So langsam rücken die letzten Prüfungen ins Haus und die Diplomarbeit wird anstehen und ich muss mir daneben noch Gedanken machen wie es denn dann nach dem Studium weitergehen soll. Da ich mehrere Optionen offen habe erhoffe ich mir von euch etwas Input die ich in meine Entscheidunsfindung einfließen lassen kann. Ich bitte auch darum mir nachzusehen dass es sich hierbei nicht um Jammern auf hohem Nivaeu handeln soll oder sonst was, möchte nur sachlich meine Situation darlegen. Meine aktuelle Situation ist, dass ich aller Voraussicht nach mein Studium unter den besten 10% in Regelstudienzeit ablege. Letzten Sommer habe ich mein 12wöchiges Industriepraktikum im Extreme Blue Programm bei der IBM in Böblingen abgelegt, dort hat es mir sehr gut gefallen und ich habe auch noch regen Kontakt mit meinen Praktikumsbetreuern. So nun zu meinen aktuellen Optionen: Mein Prof. hätte mich gerne für eine Promotion an seinem Lehrstuhl in seinem neuen Sonderforschungsbereich http://invasic.informatik.uni-erlangen.de/en/index.php Das wäre eine ziemlich sichere Option, allerdings liegt mir das rein akademische nicht so und eine Promotion würde weitere 4-5 Jahre dauern, so dass ich dann mitt 28 erst Uni fertig hätte. Voraussetzung dafür ist dass ich auch schon die Diplomarbeit in dem Bereich anfertigen müsste. Die andere Option wäre meine Diplomarbeit bei der IBM anzufertigen. Betreuungsmäßig wäre das kein Problem da mein Prof (derselbe) und mein Betreuer sich schon persönlich kennen und mein Prof. würde das auch unterstützen auch wenn er es schade fände, wenn ich nicht promovieren würde. Das Problem dabei ist jedoch, dass ich dann nach Böblingen umziehen müsste, aber ich ja deswegen noch keine Jobgarantie habe. Ich wäre zwar sicherlich nicht schlecht aufgestellt und der Stuttgarter Raum ist wirtschaftlich ja auch nicht schwach, aber ne Garantie habe ich halt noch keine und so ein Umzug ist auch mit Kosten verbunden. Allerdings habe ich bisher immer mehr dazu tendiert direkt in die Wirtschaft zu gehen nach dem Studium. Der aktuelle Lebensstandard würde sich dann wahrscheinlich auch etwas schmälern, da die Mieten dort teurer sind. Ich wohne im Moment mit meiner Freundin zusammen die fast gleichzeitig ihren Biologie-Bachelor (ein paar Monate früher wie ich) abschließt. Da sie das aber wahrscheinlich nicht weitermachen will und neuorientieren würde, ist das zumindest kein Problem, sie orientiert sich da nach meiner Entscheidung. Dazu kommt, dass ich als Vollbafög-Empfänger dann mit der maximalen Bafögverschuldung ins Berufleben starte. Unabhängig welchen Weg ich beschreite wäre mein geplantes Eintrittsdatum in die richtige Welt 1.1.12 Einer Promotion wäre ich zwar nicht unabgeneigt, da der Bereich auch interessant ist, aber aus dem Bauch heraus wäre es momentan nicht meine erste Wahl gewesen. Tja nun was meint ihr: Erstmal den Spatz in der Hand nehmen, den gewohnten Lebensstandard beibehalten und promovieren oder auf Risiko spielen, umziehen (wäre finanziell im Budget) und bei IBM Diplomarbeit machen (die dann bezahlt wäre) und versuchen da nen Job zu ergattern bzw. im Raum Stuttgart und naja ich hätte natürlich schon gern einen gutbezahlten Einsteigerjob. ;) Meine Fachrichtung ist Informatik mit Schwerpunkt auf Rechnerarchitektur, FPGAs, VHDL, Reconfigurable Computing und Algorithmik, sowie system-/hardwarename Programmierung, allerdings ohne zu tief in der E-Technik zu stecken, also Analogtechnik oder Schaltungs-/Platinendesign und solchen Krempel ist bei mir nicht mehr drin. Was ich bisher so gesehen habe in Jobseiten gibts da in Erlangen nicht soooo viel oder mir fehlt noch das Firmenwissen. Ich bin gespannt auf euren Input.
