Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik wie Ausfallsicher sind AVRs?


von Hannes (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich möchte für mein verbrenner Modellauto einen Failsave bauen. 
Allerdings soll der Failsave nicht nur irgend einen Servo drehen, 
sondern mehrere (3) Servos und ggf. den Motor auch abschalten. Daher die 
Eigenbau-, nicht Kauflösung
Zudem sollen ein paar unkritische Berechnungen und regelungen von dem 
AVR übernommen werden. Unwichitg.

Entscheidend ist also, dass der AVR (mit 16MHz) taktend im Falle eines 
Funkaussetzers (Fernsteuerungsempfänger liefert dann keine Servopulse 
mehr) auch zuverlässig ein Relais schließt (Öffnerrelais, also 
unbestromt Motorkillend). Gemein sind allerdings die wiedrigen 
Bedingungen. Durch die Zündkerze des Verbrenners werden ganz freundliche 
EMV-Bedingungn geschaffen.

Nun habe ich nicht direkt Bedenken, dass Fehler auftreten, zumal 
natürlich der WatchDog aktiviert wird (programmierfehler mal 
ausgeblendet).
Dennoch wäre mir wohler zu wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein 
AVR seinen Dienst trotz Watchdog verweigert?

Was schätzt/wisst ihr? (Nur zu meinem guten Gewissen)

Danke
lg Hannes

von Floh (Gast)


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Hannes schrieb:
> Dennoch wäre mir wohler zu wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein
> AVR seinen Dienst trotz Watchdog verweigert?
Das ist abhängig von der Schaltung.

von Klaus2 (Gast)


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...bei einem flug/bootmodell verstände ich die angst - bei einem 
strassenmodell würde ich es testen. ein mgl emv-sichgerer aufbau schadet 
natürlich nicht bzw ist das A&O. denn atmels laufen sicher viele in 
unwirklichen umgebungen, nur aufbau und SW sind hier halt entscheidend.

Klaus.

von Frank (Gast)


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Hannes,

ehrlich, die Frage ist sinnlos. Und soviel Wert wie: Wieviel kostet ein 
Auto?
Na ca. zwischen 100 und 1.000.000EUR.

Dafür gibt es MTBF (Mean Time Between Failure) Berechnungen. Da fließt 
JEDES Bauelement ein (insbesondere das mech. Relais) sowie die 
Spannungsbelastung und, ganz wichtig, der Temp.-Bereich. Da das hier 
ALLES fehlt ist KEINE Aussage zu treffen. Sorry. Ist aber so.

Gruss

- Frank

von Ulirch (Gast)


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Für gute Zuverlässigkeit in so einem Modell würde ich wenn es irgend 
geht auf den Externen Quarz verzichten. Quarze sind etwas 
stoß-empfindlich.
Normal sollte auch ein Interner RC-Takt mit 8 MHz reichen.  Vernünftig 
aufgebaut, und vor Störungen geschützt sollte der AVR das kleinere 
Problem sein - ein Problem gibt es da eher mit dem Relais.

von Hannes (Gast)


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Ok also wenn das Relais versagt, dann hab ich verratzt das ist klar. 
Aber das wird einfach regelmäßig getestet, kein ding.

Temperatur: naja Outdoorübliche -20 - +50°C

ein EMV sicheres Design wird nicht einfach für mich (hab ich wenig 
Ahnung von), aber unnötig lange Leiterbahnen werd ich nicht verlegen.
Schätze nicht, dass auch nur irgend eine Leiterbahn, welche direkt am 
AVR hängt über 5cm lang werden wird.

Und natürlcih können andere Komponenten auch ausfallen, aber mich 
interessiert in dem Sinne eigentlich die Ausfallsicherheit des WatchDog.
Ich will ja keine Diplomarbeit schrieben, nur einen FailSafe (im ersten 
post ausversehen falsch geschireben) bauen, der auch Sicherheit bringt 
(99,9% betriebssicherheit rein auf der AVR bezogen würden MIR reichen).
Die Versorgungsspannung wird natürlich durch ein LC-Glied geglättet und 
durch einen LDO-Regler auf 4,5V eingeregelt.

