Hallo zusammen, ich bin momentan am hin und her überlegen was meine Master "Weiterbildung" angeht. Ich habe im Juli 2010 meinen Bachelor im Bereich Nachrichtentechnik abgeschlossen und hatte eigentlich immer fest geplant auf jeden Fall den Master an der Fernuni Haagen in Mechatronik zu machen, weil ich einfach gern neues dazu lerne und ich einfach einen höheren Abschluss haben wollte. Vollzeit kommt auf keinen Fall in Frage, da ich einen super Job habe und den auf keinen Fall kündigen will. Mittlerweile überlege ich, ob ich den Master überhaupt brauche. Verdienen werde ich keinen Cent mehr, da wir nach ERA bezahlt werden. Wo ich mir nicht ganz sicher bin: Wird in 3-5 Jahren überhaupt noch jemand fragen, was ich für ein Abschluss habe, oder spielt wirklich nur meine bisherige Tätigkeit eine Rolle? Ich habe zwar nicht vor die Firma zu wechseln, allerdings weiß man nie was passiert und wenn ich in 5 Jahren auf der Straße stehen sollte, werde ich bestimmt nicht mehr an die FH rennen und den Master in Vollzeit machen. Was meint Ihr? Bitte nur ernstgemeinte Ratschläge und keine zynischen Kommentare.
Du hast doch eigentlich selber schon die Antwort gegeben -> "weil ich einfach gern neues dazu lerne und ich einfach einen höheren Abschluss haben wollte." Hansbär schrieb: > ich mir nicht ganz sicher bin: Wird in 3-5 Jahren überhaupt noch jemand > fragen, was ich für ein Abschluss habe, oder spielt wirklich nur meine > bisherige Tätigkeit eine Rolle? Das wichtigste ist doch: Was wirst DU in 3-5 Jahren sagen? Du machst es nicht für andere, du machst es für Dich! Wenn Du es nicht machst, wirst Du Dich möglicherweise in einigen Jahren darüber ärgern. Dann sitzt Du im Bewerbungsgespräch bei einer anderen Firma, und der Job dort geht an einen der Mitbewerber mit höherem Abschluß. Qualifikationen kann man nicht genug haben.
Torsten K. schrieb: > Qualifikationen kann man nicht genug haben. Schon mal den Begriff "Überqualifiziert" gehört! Hansbär schrieb: > Verdienen werde ich keinen Cent mehr, da wir nach ERA bezahlt werden. Da liegst du genau Richtig! Hansbär schrieb: > Wird in 3-5 Jahren überhaupt noch jemand > > fragen, was ich für ein Abschluss habe, oder spielt wirklich nur meine > > bisherige Tätigkeit eine Rolle? 3-5 Jahren zählt wirklich in erster Linie die bisherige Tätigkeit, der Abschluß mag auch noch zählen, tritt aber gegen die BE zurück! Hansbär schrieb: > einfach einen > > höheren Abschluss haben wollte Aber dann doch nicht einen Master in Mechatronic! Besser ist da schon MBE (Aufbaustudium Wirtschaftsingeniereuwesen)
Torsten K. schrieb: > Du hast doch eigentlich selber schon die Antwort gegeben -> "weil ich > einfach gern neues dazu lerne und ich einfach einen höheren Abschluss > haben wollte." Das sehe ich auch so. Wenn du daran Spaß hast, dann mach es. Zwar ist der Abschluss nach ein paar Jahren Berufserfahrung nicht mehr so entscheidend, aber die Tatsache, dass du einen Master nebenbei noch gemacht hast, ist sehr vorteilhaft. Es zeigt, dass du belastbar bist und du dich selbstständig sehr schnell in Neues einarbeiten kannst. Der formale Abschluss ist dagegen eher weniger Wert, kann aber im Einzelfall sicherlich auch helfen (wenn eben der Abschluss bei manchen Jobs als formale Hürde gesetzt wird). Im Übrigen hast du auch bei ERA einen gewissen Verhandlungsspielraum.
> Mittlerweile überlege ich, ob ich den Master überhaupt brauche.
Mach ihn, wenn du ihn schaffen kannst.
Es ist vergleichsweise wenig Aufwand, und eine deutlich höhere Stufe.