Mein Rat: Verzichte auf die Promotion und arbeite erstmal bei IBM. Dort findest du mit Sicherheit viel spannendere Themen als das, was dein Professor dir anbietet. Und dann beginnst du ein Promotion drei Jahre später. Meines Erachtens ist es eine Unsitte, wenn die Diplomanden mit Promotion geködert werden, diese dann vier, fünf Jahre Lebenszeit verschwenden und in dieser Zeit wichtigere Sachen nicht lernen. Außerdem fehlt dann auch die Rückmeldung von vielen anderen Leuten als vom Professor. Mit Berufserfahrung weißt du dann auch, welche Themen wirklich wirtschaftlich interessant sind, weil du siehst, wo es immer hapert. In der Entwicklung von eingebetteten Systemen hapert es vor allem an der Qualitätssicherung. Die Ansprüche sind hoch, der Termindruck ist hoch und die Verfahren sind Mist. Sachen wie Simulation und Verifikation sind bei den Entscheidern noch nicht richtig angekommen.
Pfennigfuchser schrieb: > ... Sehr gute Meinung dazu, kann ich mich anschließen. Bevor ich meine Promotion anschließe, möchte ich ebenfalls Berufserfahrung zu sammeln und nebenbei noch evtl ein Zusatzstudium machen. Dann weiß ich was wichtig ist, kann unter Stress arbeiten (und das is was ganz anderes jeden Tag 8-10 h als wie auf der Uni) und weiß was mich interessiert. Ich hoffe auf ein gutes Angebot im Ausland. Dann geh ich auch schon mit einer ganz anderen Einstellung auf eine Promotion zu.
Bist n ganz schöner Schisser. Als einer von den 10% Besten machst Du Dir Sorgen, dass Dich IBM nicht übernimmt oder Du im Stuttgarter Raum keinen Job findest? Wenn Du keinen Job kriegst, wer bitte dann? Der Bereich deines Profs schaut schon ganz geil aus, aber ich glaub ich würd auch zu IBM gehen. Wünsch Dir viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung, du Pussy ;-)
Ich würde Dir zur Diplomarbeit bei IBM raten, dann 2-3 Jahre Berufserfahrung im Raum Stuttgart-Karlsruhe sammeln. Einen Job solltest du finden. Anschließend (wenn du dann noch willst) kannst du immer noch promovieren, z.B. in Karlsruhe. Ich denke, wenn du Dich nicht doof anstellst ist das Risiko überschaubar. Grüße und viel Erfolg
D. I. schrieb: > Das wäre eine > ziemlich sichere Option, allerdings liegt mir das rein akademische nicht > so und eine Promotion würde weitere 4-5 Jahre dauern, Quatsch die Leute am IZMP promovieren alle in 2 Jahren - auch Idioten bekommen da ihren Dr. selbst Leute die total faul sind benötigen maximal 3 Jahre. Du musst aber schön mitspielen.
Wenn du kein Druck hast, dass du Geld verdienen musst, hol dir den Doktortitel. Wenn du dann immer noch zu IBM willst, kannst das auch noch machen. Nur spielst du dann nicht mehr den der alles macht, sondern den der alles plant (mit dem richtigen Vitamin B, dass du ja anscheinend hast)! Und glaub mir, PowerPoint Folien sind einfacher gezeichnet als das was danach kommt. Ich bin jetzt 5 Jahre fertig mit dem Studium und seh die ganzen Leute, die während des Studiums bei Mutti gewohnt haben, promovieren. Das ganze dann mit Themen, die bei uns neben der 'Forschung' von denen von einem anderen bearbeitet werden (weil man das Ergebnis jetzt benötigt und nicht erst in 3 Jahren). Das Ergebnis liegt dann schon vorher vor aber das Dokument mit irgendeiner Erklärung kommt später. Rate mal wer das Problem dann gelöst hat! Scheint vielleicht in meinen jungen Jahren nur ein erster Eindruck zu sein..aber überleg mal: "Wer kann sich sein Haus bauen/leisten und wer nicht?"