Damit der FailSave sicher funktioniert muss ja auch "nur" das 
Servosignal korrekt gelesen und gedeutet werden und ggf. das Relais 
(dessen Funktionstüchtigkeit hier auch mal vorausgesetzt wird) 
geschossen werden.

von Thomas E. (thomase)


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Frank schrieb:
> Da das hier
>
> ALLES fehlt ist KEINE Aussage zu treffen. Sorry. Ist aber so.

Du sollst ihm ja keine fertige Lösung liefern.

Hannes schrieb:
> Entscheidend ist also, dass der AVR (mit 16MHz)

Warum? 8 besser 1 MHz intern reicht doch völlig. Dann hast du auch nicht 
das Problem, dass sich der Quartz kaputt vibriert.

Hannes schrieb:
> (Fernsteuerungsempfänger liefert dann keine Servopulse
>
> mehr)
Kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Ist das irgendein Rechtecksignal?

Hannes schrieb:
> Durch die Zündkerze des Verbrenners werden ganz freundliche
>
> EMV-Bedingungn geschaffen.

Das ist so dramatisch nun auch wieder nicht. EMV schon gar nicht. 
Problem sind ist eher der Dreck auf der Versorgungsspannung.

Hannes schrieb:
> Dennoch wäre mir wohler zu wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein
>
> AVR seinen Dienst trotz Watchdog verweigert?

Null. Ausser die Spannungsversorgung vibriert ab. Der Quarz kann ja 
nicht mehr kaputt gehen: s.o..


mfg.

von Karl H. (kbuchegg)


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Hannes schrieb:
> Ok also wenn das Relais versagt, dann hab ich verratzt das ist klar.
> Aber das wird einfach regelmäßig getestet, kein ding.

Darum gehts eigentlich nicht.
Ein Relais ist ein mechanisches Bauteil. Als solches ist es auf 
Vibrationen anfällig. Wenn die Vibrationen nur groß genug und im 
richtigen Frequenzbereich sind, kann es dir passieren, dass das Relais 
überhaupt nicht mehr anzieht/abfällt bzw. keinen sauberen Kontakt 
liefert. Hat ja auch keinen Sinn, wenn das Relais in bestimmten 
Drehzahlbereichen den Motor ständig abwürgt, nur weil es sich mit einer 
Resonanz aufschwingt.


Was'n das für ein Auto, wenn du da einen Benzinmotor mit Funkenzündung 
einbauen willst?

von Karl H. (kbuchegg)


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Allerdings:
Wenn du dem AVR nicht traust und damit leben kannst, dass die 
Funktionalität FailSafe aus dem µC rauskommt, dann spricht doch auch 
nichts gegen ein retriggerbares Monoflop, welches von den Servopulsen 
immer wieder getriggert wird. Bleiben die Pulse aus, fällt das Monoflop 
ab und gibt 'das Relais' frei.

von Hannes (Gast)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> Was'n das für ein Auto, wenn du da einen Benzinmotor mit Funkenzündung
> einbauen willst?
Normaler 2-Takt Verbrennungmotor? Egal Offtoppic.


Auf den Quarz verzichten fällt mir zwar schwer, (die Servopule sind 
1-2ms lang und auf die µs genau einzustellen) aber ich werds mal 
ausprobieren ob ich mit 8 oder gar 1MHz auskomme. Theoretisch ja, 
praktisch testen.
Andererseits sind in den 40MHz fernesteueranlagen auch Quarze drin und 
dass da mal einer Ausfällt kommt wirklich selten bis nie vor! Und die 
werden mechanisch teils richtig gef... gefordert.
Dem relais schenke ich ebenfalls mein Vertrauen, da hab ich noch nie 
gehört, dass eins defekt war und dabei den Motor nicht gekillt hätte.
nur beim AVR hatte ich nicht recht das einschätzungsvermögen.

