Hallo, durch die Frage nach der Gesundheitsuntersuchung bei Continental bin ich auf die Idee gekommen hier zu fragen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Ich habe eine chronische Krankheit, die oft als schwere Krankheit eingestuft wird. Im Alltag fällt sie mir nicht negativ auf und ich hatte seit die Krankheit bekannt ist auch außer einer leichten Erkältung keine andere Krankheit. Zwischendurch musste ich hin und wieder zur Blutuntersuchung, man kann sagen, vielleicht eine Stunde pro Monat. Wie sind eure Erfahrungen mit der Einstellung und Einstellungsuntersuchungen? Gehen die Ärzte vernünftig damit um und beurteilen einen als arbeitstauglich, so lange man noch nicht im Sterben liegt (übertrieben ausgedrückt) oder lassen die jeden rausfliegen, der nicht perfekt gesund ist. Hat man mit einer Krankheit noch eine Chance ohne auf viel Gehalt oder Aufstiegsmöglichkeiten zu verzichten. Die Krankheit ist im Blut nachweisbar, also wirkt die Regel für ungültige Fragen nicht.
Wieso solltest du dir Blut abnehmen lassen? Ist das für deine Art von Arbeit gesetzlich vorgeschrieben? Ansonsten könntest du immer noch Angst vor Spritzen vorschieben, dass ist etwas was Ärzte können und weitestgehend akzeptiert.
Zuerst mal muss ich sagen, dass ich noch ein Ingenieurstudium vor mir habe, also ist es nicht akut. Zu dem Thema habe ich schon einiges gesucht und es ist bei einigen Firmen so, dass man eine "freiwillige" Untersuchung machen lassen muss. Deshalb frage ich nach Erfahrungen, ob das Ausnahmen sind und welche Chancen man bei solchen Untersuchungen hat. Ob so eine Untersuchung vorgeschrieben oder nötig ist, interessiert manche Arbeitgeber nicht.
Wat schrieb: > Wieso solltest du dir Blut abnehmen lassen? Weil manche Arbeitgeber das bei der Tauglichkeitsuntersuchung fordern. Natürlich knn man das ablehnen, aber dann dürfte der Job auch in weite Ferne rücken. @ Heute mal anonym (Gast) Ich habe in meinem Arbeitsleben schon etliche Tauglichkeitsuntersuchungen bei unterschiedlichen Firmen mitmachen dürfen. Bei fast allen wurde übrigens Blut abgenommen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte auch (nur) Menschen sind und eben auch gute oder schlechte Laune haben können. Passt dem Arzt deine Nase nicht (oder was auch immer), hat er immer die Möglichkeit, dich durchfallen zu lassen. Er findet immer was, wenn er danach sucht. Allerdings ist das nach meiner Erfahrung nach nicht die Regel. Die meisten Ärzte sind umgänglich und versuchen, eine Lösung zu finden. Allerdings lasen sie sich ungern an der Nase rumführen. Was heißt, nichts verschweigen. Damit würde man dem Arbeitgeber eine Möglichkeit in die Hand geben, den Vertrag auch nach Jahren wegen Täuschung fristlos zu kündigen.
Möglicherweise könnte es dir sogar von Vorteil sein, daß du eine (derartige) Krankheit hast. Ein Arbeitskollege von mir hat auch irgendwas in der Art (so eine Immunschwächekrankheit ähnliches wie Aids, aber halt angeboren und nicht durch Übertragung erworben). Er hat diese bei der Einstellung gesagt, und wird als Schwerbehindert im Betrieb geführt (großes Unternehmen). Da Betriebe eine gewisse Schwerbehinderten-Quote erfüllen müssen, und ansonsten eine Strafabgabe zahlen müssen, kam das dem Betrieb gar nicht so unrecht. Grundsätzlich ist er aber kaum eingeschränkt. Er muß auch regelmäßig (jeden Monat oder so) zur Vorsorge-Untersuchung, aber macht dieses sogar in seiner Freizeit (Ü-Std-Ausgleich). Er muß halt ein bichen aufpassen mit seiner etwas eingeschränkten Immunabwehr, nicht im Wind-Zug zu sitzen (Großraumbüro). Ansonsten sind keine Einschränkungen bemerkbar.
Ich bin nicht schwerbehindert nach der Definition. Ich komme auf 20-30, eventuell, wenn man es hochspielt vielleicht auf 40 Punkte in der Bewertung (ab 50 bekommt man einen Ausweis). Deshalb wird das nichts bringen. Zu Verschweigen habe ich vor dem Arzt nichts, weil ich außer der nachweisbaren Krankheit kerngesund bin. Aber im Vorstellungsgespräch mit einem Nichtmediziner würde ich wohl nichts sagen. Da die Krankheit im Ingenieurberuf keine Einschränkung darstellt, dürfte damit auch keine Anfechtung möglich sein.
