Hi!! Nachdem ich hier soviel Hilfe zum Thema Mischer 1:1e9 gefunden habe, eine Frage, die in die gleiche Richtung geht: Dopplerradar scheint ja eine praktische Methode zu sein um die relative Geschwindigkeit vom Sender zum Objekt messen zu können. Das reicht mir mal wieder nicht :-) Stellt Euch vor, ich habe einen aufgefächerten Radar-Strahl, der an verschiedenen Objekten reflektiert wird. Alle habe eine unterschiedliche Geschwindigkeit und ich bekomme ein überlagertes Echo mit verschiedenen Laufzeiten und Frequenzshifts. Kann man aus dieser "Signal-Suppe" wieder auf die einzelnen Objekte zurückrechnen, d.h. die einzelnen Laufzeiten/Abstände und zugehörigen Geschwindikeiten herausrechnen? Ist dies mit einer geschickten Modulation der Radarfrequenz möglich? Tut mir echt leid, wenn ich immer so verrückte Ideen habe.... aber Ihr seid selbst schuld: Nach soviel tollen Antworten traue ich Euch jetzt einiges zu ;-) Die Anforderungen wären ungefähr Abstände 50-500m und Geschwindigkeiten 3-30m/sec. Cheers!!
Claudia schrieb: > Alle habe eine unterschiedliche > Geschwindigkeit und ich bekomme ein überlagertes Echo mit verschiedenen > Laufzeiten und Frequenzshifts. Kann man aus dieser "Signal-Suppe" wieder > auf die einzelnen Objekte zurückrechnen, d.h. die einzelnen > Laufzeiten/Abstände und zugehörigen Geschwindikeiten herausrechnen? Ja, Claudia, Antwort von Eriwan: Im Prinzip ja, das kann man machen. Aber: Du brauchst dafür mehrere Antennen, mindestens eine mehr als die Anzahl der "Nudelstücke" in der "Signal-Suppe". Mit einer anderen Form der mehrfachen Abtastung könnte es auch mit weniger Antennen gehen. Beispiel: GPS-Empfänger "32-kanalig", empfängt alle Satelliten in Sicht gleichzeitig, hält sie Dank der Spreadspektrum-Modulation auseinander. Googele mal unter MUSIC ("Multiple Signal Classification" und Mehrwellenpeiler. Der Mehrwellenpeiler soll mit einer Peilantenne weniger viele Sender gleichzeitig peilen, sondern eher in einer Stadt viele Streuungen desselben Senders verfolgen, und dann den wahren Standort besser schätzen. Dabei hilft es, wenn der Mehrwellenpeiler mobil ist - infolge seiner Bewegung verändern sich die Winkel zu den streuenden Elementen schneller als zum wahren Sender. Der Charme liegt in der Entwicklung der FPGAs, auf denen MUSIC zum Spielen gebracht werden kann. Ciao Wolfgang Horn
Wenn man das Radar mit einem sich bewegenden Strahl versieht kann man die Richtung aufloesen.
Klar geht das, die üblichen Radarmodulationen sind Puls-Doppler-Radar und FMCW-Radar. Die Richtungsauflösung ist davon entkoppelt, das wird meist über geschwenkte Strahlen (z.B. Luftraumüberwachung) oder mehrere Antennen (bspw. Phased-Array) realisiert. Der Klassiker der Radarliteratur ist Introduction to Radar Systems von Merrill Skolnik - teilweise zwar etwas angestaubt, und mit starkem Fokus auf militärischer Anwendung, aber hilft vielleicht dem Verständnis. Oder du schaust dir die Dissertation von Herrn Mende an, das ist für den Einstieg auch ein ganz guter Überblick www.smartmicro.de/promo_inet.pdf Zu Wolfgangs Beitrag: Man braucht nicht so viele Antennen. Man braucht nur eine Antenne mehr, als man Ziele in einer d-v-Zelle trennen möchte, d.h. wenn man durch die Modulation alle Ziele mit mehr als 1m und 1m/s Abstand voneinander trennen kann, braucht man nur eine Antenne mehr als in einer Zelle dieser Größe auftreten kann. Oder man beschränkt sich darauf, eine Auflösung nur in d und v zu erzielen, nicht aber in theta. Vom Aufwand her ist eine Trennung über die Modulation i.d.R. einfacher, als über den Winkel. Grüße
Super,Dank Euch! Sender schwenken wird nicht möglich sein, aber ein Array von Detektoren ist denkbar. Allen ein schönes Wochenende!!!
Hallo Claudia Ich bin gerade am grübeln, wenn mehrere sich unterschiedlich schnell bewegende Gegenstände das Signal eines CW Dopplerradars reflektieren. Da müßten doch nach dem Rückmischen auf der Empfängerseite mehrere NF Signale, dessen Frequenz der Geschwindigkeit des jeweils bewegeten Gegenstandes proportional ist. Also würde bei mehreren unterschiedlich schnellen Gegenständen einfach mehrere NF Frequenzen erscheinen. Kann man die nicht mit z.B. FFT Analyse auswerten? Es gibt allerdings 2 Probleme. Wenn 2 Gegenstände sich gleich schnell bewegen, kann man die nicht mehr auseinanderhalten Sie erscheinen als eine Frequenz. Wenn sie sich überhaupt nicht bewegen erscheint auch keine Frequenz, weil die Differenz Null wird. Ich weis auch nicht ob der Dopplerradar 500m weit geht, ohne eine sehr scharf bündelnde Antenne zu benutzen, weil 1. die reflektierte Leistung mit ich glaube der 4 Potenz abnimmt, und 2. ein immer geringer werdender Anteil des Strahles den Gegenstand überhaupt drift, der Rest strahlt ja vorbei. Vermutlich ist der NF-Pegel aus dem Rückmischer sehr klein. Aber das hängt sicher auch von der abgestrahlten Leistung ab. Ralph Berres
Man muss den Sender nicht schwenken. Ein Phasenarray oder aehnlich genuegt. Ich sah vor einiger Zeit ein Design, wo die Leute einen leaky waveguide verwendetet, in dem die eine Kunstoffwendel rotierten. Die rotierende Wendel liess den Strahl einen Raumwinkel scannen.
Wenn man sich auf einen gebündelten Strahl konzentriert und diesen virutell rotieren lässt, bekommt man die Frequenzen als sich verändernde Maxima abgebildet und braucht nur 2-3 Antennen, die Senden und Empfangen können. Man erwischt dann natürlich jedes Objekt nur einmal pro Umdrehung.
Gratuliere! Du hast deine Antwort in weniger als einem Jahr formulieren können. Ob der OP noch mitliest?
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