Danke euch jedenfalls.

Ihr habt mein Gewissen beruhigt.

lg Hannes

von Hannes (Gast)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> Allerdings:
> Wenn du dem AVR nicht traust und damit leben kannst, dass die
> Funktionalität FailSafe aus dem µC rauskommt, dann spricht doch auch
> nichts gegen ein retriggerbares Monoflop, welches von den Servopulsen
> immer wieder getriggert wird. Bleiben die Pulse aus, fällt das Monoflop
> ab und gibt 'das Relais' frei.

Danke, der Gedanke kam mir noch gar nicht! klingt gut!

von Tobi W. (todward)


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Wieso muss es denn ein Relais sein?
Nimm doch lieber einen FET. Den kannst du direkt an den µC hängen und 
hast eine verschwindend geringe Strombelastung.
Ober mal anders gefragt: Was soll das Relais denn trennen? Den kontakt 
der Zündspule? Da würde es ja auch reichen einfach per FET die 
Versorgung der Zündspule zu kappen.

Außerdem könntest du ja dem FailSafe einen FailSafe spendieren ;) Du 
könntest zum Bleistift den Portpin deines AVRs über einen PullUp oder 
PullDown bei einem Absturz einen definierten Zustand verpassen.

Karl heinz Buchegger schrieb:
> Was'n das für ein Auto, wenn du da einen Benzinmotor mit Funkenzündung
> einbauen willst?

Würde mich auch mal interresieren, denn soweit ich weiss, arbeiten die 
alle mit einer Glühkerze, es sei denn du hast ein großes modell so 1:10 
oder so xD

Grüße
Tobi

von Karl H. (kbuchegg)


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Tobi W. schrieb:
> Wieso muss es denn ein Relais sein?
> Nimm doch lieber einen FET. Den kannst du direkt an den µC hängen und
> hast eine verschwindend geringe Strombelastung.
> Ober mal anders gefragt: Was soll das Relais denn trennen? Den kontakt
> der Zündspule? Da würde es ja auch reichen einfach per FET die
> Versorgung der Zündspule zu kappen.

Ein Relais hat den Charme, das es bei Ausfall der Stromversorgung 
(Kabelbruch oder dgl.) von alleine abfällt und so die Zündung 
unterbricht.

von Frank B. (frank501)


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Hannes schrieb:
> Schätze nicht, dass auch nur irgend eine Leiterbahn, welche direkt am
> AVR hängt über 5cm lang werden wird.

Bei genug EMV in den richtigen Frequenzbereichen können 5cm schon viel 
zu lang sein.
Und so eine Zündkerze macht in vielen Frequenzbereichen Mist.


Hannes schrieb:
> Damit der FailSave sicher funktioniert muss ja auch "nur" das
> Servosignal korrekt gelesen und gedeutet werden und ggf. das Relais
> (dessen Funktionstüchtigkeit hier auch mal vorausgesetzt wird)
> geschossen werden.

Das Servosignal muß nicht komplett eingelesen werden. Es reicht eine 
Erkennung, ob es da ist oder nicht.


Thomas Eckmann schrieb:
> Hannes schrieb:
>> (Fernsteuerungsempfänger liefert dann keine Servopulse
>>
>> mehr)
> Kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Ist das irgendein Rechtecksignal?

Das ist ein Rechteck-Signal mit einer Frequenz von 50Hz und einer 
Pulsbreite von 1-2mSec. Und wenn der Sender aus geht oder die 
Funkverbindung unterbrochen ist, kommt einfach nichts mehr aus dem 
Empfänger, es sei denn, dieser hat einen eingebauten Failsave. Dann 
generiert dieser ein eigenes Signal mit vorgegebener Pulsbreite 
(servoposition)


Hannes schrieb:
> Auf den Quarz verzichten fällt mir zwar schwer, (die Servopule sind
> 1-2ms lang und auf die µs genau einzustellen) aber ich werds mal
> ausprobieren ob ich mit 8 oder gar 1MHz auskomme. Theoretisch ja,
> praktisch testen.

