Hallo... ich bereite gerade meine Doktorarbeit in Gesunheitspsychologie vor und bin (wie man sich leicht denken kann) damit meilenweit von jedem erdenklichen akustischen Knowhow weg. Daher wende ich mich hilfesuchend an dieses Forum. :) Kurze Abriss worum es geht: Meine Probanden müssen u.a. eine Sprachaufgabe machen, dabei sind aber immer 2 Leute im gleichen Raum. Ich muss/ will also jedem über Kopfhörer was auf die Ohren geben, damit sie nicht hören, was der jeweils andere spricht. Allerdings muss es sich dabei um ein Geräusch handeln, dass weder psychologische noch physiologische Effekte auslöst (Bsp: Ärger, Herzrate steigt an, Stresshormone werden ausgeschüttet, oder: Beruhgigung, Herzfrequenz sinkt etc.). In der Psycho-Literatur bin ich inzwischen auf eine Untersuchung gestoßen, die für meine Zwecke folgendes empfiehlt: "band-limited pink noise with [180, 5630] [Hz] frequency band-width" Nun meine Frage: Beschreibt das Zitat oben "normales" Rosa Rauschen (wie man ja durchaus bestehende Files im Internet findet) oder Rosa Rauschen mit besonderen Spezifikationen? (Ich nehme hier gerne eine Erklärung für Doofe...) Falls Letzteres zutrifft, gleich die nächste Frage: Könnte mir einer der Anwesenden eine Sequenz RosaRauschen mit den o.g. Spezifikationen erstellen? (ca. 1min, das könnte ich ja dann beliebig in Schleife laufen lassen, oder?) Herzlichen Dank! A. Rosenkaimer
Vorsicht! Psychologen machen nie das was sie sagen. Wenn sie einer Kindergärtnerin erzählen, dass sie da sind, um das Verhalten der Kinder zu studieren, dann wollen sie in Wahrheit das Verhalten der Kindergärtnerin untersuchen. Also ist das hier bestimmt eine Untersuchung der Hilfsbereitschaft in Internetforen. ;-)
Generalisierungen stimmen immer. Hat nicht sonst noch jemand einen hilfreichen Beitrag? Bitte?
Rosa Rauschen ist Rauschen dessen Leistung mit steigender Frequenz abnimmt (1/f), die Bandbegrenzung wie du sie möchtest muss man selbst machen. Im Anhang eine mit Audacity erstelle Datei und das dazugehörige Spektrum (passt nicht auf's Hz genau, aber sollte reichen).
GRANATENMÄSSIG!! Mille Grazie. Thanks a trillion. Tack so mycket! :)
Hallo, Also ich würde hier ein wenig kritsch sein bzgl. der Wirkung von RosaRauschen ... da ja Lärm/Musik stark subjektiv ist und ein Mozartkonzert einerseits Freude andereseits Verärgerung auslösen kann. Ähnlich kann ich mir vorstellen das RosaRauschen das ja wirklich nicht schön klingt "psychologisch" vl. auch nicht ganz neutral ist ... warum nicht einfach Gehörschutz und damit völlige Stille ? lg Peter
Meiner Ansicht nach, müsste man das überhaupt erstmal klären, ob das Rosa Rauschen Stress erzeugt. Ob es nicht noch andere und vor allem belegt bestätigte Methoden gibt, jemanden akustisch zu isolieren und die keine Stress erzeugen. Das "einfach mal so aus dem Internet rauszukramen" und hier (als Zitat ohne Quellenangabe) zu präsentieren halte ich für verbesserungswürdig. Subjektiv halte ich akustische Isolation durch "übertönen" in jedem Fall für Stress erzeugend. Aber das nur nebenbei. Einmal wegen der "Isolation" selbst und einmal wegen des steigenden mentalen Aufwandes in dem Rauschen Muster zu erkennen und der Unmöglichkeit das zu tun. Aber das ist nur meine unwissenschaftliche Vermutung.
A. Rosenkaimer schrieb: > Allerdings muss es sich dabei um ein Geräusch handeln, dass weder > psychologische noch physiologische Effekte auslöst (Bsp: Ärger, Herzrate > steigt an, Stresshormone werden ausgeschüttet, oder: Beruhgigung, > Herzfrequenz sinkt etc.). Das müsste für rosa Rauschen zunächst erst mal nach gewiesen sein. http://www.anm-medical.com/index.php?option=com_content&view=article&id=84&Itemid=97&lang=de
Das Problem bei völliger Geräuschlosigkeit dürfte sein, dass sich dies auch auf den Gleichgewichtssinn auswirken kann und Stress verursacht. Wer schon mal in einem schalltoten Raum war, dürfte das Phänomen kennen.
