http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,741692,00.htmlüü Hallo - bin schon ein Jahrzehnt raus aus der Uni - bei uns war es (auch) mit viel Party verbunden und ich würde sagen die schönste Zeit meines Lebens (bisher). Übertreiben die oder ist es wirklich so schlimm geworden? Danke für feedback!
Naja, als zu meinen Studienzeiten hatten die Kommilitonen auch alle Erkrankungen, die auf Streß zurückzuführen waren. Denke aber auch, dass es studiengang- und lebenserfahrungsabhängig ist. Allerdings konnten wir damals im Grundstudium noch anders herangehen. Da zählte nur das Bestehen und die Topnoten wurden dann im Hauptstudium gesammelt, aber eben auch in Fächern, die einen interessierten. Mit der Umstellung auf Bachelor/Master muß man wohl von Beginn an und überall top abliefern und ich kann mir gut vorstellen, dass so ein Druck, gerade bei jungen Menschen, über eine Dauer von 5 Jahren fatale Folgen haben kann.
Das Bummeln und hier und da mal ein Semester verlängern, wurde aber Anfang 2000 an meiner FH auch unterbunden. Durch eine neue Studien- bzw. Prüfungsordnung. Und zwar schon vor den Bachelor/Master-Geschichten. Da ich in 2 Studienordnungen hinein geriet, und die ECTS-Geschichten, bekam ich am Studienende sogar noch ein paar Fächer und Klausuren übergebügelt, für den Schweinegalopp, was kaum noch zu schaffen war. Obwohl es für manch einen wie mich ja nötig war, zwischendurch mal ein Semester zu jobben, weil es von nirgend wo her eine wirtschaftliche Unterstützung gab. Ich war schon weit jenseits der 30, da gibts weder BaFög noch sonst was. Und lebensmäßig selbstständig, eigene Wohnung, schon ewig lange bei den Eltern raus. Wer also da mit der neuen Ordnung in einem kurzen Zeitfenster nicht mehr alle Klausuren schrieb, war weg vom Fenster, da jeder Folgetermin wie ein Fehlversuch einer Klausur gehandhabt wurde. Und man hatte derer Versuche immer 3. Ich war dann ganz glücklich darüber, daß ich schon nahe am Studienende war. Denn, nochmal hätte es auf diese Weise nicht mehr funktioniert.
> Übertreiben die oder ist es wirklich so schlimm geworden?
Jammern konnten wir schon immer gut. :-)
Ich zitiere mal meinen Dekan aus der Einfuehrungsvorlesung 1992:
Mein Damen und Herren ich begruesse sie zum Studium
der Etechnik...
[bla bla]
...und jetzt zaehlen sie bitte mal kurz durch. Immer nur bis sieben.
Denn am Ende des Studiums wird nur noch jeder siebte hier sein. Die
anderen sechs werden es nicht schaffen. usw.
Und das war auch so. Erste Klausur Grundgebiete Etechnik, 90%
Durchfallquote. Allerdings durfte man die noch beliebig oft wiederholen.
Mein Eindruck, es war frueher besser fuer Leute die etwas im Kopf
hatten, und schlechter die fuer Leute die sich mit auswendig lernen
ueber Wasser gehalten haben. Heute scheint es eher umgekehrt zu sein
weil alles mehr fomalisiert wurde und staerker kontrolliert wurde ob die
Saufbolde Montag morgen um acht auch alle anwesend sind.
Oh..und auch wir hatten schon Computer damals. Jawohl! Aber teilweise
bestanden die steinalten Profs noch darauf das alle Ausarbeitungen mit
der Hand geschrieben waren.
Olaf
Olaf schrieb: > Ich zitiere mal meinen Dekan aus der Einfuehrungsvorlesung 1992: > > Mein Damen und Herren ich begruesse sie zum Studium > der Etechnik... > [bla bla] > ...und jetzt zaehlen sie bitte mal kurz durch. Immer nur bis sieben. > Denn am Ende des Studiums wird nur noch jeder siebte hier sein. Die > anderen sechs werden es nicht schaffen. usw. > > Und das war auch so. Erste Klausur Grundgebiete Etechnik, 90% > Durchfallquote. Allerdings durfte man die noch beliebig oft wiederholen. Ja wenn man total unfähig ist anständige Lehre zu betreiben und sich mit sowas zu brüsten zeugt das nicht gerade von Kompetenz
ich studiere im neuen System ,leider hatte ich keine andere Möglichkeit mehr. Es ist der Wahnsinn, ich bin zum Glück kurz vor Studienende, Ingenieurfach. In den 3 1/2 Jahren meines Studiums habe ich so manches Tief erlebt, ich musste zu Antidepressiva greifen, meine Kopfschmerzen nach Klausuren waren unerträglich. Die Nächte in den Klausurphasen waren ohne Schlafmittel nicht rumzukriegen. Seitdem bemerke ich immer mehr graue Haare, während Praxisphasen, Werkstudententätigkeiten in der Industrie habe ich gelernt ,dass Können nicht alles ist. Es gilt das Motto "nach unten tretten, nach oben lecken". Wenn man kein "Arschloch" ist kommt man nicht voran. Das hat mir vieles zu denken gegeben, ich habe meine Persönlichkeit geändert um in diesem Umfeld zu bestehen, Panzerhaut sozusagen. Wenn man das Studium ernst nimmt und zügig durchziehen will braucht man gewissen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Die Klausuren wurden teils 1 zu 1 aus den Diplomgängen übernommen, alte Diplomer saßen mit in den neuen Vorlesungen. Einige Kommilitonen haben es auf die leichte Schulter genommen , Klausuren vorsich hergeschoben, mit der Konsequenz, dass irgendwann nichts mehr ging, man einfach überrolt wurde. Mit Durchschnittsnoten um den 3er Bereich und größeren Semesterzahlen ist da leider in einer vernünftigen Position nichts mehr zu machen.Konsequenz Hartz4 oder das Glück haben noch eine Ausbildung zu bekommen wenn man noch keine gemacht. Denn die wird inzwischen bei vielen Stellen sogar vorausgesetzt. Danke Bolognia...
> Ja wenn man total unfähig ist anständige Lehre zu betreiben und sich mit > sowas zu brüsten zeugt das nicht gerade von Kompetenz Es war wohl frueher mal so das man relativ wenig Ingenieure gebraucht hat und man es sich erlauben konnte das Studium als Filter zu betreiben. Heute braucht man wohl mehr also wird es mehr als Ausbildung gesehen. > Die Nächte in den Klausurphasen waren > ohne Schlafmittel nicht rumzukriegen. Da kannst du mal sehen wie gut du es hast. Ich habe die Nacht vor der oben erwaehnten 90%Klausur garnicht geschlafen und noch mal Aufgaben gerechnet. .-) > noch eine Ausbildung zu bekommen wenn man noch keine gemacht. > Denn die wird inzwischen bei vielen Stellen sogar vorausgesetzt. Es kann nicht schaden vor dem Studium eine Ausbildung gemacht zu haben. Dadurch sieht man manches etwas entspannter als Leute deren ganze Existenz an einer Klausur haengt. Ausserdem kann man dann in den Semesterferien auf Montage arbeiten und muss nicht bei UPS buckeln. Ich will nicht sagen das es heute einfacher ist wie frueher, aber das ganze geflenne ist nur laecherlich. Auch frueher gab es schon jede Menge Ungerechtigkeiten und Drecksaecke unter den Profs. Nicht das ich es gut heisse! Aber es war halt so. Ein Beispiel? Professor sagt Montags in der Vorlesung das man sich von Di bis Do von 8.00 bis 15.00 in seinem Labor fuers Praktikum eintragen soll. Dienstag morgen um 7.30 gab es schon eine Schlange vor der Tuer. Um 8.30 waren alle Plaetze belegt. Ohne dieses Praktikum durftest du leider nicht seine Klausur schreiben. Ohne diese Klausur hat dich der Professor des naechsten Semesters nicht in sein Praktikum gelassen. Dir fehlen zwei Klausuren? Tja, kein Bafoeg mehr. usw.. Olaf
Olaf schrieb: > Da kannst du mal sehen wie gut du es hast. Ich habe die Nacht vor der > oben erwaehnten 90%Klausur garnicht geschlafen und noch mal Aufgaben > gerechnet. .-) meine Vorbereitung war so ausgelegt, dass ich nicht mehr Nachts Aufgaben rechnen musste, sondern vorher schon erledigt hatte ;))) klar war es früher Prof. Seitig eventuell auch manchmal misst. Das Problem ist das System, nicht die Profs ansich. Da gabs immer die und die. Das System erlaubt keine Ruhepausen, kein bereichsübergreifendes Denken, keinen Urlaub, kaum Möglichkeit zur Praxis. Es ist einfach alles zu straff. Ich weiss noch wo ich innerhalb 1ner Woche 4 Klausuren hatte, dabei waren so tolle Sachen wie Festigkeitslehre, Dynamik, Informatik und dazu noch BWL. Ohne min. 3 Monate vorher schon hardcore zu lernen, Übungen besuchen, laborversuche zu machen geht da nix. Nebenbei geht man noch worken um sich wenigsten nen Taback zum drehen leisten zu können. Es ist schon einfach krass. Natürlich gibt es Studiengänge die anders sind. Ich kann nur von Wirtschaftsingenieurwesen bzw auch Maschinenbau sprechen, da sich die Vorlesungen gekreuzt haben.
a7x10 schrieb: > klar war es früher Prof. Seitig eventuell auch manchmal misst. Das > Problem ist das System, nicht die Profs ansich. Da gabs immer die und > die. Das System erlaubt keine Ruhepausen, kein bereichsübergreifendes > Denken, keinen Urlaub, kaum Möglichkeit zur Praxis. Es ist einfach alles > zu straff. Bingo! Ich durfe während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter den Übergang vom Dipl.-Ing. zum Master/Bachelor mit erleben. Hatten wir als Studenten durchaus noch die Zeit, auch während des Semesters die geistige Frische zu regenerien und sich ein bisschen zu erholen, so ist dies heute nicht möglich. Früher (ca 2000, ich werde alt) lies man es eben mal eine Woche lang locker angehen, ging viel aus, trank ein bisschen oder viel zu viel oder machte sonst einen Blödsinn. Danach war die eigenen Festplatte erholt und frisch für neuen Input. Nur die Kurve vom Relaxen zum Arbeiten musste man kriegen. Die "Arbeitwochen" hatten dann auch die üblichen 40 -60 Stunen. Und während der Klausurzeit (6 - 8 Wochen pro Semester) war das Leben natürlich doch eher monoton. Lernen, lernen, äh, lernen... Letztlich kann ich sagen, dass ich den Sinn des Studiums im Zusammenhang erst bei sogenanten Komplexprüfungen zum Studiumsende verstanden habe. Nur dort wurden mehrere Fächer gleichzeitig geprüft; Systemdenken wurde verlangt. Diese gibt es heute in diesem Studiengang so nicht mehr. Master/Bachelor? Jede Woche werden Hausarbeiten der verschiedensten Fächer gefordert. Liefert man nicht seinen Schnitt an korrekten Aufgaben, so wars das mit der Klausur. Das ist ein Druck, der kein "Versagen" ja nicht einmal eine kurzzeitige Phase der Schwäche toleriet. Krank? Pech. Persönliche Probleme? Pech. Was fehlt ist die Zeit zum Verarbeiten des Gelernten. Verarbeiten aber braucht Zeit und eine ungehetzte Athmosphäre. Von fächerübergreifenden Denken oder gar sogar der Entwicklung von Softskills bzw. dem Aufbau eines reifen Menschen gemäß dem ursprünglichen Ideal einer Alma Mater möchte ich hier gar nicht anfangen zu sprechen... das ist nochmal eine ganz andere aber ebenfalls sehr wichtige Baustelle. Es geht schließlich um eher "nicht gefestigte" Menschen, die zur zukünftigen Elite herangezogen werden sollen.
