Guten Tag, mir geht es darum zu erfahren, welche Möglichkeiten es zur Glasbearbeitung gäbe, falls ich dies in einigen Jahren einmal betreiben möchte. Insbesondere geht es mir um die Herstellung optischer Linsen. Mir ist bekannt, daß man solche Linsen aus heißem Glas pressen kann, eine Form dafür wäre leicht mittels den üblichen zerspanenden Verfahren aus der Metallbearbeitung möglich. Allerdings soll man die Linsen auch konventuell herstellen können. Ist dies mit einer "normalen" Drehbank möglich? Ich befürchte ja fast nein. Welche Wendeschneidplatten braucht man dazu, gibt es spezielle für Glas, falls dies überhaupt an der Drehbank möglich sein sollte. Vielen Dank, Iwan PS: Schade, daß man meinen schönen Kernkraft-Fred gesperrt hat, anscheinend sind auch hier die fanatischen Grünen an der Macht.
Vergiss es einfach. Firmen die sowas herstellen haben sehr viel Erfahrung, da muss dann auch von Leuten mit 10 Jahren BE von Hand poliert werden. Selbst wenn du die Maschinen kaufen kannst, würdest du nur unbrauchbare Linsen herstellen. Wenn du jetzt sagst, ja, ich will es dennoch machen - nenne ich dir mal eine Zahl. 100 Mio - wenn du die investieren kannst - hast du die Möglichkeit Linsen herzustellen die Jemand kaufen würde. Sonst: Vergiss es einfach.
Linsen werden geschliffen. Wie das geht, kannst du hier nachlesen: http://www.newportglass.com/share.htm
Ich hab ein Fernglas von Carl-Zeiss von meinem Vater. Der hat das vor 25 Jahren in der DDR für 300 Mark gekauft und mir geschenkt. 10x50. Dann hab ich vor 2 Jahren ein japanisches Fernglass gekauft - dachte so, na ja die Japaner haben doch Hochtechnologie drauf, also kaufe ich das mal - 150 EUR. 7-15 x 50 Ich hätte es wissen müssen, die Linse im Hubble ist von Carl-Zeiss. Durchgeschaut durch beide Ferngläser und dann hab ich dem Sohn meiner damaligen Freundin das japanische Fernglas geschenkt - ich hab dafür keine Verwendung - hier, hast du ein Fernglass. Ich werde nicht nochmal eins kaufen wo nicht Carl-Zeiss draufsteht.. A...aha Soooo. schrieb: > Man kann auch drehen, mit Diamanten. Ist aber schwieriger wie schleifen. ..'als' schleifen - der Komparativ verlangt als (hab ich so gelernt) - man sagte mir, sonst würde ich ein Deutsch sprechen wie ein ein Hilfsschüler und einen IQ unter 105 vermitteln, nur über meine Sprache. Von dem Zusammenhang der Unterscheidung des Komparativ zu technologischem Verständnis, will ich gar nicht reden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Linsen werden geschliffen. Wie das geht, kannst du hier nachlesen: > http://www.newportglass.com/share.htm Geht das auch irgendwie maschinell? Ich meine semidilletantisch, nicht irgendwelche High-Tech-Industrielösungen a la Magnetofluidschleifen. Eher so in Richtung Dremel. Ansonsten bleibt wohl wirklich nur die Presslösung, scheint wohl am Einfachsten zu sein. A...aha Soooo. schrieb: > Man kann auch drehen, mit Diamanten. Ist aber schwieriger wie schleifen. Ist für den Hausgebrauch wohl auch etwas zu teuer. Juri Parallelowitsch schrieb: > Durchgeschaut durch beide Ferngläser und dann hab ich dem Sohn meiner > damaligen Freundin das japanische Fernglas geschenkt - ich hab dafür > keine Verwendung - hier, hast du ein Fernglass. > Ich werde nicht nochmal eins kaufen wo nicht Carl-Zeiss draufsteht.. Meinen Feldstecher von Minolta hab' ich vor über 15 Jahren von meinem Vater bekommen, die Qualität ist 1a und es funktioniert stets zu meiner vollsten Zufriedenheit. Grüße und Dank, Iwan
Иван S. schrieb: > Meinen Feldstecher von Minolta hab' ich vor über 15 Jahren von meinem > Vater bekommen, die Qualität ist 1a und es funktioniert stets zu meiner > vollsten Zufriedenheit. > > Grüße und Dank, Iwan Mal sehen - am Tag x sehen wir ein astronomisches Ereignis und wenn vorher lange genug bekannt, sage ich es an - und dann sehen wir mal ob du es auch sehen kannst. Das Glas bereithalten für den Tag x!