Wenn es für Dich wichtig ist, mach es. Auf mehr Gehalt oder Jubeln von den Arbeitgebern btauchst DU nicht zu hoffen. Mit Bachelor wirst DU angeblich als unterqualifiziert gehandelt, mit Master als angeblich überqualifiziert. Auf keinen Fall paßt es, sonst müßte man ja was zahlen. In diesem Staat lohnt sich monetär eigentlich nichts mehr oberhalb des Handwerksmeisters. "Leistung muß sich wieder lohnen" LOL Von der Bildungsrendite her: Bleib beim Bachelor und genieße das Leben (Freizeit). Alles andere (Arbeitsmarkt) ist nur noch große Verar... Die lassen Dich nicht hochkommen, außer Du hast Vitamin B. Während Du fleißig die nächsthöhere Qualifikation anstrebst, lachen die sich bereits ins Fäustchen über die Blödheit des Volkes, wie sie auf den "Qualifikationsleim" gehen, Zeit und Geld für den Master investieren, das sie nie zurückbekommen. Mußte mal raus.
Danke für Eure Ratschläge... ich habe mich auch jetzt dazu entschieden den Master anzugehen. Allerdings habe ich mich jetzt mal genauer mit dem Mechatronikstudiengang in Haagen auseinandergesetzt. Da es nicht so komplett mein Fall ist, möchte ich noch weiter nach FHs oder auch Unis suchen, die ebenfalls Masterstudiengänge in Elektrotechnik anbieten. Ich habe noch Darmstadt in Kooperation mit Aschaffenburg gefunden. Gibt es sonst noch Möglichkeiten die unter 2000€ / Semester liegen?
Hansbär schrieb: > die ebenfalls Masterstudiengänge in Elektrotechnik anbieten. Erklär mir mal deine Motivationslage, hilfsweise gib mal an wo du dich in 5,10,20 oder 30 Jahren persönlich im Berufsleben wieder sehen möchtest!
Ich möchte einfach an Erfahrung gewinnen und mich in neue Themen einarbeiten. Ich habe nicht vor irgendwann mal Akten zu wälzen und von Besprechung zu Besprechung rennen, also sprich Entwicklungs- oder Abteilungsleiter zu werden. Ich möchte mich einfach durch ein großes Wissen und Erfahrung auszeichnen.
>Ich möchte einfach an Erfahrung gewinnen und mich in neue Themen >einarbeiten. Ich habe nicht vor irgendwann mal Akten zu wälzen und von >Besprechung zu Besprechung rennen, also sprich Entwicklungs- oder >Abteilungsleiter zu werden. Genau das ist doch das, was den Master eher erwartet, als den Bachelor. Während der Bachelor als "Frontschwein" die Umsetzung für relativ wenig Ansehen/Geld und unter Niedermachen (mittlerweile der "allwissenden" Bevölkerung) erledigt, setzt sich der Master auf die Chefstelle mit bessrem Gehalt und dem geringeren Risiko, an realen Problemen zu scheitern. Viele Abteilungsleiter wären nie fähig, den Job der untergebenen "Frontschweine" zu machen, nur darf das keiner wissen. Manche können nur Abteilungsleiter werden, weil sie nichts Konkretes können. Für diesen Posten wird aber meist der Master verlangt (Titel ohne Background)
Torsten K. schrieb: > Qualifikationen kann man nicht genug haben. Man kann nie qualifiziert genug sein, ja. Was aber oft im Hochschul-Umfeld als besondere Qualifikation betrachtet wird, lässt alte Praktiker nicht mal müde die A...falte runzeln. Also frage man sich selbst ob man später sein Büro mit Zeugnissen plakatieren oder dort seinen Job machen will.
Torsten K. schrieb:
> Qualifikationen kann man nicht genug haben.
Anders: Bildung kann man nicht genug haben. Bildung ist u. a. für einen
selber.
Qualifikationen sind das Hamsterrad, in dem man immer hinterläuft,
während der Arbeitgeber die Kohlen spart. Wie gesagt: Bist Du Bachelor,
bist Du angeblich unterqualifiziert. Machste den Master daraufhin, biste
überqualifiziert.
