Hey, was meint ihr, sollte ich meine anstehende Bachelorarbeit (Informatik) auf Deutsch oder Englisch verfassen? Hab' Themenvorschläge bekommen, wo ich aussuchen muss, in welcher Sprache ich das machen möchte. Wo die Vor- / Nachteile liegen, wurde mir aber nicht gesagt. Also im Prinzip Schnuppe?
Wenn du im Englischen schlechter bist als im Deutschen (was wahrscheinlich ist) dann wäre der Mehraufwand ein Nachteil. Ansonsten ist das eher kein Entscheidungskriterium und zudem recht unwichtig. Ausserdem musst du dir noch sicher sein das die Leute die es lesen sollen das dann auch ohne Wörterbuch können. Standard ist eigentlich nur das Abstract auf Englisch (zusätzlich).
Auch wenn man kein Englischmuttersprachler ist finde, lässt sich ein technisches Thema in englisch meist einfacher beschreiben als im Deutschen, wo man nicht sollten zu aberwitzigen Wortkonstrukten greifen muss wenn man konsistent bleiben will und keinen Denglisch-Matsch produzieren will. Hast du vor weiter an der Uni was zu machen, werden Papers etc. auch nur auf englisch verfasst in der Regel.
Wenn du's packst - Englisch. Dann kannst du dir die Bachelorarbeit als Englischnachweis für den Master-Studiengang anrechnen lassen. Sparste dir 170€ fürn TOEFL-Test.
madler schrieb: > Das ist aber sicher nicht an jeder Uni so! Setzt etwas Gespraechsbereitschaft mit dem Zulassungsamt voraus. Das ist natuerlich kein offizieller Weg, meistens haben sie jedenfalls Einsicht und erlassen die Prüfung. Der TOEFL-Test sollte allerdings im Rahmen des Machbaren liegen, da einheitlich grob um die 80 von 120 Punkten gefordert werden.
Das sprachliche Niveau solcher in Englisch verfassten Arbeiten ist bei Nicht-Muttersprachlern dem Anlass und dem Inhalt häufig nicht mal ansatzweise angemessen. Es bildet sich zwar fast jeder ein, Englisch ganz gut zu können, aber für Muttersprachler wirken diese Texte dann sehr oft seltsam und befremdlich. Wenn nicht unbedingt gefordert, würde ich solche Arbeiten immer in Deutsch (und zwar in einem ordentlichen Deutsch**!) abfassen. Das ist für die angepeilte Zielgruppe in Deutschland deutlich angenehmer zu lesen und dürfte für den Großteil der Absolventen noch immer (leider) genügend Herausforderung sein. **Insbesondere die häufige Verwendung irgendeiner Form von "werden" wirkt nicht sehr professionell!
Gastino G. schrieb: > **Insbesondere die häufige Verwendung irgendeiner Form von "werden" > wirkt nicht sehr professionell! Hatte schon die Aufgabe, Papers über ein Internationales Studenten-Satelliten-Projekt zu lesen (kleiner Würfel der ein paar Wochen/Monate/Jahre um die Erde schwirrt und Daten sendet). Jeder zweite Satz war 'due lack of time' 'ran out of time' 'no time' 'couldn't test because there was no time left'. Nach der zehnten Seite mit 2er Satzabstand hab ich das Ding dann weg gelegt. Hätte man das Wort 'time' rot hervorgehoben, waere die ganze Veröffentlichung ein bntes Schachbrett geworden. Auch wenn man Englisch nicht perfekt kann, der Wille um ein gutes Ergebnis als auch eine entsprechende Struktur zu präsentieren, liest man doch meist immer heraus.
Zumal das mit den guten englisch absoluter quatsch ist! Viel Briten (und anhang) fluchen zB über die inder die ganz neue wortstellungen etc kreieren. (Die Inder sehen sich selbst auch als engl. sprecher und gehen recht selbst bewust mit ihren akzent und formuliereungen um!)
Du solltest Englisch genauer spezifizieren: Amerikanisches Englisch Indische Englisch Südostasiatisches Englisch Brittisches Englisch Schulenglisch ... :-)
m.E. ist Oxford spelling der defaco standard. Wobei ich bisher mehr Kontakt mit Oz,und Kanada. ". Oxford spelling is also used in academic publications; the London-based scientific journal Nature uses it, for example. British dictionaries generally give -ize variants first. The Oxford spelling is the de facto spelling standard used in style guides of international organizations that belong to the UN System, for example the World Health Organization, the International Labour Organization and UNESCO. UN treaties and declarations, such as the Universal Declaration of Human Rights follow Oxford spelling. " http://en.wikipedia.org/wiki/Oxford_English
Ohne dass es einen besonderen Grund gibt, würde ich es eher nicht machen. Ich habe meine Masterarbeit auf Englisch verfasst, weil sie auch mit Auslandsaufenthalt verbunden war und (rein theoretisch) eine englischsprachige Leserschaft haben hätte können (realistischerweise liest so ein Werk ja eh keine Sau). Ich habs hauptsächlich auch zur Übung gemacht und um zu sehen, ob ich das hinkriege. Es ist schon ein deutlicher Zusatzaufwand und ich persönlich war öfters etwas genervt von meiner eingeschränkten Ausdrucksvariabilität.
Achso..die meisten Arbeiten, die von Nichtmuttersprachlern verfasst werden, werden in "The International Language of Broken English" geschrieben. ;)
Tüdelü schrieb: > Achso..die meisten Arbeiten, die von Nichtmuttersprachlern verfasst > werden, werden in "The International Language of Broken English" > geschrieben. ;) Meistens ist es sogar eher so was wie "The international language of 'something like English'". :D
Ich fühle mich nicht besonders Klasse in Englisch, habe es aber trotzdem gemacht. Ich habe nicht das Gefühl, irgendeinen Mehraufwand gehabt zu haben - ausser vielleicht mal ins Wörterbuch zu schauen. Drei Aspekte haben mir aber sehr geholfen: 1. Ich habe seit zwei Jahren praktisch alle Skripts auf Englisch. So bekommt man einiges an Vokabular und Sprachgefühl für einen technischen Text. 2. Ich musste nur einen Bericht bzw. eine Dokumentation über eine von mir geschriebene Software abgeben. Das ist natürlich einfacher als seitenweise Literaturrecherchen oder Untersuchungen beschreiben zu müssen. 3. Ich habe mit meinem Betreuer vereinbart, dass die Sprache nicht in die Bewertung einfliessen wird. Zusätzlich hat er meine Arbeit vor dem Druck auf sprachliche Fehler durchgecheckt.
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