Da reicht das 1MHz des internen Oszillators dicke. Denn das 
Rechteck-Signal kommt nur mit 50Hz rein und somit liegen zwischen den 
Impulsen bei 1MHz 20000 Takte, da hat der AVR selbst bei 1MHz lange Zeit 
zum nix tun. Und die Länge brauchst Du für einen Failsave nicht zu 
wissen. Da reicht es, zu wissen, ob ein Signal ankommt oder nicht.
Auch würde ich die Zeit so dimensionieren, daß mindestens 5-10 Pulse 
fehlen müssen, um den Motor abzuwürgen. Sonst hast Du bei jeder noch so 
kleinen Funkstörung das Problem, daß der Motor aus ist.


Hannes schrieb:
> Andererseits sind in den 40MHz fernesteueranlagen auch Quarze drin und
> dass da mal einer Ausfällt kommt wirklich selten bis nie vor! Und die
> werden mechanisch teils richtig gef... gefordert.

Mir sind früher die Quarze des Öfteren ausgefallen. Ich hatte den 
Empfänger zu nah am Motor montiert (ging wegen Platzproblemen nicht 
anders) und ihn nicht mechanisch entkoppelt. Sowas macht ein Quarz nicht 
lange mit. Aber ich vermute mal, daß die Quarze in den RC-Empfängern 
robuster aufgebaut sind, als die Standardquarze die man beim 
Elektronikversender bekommt. Das sind ja auch ganz andere Ausführungen, 
was man alleine an den recht dicken Anschlussbeinchen sieht.


Hannes schrieb:
> Dem relais schenke ich ebenfalls mein Vertrauen, da hab ich noch nie
> gehört, dass eins defekt war und dabei den Motor nicht gekillt hätte.
> nur beim AVR hatte ich nicht recht das einschätzungsvermögen.

Der AVR ist wesentlich zuverlässiger als das Relais (vorrausgesetzt, er 
ist ordentlich programmiert und hardwaremässig ordentlich aufgebaut).


Tobi W. schrieb:
> Was soll das Relais denn trennen? Den kontakt
> der Zündspule? Da würde es ja auch reichen einfach per FET die
> Versorgung der Zündspule zu kappen.

Das Relais sollte die Zündkerze kurz schliessen, wenn die Spannung weg 
ist (öffnerkontakt). Wie der Killswitch bei meinem Motorrad.


Karl heinz Buchegger schrieb:
> Ein Relais hat den Charme, das es bei Ausfall der Stromversorgung
> (Kabelbruch oder dgl.) von alleine abfällt und so die Zündung
> unterbricht.

Stimmt, aber es gibt auch FETs, die leiten, wenn sie keine Gatespannung 
bekommen.
Allerdings denke ich, das hier ein FET fehl am Platze ist, denn die 
Spannungen der Zündspule dürften einen FET, wenn dieser geöffnet hat 
grillen. Aber in den meisten Fällen dürfte der dann kurzschliessen und 
der Motor ist aus ;-)


Hannes schrieb:
> (Öffnerrelais, also
> unbestromt Motorkillend)

Warum eigentlich das Relais? Früher haben wir die Motoren so 
eingestellt, daß sie nicht ausgingen, wenn die Trimmung ganz vorne 
gestanden hat. Wenn man dann die Trimmung zurück genommen hat, ging der 
Motor wegen Luftmangel aus, und das recht zuverlässig.
Und ob das Signal für die Drossel vom Sender oder von einem 
Failsave-Modul kommt, ist dem Servo recht egal. Der dreht einfach die 
Drossel zu.

Frank

von Hannes (Gast)


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Alles richitg so weit!