Dr No schrieb: > Rate mal wer das Problem dann gelöst hat! Äh steh jetz auf der Leitung. Wer? Der angehende Dr? Wohl nicht oder?
Hab auch überlegt eine Promotion zu machen. Das gute Angebot im Ausland hatte ich gleich nach dem Studium. Ein paar Monate wie ich schon arbeitete, hatte ich Angebote für eine Promotion. Hab gesagt, ja später gerne, will zuerst Berufserfahrung sammlen. Der Entwicklungsleiter bei der Firma die mir das Promotionsangebot anbot, sah das genauso. Kann mich gerne in ca 2-3 jahren wieder bei denen melden. Aber ich weiß nicht ob ich das machen soll. Verdien jetzt als Entwickler schon sehr gut (>60k €)
Es hängt wohl an Deinen langfristigen Plänen und was Du für ein Typ bist. Die Promotion zahlt sich, wenn überhaupt, erst in ein/zwei Jahrzehnten aus, wenn/falls Du dann ins Management willst. Da mag (muss aber nicht) Dir das dann helfen. Ansonsten ist so ein Dr. Titel ziemlich witzlos und ich würde auf jeden Fall erstmal Berufserfahrung sammeln. Und falls Du bei IBM Karriere machst und dann tatsächlich mal einer einen Dr. von Dir verlangt, werden die Mittel und Wege finden, wie Du die neben der Arbeit bekommst. Also, es spricht nicht viel für eine Promotion. Gruss Axel
Ich war vor ca. 15 Jahren in einer ähnlichen Situation. Ich habe mich gegen die Promotion entschieden und bin zu S...... gegangen, wo ich bis heute bin. Mein Bruder hat promoviert und ist heute bei der BASF. Beruflich wird dir die Promotion im technischen Bereich aus meiner Sicht nur wenig nutzen. Wenn du eher ein Entwicklertyp bist wirst du es bleiben, mit oder ohne Promotion. Wenn du Karriere machen willst, brauchst du andere Fahigkeiten, die "angeboren" sind. Das "Arschloch-Gen" wirdt du auch durch die Promotion nicht erlangen, wenn du es nicht schon in dir trägst. Wesentlich interessanter ist aus meiner Sicht der private Aspekt. Der Dr. vor dem Namen wird dir in deinem weiteren Leben viele Türen öffnen und Hindernisse aus dem Weg räumen, das kann ich dir aus Erfahrung versichern. Ich würde dir auf jeden Fall zur Promotion raten, zumal wenn du noch so jung bist.
Andreas B. schrieb: > Wesentlich interessanter ist aus meiner Sicht der private Aspekt. Der > Dr. vor dem Namen wird dir in deinem weiteren Leben viele Türen öffnen > und Hindernisse aus dem Weg räumen, das kann ich dir aus Erfahrung > versichern. Kannst du dazu evtl. mal ein Beispiel anbringen? Ich kann mir zwar einige Situationen vorstellen, bin mir jedoch nicht sicher, was du genau meinst. Danke ;)
Andreas B. schrieb: > Wesentlich interessanter ist aus meiner Sicht der private Aspekt. Der > Dr. vor dem Namen wird dir in deinem weiteren Leben viele Türen öffnen > und Hindernisse aus dem Weg räumen, das kann ich dir aus Erfahrung > versichern. Das kann ich mir gut vorstellen. Als "Diplom-Informatiker" habe ich schneller eine Wohnung gefunden als wenn ich "Softwareentwickler" angegeben habe. Mit Doktor-Titel geht sowas wahrscheinlich noch schneller.