Hallo, Ich habe an einer FH Etechnik mit dem Abschluss Dipl.-Ing. gemacht. Anschließend habe ich einen super Job angenommen und den Master nebenbei "Teilzeit" gemacht. Das soll heißen: 40h/Woche (Gleitzeit) und morgendliche/abendliche Vorlesungen besucht. Vorlesungen die ich nicht besuchen konnte habe ich das Wissen an Hand von Skripten und netten Komilitonen aufbereitet. Vollzeitstudium war der Master auf 3 Semester ausgelegt, ich habe ihn in 6 Semester geschafft. Insgesamt ungefähr nur 30% Vorlesungen besucht. Schnitt 1 vorm Komma. Ob sinnvoll oder nicht, du beweist wie oben schon geschrieben, dass du belastbar bist. Es gibt aber einen zusätzlichen Vorteil: Eine mögliche Promotion kann erleichtert werden! Kosten: Da es die örtliche FH war, vielen die Hälfte (wg. Teilzeit) der üblichen Studiengebühren, also 250 statt 500 Euro/Semester an. Übrigens, wenn du gerne bastelst, kannst du sehr sehr viel Rechnungen steuerlich absetzen - einfach die Rechnungen für Projektarbeiten angeben ;-) Es gibt viele Vorteile - den einzigen Nachteil den ich bei mir sah ist die fehlende Freizeit .... Viel Spaß bei deinem Master!!!
Teilzeitmaster schrieb: > Kosten: Da es die örtliche FH war, vielen die Hälfte (wg. Teilzeit) der > üblichen Studiengebühren, also 250 statt 500 Euro/Semester an. Wo war denn die örtliche FH ? An sowas habe ich nämlich auch schon gedacht. Einfach Teilzeit anmelden und dann schauen wie viele Vorlesungen man besuchen kann und den Rest erarbeite ich mir selbst, oder mit Hilfe von Kommilitonen.
@ Teilzeitmaster: Was hat Dir der Abschluß nun beruflich und monetär gebracht?
Paul schrieb: > Was hat Dir der Abschluß nun beruflich und monetär > gebracht? Es geht doch nicht immer nur ums Geld, oder? Natürlich bringt es nichts, wenn man in ERA Entgeltgruppen eingeteilt wird.
MaWin schrieb: > Mach ihn, wenn du ihn schaffen kannst. Das ist auch der Punkt > > > Es ist vergleichsweise wenig Aufwand, und eine deutlich höhere Stufe. So ein Nonsens: "wenig Aufwand" an der FernUni-Hagen ist einfach ein Fremdwort!
> > Es ist vergleichsweise wenig Aufwand, und eine deutlich höhere Stufe. > So ein Nonsens: > "wenig Aufwand" an der FernUni-Hagen ist einfach ein Fremdwort! Richtig. Fernuni hab ich damit auch nicht gemeint. Fernuni heisst normalerweise, daß man noch was anderes gleichzeitig macht. Das ist dann viel Aufwand weil doppelte Last. Aber ein normaler Master nach dem 240 ECTS Bachelor oder FH-Diplom als Vollzeitstudent ist gerade mal 2 Semester lang, und 1 Jahr Zeitaufwand um vom "abgebrochener Student" Bachelor zum dissertations/habitilationberechtigten Master zu kommen ist wirklich wenig Aufwand für den massiven Spring in Ausbildungsqualität. Es ist halt vergleichbar mit dem Unterschied zwischen dem ehemaligen FH-Diplom und den Uni-Diplom.
>dissertations/habitilationberechtigten Master
Zu einer Habilitiation bist Du erst berechticht, wenn Du Diss. A (i. d.
R der Dr. oder PhD) in der Tasche hast.
MaWin schrieb: > Es ist > > halt vergleichbar mit dem Unterschied zwischen dem ehemaligen FH-Diplom > > und den Uni-Diplom. Das lass ich gelten! Vor allem wenn man daran denkt, wie früher die FH Ing. an den Uni`s bei den Aufbaustudiengängen geknechtet wurden!
>Vor allem wenn man daran denkt, wie früher die FH Ing. an den Uni`s bei >den Aufbaustudiengängen geknechtet wurden! Das kam auf die Willkür der Unis an. Erstaunlicherweise waren schlechte Unis strenger als gute (wenns bei der Leistung nicht reicht, kommt der Ellenbogen).
@Hansbär: Was du nach dem Studium im Betrieb machst bzw. gemacht hast, hat meines Erachtens erheblich höheres Gewicht als der Abschluß. Von daher, wäre zu überlegen, ob ein Master nötig ist. Ich selbst, hatte als Azubi in meinem Lehrbetrieb vor Jahrzehnten für die Theorie verschiedene Lehrmeister, Ing. (grad), Dipl.-Ing. (FH) und (Uni). Den graduierten Ing., schätzte ich aus dem Bauch heraus immer geringer qualifiziert ein als die anderen. So wie heute gelegentlich der Bachelor gering geschätzt wird. Warum, weiß ich konkret gar nicht mal. Es stimmte definitiv nicht. Alles exzellente Typen, sie waren alle Cracks auf irgend einem Gebiet.
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