Relais ist mir leiber, zwar kann es mechanisch ausfallen, im allgemeinen 
kann es aber, im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Bauteilen, 
selbständig zurück in die Ausgangsstellung leitend zurückkehren.
Ausserdem können viele Spitzenspannungen von mehren kV ab was auch nötig 
ist, denn die Zündspannung liegt meines Wissens bei rund 4-6kV. Zum 
nachmessen war mir mein Oszi zu teuer^^

Mein Autolein ist ein "kleiner" Verbrenner, 29ccm, Kettensägenmotor, 
Maßstab 1:5, mit Zündkerze und allem drum und dran. Und die letzte Fahrt 
endete doch recht ungemütlich ohne Kontrolle 10m an einem Cayenne vorbei 
gegen einen Baum. Dort ists dann stehn geblieben. Warum? Ein Stock kam 
ins Getriebe, hat dem Akku das Kabel abgerissen und ab geht die Post... 
So mag ich das nicht!!!
Der Baum hätte rein teoretisch auch ein Passant sein können dem dann 
16kg mit rund 80 Sachen ins Schienbein geschossen wären. Autsch!
Seit dem parkt das kleine "Spielzeug"!

Und nur das Akkukabel besser schützen ist nicht die lösung finde ich. Da 
muss ein Backup namens FailSafe her!

von Hannes (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Warum eigentlich das Relais? Früher haben wir die Motoren so
> eingestellt, daß sie nicht ausgingen, wenn die Trimmung ganz vorne
> gestanden hat. Wenn man dann die Trimmung zurück genommen hat, ging der
> Motor wegen Luftmangel aus, und das recht zuverlässig.
> Und ob das Signal für die Drossel vom Sender oder von einem
> Failsave-Modul kommt, ist dem Servo recht egal. Der dreht einfach die
> Drossel zu.

ganz einfach, der Servo wird a) auch als bremsservo verwendet (ist so 
üblich).  Der Motor würde bei jedem Bremsvorgang ausgehen (jaja, wer 
bremst verliert). Und b) kann der Servo ja auch ausfallen. Kabel ab, 
Stein/Stock im Getriebe/Hebelweg... da geht viel!

von Peter B. (pbuenger)


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> Und nur das Akkukabel besser schützen ist nicht die lösung finde ich. Da
> muss ein Backup namens FailSafe her!

Das kann nahezu jeder simple 2,4GHz Empfänger aus der Schachtel heraus. 
Und auf diesem Frequenzband gibt es dann auch keine Störungen durch die 
Zündung. Natürlich nur mit angestecktem Akku ...

Peter

von Löwe (Gast)


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Moin,

mal als Anregung: So ein Relaiskontakt ist zwar sehr leicht, hat aber 
trotzdem eine gewisse Masse.

Wäre es nicht möglich, das durch die Vibrationen der Kontakt beeinflusst 
wird und z.B. kurz öffnet?

Das lässt sich leider schlecht testen, ich würde das aber einplanen.
Vielleicht lässt sich soetwas ja mit einer RC-Kette parallel zu den 
Kontakten überbrücken, oder man gibt der Relaisspule 1-2V 
"Überspannung".

von Anja (Gast)


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Hannes schrieb:
> Ausserdem können viele Spitzenspannungen von mehren kV ab was auch nötig
> ist, denn die Zündspannung liegt meines Wissens bei rund 4-6kV.

Du wirst lange suchen müssen bis du ein preiswertes Relais (Schütz) 
findest wo der Kontaktabstand so groß ist daß der Funke zuverlässig in 
der Zündkerze überspringt und nicht im Relais. Du verwechselst hier 
vermutlich Prüfspannung zwischen Spule und Kontaktsatz (bei guten Relais 
so 2 oder 4kV)  mit Betriebsspannung über den Kontakten.

Warum nimmst Du nicht einfach ein preiswertes KFZ-Relais und schaltest 
das als Schließer in die +12V-Leitung der Zündspule?

Wenn der Akku abreißt -> Relais öffnet.
Der Prozessor kann zusätzlich abschalten wenn das Funksignal ausbleibt.
Vibration sollte bei einem KFZ-Relais ebenfalls kein Thema mehr sein.

