Ich hätte gerne Zahlen, wie viele Ingenieure und Naturwissenschaftler es in Deutschland gibt und wie das Altersprofil ausschaut. Bitte keine Annahmen sondern Fakten, wenn möglich. Was ich auch wissen würde, ist der zeitliche Verlauf. Hat da einer Zahlen / Quellen?
:
Verschoben durch User
Was auch noch sehr interessant wäre: Wieviele der Ingenieure und Naturwissenschaftler arbeiten wirklich als Ingenieur und Naturwissenschaftler. Ich befürchte, dass es dazu keine Statistiken gibt, weil man ja nicht offen zu geben will, wieviele Ingenieure und Naturwissenschaftler keinen ihrer Ausbildung entsprechenden Job finden. Wir haben ja schließlich Fachkräftemangel.
huch schrieb: > Was auch noch sehr interessant wäre: Wieviele der Ingenieure und > Naturwissenschaftler arbeiten wirklich als Ingenieur und > Naturwissenschaftler. > > Ich befürchte, dass es dazu keine Statistiken gibt, weil man ja nicht > offen zu geben will, wieviele Ingenieure und Naturwissenschaftler keinen > ihrer Ausbildung entsprechenden Job finden. Wir haben ja schließlich > Fachkräftemangel. Nur weil Ingenieure und Naturwissenschaftler nicht in ihrem Bereich arbeiten, bedeutet das ja noch lange nicht, dass sie dort keinen Job gefunden hätten. Die allermeisten werden sich ganz bewusst für diesen Weg entscheiden und nicht wenige werden damit auch einen besser bezahlten Job bekommen. Deine Schlussfolgerung ist also falsch.
> Nur weil Ingenieure und Naturwissenschaftler nicht in ihrem Bereich > arbeiten, bedeutet das ja noch lange nicht, dass sie dort keinen Job > gefunden hätten. Die allermeisten werden sich ganz bewusst für diesen > Weg entscheiden und nicht wenige werden damit auch einen besser > bezahlten Job bekommen. Das stimmt natürlich. Trotzdem kenne ich viele jüngere, die nie einen ordentlichen Job gefunden haben und darüber überhaupt nicht glücklich sind. Die Wahrscheinlichkeit, mit Studienabschluss einen entsprechenden Job zu finden, fällt kontinuierlich. Wer dann nach dem Studium notgedrungen ein paar Jahre einen Billigjob macht, hat dann gar keine Chance mehr und das Studium war ein absolut finanzieller Reinfall. Da stehen die Chancen bei einer normalen Berufsausbildung besser. Es gibt da mehr Jobs, man kann sich leichter selbstständig machen und man hat auch ohne excellente Sprachkenntnisse eine Chance im Ausland.
Nicht zu vergessen, dass man schon während der beruflichen Ausbildung Geld verdient, was die Rendite schonmal verbessern hilft, egal welche Arbeit man hinterher macht, außerdem verbessert es die Lebensqualität während der Ausbildung.
Manche Können auch gar nicht als Ingenieur arbeiten, weil sie außer Klausuren bestehen, nichts praktisch umsetzen können. Die tauchen dann in fachfremde Gebiete ab, als einzig mögliche Chance. Das sind auf dem Papier "Elektroingenieure", die noch nicht mal die Satellitenschüssel ausrichten können. So wenig sind das nicht.
>Da stehen die Chancen bei einer normalen Berufsausbildung besser.
Reine Vermutung, weil in dem Bereich noch stärker Lohndrückerei
betrieben wird als im akademischen Sektor. Das geht da teilweise
weit unter die Schmerzgrenze von Hartz 4.
650000 Ings bei 40000 Absolventen pro Jahr: http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends02_08_6.pdf also eine mittlere Beschäftigungszeit von 17 Jahren bevor sie als überflüssig entsorgt werden. Es fehlen allerdings die selbständigen Ings.
Man kann sich also aussuchen, ob man erts mal 17 Jahre arbeiten darf als Ingenieur oder aber von Anbeginn arbeitslos ist (andere Studienfächer). Toll.
> also eine mittlere Beschäftigungszeit von 17 Jahren bevor sie als > überflüssig entsorgt werden. Quatsch, ich kenne genug unfähige Ings, bei denen man froh sein darf, dass sie aus ihrem erlernten Beruf aussteigen. Seid bitte mal kritisch und seht euch unter euren ex Mitstudenten um, wer alles aus welchen Gründen jetzt fachfremd arbeitet bzw. wer immer schon eine ahnungslose Niete war. Die wenigsten davon dürften entsorgt worden sein, sondern haben ihren Beruf nie fachlich kompetent ausfüllen können. Von denen, die noch im Beruf sind, dürften auch etliche in Führungspositionen, die keine Ingtätigkeit im engeren Sinne mehr sind, aufgestiegen sein. Es ist eine irrige Annahme zu glauben, dass vom den Absolventen eines Jahrgangs beim Erreichen des Rentenalters immer noch 100% als Ing arbeiten müssten.