a7x10 schrieb: > Das System erlaubt keine Ruhepausen, kein bereichsübergreifendes > Denken, keinen Urlaub, kaum Möglichkeit zur Praxis. Es ist einfach alles > zu straff. Vollkommen korrekt. Während der Vorlesungszeit hat man Vorlesungen, Seminare und Uni-Praktika. Dazu kommen Übungen und Hausarbeiten. In der vorlesungsfreien Zeit liegen bei uns dann die Prüfungen, und zwar nicht nur eine oder zwei sondern, wenn man nach Plan vorgeht, mindestens sechs, Wahlpflichtprüfungen und fachübergreifende Prüfungen nicht eingerechnet. Diese sind dann derart über die vorlesungsfreie Zeit verteilt, dass man kaum Zeit hat zu entspannen, geschweige denn Praktika zu machen oder sich z.B. irgendwo ehrenamtlich zu engagieren. Meine längste stress- bzw. arbeitsfreie Zeit war in der Regel nur die eine Woche vor Beginn des neuen Semesters. Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass alle Studenten ausgebrannt sind, das kommt extrem auf den Studiengang an. Im Bereich der Ingenieurswissenschaften muss ich jedoch sagen, dass die Belastung grenzwertig ist und ich einige Leute kenne, die genau deswegen auch bei der psychologischen Beratung an unserer Uni waren. Man steht einfach ständig unter Strom und gesund ist das auf Dauer weiß Gott nicht. Und das ist auch der Grund, warum ich extrem empfindlich reagiere, wenn mir mal wieder jemand einen Spruch wie z.B. "Student müsste man sein..." reindrückt. Mag sein, dass es in manchen Studiengängen recht locker läuft, meine Erfahrung ist jedoch (nicht nur bei uns Ingenieuren), dass das Studium einfach nur noch extrem hart und fordernd ist und das man seitens der Fakultäten und Universitätsleitung auch keine Besserung bzw. ein Entgegenkommen erwarten kann.
Hab ich in meinem Studium auch gehört, dass vorm Bachelor es einfacher war, oftmals wurden die Inhalte von der ehemalifen Diplomvoirlesung in die Bachelor Vorlesung gestopft. Und die Aussage stammt von einigen Professoren selbst. Problem war bei mir im Studium an der FH das Vorwissen der Schule. z.B. Wurde Vektorrechnung in der FOS ausgelassen, "Steht nicht im Prüfungsplan -> Machen wir nicht", im nachvolgenden Semester gabs kaum einen der Vektorrechnung konnte, mich mit einbezogen.
Das kommt also noch soweit das man zu einem Bewerber mit 26 sagt: Na sie haben ja keine grauen Haare - da können sie ja gar nicht gut sein. Na bei mir wird das nicht vorkommen - übel nur wenn das System die Leute heute auspresst wie Zitronen. Wir haben uns noch in den Ferien mit den Mädels getroffen mit ner Flasche Rotwein und den entsprechenden Konsequenzen und zu Fuß die Alpen überquert, einfach so aus Lust und Laune. So wurden Persönlichkeiten geformt. Heute hat man Wickihalbgebildete Dauerjammerstudenten die ein hohes Level in WOW haben (die überqueren virtuell auch die Alpen), aber noch nie eine Frau gesehen haben und nicht verstehen was ein Ohmsches Gesetz ist. Im ersten echten Kundengespräch, beim ersten echten Problem, scheitern diese Leute wegen Null Sozilalkompetenz auf ganzer Linie. Muss man erst mal 5 Jahre anlernen.
Das was mir aufgefallen ist, das heutzutage Jugendliche auf den schnellen Reiz aus sind und vor allem sehr konsumgeil sind. Und dann noch dieses World of warkraft Gezocke die ganze Zeit. Kenn einen der sein Studium und seine Freundin im 5. semester fast geschmissen hätte nur wegen diesem Sch.. WoW.. dann haben alle ein Iphone und geben damit an. Streberhaft zu sein und sich für etwas zu interessieren (Theoretische Informatik, Flip Flops, o. Vektorrechnung) um die Theorie dann in der Diplomarbeit in die Praxis umzusetzen gilt als uncool. Hab Informationstechnik studiert. Ich gebe zu auch ich hab mit meinen 29 Jahren jetzt schon graue Haare. Die ersten sind mit 26 gekommen - nicht nur wegen des Stresses auch genetisch bedingt - mein Vater hatte auch früh weiße Haare. Ich habe schon oft und viel programmiert und gelernt meist bis halb 4 Uhr in der Früh. Um 7.30 ist dann der Zug schon gefahren zur Klausur dafür war ich zu Mittag wieder daheim und hab mich mal ausgeschlafen - gebe zu dass ich auch eine falsche Zeiteinteilung hatte - viel zu knapp vor der Klausur immer zu lernen begonnen.. leider. ich war einfach oft zu faul. Dafür Projekt und Seminararbeiten und Diplomarbeit fast nur Einser. Ein studentisches Projekt hat mir Freude gemacht. Egal was solls von viell 15 die es in diesem Jahrgang geschafft haben sind nur 3 in der Entwicklung heute tätig - den anderen ist es zu technisch und anstrengend - die zeichnen Prozesse (Workflows). Naja jeder wie er will.. Dafür hab ich ne Herausforderung und es ist gut bezahlt - auch wenn es oft Tage gibt die total Sch... sind. Was ich sagen will: Ich hab das Glück etwas studiert zu haben was mich interessiert. Ich hatte oft "positiven Stress". Sicher einige Male war ich frustriert aber komischerweise nicht oft. Hatte mir das Studium schwieriger vorgestellt. Seht ihr, auch sowas gibts..
Ich habe vor ein paar Monaten die Studieninhalte aus meiner Zeit an meiner Hochschule mit den heutigen an der selben Hochschule verglichen. Ich verstehe nicht, worüber heute gejammern wird. Ich lasse mit mir darüber diskutieren, ob das heute alles so sein muss wie damals, aber nein, es ist nicht schlimmer geworden. Vielleicht kommen die Leute mit weniger Vorkenntnissen, vielleicht hätte man ihnen keinen Schulabschluss in dumm Labern und Abchillen geben sollen, der sie zu einem Studium berechnet. PS: Damals: Durchschnittlich 97% Durchfallquote pro Prüfung in den Grundlagenfächern, etwa 7% der Studienanfänger schlossen erfolgreich ab.
Hannes Jaeger schrieb: > Labern und Abchillen Die perfekte Vorbeitung für die Karriere im Konzern. SCNR
@Olaf: Hatte für die Klausuren auch immer noch bis zur letzten Sekunde gelernt. Obwohl gesagt wurde, daß man davor einen Tag ruhen sollte. Geschadet hat es mir nicht. Das Ding mit dem Andrang für Labortermine kannte ich von FH-Studenten aus Köln: Da manche Dinge ein Flaschenhals waren, und um größeren Schaden zu vermeiden, hatte das Labor dort zeitweise 24-Stunden-Betrieb. Also auch nachts. Ich wurde dafür hier im Forum schon mal angegriffen, ich sei ein Spinner, sowas könnte es gar nicht geben. Zuvor kannte ich noch Studenten aus Köln (aus dem Umfeld der Arbeitskollegen), die ziemlich sauer wurden, weil sie wegen fehlender Labortermine mal locker 2 Semester dran hängen müssen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Zuvor kannte ich > noch Studenten aus Köln (aus dem Umfeld der Arbeitskollegen), die > ziemlich sauer wurden, weil sie wegen fehlender Labortermine mal locker > 2 Semester dran hängen müssen. Also das darf m.E. nicht sein, dass man eine Pflichtveranstaltung laut Prüfungsordnung nicht zum dafür vorgesehenen Zeitpunkt besuchen kann. Da würde ich mich an dafür verantwortliche Stellen wenden, wenn der Professor nicht einlenkt.
Acht Wochen nach Vorlesungsbeginn schon wieder "Reif für die Insel", physisch und psychisch am Ende? Mit dem Bachelor-Studium kein Problem!
D. I. schrieb: >Da würde ich mich an dafür verantwortliche >Stellen wenden, wenn der Professor nicht >einlenkt. Mit irgend einem Argument gegen den Prof. einlenken, da kann man sehr schnell sehr übele Karten haben. Ich erinnere mich an einen Isländer, der bei mir studierte. Hatte aus dem Ausland einen anderen Lösungsweg für die Klausur, mit richtigem Ergebnis, und fiel durch. Bei Beschwerde bzw. Nachfrage beim Prof., bekam er dann solcherlei Antworten, er brauche bei ihm nie wieder eine Klausur zu versuchen, und solle besser anders wo hin gehen. Das ist von mir nicht frei erfunden. Mit einer Bemerkung, kratzte ich an sowas auch schon mal haarscharf vorbei. Und eine Bemerkung erlaubte ich mir danach nie wieder. Wer Recht hat, hat vielleicht Recht. Aber nur, wenn er es bekommt. Das ist teilweise wie im Feudalismus, auch heute, von Pädagogik keine Spur.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wer Recht hat, hat > vielleicht Recht. Aber nur, wenn er es bekommt. Das ist teilweise wie im > Feudalismus, auch heute, von Pädagogik keine Spur. Es gibt Anlaufstellen für solche Fälle. Ich habe z.B. mit Kommilitonen zusammen einen Brief an das Dekanat unserer Fakultät verfasst, weil ein Lehrstuhl der Meinung war, seine Prüfungen müssten 98% Durchfallquote haben und die beste Punktzahl dürfte maximal 60% sein. Nachdem das Dekanat sich nicht rührte schickten wir den gleichen Brief an den Hochschulrektor und hatten binnen einer Woche die Info, dass er sich darum kümmern würde und weitere zwei Wochen später bekamen wir vom Dekanat mitgeteilt, dass man mit dem entsprechenden Professor Gespräche geführt hätte und es nun Zusatzübungen vor der Prüfung geben würde. Empfindlich reagieren die vor allem, wenn man in irgendeiner Weise andeutet, das Ganze publik zu machen, z.B. indem man bei Schülertagen den Teilnehmern von einem Studium an der entsprechenden Hochschule abrät usw.. Ich für meinen Teil mach jedenfalls den Mund auf, wenn mir etwas missfällt, erpressen lasse ich mich nicht.