Konkrete Beispiele sind natürlich immer mit einer endlosen Erklärung der Vorgeschichte verbunden und ausserdem recht privat, da es sich halt um mich und meinen Bruder handelt. Aber ein nicht allzu privates: Wir haben beide von unseren Eltern ein Grundstück bekommen, um darauf zu bauen. Dazu geht man zu einem Notar, der macht die Formalitäten klar und reicht es beim Grundbuchamt der Gemeinde ein, wo es dann umgetragen werden muss. Und da liegt es dann eine Weile. Das dumme ist, daß die Sparkasse bei der du die Baufinanzierung abgeschlossen hast, erst auszahlt, wenn das Grungstück im Grundbuchamt auf dich eingetragen ist, da es ja auch als Sicherheit für die Baufinanzierung dient. Bei mir hat das 3 endlose Monate gedauert, in denen ich ständig irgenwelche Handwerker vertrösten musste, die Geld haben wollten (zurecht). Ich war etliche male auf dem Amt, um meine dumme Situation zu schilder. Ohne Wirkung. Bei meinem Bruder lief es ähnlich, ausser daß die Umtragung im Grundbuch bei ihm innerhalb einer Woche erledigt war, da er die Möglichkeit bekam, sein Anliegen direkt beim Bürgermeister vorzutragen. Nun kann man sagen das sind Dorfgeschichten. Aber unser Ort hat auch immerhin >10000 Einwohner und in anderen Situationen sind es halt andere Beispiele. Meine Erfahrung: Als nicht promovierter Akademiker ist dein sozialer Status natürlich auch nicht schlechter. Es sieht dir aber niemand an und du kannst ja kein Gespräch beginnen mit den Worten: Ich bin Ingenieur. Mit dem Dr. im Namen dagegen ist es sofort klar, das ist der kleine aber entscheidende Unterschied.
@Marc2410 >> Äh steh jetz auf der Leitung. Wer? Der angehende Dr? Wohl nicht oder? << Das ist alles eine Frage der Perspektive. @andere Nach meiner Erfahrung gibt es zwei Arten von Doktoren. Die einen haben Ahnung von der Technik und haben sich den Doktor auch 'verdient'. Die anderen haben auch ihren Titel, das ging wohl aber irgendwie anders. Beide kommen über kurz oder lang zu ihrer Personalverantwortung. Das oben genannte "Arschloch-Gen" findet sich wohl eher bei der zweiten Gruppe. Damit sich die Investition in die Person auch lohnt, wird man natürlich da hin gezüchtet. Die Aufgaben die man bekommt, werden von den Kollegen erledigt, die die nötigen Kompetenzen haben. Das Ergebnis "Fertiges Projekt" fällt aber nicht diesen Leuten zu.. Erfolg = f("Arschloch-Gen") Ich frag mich halt, wie jemand der die Marschroute für zukünftige FPGA Designs festlegt es nicht auf die Reihe bekommt ein Netzwerklaufwerk einzubinden oder eine simple OP-Schaltung aufzubauen. 'Och das oszilliert ja, da hab ich die Rückkopplung rausgelassen, jetzt funktioniert das ganze ROBUST und ZUVERLÄSSIG' und alle freuen sich und es gibt ein präsentatives Lob vor allen anderen Kollegen wg. effektiver Arbeitsweise !!!! Als Hansel benötigt man kein keinen Dr. ..aber jeder Dr. hat seine Hansel
@Pfennigfuchser Ein schönes Beispiel für das, was ich gemeint habe. Es ist sehr subtil, aber es begleitet dich ein Leben lang.
@Dr No
> Erfolg = f("Arschloch-Gen")
100 Punkte. Leider!
Andreas B. schrieb: > @Dr No >> Erfolg = f("Arschloch-Gen") > > 100 Punkte. Leider! Kann ich leider auch genauso bestätigen :( Axel schrieb: > Ansonsten ist so ein Dr. Titel ziemlich witzlos und ich würde auf jeden > Fall erstmal Berufserfahrung sammeln. Tatsächlich? Dann hab ich mich ja richtig entschieden :) Dr No schrieb: > Nach meiner Erfahrung gibt es zwei Arten von Doktoren. > Die einen haben Ahnung von der Technik und haben sich den Doktor auch > 'verdient'. > Die anderen haben auch ihren Titel, das ging wohl aber irgendwie anders. Ich kann mich zu den ersteren Typen zählen (leider?). Eher der faire Entwicklertyp ohne Arschloch-Gen. Bin eher ruhig, schüchtern, fleissig, versuche nicht aufzumucken. Dafür bin ich ehrgeizig und kann mich in eine Aufgabe reinbeissen. Lob kassieren dann wahrsch. andere..
