Hallo zusammen, ich habe hier eine ca. 30 Jahre alte bestückte Platine zur Reparatur, diese ist mit einem bräunlich/transparenten Schutzlack überzogen. Der Lack kokelt unter dem Lötkolben weg und ich kann mehr schlecht als recht messen, da dies aber keine Lösung ist möcht ich gern den Schutzlack komplett entfernen. Versucht hab ich bis jetzt Spiritus, Aceton und Bremsenreiniger => ohne Wirkung. Mit dem Heißluftfön lösen sich die Kupferbahnen von der Platine. Hat jemand von euch einen Tip um diesen Lack zu entfernen ohne die Bauteile zu zerstören? Dank euch
Hast du schon mal Lackentferner probiert? Den aus dem Baumarkt, womit man normalen Kunstharzlack entfernt. Wenn das aber Zwei-Komponentenlack ist, dann siehts düster aus. Im Betrieb haben wir z.B. Ethylmethylketon, ist aber wohl nicht ganz ungefährlich.
Sebastian H. schrieb: > Mit dem Heißluftfön lösen sich die Kupferbahnen von der > Platine. Ist es dann nicht schon fast zu spät?
Hast du es mal mechanisch probiert? Zumindestens der heutzutage übliche Lack geht mit einem Glasfaserpinsel recht gut ab, ohne die Kupferflächen allzusehr zu beschädigen...
Servus und erstmal vielen Dank für die Tips! mit Lackentferner hats leider auch nicht funktioniert. Scheint 2K Lack zu sein. Dennis schrieb: > Ist es dann nicht schon fast zu spät? Hab ich nur an einer Ecke der Platine versucht, deshalb keine Gefahr. Uwe ... schrieb: > Hast du es mal mechanisch probiert? Zumindestens der heutzutage übliche > Lack geht mit einem Glasfaserpinsel recht gut ab, ohne die Kupferflächen > allzusehr zu beschädigen... Glasfaserpinsel hab ich leider keinen, ich habs mit Schleifvlies probiert, auch hier leider keine Wirkung. Der Lack ist verd.... hart. eventuell hab ich nächste Woche die Möglichkeit die Platine mit Glasmehl zu strahlen (zumindest die Rückseite)wobei mir eine komplette Entfernung des Lacks natürlich am Liebsten wäre um die defekten Bauteile tauschen zu können, bin deshalb dankbar für weitere Tips. Grüße und schönen Sonntag Sebastian
Man könnte Molto-Abbeizer oder Bremsflüssigkeit probieren, hab damit allerdings kein Erfahrung. Das der Lack ein 2K-System sein soll glaube ich nicht, aber ich kenne auch nicht alles was auf dem Markt ist und nach 30 Jahren dürfte auch der letzte Rest Lösungsmittel verdampft sein. Ich würde da mal mit den vorgeschlagenen Mitteln experimentieren und das über Nacht wirken lassen. Vielleicht gibts ja ein Wunder.
Ich glaube ,dass eine Entfernung ohne die Bauteile und die Platine zu beschädigen kaum möglich ist.Das was nach solchen Versuchen übbrig bleibt kann man ja so nicht mehr dem Kunden geben.Das ist halt die schlechte Seite von "Wetterfest". Von der Beschreibung her könnnte es sich um Orgol handeln.Dieser Schutzlack ist extra für Lp`s aber nur kleinflächig mechanisch bzw auch mit einem heißen Lötkolben zu entfernen.Zum messen würde etwas zum durchstechen der Schicht doch gehen...oder ?
Durchstechen geht nicht, ich hab mir zum Messen ein paar Punkte mit dem Lötkolben "freigebrannt". Jetzt müßte ich aber ein paar Teile tauschen und bekomm die nicht von der Platine da sie mit diesem Lack festgeklebt sind. Mangels Digicam kann ich leider nicht mit Fotos dienen. Das wird auf ne elende Frickelei rauslaufen... Die Platine ist übrigens aus einem amerikanischen Schweißgerät (deshalb sicher auch die Lackierung wegen der Vibrationen usw.), Ersatzplatine gibt es nicht mehr und für den Altkupferpreis gibts auch keine gleichwertiges Gerät :(
Tja, sandstrahlen oder mit einer Bürste für die Bohrmaschine versuchen. Vielleicht hilft NaOH + H20? Oder mit Säure... Wenn Du die Bauteile eh tauschen musst, dann schleif sie doch einfach mit dem Drehmel weg und bohr neue Löcher... helper
>Vielleicht hilft NaOH + H20? >Oder mit Säure... Mit Anorganischer Chemie gegen Organischer? Lacke sind meist von organischer Natur. Da würde ich nochmal genau überlegen was du da vorschlägst. Wie komplex ist denn die Platine? Vielleicht kann man die nachbauen?
Leo ... schrieb: > Mit Anorganischer Chemie gegen Organischer? Lacke sind meist > von organischer Natur. Da würde ich nochmal genau überlegen > was du da vorschlägst. Schon wieder suuuper ins Blaue geraten. Und daneben.
Die Platine ist 200x150mm, komplex, nee. Ich hab den Schaltplan + Stückliste und exotische Bauteile sind nicht drauf. Wollt ich eigentlich vermeiden wenn letztendlich nur ein paar Bauteile defekt sind, aber klar hast schon Recht, ist noch ne Möglichkeit. Den Lack zu entfernen und die Teile zu tauschen wär mir halt lieber. Bremsflüssigkeit wurde mir noch genannt. Werd ich Morgen mal probieren, hat da jemand Erfahrung? (Sorry wegen der Bildqualität)
Das könnte auch ein Silikon-Schutzlack sein. Diese wurden zusätzlich eingebrannt. Wie ich mich erinnere, ist dem nur mechanisch beizukommen. Also nichts mit Lösungsmitteln.