> Im Bereich der > Ingenieurswissenschaften muss ich jedoch sagen, dass die Belastung > grenzwertig ist und ich einige Leute kenne, die genau deswegen auch bei > der psychologischen Beratung an unserer Uni waren. Es mag ja durchaus sein das es heute einige Studenten gibt die ihr Studium hinwerfen weil sie der Belastung nicht gewachsen sind. Aber frueher gab es eine ganze Menge Studenten, ja so richtig richtig viele, die ihr Studium nicht geschafft haben weil sie zuviel Freiheit hatten. Der Idealfall waere also vielleicht irgendwas in der Mitte wenn man moeglichst erfolgreich und angenehm Ingenieure zuechten will. Aber bestimmt wuerden die Studenten dann auch ueber irgendwas jammern. Das gehoert in Deutschland einfach dazu. :) > Das was mir aufgefallen ist, das heutzutage Jugendliche auf den > schnellen Reiz aus sind und vor allem sehr konsumgeil sind. Also wirklich, das klingt ja als wenn du ein tattriger Opa mit Gebiss und Krueckstock waerst. :-D Ich kann mich noch gut an ein paar Partys erinnern wo mir vom Descent spielen schlecht geworden ist weil ich zulange mit dem Kopf nach unten geflogen bin. Das gab es also frueher auch. Der Unterschied ist nur, frueher sah das Spiel so aus: Diese Karte von TADMOR zeigt dir einen groben Ueberblick zur Orientierung Riesen/Fliegen * An-&-Verkaufspreise sind immer | Brunnen zu Gunsten des Ladens. Laden --|Erad- |-Nachtwaechter |Nairs_|______________\ Zum Gilden- Rathaus Spiel / | | / Hafen Maerchen- werbung |_____Leo zeug|/ \ Schiffzubehoer garten | /-Bank Eisenstrasse Post | / Ork- /_________|__ Borsippa-Strasse _____|____/____/-- Kloster der B.M. land \ | | Abenteuer- --| Pub Tadmorer gilde |-Kathedrale(S-Bahn-> N,H) (saufen=+AP) Kraemer- Salomo| (Anfang,b.z. Wiederbelebung) Markt -- Uferstrasse -- Dr.Salbe Altware| Ballon- Schmied \ station | Haendler \___|______|/____\ Anfaenger- | / park Duesterwald Heute ist es in 3D und du musst dafuer (WoW) bezahlen. Olaf
Hey, jetzt weiss ich wieso sie in Stuttgart so gegen ihren Bahnhof sind, die haben immer noch Magyra unter der Stadt. Hier koennen die ganzen Bachelor und WoW Studenten mal sehen wie hart es frueher wirklich war: http://www.unitopia.de/ Jaja, Jungs tippern und nicht klicken. :-D Olaf
Wilhelm Ferkes schrieb: > Mit irgend einem Argument gegen den Prof. einlenken, da kann man sehr > schnell sehr übele Karten haben. Ich erinnere mich an einen Isländer, > der bei mir studierte. Hatte aus dem Ausland einen anderen Lösungsweg > für die Klausur, mit richtigem Ergebnis, und fiel durch. Bei Beschwerde > bzw. Nachfrage beim Prof., bekam er dann solcherlei Antworten, er > brauche bei ihm nie wieder eine Klausur zu versuchen, und solle besser > anders wo hin gehen. So einen konkreten Fall habe ich auch schon erlebt (nicht selbst) und von mehreren gehört. Solche Sachen erledigen sich aber wenn man sich das nicht gefallen lässt. Im konkret erlebten Fall, hat sich die Hochschulleitung der Sache angenommen und dem Professor alle Grundstudiumsvorlesungen entzogen. Wenn die HSL nicht gleich einlenkt, dann spätestens wie schon weiter oben genannt wenn man droht das beweisbar publik zu machen (natürlich muss Substanz dahinter stehen). Sie mögen vielleicht nah dran sein, aber Allmachtsstatus haben sie nicht die werten Herr Professoren. (Flame: Komischerweise zeigen tendenziell mehr die E-Technik Professoren ein vermehrtes wichtigtuerisches Arschlochverhalten, die Informatikprofessoren sind durch die Bank weg lockere Typen mit denen man absolut vernünftig reden kann. Ich spreche hier jetzt nur für Erlangen)
>> http://www.unitopia.de/
... was ist denn das für n` Müll ??? .. und dann auch noch die Karte von
TADMOR...igitt!
Meines Erachtens kommt der "Burnout" bei den Studenten in den ersten 2-3. Semestern, da sie dann noch nicht wissen, wie sie mit dem immensen Leistungsdruck umgehen sollen. Ich war damals ja auch der Auffassung, dass aus 8h Lernen am Stueck automatisch eine gute Note hinten herausfaellt. Das Weltbild wurde umgehend neu kalibriert nach dem ersten Examen. Einmal durch eine Klausur durchfallen holt einen doch relativ schnell auf den Boden zurueck, eine nicht gerade unwichtige Erkenntniss, dass man auch mal scheitern kann. Ab dem 6. - 7. Semestern hat sich, bei mir jedenfalls, eine schoene "Scheiss Egal" Mentalitaet eingestellt.. gelernt wird um den Faktor 100 effektiver (Erst die Grundlagen kapiern, dann die Problemstellung und im Anschluss wird geuebt anhand der letzten 5 Klausuren) - auf einmal wurden die Noten im Vergleich zum Zwischenzeugnis um den Faktor 2.0 besser. Meines Erachtens sollte man den Studenten klarmachen, wie man effektives Zeitmanagement (das hat im Studium als auch Ingenieursberuf relativ wenig mit der goldenen Powerpointkrawatte zu tun) betreibt und unter hohem Zeitdruck ein prioritaetengesteuertes Scheduling der anstehen Aufgaben praktiziert (Faecher die ich tendenziell verstehe, lerne ich wenige.. Unverstaendliche Faecher Priorisieren - Klausuren die kurz vor knapp anstehen, bevorzugen.. etc). Da hilft einem ein grober Plan auf einem Stueck Papier auch mal während der Prüfungszeit ein genuessliches Bierchen zu trinken, wenn andere am Lernen ersticken.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber nur, wenn er es bekommt. Das ist teilweise wie im > Feudalismus, auch heute, von Pädagogik keine Spur. Von Wissenschaft keine Spur. Und gibt es sowas wie Erwachsenenpädagogik? Das wäre ja ein Widerspruch, denn ein Pädagoge heißt übersetzt "Knabenführer".
Lehrer oder Professoren zu kritisieren ist fast so dumm wie sich beim (Hochschul)Rektor zu beschweren. Das mag in Einzelfällen gut gehen. In der Praxis wird man danach fast immer benachteiligt werden - und das ist nicht immer beweisbar. Man steht danach auf einer imaginären Abschussliste. Ich habe das alles schon während meiner Schulzeit erlebt. Wenn sich da mehrere Lehrer gegen einen Schüler verbünden, kann dieser nur noch die Schule wechseln und hoffen, dass die Lehrer nicht mitbekommen, an welche Schule er wechselt. Eine Krähe hackt der anderen selten ein Auge aus.
> Also das darf m.E. nicht sein, dass man eine Pflichtveranstaltung laut > Prüfungsordnung nicht zum dafür vorgesehenen Zeitpunkt besuchen kann. In Darmstadt waren Wartelisten für ein Laborplatz auch normal. Das zog sich dann normalerweise 2-3 Semester für die Studenten hin, wobei diejenigen mit besseren Noten bei der Zuteilung bevorzugt wurden.
Olaf schrieb: > Oh..und auch wir hatten schon Computer damals. Jawohl! Aber teilweise > bestanden die steinalten Profs noch darauf das alle Ausarbeitungen mit > der Hand geschrieben waren. Heute bestehen sogar einige junge Profs darauf! Das - übt das Verständnis des Stoffes, - verbessert die Gedächtnisleistung, - macht Zusammenhänge transparenter, - verhindert (erschwert) nicht zuletzt das sogloses Abkopieren fremder Ausarbeitungen. Merkwürdig, die ganze „Schikane“ nur zum Wohle des Studenten.
> Heute bestehen sogar einige junge Profs darauf!
Haette ich nicht gedacht. Ich teile naemlich diese Einstellung.
Ich habe frueher auch immer alle Vorlesungen selber mitgeschrieben
auch wenn es ein fertiges Script gab. Man hatte die Sache danach
schonmal wenigstens halb im Kopf.
Olaf
Selbstgeschriebenes bleibt gehirntechnisch doppelt so gut im Gedächstnis haften, wie Vorgelesenes und dies wiederum besser, als Gelesenes. Ein Problem ist aber auch, das heute jeder studieren will. Eigentlich haben wir doch viel zu viele Studenten. Habe gerade einen Artikel von einer Karriereberaterin gelesen. Sinngemäss heisst es: Sogar in den technischen Disziplinen gibt es mittlerweile einen starken Überhang. So langsam werden die Handwerker knapp. Dort dann aber die Löhne zu erhöhen, um mehr Anreiz zu schaffen bringt nichts mehr, weil die Verzögerung in der Regelschleife zu gross ist. Dann muss teuer nachqualifiziert werden und schon heute werden in vielen Berufen Personen eingesetzt, die in Rekordzeit umgeschult worden, folglich eine nur recht flache Ausbildung besitzen, während sie noch eine alte, nutzlos gewordene umfangreich Ausbildung mit sich als Ballast herumschleppen. Eine stärker gesteuerte, bedarfsgerechte Ausbildung muss das Ziel sein. Sowohl in der Schule, als auch im Studium. Es muss dafür gesorgt werden, dass nicht sehr viel mehr beginnen, als auch absolvieren - und hinterher Beschäftigung finden können. Dazu brauchen wir eine bundesweit einheitliche Regelungen für Abitur, Zugang zum Studium und in jedem Fach einen NC, der dafür sorgt, dass nur studierfähige Leute in ein Fach kommen und zwar maximal 50% mehr, als man Absolventen benötigt. Ferner sind auch harte Erstsemesterprüfungen sinnvoll, die dafür sorgen, dass Ungeeignete es früh genug merken und schon nach 1 Semester rausfliegen, statt nach 10 und so noch einmal das Fach wechseln können. Ungenutzt verstudierte Zeit ist verschwendete Lebenszeit. Es ist zwar auf den ersten Blick bewusstseinserweiternd, mehr erlerntes Wissen zu haben, aber das kann ja niemand mehr bezahlen! Für die zieflführend studierenden jungen Leute ist ja nicht genug Geld da, die Mittel begenzt und der Platz sowie die Wohnungen reichen hinten und vorne nicht. Jeder Student zuviel, der am Ende spät rausgeht oder hinterher keinen Job in seinem Umfeld findet belegt unnötig Platz, bindet Geld und senkt die Ausbildungsqualität und Chancen für die, welche mit ihm studiert haben, weil sich Professoren- und Tutorenzeit in den Sprechstunden, Praktika und Seminaren auf mehr Personen aufteilt.