Hi D.I., ich kann Dir nur Raten, einen Weg einzuschlagen, bei dem Du Herausforderungen siehst, die Dich wirklich interessieren! Wenn's Dich reizt, dann kommt auch die Motivation und der Erfolg direkt danach. Ein Dissertation ist schön und gut, kann einen aber im schlimmsten Fall später von den Jobs fernhalten, die man eigentlich machen wollte. In der richtigen Niesche, mit Themen, die Dir am Herzen liegen, geht's auch ohne Dr. nach vorne! Ok, ganz hohe Weihen sind vielleicht(!) versperrt. Da kommt's in der Tat drauf an, wo Du später hin willst.
geh nach ibm, bekomme erstmal n standing und ein finanzielles polster, in der entwicklung hat ein Dr. wenig mehrwert.. das lohnt sich erst wenn du echt in führungsetagen möchtest, wobei ich hier als ING den MBA auch vorziehen würde.. ich glaub der sprung vom entwickler zum manager ist sowieso ein wenig zu drastisch, vor allem wenn du noch jung bist und bock auf technik hast.. dazwischen kann man ein paar jahre als field application engineer arbeiten, da lernt man eine menge und hat nen guten nicht zu abrupten übergang. den MBA an einer FOM (Fr abends, Sa morgens)parallel zum entwicklerjob machen, dann bisschen als FAE arbeiten und dann management weg einschlagen, ich glaub so springt am ende am meisten raus, und das nicht nur auf perspektive
Ich kann auf jeden Fall zur Promotion raten. Mehrere Punkte sprechen in Deiner Lage dafür, diesen Weg einzuschlagen, und zwar direkt nach dem Studium. * Du zählst zu den Jahrgangsbesten, wirst also aller Wahrscheinlichkeit nach die Aufgabe meistern können. * Nach ein paar Jahren Berufsleben ist die Wahrscheinlichkeit, dass man doch noch mal eine Promotion startet, eher gering. Den Lebensstandard senken fällt schwer. * Wenn Du mit 28 Jahren abschließt, bist Du noch vergleichsweise jung. Da machen viele erst ihr Diplom. Viele machen ihren Doktor erst mit Anfang-Mitte 30, und das hat sich dann trotzdem noch gelohnt. * Der Weg nach oben ist in größeren Firmen fast nur mit Doktortitel zu bestreiten. Wenn man in Führungspositionen gelangt, heißt das auch noch lange nicht, dass man dann nichts mehr mit Technik zu tun hat. Aus meiner persönlichen Erfahrung empfinde ich die Promotion bisher vor allem als persönliche Bereicherung. Man muss viel lernen, viel arbeiten, aber man ist selbstbestimmt und kann zum größten Teil "sein eigenes Ding" durchziehen. Die Kommentare weiter oben zur Qualität der in der Forschung erlangten Ergebnisse und den fachlichen Kenntnissen von fertigen Doktoren mögen nun stimmen oder auch neidgefärbt sein. Eine Promotion ist ein bißchen wie die ganze Ausbildung davor - es ist Deine Sache, was Du draus machst.
Rat zur Promotion schrieb: > * Du zählst zu den Jahrgangsbesten, wirst also aller Wahrscheinlichkeit > nach die Aufgabe meistern können. Darauf sollte man sich nicht so viel einbilden. Jahrgangsbester heißt, einen sehr guten Zensurenschnitt zu haben. Aber wie schon in der Schule heißt es wenig. Bei unser hatte einer ein Abitur mit dem Durchschnitt 0,7 (= 1+). Der studiert immer noch, während ich, mit einem total durchschnittlichem Abitur, mit dem Studium ruckzuck fertig wurde. > * Nach ein paar Jahren Berufsleben ist die Wahrscheinlichkeit, dass man > doch noch mal eine Promotion startet, eher gering. Den Lebensstandard > senken fällt schwer. Wenn er wirklich was erreichen will, dann macht er das auch. Was interessiert da der Lebensstandard? Es kann sogar von Vorteil sein, sich etwas anzusparen (Eine Sparquote von 15000 Euro pro Jahr müsste doch möglich sein.) und dann den Doktor zu machen, weil man dann, wenn vielleicht schon Kinder im Haus sind, die Zeit besser einteilen kann. Kind + Promotion + Dozentenstelle an Universität ist besser vereinbar als Kind + Arbeit in der Industrie. Ich hatte ja bei unseren Doktoranden eher den Eindruck, dass ihnen ein Stück Erfahrung in einem Unternehmen gut getan hätte. Ich habe mich als Student stark für Softwareentwicklung und Architektur interessiert und hatte den Eindruck, dass mir dann Absolventen und Doktoranden irgendeinen Stuss erzählen wollten. Ein paar Wochen in einem Unternehmen und die würden sich nicht soweit aus dem Fenster hängen, nur weil sie im Java-Spektrum irgendwas gelesen haben.