Ich schrieb: > Das Problem bei völliger Geräuschlosigkeit dürfte sein, dass sich dies > auch auf den Gleichgewichtssinn auswirken kann und Stress verursacht. > Wer schon mal in einem schalltoten Raum war, dürfte das Phänomen kennen. Hi ... Natürlich ... ich meine (auch wenn ich kein Psychologe bin) das vl natürliche Geräusche wesentlich stressfreier wargenommen werden also unnatürlich (Geräuschlosigkeit, Rauschen, reiner Sinus etc.) -> d.h vl verwendet man einfach Vogelgezwitscher, Waldgeräusche ... kann mir nicht vorstellen das diese Geräusche übermässig Stress erzeugen. lg Peter
Ich erinnere mich an ein Untersuchungsergebnis über die natürliche spektralen Geräuschverteilung. a) bezüglich der Amplituden besteht eine große Übereinstimmung mit dem rosa Rauschen und b) bezüglich der Häufigkeit der Frequenzanteile besteht ebenfalls eine große Übereinstimmung mit einer 1/f-Verteilung. Die Grundaussage, dass der Organismus physisch und psychisch durch diese Geräuschverteilung am wenigsten stimuliert wird, kann ich somit nachvollziehen, so lange die Amplidude im Bereich der normalen Lautstärken bleibt. W.
Moin! Hatte nicht mehr damit gerechnet, dass hier nochmal Leben reinkommt. Deshalb mit etwas Verspätung: @Peter K: Weil "völlige Stille" eben nicht neutral ist sondern häufig als sehr unangenehm wahrgenommen wird. Deutlich unangenehmer als ein gleichförmiges Hintergrund-Geräusch. @Gast huch & Joe G.: Die hinreichende Eignung von Rosa Rauschen mit dem o.g. Spezifikation als Maskierung von Sprache ist wissenschaftlich überprüft. Ich bin schlicht nicht davon ausgegangen, dass irgendjemand hier das tatsächlich nachlesen möchte. Mein Fehler, hatte vergessen, dass Trolle ja überall lauern. Daher für die interessierten Teilnehmer: Literatur zum Rosa Rauschen als Maskierung von Spracher zu finden bei Saeki, Tamesue, Yamaguchi & Sunada (2004) sowie bei Tamesue, Yamaguchi & Saeki (2006). Wer dann noch nicht zufrieden ist, kann entweder von da aus weitersuchen oder vielleicht selber ein entsprechendes Forschungsprojekt anleiern. Wir, die wir andere Forschungsgebiete beacker und das Handwerkszeug brauchen, wären dafür SEHR DANKBAR! @wsm: Hah, so schön hätte ich es nicht sagen können, danke. Eine letzte Anmerkung: Man kann davon ausgehen, dass es in der Psychologie NICHTS gibt, dass völlig frei von Einfluss auf Psyche u/o Physis ist. Insofern habe ich mich der Kürze zuliebe oben etwas unsauber ausgedrückt. Wenn man forscht, muss man halt zusehen, dass man soviele Effekte wie möglich raus hält (deshalb geht man ja z.B. ins "künstliche" Labor) und muss dann zusehen, dass die Einflüsse, die man nicht ausschließen kann, möglichst gleichförmig und konstant über die gesamte Stichprobe sind. Daher sieht manches psychologische Untersuchungsdesign für den Laien wie Quatsch aus - hilft aber trotzdem, einen ganz speziellen, umgrenzten Aspekt klarer zu machen. Und da es immer Unterschiede gibt, wer auf was wie reagiert, forscht man an _großen Stichproben_ - dann mitteln sich die kleinen, sehr individuellen Unterschiede raus und man kann sich auf die Einflüsse konzentrieren, die A) einen interessiere (und die man "experimentell" verändert) und B) für die meisten Menschen gelten. [Ja, auch das war jetzt ein stark verkürzter und vereinfachter Schnellschuss. Wen eine Debatte über die o.g. Problematik interessiert, dem empfehle ich, mal nicht zu googeln, sondern sich mal in eine Grundlagenvorlesung zur Ethik und Praxis psychologischer Forschung, Testtheorie oder Diagnostik zu setzen. Macht mehr Spaß als man denkt.] Merci beaucoup.
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