Hallo, ich bin bei der letzten Beurteilung in der Leistungszulage abgestuft worden. Mein Vorgesetzter sagt als Begründung dass eine "Neubewertung" vorgenommen wurde und meine Leistung jetzt eben an diesen neuen Massstäben gemessen wird und ich keine bessere Bewertung erhalten könne. Trotz mittlerweile drei Gespräche zu dem Thema, wo ich immer wieder frage was ich hätte besser machen können, bekomme ich keine Antwort. Dieses Nicht-Wissen um meine Arbeitsqualität belastet mich mittlerweile sehr. Habe ich ein Recht darauf, eine schlüssige Begründung zu bekommen? Beim Betriebsrat war ich schon, die wollen sich erst mal erkundigen... J.
Recht hin oder her: willst Du sie einklagen? Ich denke außer auf dem "soften Weg", also durch beharrliches Nachfragen, Gerüchte etc. wirst Du nicht auf den Trichter kommen. Kann mir gut vorstellen, dass die Begründung schlicht ist: "wir haben keinen Bock mehr so viel Gehalt zu zahlen". Gerade wenn sie keine Begründung haben, weist dass doch recht deutlich darauf hin, dass es ums Geld sparen geht und nicht um die ungenügende Leistung.
Na, wenn die ihre Mitarbeiter mit solchen Aktionen demotivieren wollen, sollten die Inhaber sich mal warm anziehen. Da kann schnell die Abteilung, wenn nicht sogar die ganze Firma den Bach runter gehen. So was ähnliches versucht der neue Chef von der Fa. Atlas auch die Belegschaft zu zermürben. Wenn der sich da mal nicht irrt. Solche Leistungsberichte sind doch nur vorgeschoben um Unzufriedenheit zu suggerieren und die Leute zu motivieren, auf ihre Kosten versteht sich. Ist nur ne Masche zur Gewinnmaximierung. Haben auch schon andere versucht mit unterschiedlichen Resultaten.
Hallo, könnte auch ein Grund sein, dass in den Abteilungen nur ein bestimmter Schnitt an Leistungszulage gezahlt wird. Sind z.B neue Mitarbeiter da, die keine oder geringe Zulagen bekommen, bleibt für andere mehr. Sind diese eingearbeitet und werden neu bewertet steigt ihre Zulage und die der anderen muss wegen dem Schnitt sinken. Das hat ein Freund von mir erlebt. Aber da wurde das auch offen kommuniziert. Gruß Bad Urban
> könnte auch ein Grund sein, dass in den Abteilungen nur ein bestimmter > Schnitt an Leistungszulage gezahlt wird. Genau das nehme ich auch an. Bei der Punkte Verteilung ist nicht genug übrig geblieben und bei einem gabs dann Abzüge - der war unglücklicherweise ich. Das würde bedeuten, dass die Punkte willkürlich gestrichen wurden und es mit einem Arbeitsergebnis nichts zu tun hat. Ist in unserer Abteilung Willkür eingezogen? Noch mal zu meiner eingangs erwähnten Frage: Steht es irgendwo geschrieben, dass mir mein Vorgesetzter eine Begründung geben muss? Wenn ich ihn aber irgendwie zwingen kann zuzugeben, dass er willkürlich gehandelt hat würde das doch tief blicken lassen - oder?
Naja, wenn er es auf Nachfrage nicht begründet hat wird das schon seinen Grund haben. Wenns an der Arbeit liegt kann man das ja sagen und zusammen versuchen die Schwächen zu beheben. Aber selbst wenn Du ihn zwingen kannst wird er wohl nie sagen, dass ihm Deine Nase nicht passt. Da kommt dann irgendwas vorgeschobenes. Denk mal an die ganzen Bewerbungsabsagen in denen ein Zettel vergessen wurde. Diese Ablehnungsgründe hätten die auf Nachfrage auch nicht preisgegeben.
Hallo, so wie Bad Urban es beschreibt, habe ich es auch kennengelernt. In etwas größeren Firmen gibt es häufig einen vorgegebenen Schnitt oder ein Budget für Leistungsprämien. Wenn dann z.B. ein fähiger Kollege mit Abschied droht, kann das schon einiges durchwirbeln. Ist natürlich schwierig eine Entscheidung á la "Meier bekommt ihre Leistungszulage damit er nicht kündigt." zu vermitteln. Da beruft man sich doch lieber auf höhere Gewalt. Grüße Klaus
Jürgen Franz schrieb: > Beim Betriebsrat war ich schon, die wollen sich erst mal erkundigen... Das sollte ein guter Betriebsrat mit Links können, vor allem weil alle in letzter Zeit abgeschlossenen Rahmentarifverträge (nicht nur ERA) solche leistungsbezogenen Vergütungsklauseln enthalten! Persönlich halte ich diese undurchschaubaren Bewertungen für eine einzige psychologische Katastrophe, denn das bisschen Zulage was hier genommen wird, ist nichts im Vergleich zu dem, was hier an Demotivation verursacht wird. Es scheint in deiner Firma sind noch Leute am Ruder, die sich nur mit der Führungslehre nach Taylor identifizieren können.
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