Das BIOS der PCs hat üblicherweise eine über die RTC steuerbare Startfunktion: man stellt den Starzeitpunkt ein und fährt die Mühle herunter. Ist der Zeitpunkt erreicht, dann startet sie, ohne daß das Betriebsystem irgendwas dazu tun müßte. Insbesondere muß der Rechner nicht - wie bei der Windows-Bordfunktion üblich - im Hybenate Modus sein. Früher - vor Jahren - hatte ich mit dem RTC-Start keine Probleme; das hat völlig sicher funktioniert. Dann habe ich auf Basis eines ASUS P5E Mainboards einen Rechner zusammengeschraubt und bei dem ist die schöne RTC-Funktion zwar im BIOS vorhanden, aber sie funktioniert nicht. Warum weiß der Teufel. Ich hatte dann den Technischen Service von ASUS angeschrieben und erhielt die Antwort, das Netzteil sei zu schwach, ich bräuchte ein knapp 3-mal so starkes. Blödsinn, denn die Kiste läuft problemlos hoch, wenn ich sie im BIOS so einstelle, daß sei nach einem Power-Failure starten soll und über die Steckerleiste der Strom eingeschaltet wird - oder funktioniert das so völlig anders, als ein RTC-Start? Nun habe ich einen alten Rechner mit einem ASUS P3B-F Mainboard reaktiviert. Bei der Kiste funktionierte der RTC-Start, nachdem ich ihr eine neue Pufferbatterie spendiert hatte. Die ist jetzt mit Debian Lenny als Kommandozeilensystem konfiguriert und läuft ganz ordentlich - nur der verdammte RTC-Start funktioniert plötzlich nicht mehr. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? Sind bei der Startfunktion irgend welche Hardware-Besonderheiten im Spiel?
Steuerst du die Aufweckzeit per Programm oder per manuellem Eintrag ins BIOS? Programmgesteuert gibt's da eine Falle, weil viele BIOSe die Aufweckzeit nur beim Start des Rechners in die RTC kopieren. Ziemlich dämlich, weil man das i.d.R. vor dem Shutdown setzt, aber so ist es leider oft. Tipps zu diesem Thema findet man im Umfeld vom VDR: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/NVRAM_WakeUp Bei neueren Rechnern funktioniert nicht selten der ACPI Wakeup: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/ACPI_Wakeup
A. K. schrieb: > Steuerst du die Aufweckzeit per Programm oder per manuellem Eintrag ins > BIOS? Ich machs im BIOS und der Wert ist nach dem Shutdown unverändert. Danke für die Links. Besonders der zweite sieht interessant aus.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich machs im BIOS und der Wert ist nach dem Shutdown unverändert. Der sollte dadurch auch nicht verändert werden. Aber dieser Wert steht zunächst nur im NVRAM drin, nicht zwangsläufig auch in den entsprechenden Alarm-Registern der RTC.
Tja, ich hab die verfluchte Hütte nicht dazu bewegen können, die Mühle unter Debian Lenny per RTC gestartet zu bekommen. Jetzt hab ich mal probeweise DSL von der CD gebootet, und siehe da, der RTC-Start funktioniert wieder. Nach einem Boot mit Lenny geht es wieder nicht mehr. HWCLOCKACCESS=no ist in rcS gesetzt. Es wird von zwei Skripten abgefragt, aber das scheint nicht zu reichen. Offenbar hat Lenny auch mit Kernel 2.6.26-2-686 noch Probleme mit der RTC. Vielleicht sollte ich mal versuchen, ACPI bei Start abzuschalten.
Erklär mir jetzt bloss mal, wie du dir diesen Zusammenhang vorstellst. Die RTC ist ein Stück Hardware, die den Rechner einschaltet, kein kleiner 4-Bit Microcontroller unter debian. Das Betriebssystem hat nur dann damit zu tun, wenn die oben verlinkten Mechanismen diesen Zeitpunkt definieren, was dich aber sowieso nicht wirklich interessiert. Wenn das BIOS korrekt eingestellt wurde und der Wecktermin aktiv ist und zuschlägt, dann kann das Betriebssystem auf den Aufweckvorgang selbst keinerlei Einfluss haben. Ein Betriebssystem kann allenfalls den Abschaltvorgang beeinflussen, aber nicht den Einschaltvorgang. Ist ja nicht so, dass in den Paar Transistoren des (ehemaligen) MC6818 ein kleiner Gnom hockt, der debian für Bäh hält.
Wenn du nicht willst, dass der Kernel in der RTC rumpfuscht, dann schmeiss nicht ACPI, sondern die RTC Treiber raus. Du kannst dir auch ein eigenes Wakeupmodul baun, is gar nicht schwierig. Die Logik an sich hat höchstens 50 Zeilen. http://bochs.sourceforge.net/techspec/PORTS.LST RTC - 0071
A. K. schrieb: > Erklär mir jetzt bloss mal, wie du dir diesen Zusammenhang vorstellst. Es war ein fehlgeschlagener Versuch, Lenny daran zu hindern, irgendwas mit der RTC zu veranstalten. (Der Alarmmechanismus läuft über ACPI.) Die Tricks mit rcS haben leider nichts bewirkt und auch die ISA-Option für hwclock nicht. kruemeltee schrieb: > Du kannst dir auch ein eigenes Wakeupmodul baun, is gar nicht schwierig. Na ja, man kann auch das Rad neu erfinden... Aber eine interessante Neuigkeit habe ich entdeckt: Der Rechner, der unter Ubuntu 7.10 den Restart vergeigt hat, kanns jetzt mit 10.04. Ich werde also auf der alten Kiste eine Xubuntu 10.04 installieren und dann wird man sehen.
So, mit xubuntu 10.04 funktioniert der RTC-Start, ohne daß irgend welche weiteren Eingriffe notwendig wären.
Toll: xubuntu ermöglicht zwar den RTC-gesteuerten Start der Möhre, aber das nur genau ein mal, weil es hinterher die Kiste nicht mehr abschalten kann...
Mit dem Bootparameter acpi=force läßt sich das Problem beheben.
Es ist verhext: Ohne den Bootparameter acpi=force startet der Rechner RTC-gesteuert, aber schaltet beim Shutdown nicht ab; und damit fährt er natürlich auch nicht mehr hoch. Mit dem Bootparameter acpi=force schaltet er beim Shutdown ab, bootet aber nicht mehr RTC-gesteuert. Und Abschalten mit apm funktioniert nicht. Auch das Unterbinden von RTC-Zugriffen in rcS bewirkt nichts.
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