Drehen auf einer Drehbank geht nicht so einfach, weil man da nur plan, zylindrisch oder kegelförmig drehen kann. Mit einer speziellen Vorrichtung wären auch Kreisbahnen(Kugelabschnitt) möglich die einer Linse sehr nah kämen. Siehe Beispiel etwa Mitte der Webseite: http://www.mitsch-drechselmaschinen.de/Zubehoer.htm Eine Linse ist allerdings Konkav oder Konvex. http://de.wikipedia.org/wiki/Konvexe_und_konkave_Funktionen Das lässt sich besser mit einer CNC-Drehmaschine bewerkstelligen. Um eine brauchbare Linse zu erhalten muss die Oberfläche dann noch geläppt... http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ppen ...und zum Schluss poliert werden. Das ist mit Hausmitteln praktisch kaum möglich.
hier ein video in dem recht gut gezeigt wird wie die linsen hergestellt werden. http://www.youtube.com/watch?v=Am5wJUEiNAI Sphärische Linsen lassen sich relativ einfach schleifen. es gibt Leute die schleifen hobbymäßig Spiegel für selbstgebaute Spiegelteleskope. Und das ohne teuere Werkzeuge. Die Wichtigsten Utensilien sind zwei Glasrohlinge und Schleifsand (Korund) in verschiedenen Feinheiten. http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/ http://www.astronomische-vereinigung-augsburg.de/artikel/fernrohrbau-technik/spiegelschleifen/ vom Prinzip her ist es eigendlich das gleiche ob spiegel oder Linse.
Иван S. schrieb: > Geht das auch irgendwie maschinell? Ich meine semidilletantisch, nicht > irgendwelche High-Tech-Industrielösungen a la Magnetofluidschleifen. > Eher so in Richtung Dremel. Galileo Galilei schaffte das ohne auch ohne Dremel. Bemüh doch einfach mal Google, z.B. mit linse+schleifen
>> Ist aber schwieriger wie schleifen. >..'als' schleifen - hier in Köln nimmt man auch gerne beides: "schwieriger als wie schleifen". Dann ist man auf der sichern Seite, und hat alle Worte untergebracht. Welche grammatikalische Regel das ist weiß ich aber nicht, vermutlich Kölsch-Grammatik.
Maan kann Linsen billiger kaufen als in kleinen Mengen selbst schleifen. Oder willst Du kommerzielle Maßstäbe fahren?
Mike Strangelove schrieb: > Maan kann Linsen billiger kaufen als in kleinen Mengen selbst schleifen. Nur wo? Und die Glassorte kann man sich wohl auch nicht aussuchen. Oder gibt's irgendeinen "Laden" der ein umfangreiches Angebot an Linsen anbietet? Gewünschter Durchmesser wäre ungefähr 5 Centimeter. > Oder willst Du kommerzielle Maßstäbe fahren? Noe, nur "Eigenbedarf". Lieber Gruß, Iwan PS: Noch'mal zur Preßmethode, hat das schon 'mal gemand ausprobiert? Kann man so gut Blankpressen, daß man sich das Polieren sparen kann?
Das Pressen von Glaslinsen dient nur zur ungefähren Formgebung, die endgültige optische Oberfläche wird geschliffen und poliert. Pressen wäre viel zu ungenau und liefert keine optisch brauchbaren Oberflächen. Das Pressen von Linsenrohlingen (aus der Schmelze) hat sich bei industrieller Massenfertigung durchgesetzt, weil es einfach billiger ist. Früher wurden die Linsenrohlinge aus dicken Platten herausgeschnitten und danach weiter mit Schleifen bearbeitet. Die ersten groben Schleifarbeiten erspart man sich beim Pressen und kann gleich mit dem Feinschliff beginnen. Für die Fertigung geringer Stückzahlen ist Pressen aber unwirtschaftlich, weil man ja für jede einzelne Linse eine eigene Pressform mit entsprechender Präzision herstellen muss.