...und so nebenbei: Böblingen issn Dreckskaff, einer der hässlichsten Orte, den ich kenne. Nur Assis, nur Plebs. Aber berufsbedingt wohnen da auch viele meiner Kollegen aus den schönsten Städten Deutschlands - denn Jobs gibt es leider eher hier,a ls da, wo es schön ist :) Ich würde unbedingt zu IBM gehen. Mieten gehen eigentlich auch, besonders, wenn du WG kompatibel bist - nix anderes, als im Studium. Gruß, Klaus.
Guck an. Bei einer WG sparste auch noch Geld und kannst die Sparquote noch weiter erhöhen. :-) Als Pfennigfuchser muss ich das doch wissen. :-)
Auch mit DR. ist keine Berufserfahrung vorhanden. Darum erstmal Arbeiten und Geld verdienen. Da zeigt sich, daß vieles aus dem Studium in der Wirklichkeit anders ist.
Klaus2 schrieb: > und so nebenbei: Böblingen issn Dreckskaff, einer der hässlichsten > Orte, den ich kenne. Dann kennst du Mannheim nicht. ;-)
Danke für den ersten Input. Scheint mein Bachgefühl in die Wirtschaft zu gehen zu bestätigen. WG mache ich dann wieder mit meiner Freundin ;) Ja die Stadt Böblingen ist nun wirklich nicht so der Burner, das habe ich während des Praktikums schon gemerkt. Da aber weder meine Freundin noch ich Discogänger sind sondern eher die ruhigere Atmosphäre bevorzugen, wäre das jetzt nicht so tragisch. Zumal es zum Ausgehen oder was unternehmen auch noch das Umland gibt.
Klaus2 schrieb: > ...und so nebenbei: Böblingen issn Dreckskaff, einer der hässlichsten > Orte, den ich kenne. Du mußt ja nicht in diesem Loch wohnen. Das Umland ist recht nett, richtung Schwarzwald wirds sogar schön. Eklig ist nur der Verkehr und die Mieten.
@D.I.: Mensch, Junge, du hast da 2 Sachen offen, davon träumen andere nur. Wer die Wahl hat, hat die Qual! Ich gehörte jedenfalls nicht zu den oberen 10%, so eine Promotion wäre mir persönlich etwas zu theoretisch. Ich erhebe für mich aber auch gar nicht diesen Anspruch. Was ich wohl schon mit bekam, ist, daß in großen Firmen in der Stuttgarter Gegend oft mehr promovierte herumlaufen, als andere. Wirf ne Münze, Kopf oder Zahl. Lade deine Freundin dazu ein, und feiert das Ergebnis einen ganzen Tag lang. Es wird sicher beides gut ausgehen. Und du wirst dich immer an die Münze erinnern... ;-)
Genau das gleiche Problem wie du hatte ich, mein Freund. Weiß heute noch nicht ob es die richtige Entscheidung war oder nicht. Aber ich denke schon. Berufserfahrung ist heutzutage das Wichtigste sonst kannst gleich wieder abzischen. In der Praxis läuft vieles anderes da weht ein ganz anderer Wind, meine Erfahrungen nach. Hatte ein gutes, lukratives Angebot im Ausland gleich nach dem Studium. Ein paar Monate wie ich schon arbeitete, hatte ich wiederum Angebote für eine Promotion. Hab mir gedacht, ja später gerne, will zuerst Berufserfahrung sammlen. Der Entwicklungsleiter bei der Firma die mir die Promotionsmöglichkeit anbot (Halbleiter), sah das genauso. Kann mich gerne in ca 2-3 jahren wieder bei denen melden. Aber ich weiß nicht ob ich das machen soll. Verdien jetzt als Entwickler schon sehr gut (>60k €). Wiederum wenn ich es wirklich will mach ich es. Mal sehen. Geld ist nicht alles. Alle behaupten immer so einen Stuß, von wegen, man kann später nicht promovieren Unsinn! Sicher