Gruß Anja

von Hannes (Gast)


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Anja schrieb:
> Warum nimmst Du nicht einfach ein preiswertes KFZ-Relais und schaltest
> das als Schließer in die +12V-Leitung der Zündspule?

ganz einfach: 12V gibbit nich.
die Zünspule ist auf ein Kernmaterial aufgewickelt, an dem dirket ein 
Magnet vorbei rast. Da gibts keine Zündspule wie beim kfz, die mit 
niederspannung angesteuert wird. (wobei Niederspannung auch schon bie 
5-600V gehen kann bei den HKZ-Anlagen, ist aber Offtopic)

und wenn ich mich unter den 220V relais (spule 5V) umschau, dann find 
ich da z.B. von Tyco die PCH-Serie mit "High surge voltage of 8000V" 
laut Datenblatt. Vielleicht verstehe ich das falsch, aber ich deute es 
zu meinen Gunsten. Abgesehen davon habe ich in einem anderen Modell 
einen gekauten FailSafe mit ebenfalls einem Kill-Switch-Relais (Bestar 
BT-5S steht drauf).
Google sagt dazu "Contact Rating 1.25A 24VDC 0.5A 100VAC"

Ich fühle mich bestätigt und im schlimmsten Fall läuft der Motor 
nicht... was solls!

Was mir gerade aber doch recht wichtiges dazu einfällt:
Das Relais wird nur parallel zum vorhandenen Kill-switch eingelötet. Und 
der Killswitch hat 2 eigene Käbelchen in die Spule rein (ist alles 
vergossen).
Der Schalter ist eine normaler kleiner Taster, nicht mehr als ein 
Klingelknopf. Vielleicht (wahrscheinlich) kommen da gar keine kVolts an.
Der Taster und vorallem der Benutzer würde sich gerade bei Feuchtigkeit 
sicher freuen wenn da 4-6kV ankommen...

Mein Fazit: Relais tuts, Halbleiterlösungen sind mir jetzt zuuu inovativ 
und erfordern sicher einige nervige und lanvierige Tests.


Wobei. ein Triac, mit "pullup widerstand", ein FET, der den Triac "aus" 
hällt und ein Widerstand der ggf. den FET entläd...
...
...

Relais!

von avion23 (Gast)


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Hannes schrieb:
> Mein Fazit: Relais tuts, Halbleiterlösungen sind mir jetzt zuuu inovativ
> und erfordern sicher einige nervige und lanvierige Tests.
Nur zur Info, wie ich es machen würde: Avalanche rated n-channel fet 
verwenden. source an masse, drain an last. gate über 120Ω an avr-pin.
Schutzbeschaltung: von source nach gate eine 16V Zenerdiode. 100kΩ 
pulldown widerstand.

von Hannes (Gast)


Angehängte Dateien:

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OVERKILL ME IF YOU CAN!
warum geistert mir der Satz im Kopf rum?

also in meiner Schaltung sollte nun wirklich das Relais das unsichere 
Glied sein!
an pwm häng ich eine 50% pwm vom µC, damit wäre sichergestellt, dass der 
Motor nur laufen kann, wenn der µC taktet. Und dann ist auch der 
WatchDog aktiv und kann Sicherheit gewähren. (Noch mehr overkill wäre 
wohl dazu eine Soft-PWM).

Und am kill-Eingang kann ich durch High-impedance, oder Low-Pegel 
ebenfalls den Motor abschalten.

Na das wenn mal nicht sicher ist!


Ich glaub ich muss 10 Relais parallel schalten um auch nur annähernd dem 
Niveau gleich zu ziehen! ;)

von Frank B. (frank501)


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Hannes schrieb:
> a) auch als bremsservo verwendet (ist so
> üblich)

ginge aber trotzdem, wenn man die wahrscheinlich vorhandene Feder so 
einstellt, daß sie bei ganz betätigter Bremse die Drossel noch weiter zu 
zieht.
Ich kenne mich mit Autos nicht so aus, habe zwar selbst das ein oder 
andere Automodell gebaut und auch gefahren, aber da war kein V-Motor im 
Spiel, die 2-Takter waren immer in einem Flugzeug drinne ;-)


Hannes schrieb:
> kann der Servo ja auch ausfallen. Kabel ab,
> Stein/Stock im Getriebe/Hebelweg... da geht viel!