@ Иван S. http://www.wlw.de/sse/MainServlet?anzeige=kurzliste&land=DE&sprache=de&klobjid=78008&suchbegriff=linsen Vielleicht bekommst du da was du suchst.
Moin, Linsen pressen ist besonders bei Asphären in Mode gekommen da die nicht einfach auf herkömmlichen Bearbeitungsmaschienen hergestellt werden können. Der Trick ist es aber, in der Form dies unterschiedlichen Schrumpfungen zu berücksichtigen, so dass die kalte Linse am Ende das gewünschte Aussehen hat, nicht die Gusform! Die Qualität der Oberflächen ist so gut, das die Nachbearbeitung minimal ausfällt, wenn überhaupt. Definitiv nichts für den Heimwerker zwischendurch oder auch nur die Firma die meint Kosten im Einkauf sparen zu können. Das ist absolutes Expertenwissen mit riesiger Erfahrung und ebensolchem Aufwand für die Werkzeugfertigung. Linsen gibts ansonsten u.A. hier: www.cvimellesgriot.com teier aber gute Auswahl, auch Glassorten www.thorlabs.com günstiger aber kleinere Auswahl www.linos.de viel in BK7, auch nicht zu billig. -- SJ
Juri Parallelowitsch schrieb: > Ich werde nicht nochmal eins kaufen wo nicht Carl-Zeiss draufsteht.. Für Produkte von früher mag dies ausnahmslos gestimmt haben, aber heute gibts auch billigen Schrott wie z.B. Handykameras oder Webcams wo zwar Carl-Zeiss draufsteht, aber garantiert keine sehr hochwertige Optik von denen drin steckt. Die haben sich in der Zwischenzeit wohl auch Standbeine im Billigsegment aufgebaut. Dass die Japaner hochwertige Optiken bauen können steht ausser Frage. Man gucke sich nur mal die teuren Objektive für den professionellen Bereich von Canon und Nikon an. Aber auch hier gibt es sowohl minderwertigen Billigschrott als auch äusserst hochwertige Produkte. Vom Markennamen alleine kann man heutzutage nicht mehr auf die zu erwartende Qualität eines Produktes schliessen und das gilt auch für Carl-Zeiss.
Korrekt. So werden die neuen günstigen Mikroskope von Zeiss für Schulen und Universitäten von chinesischen Mittbewerbern gefertigt und dann umgelabelt. Daher passen da auch die alten Zeiss Teile nicht ran. Und das ist nur ein Beispiel. Nur das absolute High-End Zeug kommt noch aus Dtl.
Juri Parallelowitsch schrieb: > Wenn du jetzt sagst, ja, ich will es dennoch machen - nenne ich dir mal > eine Zahl. 100 Mio - wenn du die investieren kannst - hast du die > Möglichkeit Linsen herzustellen die Jemand kaufen würde. Ein paar Hobbyastronomen hier in der Region haben sich die Spiegel und Linsen für ihr Teleskop selber geschliffen. Du bist dran.
Ok, Blankpressen oder Heißformen wird als Privatmann wohl nichts. Allerdings frage ich mich, wie man bei'm manuellen Schleifen überhaupt die nötigen Radien erreicht. Auf gut Glück wird das ja eher nichts werden. Und alle drei Minuten messen ist auch irgendwie umständlich. Danke auch für die Links zu den Linsenhändlern. Teilweise gar nicht sooo teuer.
Иван S. schrieb: > Ok, Blankpressen oder Heißformen wird als Privatmann wohl nichts. > Allerdings frage ich mich, wie man bei'm manuellen Schleifen überhaupt > die nötigen Radien erreicht. Ist alles eine Frage der manuellen Schleiftechnik. Das Werkzeug wird in sog. Strichen über die Glasoberfläche gezogen. Je nachdem wie kurz oder lang diese Striche sind nimmt das Werkzeug mehr am Rand oder mehr in der Mitte weg. > Auf gut Glück wird das ja eher nichts > werden. Und alle drei Minuten messen ist auch irgendwie umständlich. Am Anfang eher: alle 30 Minuten. Mit der Zeit kriegt man dann ein Gefühl dafür, wieviel Material man bei welchem Strich in welcher Zeit abträgt.
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