hat man evtl Gehaltseinbußen, mir ist das aber wirklich egal. Lieber einige Jahre was machen, was einem Spaß macht (Promotion) und etwas weniger verdienen in diesen Jahren. Wo ist das Problem? Kann ja vor der Promotion wie gesagt in der Berufswelt einige Jahre Erfahrung sammeln und schon mal Geld sparen. In deinem Fall hättest du dann Berufserfahrung bei IBM. Sehr gut. Warum sollte dich später keiner mehr für eine Promotion nehmen? Wie gesagt Berufserfahrung ist das Wichtigste. Ich selbst hab mcih auch für diesen Weg entschieden. Bin bald Seniorentwickler verdiene gut im Ausland, werd jetz dann nä. Jahr auf die ETH Zurich gehen und später dann meinen Dr machen. Umso besser kann ich das, dann werde ich auch ernstgenommen - ein Dr. mit Praxis als wie ein Dr der noch nie in der Industrie war. Ich muss ja, und das hab ich mir vorgenommen, einen Einblick in die alltägliche Arbeitswelt haben mit all ihren Schattenseiten, erst dann weiß ich was ich will und kann mich auf ein Fachgebiet spezialisieren mit einer Promotion. Viel Glück bei Deiner Entscheidung. Und setz nicht alles auf eine Münze ;-)
Also die Leute die bei uns promoviert haben waren größtenteils Muttersöhnchen und unflexible, die wollten noch ein bisschen abstinken im Osten.
So die Würfel sind nun zu 99,4% gefallen: Ich werde erst promovieren. Jedoch nicht im Eingangspost genannten Themenbereich, sondern zusammen mit / gesponsort von IBM in einem anderen praxisnäheren Bereich. In diesem Bereich bearbeite ich auch gerade meine Diplomarbeit und bisher finde ichs spannend und interessant. Jedenfalls warum ich mich für die Promotion entschieden habe: - Nochmal eine Herausforderung suchen und das maximale aus der Uni rausholen. Ich weiß, dass ich mich sonst irgendwann ärgern werde die Herausforderung nicht angegangen zu sein und ich bezweifle dass ich dann nochmal die Chance dazu habe wenn ich mal richtig fest im Leben stehe. - Ich habe nur 10 Minuten zur Uni, kenne die (zukünftigen) Kollegen und komme gut mit den Leuten aus. - Ich habe Spaß an Lehre und bringe Leuten auch gern was bei. - Ich wohne in einer schönen und vor allem günstigen Wohnung. Nach Abwägung aller für mich persönlich wichtigen Kriterien spricht nur der finanzielle Faktor gegen die Promotion. 36k vs. 48k / anno, wenn ich das aber auf mein persönliches netto rechne komme ich auf 1,8k vs. 2,3k / monat. 500 Euro netto pro Monat Unterschied ist natürlich kein Pappenstil, aber dem gegenüber steht ein Umzug und höchstwahrscheinlich höhere Lebenshaltungskosten (vor allem Wohnung) im Raum Stuttgart. Zumindest werde ich da wohl keine 86m^2 / 3-Zimmer für 520€ warm in ruhiger Lage bekommen. Außerdem ist Geld nicht alles und 1,8k netto sind im Vergleich zur jetzigen Situation auch ein deutliches + Jedenfalls der Hauptgrund war, dass sich ein Thema aufgetan hat an dem ich Begeisterung habe und die Herausforderung angehen will. Ich denke ich werde auch als Dr. (sofern ich ihn packe) noch einen akzeptablen Job finden, konnte mich bisher noch immer durchsetzen.
Gute Entscheidung! Wenn du es durchziehst, wirst du sie mit Sicherheit nicht bereuen. Aber nicht abschreiben :-))) Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft.