Na Klasse, Karim, dem Geist von Menschen wie dir haben wir das Bachelor/Master-Chaos der Bologna-Reform zu verdanken. Bildung, der freie Zugang zu Wissen, sollte kein Privileg sein, dass nur nach irgend einem Schema ("geeignet") ausgewählten Personen zukommt. "Junge Leute" sind nicht einfach nur dazu da, den Bedarf der Industrie zu decken, WIR SIND KEINE BILLIGEN, MAßGESCHNEIDERTE, AUSTAUSCHBARE ARBEITSSKLAVEN! (Sorry, dass musste einfach sein) Ursprünglich hatte ich vor, deine Thesen etwas genauer zu zerlegen, aber das wäre wohl "verschwendete Lebenszeit", außerdem macht mich diese Arroganz krank. Aber vielleicht müssen wir erst wieder im Mittelalter landen, damit manche erkennen, wie wichtig freie Bildung ist.
In Zukunft wird einfach für jedes Neugeborene direkt festgelegt, welchen Beruf es später ergreifen muss. Das macht es dann auch leichter den ganzen Abschaum aus dem Proletariat vom Wissen fernzuhalten...
Hallo, Ich denke, ich kann zur Hebung der Diskussion über das Niveau von "früher war alles besser" und "die faulen Schweine sollen sich nicht so haben, sind eh alle dumm" etwas beitragen. Es geht bei dem beschriebenen Problem um BURNOUT, nicht um das Scheitern im Studium! Burnout ist im Prinzip ein chronischer Erschöpfungszustand der nach einer gewissen Dauer eines extremen Stresszustands eintritt. Wie ihr richtig lest: Stress. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Derartiger Stress tritt nämlich eigentlich nur dann auf, wenn die eigenen Bedürfnisse unmöglich mit den wahrgenommenen Parametern der eigenen Situation übereinstimmen. Es handelt sich also um eine zutiefst subjektive Sache. Die Wahrnehmung des Studiums als existentiell entscheident ist das Problem. Früher haben sich die Leute einfach nicht derartig eine Platte gemacht. Wenn man es vergeigt hat, hat man eben was anderes gemacht. Heute dagegen, herrscht in der Gesellschaft ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Innerhalb, und auch außerhalb gegen "die Chinesen" oder sonstwen. Die Aussicht eines Scheiterns wird daher zur Bedrohung des "Ichs" der betroffenen Studenten. Ein Scheitern wird in unserer Gesellschaft erheblich zu sehr verdammt und stigmatisiert. Genauso wie die nicht vollständige Identifikation der eigenen Person mit den beruflichen Aufgaben. Alles für die Firma, alle Zeit fürs Studium, Studenten sind faul etc. Das setzt manche nun derart unter Druck, und nimmt ihnen gleichzeitig Regenerationsquellen, dass sie depressiv werden/ burnout bekommen. Man kann sicherlich lange um individuelle Schuld diskutieren, Fakt ist aber, dass dieses der Gesellschaft gigantische Schäden verursacht, die den Nutzen der Ausbeutung schon lang in den Schatten stellen. Durchhalteparolen und noch mehr Druck nützen da gar nichts. Am Ende gehen alle zusammen unter.
humptata schrieb: > Die Wahrnehmung des Studiums als existentiell > entscheident ist das Problem. Früher haben sich die Leute einfach nicht > derartig eine Platte gemacht. Wenn man es vergeigt hat, hat man eben was > anderes gemacht. Heute dagegen, herrscht in der Gesellschaft ein > gnadenloser Konkurrenzkampf. Innerhalb, und auch außerhalb gegen "die > Chinesen" oder sonstwen. Die Aussicht eines Scheiterns wird daher zur > Bedrohung des "Ichs" der betroffenen Studenten. Genau getroffen! Wenn ich Menschen nur als Human Resources und nicht als intelligente Menschen mit individuellen Bedürfnissen betrachte, so komme ich genau auf die Auffassung, die als Vater von Bologna betrachtet werden kann und die Karim in seinem Post perfekt charakterisiert hat. Wo ist das humanistische Weltbild geblieben? Wo bleibt der Forschergeist? Das "Über den Tellerrand Schauen"? Wie wollen wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln wenn jedes weiterführende und nicht zu 100% direkt auf die heute hier und jetzt anliegende Aufgabe bezogene Denken abgelehnt wird. @Karim: Ein nicht abgeschlossenes Studium ist nicht verschwendete Zeit nur weil man (wer immer "man" ist) es nicht bezahlen kann. Es mag andere Gründe geben, diese Zeit als verschwendet anzusehen. Geld aber nicht.
humptata schrieb: > Es geht bei dem beschriebenen Problem um BURNOUT, nicht um das Scheitern > im Studium! Burnout ist im Prinzip ein chronischer Erschöpfungszustand > der nach einer gewissen Dauer eines extremen Stresszustands eintritt. > Wie ihr richtig lest: Stress. Stress ist nur die Folge, die Ursachen liegen tiefer. Lassen wir mal den ganzen Bolognaquatsch beiseite und analysieren den Kern. Um ein Studium, egal welcher Fachrichtung, erfolgreich zu absolvieren, benötigt der Student gewisse Mindestvoraussetzungen. Diese richten sich weitgehend nach der Vorbildung. Defizite im geringen Umfang können allerdings noch während des Studiums ausgeglichen werden. Damit sind hauptsächlich die Eingangsvoraussetzungen maßgeblich. Sind diese nicht vorhanden, scheitert der Student. Hier ist das eigentliche Problem zu suchen. Das Scheitern, die Angst davor und die damit verbundenen Folgen sind eigentlich ein nachgelagertes Ergebnis der fehlenden Eingangsqualifikation. Um es deutlich zu betonen. Für die Eingangsqualifikation ist nicht nur der Schüler / Student verantwortlich. Hier trägt die gesamte Gesellschaft eine Verantwortung. Für jede Bildungsstufe sollten deutlich die Qualifikationsmerkmale herausgestellt und streng überprüft werden. Damit wird der Weg frühzeitig in die unterschiedlichen Bildungsrichtungen vorgezeigt und ein späteres Scheitern weitgehend vermieden. Wer sich dennoch entgegen diesen Qualifikationsmerkmalen für einen anderen Weg entscheidet (freie Bildungschancen), sollte sich des persönlichen Risikos deutlich bewusst sein.
Marc2410 schrieb: > Das was mir aufgefallen ist, das heutzutage Jugendliche auf den > schnellen Reiz aus sind und vor allem sehr konsumgeil sind. Und dann > noch dieses World of warkraft Gezocke die ganze Zeit. Kenn einen der > sein Studium und seine Freundin im 5. semester fast geschmissen hätte > nur wegen diesem Sch.. WoW.. > dann haben alle ein Iphone und geben damit an. > > Streberhaft zu sein und sich für etwas zu interessieren (Theoretische > Informatik, Flip Flops, o. Vektorrechnung) um die Theorie dann in der > Diplomarbeit in die Praxis umzusetzen gilt als uncool. Hab > Informationstechnik studiert. quetsch doch noch paar mehr klischees in die paar zeilen... die wow-süchtigen iphone nerds sind aber auch wirklich IMMER die schlimmsten du bist 29, kommst aber so altklug daher als ob du 60 wärst sicher, das du aufgrund deiner diplomarbeitswahl als "uncool" abgestempelt wirst? oder nicht doch eher aufgrund deiner borniertheit? zum thema: ich denke das es im zuge des bachelors heute schon extrem anstrengend geworden ist zu studieren wenn man sich nebenbei noch selbst finanzieren muss. man muss sich komplett dem vorgegeben takt unterordnen und eine klausur nach der anderen abreißen und auch ja in seinem refernzsemester bleiben, damit man nicht rausgekickt wird. desweiteren wird ja derjenige bestraft, der sich früh im klaren darüber ist, dass die getroffene studienwahl käse war und das fach wechselt. das zählt dann als zweitstudium und weg ist das bafög(falls man es überhaupt bekommt) und zur krönung des ganzen bekommt man allenortens unter die nase gerieben das man mit seinem bachelor ja nur ein buntes, bedrucktes blatt klopapier in den händen hält und man ein nix ist... und vorlesungsfreie zeit? mittlerweile gibts samstags wieder vorlesungen und praktika werden in die semesterferien gelegt... "wie sie müssen in den ferien arbeiten? tja, das ist dann wohl ihr pech!" (o-ton satz den meine freundin zu hören bekommen hat) das es auch früher ätzende profs gab mit denen man stress hatte bestreitet ja auch niemand..aber der allgemeine leistungsdruck ist doch deutlich höher geworden wage ich zu behaupten
funky schrieb: > aber der allgemeine leistungsdruck ist doch > deutlich höher geworden wage ich zu behaupten Nicht repräsentativ für alle Fachrichtungen, dennoch eine interessante Tendenz. Der in diesem Buch vermittelte Stoff der Technischen Mechanik wird von den heutigen Studenten als schwer bis sehr schwer empfunden. Quelle: Die Festigkeitslehre, Elementares Lehrbuch – für den Schul- und Selbstunterricht.,siebente Auflage, Stuttgart 1901
@ Joe G., wäre sehr interessant, ob du ein paar Auszüge aus dem Buch liefern könntest. Z.B. eine Kurzübersicht über die behandelten Themen. Konnte leider im Internet nicht viel finden. Würde jedoch gerne vergleichen, ob ich der Mathematik folgenden kann (Student ELT 3tes Semester).
a) ich beziehe mich auf technische studiengänge...etechnik(fh), maschbau(uni), informatik(fh/uni), physik(uni) da ich da genug leute kenne bzw selbst betroffen bin. ist natürlich nicht repräsentativ und mag in anderen studiengängen anders aussehen. b) leistungsdruck bezieht sich nicht nur auf "rechnen können"...auch wirtschaftliche faktoren(studiengebühren, sonstige lebenshaltungskosten usw) gehören da dazu c) "Der in diesem Buch vermittelte Stoff der Technischen Mechanik wird von den heutigen Studenten als schwer bis sehr schwer empfunden." wie kommst du denn zu der aussage?