@Michael H. Kannst ja auch mal nen Vorschlag machen, aber bashen macht wohl mehr Spaß. Du machst dich nur selbst lächerlich.
Ich sag doch nur, dass das, was du gesagt hast, eben falsch ist. Nicht mehr, nicht weniger. Tu dir mal nicht so leid, wenn du zum zehnten Mal Müll als bare Münze verkaufst.
Ist der Lack auch auf der Bauteilseite? Kann ich auf dem Bild nich erkennen. Wenn nicht, löte doch die neuen Teile über die alten ....
Sebastian H. schrieb: > Lötkolben "freigebrannt". Jetzt müßte ich aber ein paar Teile tauschen > und bekomm die nicht von der Platine da sie mit diesem Lack festgeklebt > sind. ranz schrieb: > Ist der Lack auch auf der Bauteilseite? Ja, hier wurde gründlich gearbeitet ^^
Sebastian H. schrieb: > Möglichkeit. Den Lack zu entfernen und die Teile zu tauschen wär mir > halt lieber. Mit Chemie wird das nichts, dafür leg ich meine Hand ins Feuer. Sogar wenn du was findest, das den Lack aufbricht, kriegst du das Zeug nie wieder aus den Hartpapierplatten raus. Alle Abstimmungen müsstest du dann aufs Neue vornehmen, ohne Garantie für Alterung. Bei Einseitigen könnte man es noch auswaschen, aber Zweiseitige gehen dabei drauf. Da musst du mechanisch ran. > Das wird auf ne elende Frickelei rauslaufen... Seh ich auch so =) Mit ner Standbohrmaschine oder Fräse und einem geraden Fräser Bauteilfuß und Lötstelle bis knapp vor die Platine abtragen, danach einen Drahtbürstenkopf ([1]) einspannen und die Lötstelle lötbar kriegen. Hab ich mal für eine vergossene Baugruppe gemacht, weil ich nichts zum Lösen des PU hatte. Geht, aber wie du dir denken kannst: elende Arbeit. Hoffentlich kriegst dus sauber bezahlt =) [1]: http://www.stender-bautechnik.de/catalog/images/products/dremel2615044332g.jpeg
Guten Morgen! kuzer Zwischenbericht: Ich hab eine Ecke der Platine über Nacht in Bremsflüssigkeit getaucht => der Lack sieht aus wie am ersten Tag :( von weiteren chemischen Experimenten seh ich jetzt ab, bringt nix. geht wohl wirklich nur mechanisch, bei den Bauteilen mit langen Anschlüssen ist es ja auch kein Problem. Bei den auf der Platine aufliegenden...s.o. => elende Frickelei, zum Teil gehen ja auch Leiterbahnen unter den Bauteilen durch... ranz schrieb: > Ist der Lack auch auf der Bauteilseite? Ja, die Platine wurde komplett getaucht, etwa so wie ich sie auf dem Bild halte. Ausser der Steckerleiste (und meinen Fingern natürlich :)) Michael H. schrieb: > Hoffentlich kriegst dus sauber bezahlt =) Zu meiner Schande: Nein, ist für einen Kumpel
Durch einen Zufall, habe ich entdeckt, wie man den Schutzlack entfernen kann! Aber die Story bis dahin muss ich erstmal erzählen: In Frankreich habe ich den Motor meines Ebikes geschrottet (Zahnausfall). Wollte das Zahnrad ersetzen, und brauchte dazu Gehäusedichtmasse. Ich war in einer Autowerkstatt, die scheinbar nicht die beste ist (Mercedes ;-) ), und denen konnte ich nicht mittels Bildern klar machen dass ich Gehäusedichtmasse brauchte. English war auch kaum möglich. Aber die haben mir dann etwas gegeben, wo nur Bosch drauf stand. Und Bosch ist so abgehoben, da kann man als kleiner Mann nichtmal fragen was XY (Produktnummer) für ein Mittel sei. Nun denn habe ich dieses Zeug verwendet. Als ich jedoch meinen Motor wieder aufgemacht habe, erkannte ich, dass es Schraubensicherungslack (orange) war. Und beim Reinigen der Platine von dem Zeug, sah ich, dass es den Schutzlack weich gemacht hat, und dieser nun leicht zu entfernen war. Diese Möglichkeit habe ich auch mit einem anderen Schraubensicherungslack ausprobiert. Hat genauso funktioniert! War zwar nur etwas zäher, aber mit Isopropanol ging es leicht weg!
damit sollte es auch gehen, hat aber seinen Preis und ist nix für Kinder :-) https://www.reichelt.de/lackentferner-conformal-coating-remover-pen-9-0-g-cw-3500-p57785.html?PROVID=2788&gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwt4a2BhD6ARIsALgH7DqHcn9r_osBdhUlzZiA1jTp_SXm6SIT40-LcqHU6T4Dv0uXIcLabLMaAjJTEALw_wcB
Rolf L. schrieb: > ... > https://www.reichelt.de/lackentferner-conformal-coating-remover-pen-9-0-g-cw-3500-p57785.html?PROVID=2788&gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwt4a2BhD ... Nette Geschichte - hätte nicht der Link gereicht? https://www.reichelt.de/lackentferner-conformal-coating-remover-pen-9-0-g-cw-3500-p57785.html Nach anderthalb Jahren wird Tobias sein Problem wohl sowieso irgendwie gelöst haben.
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