Hallo, ich habe lange überlegt, wie ich mir einen Audio Mixer baue, der: a) 3 Eingänge zusammen mixen kann, die eventuell nicht Galvanisch getrennt sind und unterschiedliche Massepegel haben b) Man Musik wahlweise per Kopfhörer oder Lautsprecher hören kann c) Eingänge mit ausgeschalteten Geräten deaktiviert werden können um kein Brummen o.ä. zu erhalten d) Die ausgegebene Lautstärke regelbar ist e) Alle Funktionen per IR Fernbedienung auswählbar sind Herausgekommen ist die doch recht viele Bauteile benötigende Schaltung im Anhang. Eine einfachere Lösung wollte mir nicht einfallen. Bevor ich mir jetzt die Bauteile bei Reichelt bestelle, ist die Schaltung überhaupt brauchbar oder ist eine katastrophale Klangqualität zu erwarten?
Malte __ schrieb: > a) 3 Eingänge zusammen mixen kann, die eventuell nicht Galvanisch > getrennt sind und unterschiedliche Massepegel haben Dann würde ich die Eingänge als Differenzverstärker auslegen. Auch ein Abschalten von Eingängen mit Schalter in Serie kann Spannungssprünge (durch die Eingangs-C`s), also Störgeräuche verursachen. Eine Pegelanpassung sollte für jeden Eingang getrennt möglich sein. Mit den BSS123 schaltest Du alles stumm, ist das so geplant?
Ziemlich mies. Ein 4066 trennt nicht genug. Vor allem dann nicht, wenn die Impedanz der Schaltung an seinem Eingang und Ausgang nicht angepasst ist, sondern sogar gar nicht bekannt ist. Man baut Audiotrenner zumindest so: ---10k--4066--+--4066--10k--Verstärker | 4066 | Man schliesst also das abgetrennte Stückchen mit einem 4066 gegen Masse kurz, und sorgt für definierte Eingengs- und Ausgangsimpedanz in der MItte zwischen on und off Widerstand. Wenn deine Eingänge unterschiedlichen Massebezug haben, brauchst du Audiotrenntrafos (DI-Boxn) oder bei nicht so hohen Differenzspannungen Instrumentenverstärker wie INA117. Damit kannst du dann gleich symmetrische XLR-Eingänge auf asymmetrische Chinch-Eingänge runtermixen. Auch den Kopfhörer durch Kurzschliessen auszuschalten ist ein Problem, erstens hört man doch leise was, zweitens sind die 22uF eine Belastung. Der TDA1519 ist ein recht altertümlicher Geselle mit seinen Ausgangskoppelkondensatoren. Ich nehme aber mal an, du hast ihn nach Datenblatt angeschlossen.
In die Gegenkopplung der OPV noch einen Widerstand einbringen der immer aktiv ist um die Maximale Verstärkung zu begrenzen.
Problematisch sind auch die Eingänge: die Verstärkung variiert mit der Quellimpedanz - sie liegt ja in Serie zu den 1k-Widerständen. Hier würde ich einen Buffer spendieren.
Na, und ob der OPA2143 denn die Kopfhoerer problemlos treiben kann, bezweifle ich. wenn Du keine 2kOhm hoerer einsetzen willst ;-) Gruss Michael
> Mit den BSS123 schaltest Du alles stumm, ist das so geplant? Ja, mit den einen die Kopfhörer und mit den anderen die Lautsprecher. All zu hoch ist die Spannungsdifferenz der Massen nicht (<5V). Der INA117 ist interessant, bracht aber wohl mindestens 10V und ist auch nicht ganz billig wenn man gleich 6 Stück verbauen muss. > Der TDA1519 ist ein recht altertümlicher Geselle mit seinen > Ausgangskoppelkondensatoren. Ich nehme aber mal an, du hast ihn nach > Datenblatt angeschlossen. Ja, ich hatte zunächst nachgeschaut was Verstärkerbausätze bei Conrad als Bauteile einsetzen. Und die Schaltung in dem Bausatz entspricht auch dem Datenblatt (außer dass Conrad den Bausatz als 10W Verstärker verkauft und der TDA1519 laut Datenblatt nur 6W kann). > In die Gegenkopplung der OPV noch einen Widerstand einbringen der immer > aktiv ist um die Maximale Verstärkung zu begrenzen. Stimmt. Wenn ich die Abschaltung so aufbaue wie von MaWin beschrieben und dazu noch die Eingangstrennung, dann brauche ich jetzt: 6x Differentielle Verstärker, 7x 4066, 1x OPA2143, 1xATtiny26, 1x TDA1519. Nur dafür dass ich eine Fernbedienung verwenden kann kommt mir das gegenüber eines mechanischen Aufbaus sehr aufwändig vor. Da könnte ich vermutlich gleich etwas in der Art A/D Wandler -> DSP -> D/A Wandler bauen.
MaWin schrieb: > Der TDA1519 ist ein recht altertümlicher Geselle mit seinen > Ausgangskoppelkondensatoren. Das ist sicher richtig. Der TDA1517/19 ist aber auch einer der wenigen Audio-Verstärker, der ohne dieses elende Boucherot-Glied am Ausgang auskommt, was ein sicheres Zeichen für ein gutes internes Schaltungsdesign ist. D.h. er besitzt im Gegensatz zu den meisten anderen ICs symetrische Verstärkungen der Schaltungshälften und gute Lagen der Polstellen der Übertragungsfunktion.
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