A. R. schrieb: > wäre sehr interessant, ob du ein paar Auszüge aus dem Buch liefern > könntest. Z.B. eine Kurzübersicht über die behandelten Themen. Hier ein kleines Bsp. zur Krümmung und Biegung von Stäben. funky schrieb: > c) "Der in diesem Buch vermittelte Stoff der Technischen Mechanik wird > von den heutigen Studenten als schwer bis sehr schwer empfunden." > wie kommst du denn zu der aussage? 1. Das ist der Eindruck bei Vorlesungen und Übungen. 2. Der Mittelwert der Abschlußnoten in diesem Fach bewegt sich bei gleichem Inhalt innerhalb von 20 Jahren von 2,7 auf 3,7.
achso, bist du prof. bzw gibts vorlesungen? aber man kann das ja auf mehrere arten interpretieren... studenten heutzutage sind dümmer studenten heutzutage sind fauler studenten heutzutage haben weniger zeit ihre nase in die bücher zu stecken da sie haufen anderes zeug um die ohren haben studenten heutzutage bekommen von der schule schlechteres "werkzeug" mit auf den weg geben ... ...
funky schrieb: > studenten heutzutage sind dümmer > studenten heutzutage sind fauler > studenten heutzutage haben weniger zeit ihre nase in die bücher zu > stecken da sie haufen anderes zeug um die ohren haben Genau diese Klischees wollte ich NICHT bedienen. Meine Aussage betraf wenige Fakten. 1. Der Stoffumfang ist seit mehr als 20 Jahren gleich. 2. Der Stundenumfang in Vorlesung und Übung ist dazu gleich. 3. Der Notendurchschnitt fällt von Jahr zu Jahr. 4. Der Stoff wird schwer empfunden. Das ergibt wohl einen sehr kleinen Interpretationsspielraum.
@Joe G. danke für den Ausschnitt. Ich weiß leider nicht was eine technische Mittelschule ist. Es fällt auch sehr schwer, die Schrift zu lesen. (f-->s) Den Inhalt würde ich vom Niveau her auf das erste bzw. 2te Semester einordnen. Ich kenn das Phänomen vom Anfang des Studiums, dass sich viele Studenten mit Differenzieren, Integration und Vektorrechnung sehr schwer taten. Das hatte laut deren Aussage die Gründe, dass die Themen im verkürtzen Abitur zu kurz kamen und dass viele eine längere Zeit aus der Schule herraus waren. Z.B. wegen einer Ausbildung zwischen Gymnasium und Studium. Jedoch sollten Studenten in höheren Semestern mit solchen Aufgaben keine Probleme mehr haben. Mir persönlich viel auch auf, dass viele Themen (vor dem Studium) nur sehr einseitig behandelt wurden. Integration wurde nur in der Mathematik verwendet um Flächen von Funktionen auszurechnen. Physikalische Zusammenhänge wie z.B. s=integral[ v(von t)*dt ] wurden fast nicht vermittelt. Das heißt jedoch nicht, dass die Studenten dumm sind sondern nur, dass am Anfang vorwissen fehlt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Student nach dem 3ten Semester mit solchen Aufgaben Probleme hat.
btw: ich beschwer mich nie wieder wenn ein prof mit 20 jahre alten folien aufkreuzt...immerhin werden den studenten an anderen lehranstalten anscheinend 110 jahre alte folien unter die nase gehalten ;)
>btw: ich beschwer mich nie wieder wenn ein prof mit 20 jahre alten >folien aufkreuzt...immerhin werden den studenten an anderen >lehranstalten anscheinend 110 jahre alte folien unter die nase gehalten >;) Was spricht gegen 20 Jahre alte Folien? An vielen Themen hat sich in den letzten 100Jahren nichts geändert. Eine Leiterschleife verhält sich heute genau so in einem Magnetfeld wie vor 100Jahren. Ich finde es viel schlimmer, wenn Themen wie Physik per PowerPoint gemacht werden. Dabei ist die Formelentwicklung = 0.
funky schrieb: > immerhin werden den studenten an anderen > lehranstalten anscheinend 110 jahre alte folien unter die nase gehalten ... und dann noch 324 Jahre alter Stoff vermittelt (Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, I. Newton 1687) !
Joe G. schrieb: > 1. Der Stoffumfang ist seit mehr als 20 Jahren gleich. > 2. Der Stundenumfang in Vorlesung und Übung ist dazu gleich. > 3. Der Notendurchschnitt fällt von Jahr zu Jahr. > 4. Der Stoff wird schwer empfunden. > Das ergibt wohl einen sehr kleinen Interpretationsspielraum. Der da wäre? Werden die Menschen dümmer oder weinerlicher, oder was möchtest du damit sagen? Das angesprochene Problem sehe ich unter anderem in der fortschreitenden Diversifizierung. Es gibt selbst an einer technischen Universität viele verschiedene Disziplinen und dabei ist es nicht immer richtig, die Lehre dann von den Spezialisten durchführen zu lassen. Kaum ein Mathematiker konnte den Ingenieuren im Grundstudium vermitteln, wozu man Differentialgleichungen, Transformationen etc. als Ingenieur braucht. Beispiel war immer der banale 1-Massen-Schwinger. Toll! ... Ohne konkrete Motivation fällt das Verständnis doppelt so schwer. Außerdem haben heutige Schulabgänger eine deutliche größere Wahlmöglichkeit, was den beruflichen Werdegang angeht. Ihnen fehlt jedoch die Möglichkeit, die einzelnen Berufe auszuprobieren. Findet dann der erste Kontakt z.B. mit dem Studienziel Fahrzeugtechnik in Vorlesungen für Analysis, Lineare Algebra, Mechanik statt, dann fragen sich die Studenten zurecht, ob es für sie das richtige ist. Oft fällt dann eine Entscheidung/Auslese auf Basis falscher Daten und das System vernichtet potenziell sehr gute Fahrzeugtechniker.
Torti schrieb: > Der da wäre? > Werden die Menschen dümmer oder weinerlicher, oder was möchtest du damit > sagen? Nein, ich wollte lediglich damit sagen, dass unter gleichen Bedingungen (Punkt1 und Punkt 2) die Leistungen schlechter werden. Das war eine Aussage und keine Ursachenforschung. Torti schrieb: > Kaum ein Mathematiker konnte den Ingenieuren im Grundstudium vermitteln, > wozu man Differentialgleichungen, Transformationen etc. als Ingenieur > braucht. Beispiel war immer der banale 1-Massen-Schwinger. Darin steckt viel Wahrheit. Tatsächlich ist es im praktischen Lehrbetrieb sehr schwer es besser zu machen. Welche allgemeingültigen Beispiele würdest du zur Einführung von Dgl’s oder der Laplace- oder Fouriertransformation in den Ingenieurwissenschaften heranziehen? Torti schrieb: > Außerdem haben heutige Schulabgänger eine deutliche größere > Wahlmöglichkeit, was den beruflichen Werdegang angeht. Und was bedeutet das für das Studium? Soll es deshalb leichter oder schwerer werden oder gleich bleiben?
Torti schrieb: > Der da wäre? > Werden die Menschen dümmer oder weinerlicher, oder was möchtest du damit > sagen? Die ANtwort ist wohl, dass die Schuldbildung der Ersties sehr abgenommen hat und man beim Urschleim anfangen muss, der eigentlich schon vorauszusetzen ist, dadurch fehlt dann hintenraus Zeit. > > Das angesprochene Problem sehe ich unter anderem in der fortschreitenden > Diversifizierung. Es gibt selbst an einer technischen Universität viele > verschiedene Disziplinen und dabei ist es nicht immer richtig, die Lehre > dann von den Spezialisten durchführen zu lassen. > Kaum ein Mathematiker konnte den Ingenieuren im Grundstudium vermitteln, > wozu man Differentialgleichungen, Transformationen etc. als Ingenieur > braucht. Beispiel war immer der banale 1-Massen-Schwinger. Toll! ... > Vorlesungen wurden schon immer von Spezialisten durchgeführt, die in ihrem Fach "alles wissen" ...und gerade das Studium an der universität ist nicht darauf ausgelegt viel mit Beispielen zu arbeiten, vielmehr geht es um das mathematische Verständnis, weniger um konkrete Beispiele... > Ohne konkrete Motivation fällt das Verständnis doppelt so schwer. Falscher Studiengang? > > Außerdem haben heutige Schulabgänger eine deutliche größere > Wahlmöglichkeit, was den beruflichen Werdegang angeht. Ihnen fehlt > jedoch die Möglichkeit, die einzelnen Berufe auszuprobieren. Findet dann > der erste Kontakt z.B. mit dem Studienziel Fahrzeugtechnik in > Vorlesungen für Analysis, Lineare Algebra, Mechanik statt, dann fragen > sich die Studenten zurecht, ob es für sie das richtige ist. Oft fällt > dann eine Entscheidung/Auslese auf Basis falscher Daten und das System > vernichtet potenziell sehr gute Fahrzeugtechniker. Eine größere Wahlmöglichkeit führt zu einer höheren Spezialisirung, dabei ist gerade das Grundwissen wichtig und das ist nunmal Mathematik!!! Wer das nicht will muss Theologie studieren! ... Es geht nicht um die Vernichtung von guten Technikern, sondern um deren Ausbildung, und wer die Grundlagen nicht beherrscht wird nie gut, sondern immer nur Mittelklasse...!
In anderen Ländern gibt es teilweise "lecturer" die führen dann Vorlesungen (ist zwischen Dozenten und Prof) eventuell sollte man auch Lehre und Forschung stärker entkoppeln. (Welchen Sinn hat es das ein Matheprof Mathe1/2/3 vor Ings hält oder Physik)
Die Frage ist, ob man für Mathe für Ingenieure nicht lieber Ings statt Mathematikern verwenden sollte. Zu mindest für Tutorien wäre sowas sinnvoll. Allerdings wird es dann noch spezieller und die Termine und Lehrkapazitäten führen zu weiteren Problemen. Oder man läßt im Rahmen von Bachelor- oder Studienarbeiten den Grundstoff aus Sicht eines Spezialisten (z.B. Fahrzeugtechniker) durchleuchten und schafft damit ein Begleitskript, was die mathematischen Grundlagen dem angehenden Ingenieur an brauchbaren Beispielen erklärt. Das sowas kein Allheilmittel sein kann, ist auch klar, aber ich finde es eben falsch zu sagen, dass früher die Situation genauso war und weniger gemeckert wurde. Denn das stimmt so einfach nicht. Ob das Studium leicht oder schwer ist, hängt übrigens nicht zwingend am Stoff, sondern eben auch an der Lehrqualität. Der Inhalt sollte also gleichbleiben bzw. mehr werden, aber die Belastung muß reduziert werden. Eigenverantwortung und Selbstorganisation dürfen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben, wie es eine Verschulung mit sich bringt. Sowas umzusetzen ist Aufgabe der Politik und nicht meine. ;)
Matze, deine Thesen sind ein Paradebeispiel. ^^ Schulbildung hat abgenommen, das mag sein, darauf muß aber die Hochschule eingehen, sonst wird es sehr schwer mit neuen Fachkräften. Das irgendwas schon immer so war, ist für mich kein Argument... Abgesehen davon, hab ich ein Modell vorgeschlagen, wo der Spezialist die Vorlesung hält und ein Fachfremder das Tutorium betreut. Der Inhalt sollte dabei übrigens gleich bleiben. Von Kürzungen der Grundlagen habe ich nie etwas geschrieben. Aber wenn man in Tutorien Übungsaufgaben rechnet (oder habt ihr was anderes gemacht), dann kann die Aufgabe ja wohl einen Ingenieurshintergrund haben und muß nicht ein willkürliches Zahlenbeispiel sein. Deine Frage nach dem falschen Studiengang ist der klassische Macho-Spruch. Ich habe aus verschiedenen Gründen die ersten 5 Klausuren im Studium nicht bestanden und dennoch hab ich die Dipl.-Arbeit mit 1,0 gemacht.