Es wird wohl eher darum gehen ob deine Tätigkeit bzw. der Arbeitsplatz Gefahrpotenzial besitzt und ob du die Gefahr bewältigen kannst. Wenn du z.B. Epileptiker bist, dürfte der Einsatz an einer Maschine mit minimalen Schutz nicht sinnvoll sein, wenn die Gefahr besteht das du in die laufende Maschine(z.B. Drehbank) fällst, oder so. Normalerweise ist der Arzt Schweigepflichtig, aber er muss eine Arbeitsunfähigkeit, falls die festgestellt wird, mit dir besprechen. Im öffentlichen Dienst, speziell Polizei und Feuerwehr muss man sogar topfit sein, sonst fliegt man schon wegen ner Kleinigkeit raus. Kurzsichtigkeit, ist glaub ich, kein Kriterium, würde das aber nicht beschwören. Um so wichtiger sollte daher eine ausführliche fundierte Tätigkeitsbeschreibung sein an der du Gefahren erkennen und bewerten kannst. Gesundheitsuntersuchungen werden entweder bei Einstieg in gefahrgeneigte Berufe gemacht oder bei großen Firmen denen die Berufsgenossenschaft ohnehin ständig im Nacken sitzt. Schwerbehindertenausweis macht erst ab 50% Sinn, hab ich mir sagen lassen. Dann soll es auch bei Hartz 4 extra Geld geben.
>Es wird wohl eher darum gehen ob deine Tätigkeit bzw. der Arbeitsplatz
Gefahrpotenzial >besitzt und ob du die Gefahr bewältigen kannst.
Das ist verständlich und das macht mir auch keine Sorgen. Als Ingenieur
dürfte es mit meiner Krankheit absolut keine Probleme geben, weil sich
im Alltag halt nicht zeigt und auch nicht mit einer plötzlichen
Verschlechterung zu rechnen ist. Wenn es schlimmer werden sollte,
kündigt sich das Wochen oder Monate vorher an. Allerdings kann ich eine
Verbeamtung wohl vergessen, nicht weil man als Beamter gefährdet ist,
sondern einfach, weil sich die Behörden absichern wollen, dass man nicht
zu früh berufsunfähig wird oder krankheitsbedingt ausfällt. Und darum
geht es einiges Firmen wohl auch.
Bei solchen Untersuchungen geht es auch oft darum, deinen "Zustand" bei Betriebsantritt festzustellen, damit du nicht später sagen kannst dies oder das wurde durch deine Arbeit bei diesem AG hervorgerufen.
@Läubi ...wie soll das gehen wenn der Arzt davon nichts wusste oder das nicht festgestellen konnte, so tiefgründig sind die Untersuchungen ja nicht? Durch die ärztliche Schweigepflicht hat der Arbeitgeber ja kaum eine Handhabe, selbst wenn später raus kommt das du kaputte Kniee hattest, oder so.
>Kniee
Nach verschiedenen Quellen ist auch der Plural Knie ;-) Ich hätte es
aber nicht gewusst.
Es ist wohl durchaus üblich, mit der Gesundheitsuntersuchung bestimmte
Krankheiten nachzuweisen um Haftung (Berufskrankheit) auszuschließen
(Rückenprobleme bei Lagerarbeitern, Infektionen bei
Krankenhauspersonal).
Aber aus den Antworten lese ich raus, dass ich mir nicht so große Sorgen
machen muss, wie ich dachte. Dann ist die Untersuchung, wenn überhaupt
eine gemacht wird, schon fair.
1. Ist diese Art der Untersuchung überhaupt zulässig, da notwendig? 2. Laß die Untersuchung beim medizinischen Dienst der Krankenkasse machen. Die sind jedenfalls nicht befangen gegenüber der Firma. 3. Bei Firmen mit einer größeren Mitarbeiterzahl (glaube ab 15) sind sie verpflichtet, Schwerbehinderte bevorzugt einzustellen. Tun sie das nicht, müssen sie eine Strafgebühr bezahlen. Je nach Unternehmen kann das sogar die Chance auf Beschäftigung erhöhen (Großunternehmen), weil Du Geld für die sparst (so die Theorie). In der Praxis ist die Strafgebühr zu niedrig, um die Nachteile aufzuwiegen (mehr Urlaub, besserer Kündigungsschutz). 4. Behinderungen sind nur anzugeben, wenn sie festgestellt wurden (Ausweis) und für die berufstypischen Tätigkeiten relevant sind (Möbelträger mit Rückenschaden). Solange das Gehirn noch in Ordnung ist, dürfte es beim Ing. also keine Probleme geben.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.