D. I. schrieb: > so und eine Promotion würde weitere 4-5 Jahre dauern, so dass ich dann > mitt 28 erst Uni fertig hätte. Das geht auch in zwei Jahren - ich war lange genug in einer Dr.-Schmiede. D. I. schrieb: > Ich wohne im Moment mit meiner Freundin zusammen die fast gleichzeitig > ihren Biologie-Bachelor (ein paar Monate früher wie ich) abschließt. "Als ich", nicht "wie ich" - der Komparativ verlangt als. Auf deine sprachlichen Fähigkeiten bezug nehmend - überlass das promovieren den Leuten die auch den Intelekt dazu haben - sonst macht du den Guttenberg.
Ich rate klar dazu, JETZT, wo es JOBs gibt, einzusteigen. Promovieren kann man noch, was es kriselt.
D. I. schrieb: > Meine Fachrichtung ist Informatik mit Schwerpunkt auf > Rechnerarchitektur, FPGAs, VHDL, Reconfigurable Computing und > Algorithmik, sowie system-/hardwarename Programmierung, allerdings ohne > zu tief in der E-Technik zu stecken, also Analogtechnik oder > Schaltungs-/Platinendesign und solchen Krempel ist bei mir nicht mehr > drin. Ich würde gerne meine Meinung dazu äussern, und zwar aus dem Grund, dass ich mich in dieser Denkweise wiedererkenne .. bis vielleicht vor einem Jahr. Ich habe am Ende meines Studiums, mit einer ähnlichen Ausrichtung wie bei dir, irgendwann festgestellt, wie wenig Beachtung ich der Analogtechnik in meinem Studium geschenkt habe. Daraufhin habe ich ganz gezielt nach einer Diplomarbeit gesucht, die diese grosse Lücke schliessen sollte. Das war es auf jeden Fall wert. In gewisser Weise ruhen meine FPGA/VHDL seit diesem Tag. Die von Menschen erlebbare Welt, nicht die Quantenwelt, ist in ihren Zügen analog geprägt .. man denke nur an Sensorik - die Schnittstelle zur Physik/Chemie. Dieses Betätigungsfeld empfinde ich derzeit um Längen spannender als coole Programmiertricks (auch Algorithmik genannt :).
Bei kaum einem deutschen Unternehmen liegen Anspruch und Wirklichkeit soweit auseinander wie bei der IBM. Da wird firmenintern über Themen wir Work-Life-Balance gefaselt, und in der Realität wird gegen gefasste Betriebsratbeschlüsse verstossen. Mein Rat: Alles was im Namen auch nur entfernt nach Aktiengesellschaft riecht: Mach einen Bogen darum... Auch wenn es einen Euro weniger auf dem Gehaltszettel bedeutet...
Mir hat letztens aber einer vorgeschwärmt, wie toll es dort ist, dass man jederzeit arbeiten und kommen kann.
... schrieb: > und in der Realität wird gegen gefasste Betriebsratbeschlüsse > verstossen. Was daran hast du nicht verstanden? Von toll bleibt da nicht viel übrig.
IBM R&D ist in Deutschland eine GmbH, steht aber natürlich wie alles andere unter den amerikanischen AG-Fuchteln. Andreas Fischer schrieb: > Mir hat letztens aber einer vorgeschwärmt, wie toll es dort ist, dass > man jederzeit arbeiten und kommen kann. So war es auch während meines Praktikums, solange die Arbeit gemacht wird ist man sehr flexibel. Also die Mitarbeiter mit denen ich mich dort unterhalten habe, waren durch die Bank zufrieden. ... schrieb: > Bei kaum einem deutschen Unternehmen liegen Anspruch und Wirklichkeit > soweit auseinander wie bei der IBM. > > Da wird firmenintern über Themen wir Work-Life-Balance gefaselt, > und in der Realität wird gegen gefasste Betriebsratbeschlüsse > verstossen. Muss man unterscheiden wo genau man sitzt, die R&D Leute sind eigentlich recht zufrieden, wohingegen man aus den Sales-Centern andere Stimmen vernimmt. Aber davon abgesehen ist es ja nicht die einzige Firma der Welt, allerdings habe ich halt bisher gute Erfahrungen gemacht ;) Für mich steht jetzt aber die DA+Promotion ins Haus und dann wird weiter gesehen.
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