Nunja ich finde es falsch die in der Schule verpasste Bildung nun unbedingt in der Uni nachzuholen, denn wie oben beschrieben ist das heutige Bätschelär-Studium so vollgepackt, dass kaum nich Zeit zum essen bleibt ;). Letztendlich geht ein mehr an Bildung nur durch ein mehr an Zeit. Wenn also die Grundlagen nicht da sind müsste man ein zusätzliches Semester einführen um das aufzuholen ... oder eben schon in den Schulen anfangen. apropos ... seit wann gibts denn Zahlenbeispiele? Bei uns gabs immer nur x,y und z ;)! Meiner Meinung nach ist es auch immer sehr universitätsabhängig in wie weit die Übungen theoretisch oder doch praktisch sind. Mathe ist nun mal Theorie ... und da gibts nur Formeln... der praktische Hintergrund ist da erstmal unerheblich. Ob ich als Ingenieur das nun besser erklären könnte als der Mathe-Prof wage ich zu bezweifeln, zumal es bei uns in Mathe oft um Herleitungen etc gib, was widerrum (zumindest) meine Denkweise geändert hat. P.S. ich hab von Anfang bis Ende Top-Noten und war 3 mal die Woche betrunken ... ;) Damals ging das noch GG
Torti schrieb: > Ich habe aus verschiedenen Gründen die ersten 5 Klausuren im Studium > nicht bestanden und dennoch hab ich die Dipl.-Arbeit mit 1,0 gemacht. Dann hast du dich wahrscheinlich mit dem Professor gut verstanden. Aus meiner Studienzeit kenne ich auch einige Nulpen, was man auch an ihrer Studiumsdauer ablesen konnte, die dann aber an der Professur fest angestellt wurden. Wer das weiß, sieht diese "wissenschaftlichen Mitarbeiter" aus einem ganz anderem Blickwinkel. Als Erstsemester schaut man noch zu denen noch auf, was sich schon während des Studiums zurechtrückt. Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren und vieles hängt auch vom Professor ab, aber bei der Professur, von der ich rede, ist das schon eklatant. Ich glaube, da profiliert sich einer nicht nur damit, wieviele Papers mit seinem Namen veröffentlicht werden, sondern auch mit der Größe der Professur. Irgendwo müssen die Drittmittel hin. :-)
Ich würde jetzt nicht alles den Professoren zuschieben, nur weil er die ersten Klausuren verkackt hat. Das kann schon mal passieren, wenn man sich von der Schule in Studium erstmal an das selbstständige Arbeitsn gewöhnen muss. Gerade diejenigen die in der Schule wenig machen mussten und denen alles so zuviel haben an der Uni Probleme ... am Beginn, da sie das Lernen neu lernen müssen. Ich selbst bin nie durchgefallen, sehe es aber trotzdem als Vorteil an wenn man sich mit dem Profs und Docs versteht. Hier ist es zumindest so, dass man wenn man Hilfe sucht auch Hilfe bekommt (wenn man nicht erst 1Tag vor der Prüfung kommt). Dabei geht es aber immer nach dem Ingenieursprinzip: "hat er sich selbst schon Gedanken gemacht bekommt er hilfe, will er nur alles vorgeplappert haben schickt man ihn in die Bibo" ...
Horst Währ schrieb: > Dann hast du dich wahrscheinlich mit dem Professor gut verstanden. Aus > meiner Studienzeit kenne ich auch einige Nulpen, was man auch an ihrer > Studiumsdauer ablesen konnte, die dann aber an der Professur fest > angestellt wurden. Was befähigt dich zu dieser Aussage? Du kennst mich doch gar nicht und unterstellst mir, ich hätte die 1,0 in der Diplom-Arbeit (übrigens extern) nicht verdient? Alles nur, weil ich sage (und indirekt selbst beweise), dass die Noten aus dem grundstudium/ ersten Prüfungen keine Aussage zulassen, ob der Student geeignet ist? Diplomnote gesamt war eine 1,3; ein µ an der Auszeichnung vorbei. Willst du mir nun unterstellen, ich hätte die Hälfte der Professoren auf meiner Freundesliste? Dein Kommentar zu wissenschaftlichen Mitarbeitern läßt sich genauso gut in der Wirtschaft anwenden. Viele Unternehmen beschäftigen Studenten, die sie dann auch übernehmen, um sich die Einarbeitung eines neuen zu sparen. Der Abschluss oder das Können spielen dabei nicht immer eine Rolle. Wenn in der Befristung eine Krise kommt, müssen sie wieder gehen. Aber wenn sie es durch einen Boom in eine Festeinstellung schaffen, dann bleiben sie im Unternehmen, auch wenn es bessere Bewerber gibt.
Nach einem Vortrag von Prof. Pfeiffer (Suchworte: pfeiffer computerspiele) wurde mir klar, dass die Art der Beschäftigung der Jugendlichen Auswirkungen auf die Denkfähigkeit hat. Der Anteil der männlichen Abiturienten nahm in den letzten Jahren deutlich ab. Spieler (Computer Playstation Internet) machen immer seltener Abitur. Mädchen/Frauen legen deutlich zu. Derzeit beginnen mehr Frauen mit einem Medizinstudium als Männer. Die Computerspieler der Mittelstufe und andere Schüler am Gymnasium wählen das Fach Informatik in der Oberstufe. Die richtigen Spielefreaks brechen dabei ab. Gingen 1960 ca. 12% der Schüler zu weiterführenden Schulen, so sind es heute über 60%. Werden die zusätzlichen 48% ihr Ingenieurstudium auch schaffen, oder muss das Studium dafür leichter werden? Nehmt doch mal eure Scheuklappen weg und probiert die gesamte Situation zu sehen. Wenn ihr das nicht könnt, dann ist auch ein Ingenieurstudium nichts für euch. Joe
Joe schrieb: > > Die Computerspieler der Mittelstufe und andere Schüler am Gymnasium > wählen das Fach Informatik in der Oberstufe. > Die richtigen Spielefreaks brechen dabei ab. Das ist genau meine Erfahrung. Die Spielefreaks um mich herum brachen ab, während diejenigen, die erfolgreich waren (inkl. meiner Wenigkeit), sich für Computerspiele gar nicht interessierten. Ich war sogar richtig schlecht. Bei so einem Prügelspiel für die Playstation 2 habe ich dann richtig abgeloost, während die Soziologiestudenten ziemlich gut waren. Was das wohl heißen mag...
Dr. Matze schrieb: >Gerade diejenigen die in der Schule wenig >machen mussten und denen alles so zuviel >haben an der Uni Probleme ... am Beginn, >da sie das Lernen neu lernen müssen. Was sollte denn da ich erst sagen? Hätte die besten Gründe. Habe mein Studium mit 35 begonnen, nachdem ich über 15 Jahre im Handwerk war. Da lernt man zwischendurch auch eher so Dinge, wie man einen Stahlnagel mit dem Hammer vernünftig in Beton bekommt. Aber nichts theoretisches mehr. Nach der Hauptschule, die ich bis dahin nur hatte, gingen Sekundarabschluß und Fachoberschule auch eher im Schweinegalopp. Nun ja, leicht fiel es mir anfangs nicht. Hätte das Studium beinahe nach dem ersten Semester geworfen. Meine erste Klausur lineare Algebra wurde eine 4. Nicht durchgefallen. Wobei ich vor Bekanntgabe des Ergebnisses nur noch herum heulte. Das bestärkte mich, dann doch weiter zu machen.
4.0 und trotzdem bis zum Ende dabei. Das geht mit dem Bachelor-System kaum noch bzw. eben nicht bis zum Master. Will man den Master machen, kann man sich keine schlechten Noten erlauben. Wenn es dann doch "nur" für den Bachelor reicht, hat man einen Abschluss auf den nur eingeprügelt wird. Die Frage, ob man evt. das falsche gewählt hat, stellt sich nicht, da sonst die Finanzierung flöten geht. Das erzeugt einen gewaltigen Druck auf die Studienanfänger und mit ca. 20 Jahren ist man dem oftmals nicht gewachsen. Und wenn man sich mit jeder Prüfung die Existenzfrage stellen muß, dann ist der Weg zum Psychiater nicht weit. Übrigens glaube ich nicht, dass die PC-Spielefreaks am Burnout leiden, die haben andre Probleme, um die es in diesem Thread aber nicht geht.
Unsereins war ja noch beim Bund... heute wechseln die jungen Burschen direkt von der Schulbank in den Hörsaal. In der Grundwehrzeit Selbstorganisation und Disziplin lernen. Viele haben es bitternötig.
Horst Währ schrieb: > Unsereins war ja noch beim Bund... heute wechseln die jungen Burschen > direkt von der Schulbank in den Hörsaal. In der Grundwehrzeit > Selbstorganisation und Disziplin lernen. Viele haben es bitternötig. Das mag ja stimmen - ich war auch bei der BW - heute allerdings nach Afganistan zu müssen, wo einem die Beine weggesprengt werden - das ist sicher keine sinnvolle Vorbereitung für ein Studium. Die richtige Vorbereitung wäre viel lesen und Gespräche mit Leuten die im Beruf stehen und einem ein paar Realitäten vermitteln. Die Computer-Spiele-Zocker haben aber auch Vorteile - können sich viel schneller in eine beliebig komplexe SW reinklicken. Der normale Lerner klickt rein, versteht etwas nicht und liest die Hilfe oder fragt um Hilfe. Der Zocker kennt das schon und klickt sich einfach durch - das ist wiss. gesichert - also folgender Punkt (um Missverständnisse zu vermeiden): Die Fähigkeit ein multidimmensionales System signifikant schneller und effizienter zu bedienen. Ob man die jetzt wirklich mehr auspresst kann ich mir kaum vor vorstellen - Arbeit ist Lernarbeit auch und die erfordert Disziplin. Was ich beobachte seit einiger Zeit ist, das man Egoisten züchtet die sich vereinzeln und zu Teamwork nicht befähigt werden. Die scheitern natürlich in einem realem Team ganz real. Das war bei uns noch ganz normal das man in der Prüfung sagen konnte: Wir waren Gestern bei der Party xyz und sind noch nicht ganz da - das wurde verstanden und wohlwollend berücksichtigt. Die Nur-Lerner-aber, die in den Prüfungen gesagt haben, ich hab die ganze Nacht und Wochen lang gelernt... aha...völlig unfähig: durchgefallen. Es zählt nicht nur die Leistung sondern auch die Fähigkeit die Leistung zu kommunizieren.
