müssen schutzisoliert sein..! D.h. Irgendwo im Getriebe befindest sich ein Nicht-Metallisches Ritzel/Zahnrad/ect., welches für die Isolierung zuständig ist..! ;-)
@guru nur zum besseren Verständnis: vor vierzig Jahren war das Metallgehäuse der Black & Decker Bohrmaschinen mit dem Schutzleiter verbunden.
schöön .. dieses Thema ich assoziiere gerade meine Lehrzeit mit Röhren TV.. (Philips) Da musste man manchmal irgenwie mit dem Schraubendreher tief rein. Von zeit zu Zeit hatte man dann die Hochspannung am Ellenbogen hängen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit hat es dann ausgereicht, wenn ein Kollege in die Hand geklatscht hat... scon hatte man die Haare hoch stehen. .. also vollkommen auf e-schläge konditioniert. Im Prinzip konnte man in den 80ern sagen, dass man, wenn man nicht morgens mal kurz in die Steckdose fasst, nicht wirklich für den Tag gerüstet ist. ABER.. die Sache mit der Isolation und so, erinnert mich an meinen Beitrag von Anno Plötzlich http://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=32891&highlight=wildschwein Gruss Klaus
guru schrieb: > Das ist Egal, da eine Handbohrmaschine (im Originalzustand) kein > Geerdetest teil besitzt, kannst du sämtliche metallteile davon ohne Darauf würde ich mich nicht 100% verlassen, daß es bei JEDEM metallischem Gerät immer so WAR und ist. Es gibt z.B. auch Feuchtigkeit, kaputte Entstörkondensatoren und verdrehte Anschlüsse! Ein kräftiger Stromschlag kann Herzkammerflimmern auslösen, was dann ohne Behandlung mit Friedhof enden kann. http://de.wikipedia.org/wiki/Kammerflimmern
Ich kenne keine aktuelle Schutzisolierte Bohrmaschine mit Metallgehäuse. Bei der beschriebenen Bohrmaschine handelte es sich sicher um eine alte Maschine mit Schutzleiteranschluss. Das war früher normal. Ich spreche jetzt nicht von Maschinen die 20 Jahre alt sind, sondern welche die >50 Jahre alt sind. Solche Maschinen gibt es noch und die funktionieren oft auch noch wunderbar.
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