Das ist ein Argument, dem ich nichts entgegenzusetzen habe.


Hannes schrieb:
> Wobei. ein Triac, mit "pullup widerstand", ein FET, der den Triac "aus"
> hällt und ein Widerstand der ggf. den FET entläd...

Lass es lieber und nimm ein Relais wie das hier:
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=26574;PROVID=2402
Wenn das ausfällt ist hier im Schlimmsten Falle nur der Motor aus.


Hannes schrieb:
> Das Relais wird nur parallel zum vorhandenen Kill-switch eingelötet. Und
> der Killswitch hat 2 eigene Käbelchen in die Spule rein (ist alles
> vergossen).
> Der Schalter ist eine normaler kleiner Taster, nicht mehr als ein
> Klingelknopf. Vielleicht (wahrscheinlich) kommen da gar keine kVolts an.
> Der Taster und vorallem der Benutzer würde sich gerade bei Feuchtigkeit
> sicher freuen wenn da 4-6kV ankommen...

Sehe ich anhand Deiner Beschreibung ebenso.


Hannes schrieb:
> wobei Niederspannung auch schon bie
> 5-600V gehen kann

Nicht ganz. Bis 120VDC nennt man das Kleinspannung, darüber hinaus bis 
1000V Niederspannung, 1000 bis 10000 Mittelspannung und darüber hinaus 
Hochspannung.


Frank

von Frank B. (frank501)


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Hab Deinen letzten Beitrag erst gelesen, nachdem ich meinen letzten 
abgeschickt hatte.

Hannes schrieb:
> also in meiner Schaltung sollte nun wirklich das Relais das unsichere
> Glied sein!
> an pwm häng ich eine 50% pwm vom µC, damit wäre sichergestellt, dass der
> Motor nur laufen kann, wenn der µC taktet. Und dann ist auch der
> WatchDog aktiv und kann Sicherheit gewähren. (Noch mehr overkill wäre
> wohl dazu eine Soft-PWM).

Ähmmm...
Warum schliesst Du nicht gleich das Signal vom Empfänger an den 
PWM-Eingang des 555ers an? Dann würdest Du Dir die ganze Mimik mit dem 
AVR sparen.
Das Kill-Signal vom AVR kann man ja trotzdem noch mit auflegen, wenn der 
sowieso rein soll.

Frank

von Nonsense (Gast)


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Hannes schrieb:
> Auf den Quarz verzichten fällt mir zwar schwer,

Man könnte den Quarz ja auch mit Sekundenkleber, Epoxy o.ä. fixieren. 
Bevor der sich dann durch Vibrationen löst würde es wahrscheinlich 
gleich die gesamte Platine zerlegen ;)

von Karl H. (kbuchegg)


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Frank B. schrieb:

>> an pwm häng ich eine 50% pwm vom µC, damit wäre sichergestellt, dass der
>> Motor nur laufen kann, wenn der µC taktet. Und dann ist auch der
>> WatchDog aktiv und kann Sicherheit gewähren. (Noch mehr overkill wäre
>> wohl dazu eine Soft-PWM).
>
> Ähmmm...
> Warum schliesst Du nicht gleich das Signal vom Empfänger an den
> PWM-Eingang des 555ers an? Dann würdest Du Dir die ganze Mimik mit dem
> AVR sparen.

Wenn ich das richtig gelesen habe, soll der AVR auch sonst noch ein paar 
Dinge erledigen.
Somit hat er dann auch gleich noch die Gewissheit, dass der Motor 
abgestellt wird, wenn der AVR abschmiert.

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