Horst Währ schrieb: > Joe schrieb: >> >> Die Computerspieler der Mittelstufe und andere Schüler am Gymnasium >> wählen das Fach Informatik in der Oberstufe. >> Die richtigen Spielefreaks brechen dabei ab. > > > Das ist genau meine Erfahrung. Die Spielefreaks um mich herum brachen > ab, während diejenigen, die erfolgreich waren (inkl. meiner Wenigkeit), > sich für Computerspiele gar nicht interessierten. Ich war sogar richtig > schlecht. Bei so einem Prügelspiel für die Playstation 2 habe ich dann > richtig abgeloost, während die Soziologiestudenten ziemlich gut waren. > Was das wohl heißen mag... was das heißen mag kannst du dir leicht selber beantworten...auf gut deutsch gesagt heißt das einen scheiß... auch sollte man sich vielleicht ein wenig informieren bevor man blind einen herrn dr. pfeiffer zitiert...das der nun alles andere als unumstritten ist sollte mittlerweile bekannt sein
Horst Währ schrieb: > In der Grundwehrzeit Selbstorganisation und Disziplin lernen. Haha? Aber dann müssen sie aber zur Fremdenlegion gehen? Wer bei der Bundeswehr was sinnvolles lernt, muss schon richtig Glück haben.
"schaut nach links und nach rechts, einer von beiden ist nächstes Semester nicht mehr da". So oder sowas ähnliches wurde uns vor ein paar Monaten am Anfang des 1. Semester EI-Technik an der TUM gesagt ;-) Der Typ hinter mir ist schon weg, hat nach ein paar Wochen aufgehört und sich was anderes gesucht. Der eine, der manchmal rechts von mir sitzt, wenn er denn überhaupt mal in die Vorlesung kommt dürfte auch nicht gerade die besten Chancen haben. Links von mir siehts ähnlich aus, einer von beiden die links von mir sitzen ist fast immer da, bei dem mangelts aber an den Grundlagen, der andere ist fast nie da, der kann also noch weniger. Was ich sagen will ist: Das Studium kann durchaus schwer sein, anspruchsvoll ist es schonmal auf jeden Fall. Wenn man aber zu faul ist etwas zu tun, zu kommen oder einfach ungeeignet ist, dann kann man das auch nicht gleich auf die Uni schieben ;-) Ein Übungsleiter sagte mal zu mir: Die Leute die die Prüfungen schaffen, sind auch meistens die, die auch in die Übungsstunden kommen. Hört sich soweit auch logisch an ;-) Aber wenn dann in manchen Zentralübungen von ca. 500 Studenten evtl. nur 200 da sind, braucht man sich nicht wundern...
Heinrich schrieb: >Die Computer-Spiele-Zocker haben aber auch >Vorteile - können sich viel schneller in >eine beliebig komplexe SW reinklicken. Du meinst, sie haben z.B. bei Doom den Vorteil, sich in eine Kampfsituation herein zu klicken. Toll. Das bringt vor allem gute Kompetenzen mit dem Ellenbogen gegen Menschen, aber nur vielleicht. Vielleicht auch nur Abreagierung des Adrenalinspiegels. Auf jeden Fall aber keine Grundlagenkenntnisse in den Naturwissenschaften wie Mathe und Physik. Und jetzt möchte ich gerne mal sehen, wie sich einer genau so leicht in eine Compiler-Plattform einklickt. Und vor allem da das Futter hinein bringt, was ja das wichtigste ist.
Es ist eher der Unterschied zwischen den Leuten die erst 3 Schulungen brauchen um dir dann endlose Vorträge über Prozesse zu halten - die selbst aber nicht mal alternativ klicken können. Ja, sowas hab ich erlebt. Der schnell sich Durchklicker kriegt da den Gähn - es langweilt mich und man kann den Leuten gar nicht vermitteln das die viel zu langsam sind. Man kennt das aus den Einschlafvorlesungen. Die können können was sie wollen, aber es hört doch keiner zu.
Ich kenne Prof. Pfeiffer persönlich und habe mehr von ihm gehört und gesehen, als hier in 30 Sekunden geschrieben werden kann. Er hat auch nachgewiesen, aus welcher Ecke seine Kritiker kommen. Dies will ich hier nicht zittieren, es würde sowieso auf Ablehnung stoßen. Dass er seine Forschungsergebnisse aus der Befragung von über 70000 Schülern zwischenzeitlich bei mehreren Kultusministern vorgestellt hat, ist nicht zu verleugnen. Das Lesen seiner Veröffentlichungen öffnet so manchem die Augen, natürlich nur dem, der wirklich will.
Zu einem aehnlichen Thema empfehle ich die Lektuere von "M.Spitzer, Vorsicht Bildschirm!" Dessen Erkenntnisse gehen in aehnilche Richtung. Ist natuerlich auch umstritten. Gast
Hi, ich studiere gerade (erfolgreich) Elektrotechnik. Obwohl ich auch gerne mal PC spiele (Warum auch nicht?). Ich kann nur sagen, das ich das Studium vor Beginn viel schwerer eingeschätzt habe. Ich habe massig freie Zeit und mit einer geschickten Prüfungsvorbereitung sind diese auch gut und mit keinem allzu großen Zeitaufwand lösbar. Es kommt natürlich auch auf die Art der Vorbereitung an: Geht man in sinnlose Vorlesungen und lernt theoretische Dinge oder setzt man sich einfach hin und rechnet ein paar Aufgaben? Letzterer Weg scheint mir kein guter, aber eben sehr effizienter Weg zu sein. Und ein Ingenieur soll ja effizient sein.
Lehrer Nr.3 schrieb: > Ich kenne Prof. Pfeiffer persönlich und habe mehr von ihm gehört und > gesehen, als hier in 30 Sekunden geschrieben werden kann. > > Er hat auch nachgewiesen, aus welcher Ecke seine Kritiker kommen. Dies > will ich hier nicht zittieren, es würde sowieso auf Ablehnung stoßen. Zu Recht. Herr Pfeiffer gehört zu dem Teil seiner Generation, die über Computerspiele reden wie der Papst über Verhütung. Einen Teil seiner Thesen kann ich nachvollziehen und akzeptieren, andere Aussagen finde ich dagegen inakzeptabel. (Zum Bleistift das Märchen von der Verdummung der männlichen Jugend) Scheinbar hat der Mann aber noch nicht vollständig den Verstand verloren (http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,739509,00.html).
Bei uns gab es einen Theorie-Teil, in dem man mindestens 50% erreichen mußte. Hatte man die nicht geschafft, half auch das tollste Rechnen nichts. Außerdem wirst du als Ing. selten Rechenaufgaben bekommen, sondern es geht viel mehr um eine Problemstellung und du mußt dir selber überlegen, was dort alles zu beachten ist. Geht man da nach Schema F vor, übersieht man schnell etwas und scheitert.
Student schrieb: > Hi, > > ich studiere gerade (erfolgreich) Elektrotechnik. Obwohl ich auch gerne > mal PC spiele (Warum auch nicht?). Das zeigt doch, dass Sie mal wieder nichts verstanden haben. Es geht nicht um ein bisschen oder "mal gerne" Computerspielen und ein bisschen Fernsehen... Prof. Pfeiffer wird auch die Tagesschau gucken und Solitär am Computer spielen, ab und zu jedenfalls. Problematisch wird es, wenn es zu viel(!) wird, wenn die Computerspiele die Hauptfreizeitbeschäftigung wird. Jemand, der Sport treibt, bekommt Grenzen gesetzt. Die setzt ihm sein Körper, deswegen ist Sport nicht so gefährlich, auch wenn man dort mit Glückshormonen überschüttet wird. Beim Computerspielen ist das anders. Wenn ein Spiel fesselnd ist, dann spielt man eine Nacht durch. Aber: Wenn man ständig Nächte durchspielt, dann stimmt was nicht. Und für einige Leute ist so ein Rollen- oder Ballerspiel sicherlich sehr verlockend, können sie doch darin vor der Wirklichkeit fliehen. Eine Möglichkeit, die einem sonst kein anderes Hobby bietet. > Ich kann nur sagen, das ich das Studium vor Beginn viel schwerer > eingeschätzt habe. Ich habe massig freie Zeit und mit einer geschickten > Prüfungsvorbereitung sind diese auch gut und mit keinem allzu großen > Zeitaufwand lösbar. FH? > Es kommt natürlich auch auf die Art der Vorbereitung an: Geht man in > sinnlose Vorlesungen und lernt theoretische Dinge oder setzt man sich > einfach hin und rechnet ein paar Aufgaben? Wahrscheinlich FH. > Letzterer Weg scheint mir kein guter, aber eben sehr effizienter Weg zu > sein. Und ein Ingenieur soll ja effizient sein. FH-Gedöns.
nicht "Gast" schrieb: > "schaut nach links und nach rechts, einer von beiden ist nächstes > Semester nicht mehr da". > So oder sowas ähnliches wurde uns vor ein paar Monaten am Anfang des 1. > Semester EI-Technik an der TUM gesagt ;-) > > Der Typ hinter mir ist schon weg, hat nach ein paar Wochen aufgehört und > sich was anderes gesucht. Der eine, der manchmal rechts von mir sitzt, > wenn er denn überhaupt mal in die Vorlesung kommt dürfte auch nicht > gerade die besten Chancen haben. Links von mir siehts ähnlich aus, einer > von beiden die links von mir sitzen ist fast immer da, bei dem mangelts > aber an den Grundlagen, der andere ist fast nie da, der kann also noch > weniger. Als erfolgreicher E-Technikstudent muss ich doch so eine Naivität schon belächeln. Meine besten Noten sind in Semestern entstanden, in denen ich mich auf meinen Hintern gesetzt habe und mit Büchern und Übungsaufgaben einfach Vorbereitung betrieben habe. Es gibt Menschen, die so besser lernen, als audiovisuell. Eine sehr selektive Wahrnehmung hast Du da. Achja: Ich arbeite seit Studienbeginn nebenher, inzwischen gegen Ende meines Studiums 20h/w bei einem Ingenieursdienstleister und brauche eben auch das ein- oder andere Semester länger. Aber Burnout? Meiner Meinung sind die Zulassungshürden wohl schon zu niedrig, wenn ich solche Dinge lesen muss. Vielleicht ist Regensburg da aber auch eine Insel der Glücksehligkeit. Aus meinem studentischen Umfeld habe ich noch keine Beschwerden gehört. Abgesehen von dem üblichen, vorprüfungszeitlichen Gejammere, wie spät man wieder dran ist ;)
Horst Währ schrieb: > FH? > > Wahrscheinlich FH. > > FH-Gedöns. Klingt sehr von oben herab. Ich vermute, Du hast sehr wenig Ahnung, wie es später im Job zugeht. Es kommt auf die Fähigkeiten und nicht auf die hochschulische Ausbildung an. Aber wahrscheinlich rede ich mir das als FH-Absolvent nur schön... Abgesehen davon bin ich eher der Meinung, das wäre einfach Gewäsch, egal von welcher Hochschule.