Du hast recht, in anderen Berunfsfeldern sieht es noch schlechter aus: http://www.zeit.de/2010/48/Arbeitsmarkt-Fachkraeftemangel?page=1 Aber: Es ist eine grandiose Verschwendung unseres Bildungssystems, wenn doppelt so viel oder 10 mal mehr ausgebildet werden als nötig sind, und die anderen dann "fachfremd" arbeiten. Sie hätten dann gleich das richtige Fach studieren sollen. Aber uninformiert wie sie waren, glaubten sie, daß sie schon irgendwie unterkommen würden, in ihrem Fach. Wichtig ist eines: Wenn man hier im Forum die Leute hört, die Arbeit suchen aber nicht selbständig sind, dann muß man ihne aufzeigen, daß es sowieso VIEL zu wenig Anstellungen gibt und sie selbständig sein MÜSSEN. Bei Ärzten sind es schliesslich auch die meisten, und die verdienen nicht schlecht, haben aber auch den Sprung in die Selbständigkeit gewagt.
>Bei Ärzten sind es schliesslich auch die meisten, und die verdienen >nicht schlecht, haben aber auch den Sprung in die Selbständigkeit >gewagt. Mit dem Unterschied, daß ein Arzt sich nicht um Kundenwerbung kümmern muß. Ein kurzer Artikel über die Praxiseröffnung oder der Kundenstamm vom Vorgänger und der Kunde kommt von ganz allein. Manchmal mehr als einem lieb ist.
Paul schrieb: >>Bei Ärzten sind es schliesslich auch die meisten, und die verdienen >>nicht schlecht, haben aber auch den Sprung in die Selbständigkeit >>gewagt. > > Mit dem Unterschied, daß ein Arzt sich nicht um Kundenwerbung kümmern > muß. Ein kurzer Artikel über die Praxiseröffnung oder der Kundenstamm > vom Vorgänger und der Kunde kommt von ganz allein. Manchmal mehr als > einem lieb ist. Das muss kein Unterschied sein. Ich habe z.B. noch nie Werbung machen müssen. Wenn man um Kundschaft werben muss, macht man etwas falsch. Und bei Übernahmen hat man natürlich genauso einen Kundenstamm. Ärzte sind in ihrer "Kundschaft" auch eingeschränkt. Du darfst als Arzt nicht einfach im Ausland praktizieren - wir schon :-) Dazu kommen noch WE-Dienste usw. - alles nicht wirklich schön. Ich will nicht sagen, dass Ärzte am Hungertuch nagen - aber man sollte auch die Nachteile sehen. Chris D.
Bürovorsteher schrieb: > Quatsch, ich kenne genug unfähige Ings, bei denen man froh sein darf, > dass sie aus ihrem erlernten Beruf aussteigen. Seid bitte mal kritisch > und seht euch unter euren ex Mitstudenten um, wer alles aus welchen > Gründen jetzt fachfremd arbeitet bzw. wer immer schon eine ahnungslose > Niete war. Sicherlich gibt es da Leute. Allerdings habe ich schon herzhaft aufgelacht, als in einem Interview sogar herausgestellt wurde, dass die vielen Ingenieure in fachfremden Berufen doch gerade für das umfassende Wissen, die große geistige Flexibilität und den Willen zur Einarbeitung in neue Bereiche stünden. Dass diese Jungs einfach nichts im Ingenieurbereich gefunden haben konnte natürlich keine Ursache sein ... > Es ist eine irrige Annahme zu glauben, dass vom den Absolventen eines > Jahrgangs beim Erreichen des Rentenalters immer noch 100% als Ing > arbeiten müssten. Das auf jeden Fall. Dafür füllen dann wir Infos die Lücken, indem wir Ingenieurleistungen anbieten und entsprechende Produkte verkaufen ;-) Chris D.
Chris D. schrieb: > Allerdings habe ich schon herzhaft aufgelacht, als in einem Interview > sogar herausgestellt wurde, dass die vielen Ingenieure in fachfremden > Berufen doch gerade für das umfassende Wissen, die große geistige > Flexibilität und den Willen zur Einarbeitung in neue Bereiche stünden. Naja, man kann das alles haben und technisch trotzdem eine Niete sein. Irgendwie muss man die Klausuren ja auch überleben.