horst, du bist wirklich ein horst... exzessives computerspielen ist schädlich...was für eine binsenweisheit...exzessiv betrieben ist so ziemlich alles schädlich...ja, auch sport ps: ich schrieb nicht, das der herr pfeiffer nur müll schreibt...ich habe nur gesagt das seine thesen und die schlüsse die er daraus zieht nicht unumstritten sind..aber wie bei statistiken kann sich auch bei studien jeder seine eigene, ihm genehme wahrheit zusammenpicken =)
Da hier die geballte Bildungskompetenz (sowohl Vertreter der Theorie als auch der Praxis) versammelt sind, möchte ich gerne auf euer Wissen zurückgreifen. Wie sollte eurer Meinung nach ein technisches Studium unter den folgenden Randbedingungen (derzeitige Realität) aufgebaut sein? - Studiendauer 6 / 7 Semester - max. Präsensstundenzahl 25 – 30 pro Woche - umfassende theoretische Grundlagenausbildung - umfassende praxisnahe Ausbildung - Erfahrungen in Teamarbeit / Projektarbeit, Auslandserfahrung - Möglichkeit der weiteren Spezialisierung im Master Nebenbedingung: - Vermeiden von Burnout - Abbrecherquote kleiner 20% - zweimal die Woche betrunken - Spielen wann immer es Spaß macht - Nachschichten um das Studium zu finanzieren - möglichst wenig Fachliteratur lesen, lieber Videos ansehen Oder sollte ich diese Frage doch mal in aufstrebenden Schwellenländern stellen?
püh... rumgeheule... bin jetzt im 5. semester bachelor... an ner fh... wir sind noch 12 von ehemals 70. Wir schreiben pro Semester 10 Klausuren in 3 Wochen und leben alle noch. Das rumgeheule bringt nichts, ich werde jetzt nicht meine Meinung zu dem System kund tun. Ich bin gestresst und hab die Schnauze gestrichen voll. Den Master werd ich trotzdem machen, damit man von der ach so hochintelligenten Dipl.-Ing. Gesellschaft überhaupt ein wenig anerkannt wird. Kleiner Tipp an alle Bachelor: Hört auf zu heulen und zieht einfach durch. Ist doch zum kotzen dieses Selbstmitleid, daran ändern kann man eh nichts mehr.
> Wie sollte eurer Meinung nach ein technisches Studium > unter den folgenden Randbedingungen (derzeitige Realität) aufgebaut > sein? Das Problem ist das diejenigen die das Studium geschafft haben, hinterher immer recht zufrieden sind. :) Was mich am Studium gestoert hat, das waren etwa 20% der Professoren die keinerlei Faehigkeit hatten Wissen zu vermitteln und zum Teil grosse persoenliche Freude darin gefunden haben andere nach Kraeften und mit Absicht fertig zu machen. Mit den anderen 80% war ich aber zufrieden. Vielleicht waere hier und da auch etwas Zwang auf die Profs sinnvoll das sie mal ihre Vorlesung modernisieren. Als jemand der weiss wie es in Japan abgeht wuerde ich es fuer sinnvoll halten wenn es vor dem Studium auch bei uns einen harten Test geben wuerde. Dann koennten sich diejenigen die den schaffen sicher sein das Studium zu schaffen wenn sich sich etwas anstrengen. Es wuerde dann nicht passieren das Leute sich das Leben versauen wenn sie 20Semester studieren und es dann trotzdem nicht schaffen. Andererseits ist in Asien nicht alles gut. Wie ihr vielleicht wisst stecken Eltern dort riesen Summen in die Ausbildung ihres Nachwuches fuer Gebuehren und Nachhilfe. Das fuehrt natuerlich zu einem Wettbewerb der Eltern untereinander es mit noch mehr Geld noch besser zu machen. Es ist in Japan nicht ungewoehnlich das man 10000Euro im letzten Schuljahr allein fuer die Aufnahmetests an den Unis bezahlt. Es will mir scheinen als wenn sich Deutschland in diese Richtung hin entwickelt auch wenn wir noch weit von solchen Zustaenden entfernt sind. Und das halte ich fuer einen grossen Fehler! Es waere also wichtig das man Klausuren besteht wenn man etwas verstanden hat und nicht wenn man nur lange genug etwas auswendig gelernt hat um dem entgegenzuwirken. Ich durfte z.b im Studium niemals irgendetwas in eine Klausur mitbringen. Ich haette es besser gefunden wenn man dort etwas freier waere, dafuer haetten die Aufgaben gerne etwas abstrakter sein duerfen. Olaf
Wer Stress, viel Einsatz, langweilige Vorträge und stupide Routine nicht will sollte auch nicht Elektroinschinör werden wollen. Wer schon vom Studium einen Burn-Out bekommt sollte zwecks Daseinsvorsorge einen Taxischein machen.
Was soll das denn? Wir mussten uns alle durchbeissen. Und nun jammert die wow-Generation das man Mathematik nicht zusammen klicken kann. Die low-Performer müssen rausgeprüft werden - sonst haben wie die totale Titelinflation. Echt erlebt: Student gefragt: Warum studierst du hier? Na wegen dem Titel dem 'Bätschler' (was immer das ist - bei uns gab es ja noch anständige Diplome) Keiner weiß was das ist, ein Bätschler - ordentliche Ausbildung nach inernationalem Standard oder Studienabbrecher - die Meinungen gehen da sehr auseinander. (jetzt nicht theoretisch, sondern real in der Firma) Bei einigen Firmen soll es schon vorgekommen sein gefragt zu werden: Und warum haben sie keinen Master gemacht sondern das Studium abgebrochen? Dann vergleicht man so den Bachelor mit dem eigenen Vordiplom und weiß gar nicht wofür man solche Leute einsetzen könnte - als Entwickler eher nicht - da sollte man doch etwas mehr verstehen.
Heinrich schrieb: > Echt erlebt: Student gefragt: Warum studierst du hier? Na wegen dem > Titel dem 'Bätschler' (was immer das ist - bei uns gab es ja noch > anständige Diplome) Wegen des Titels. Wegen des Bachelors.
Heinrich schrieb: > Dann vergleicht man so den Bachelor mit dem eigenen Vordiplom und weiß > gar nicht wofür man solche Leute einsetzen könnte - als Entwickler eher > nicht - da sollte man doch etwas mehr verstehen. Als Dipl-Student sage ich unvoreingenommen, dass die Aussage nichts mit der Realität zu tun hat.
Horst Währ schrieb: > Wegen des Titels. Wegen des Bachelors. Das geht so langsam auch verloren. Selbst bei Spiegel online oder in den Nachrichten sind die Leute der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Das ist zwar erschreckend aber eine Abbildung des geistigen Levels und sogesehen eben eine Entwicklung. Flo schrieb: > Als Dipl-Student sage ich unvoreingenommen, dass die Aussage nichts mit > der Realität zu tun hat. Doch Flo es ist eine Beschreibubg der Realität. Real ist das wir Bachelor Absolventen haben die man kaum einsetzen kann weil enorme Wissenslücken vorhanden sind die durch Wickihalbbildung scheinbar kompensiert werden - die können nicht mal eine simple Verstärkung berechnen oder einen Signal-Rausch-Abstand emprisch ermitteln. Ist doch alles digital schön - was ist denn ein Rauschen?
Heinrich schrieb: > Real ist das wir Bachelor Absolventen haben die man kaum einsetzen kann > weil enorme Wissenslücken vorhanden sind die durch Wickihalbbildung > scheinbar kompensiert werden Aber genau so was wollte die Industrie doch! Also jetzt nicht unbedingt das mit der Halbbildung aber eben möglichst jung und "formbar". Abi mit 18. Bachelor mit 21 Jahren. Das Niveau der Klausuren wird entsprechend angepasst. Erinnert mich an Stromberg, "Jung und erfahren, wo sonst gibt es das noch gleich?" (Tipp: es ist kein neus Gewerbe, eher ein älteres... . ;) )
Heinrich schrieb: > Doch Flo es ist eine Beschreibubg der Realität. > > Real ist das wir Bachelor Absolventen haben die man kaum einsetzen kann > weil enorme Wissenslücken vorhanden sind die durch Wickihalbbildung > scheinbar kompensiert werden - die können nicht mal eine simple > Verstärkung berechnen oder einen Signal-Rausch-Abstand emprisch > ermitteln. > Ist doch alles digital schön - was ist denn ein Rauschen? Schade, dass es solche Absolventen gibt, aber den Bachelor mit dem Virdiplom vergleichen finde ich auch nicht richtig. Wie schon an anderer Stelle geschrieben ist hier in Regensburg zwischen Diplom und Bachelor nicht viel um. Vielleicht ist das hier auch ein Einzelfall, aber den besten Ruf hat meine FH nicht - soweit ich das weiß.
ich finds immer wieder gut, dass ihr euch absolventen nehmt, die vielleicht gerade so mit 3,7 oder 4,0 abgeschlossen haben und dann verallgemeinert... also ich weiß sehr wohl wie man nen snr oder ne verstärkung berechnet... lachhaft. Wir haben auch schon diplomer kennengelernt (damals 1. sem) die uns nicht mal erklären konnten , wie man ne dgl zu nem einfachen rc-tiefpass aufstellt! (Fairerweise muss ich sagen, dass der dann auch nach 12 Semestern (FH) mit 3,3 abgeschlossen hat) also viel spaß noch bei der meckerei auf die dummen bachelorabsolventen! Ich mach den Master auf jeden Fall, weil ich´s kann... Fragt euch mal warum die Bachelor, über die Ihr hier schreibt keinen Master gemacht haben!?!??!!!!!!Wird bestimmt nicht daran liegen, dass sie unbedingt für weniger geld arbeiten wollen.... sondern wohl eher an ihrer leistung
Heinrich schrieb: > Und nun jammert die wow-Generation das man Mathematik nicht zusammen klicken kann. Der war gut! Bitte mehr davon! Ich konnte den RC-Tiefpass leider noch nicht aufbauen weil ich noch kein passendes App zur Simulation gefunden habe.
Heinrich schrieb: > Horst Währ schrieb: >> Wegen des Titels. Wegen des Bachelors. > > Das geht so langsam auch verloren. Selbst bei Spiegel online oder in den > Nachrichten sind die Leute der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. > > Das ist zwar erschreckend aber eine Abbildung des geistigen Levels und > sogesehen eben eine Entwicklung. > > Flo schrieb: >> Als Dipl-Student sage ich unvoreingenommen, dass die Aussage nichts mit >> der Realität zu tun hat. > > Doch Flo es ist eine Beschreibubg der Realität. > > Real ist das wir Bachelor Absolventen haben die man kaum einsetzen kann > weil enorme Wissenslücken vorhanden sind die durch Wickihalbbildung > scheinbar kompensiert werden - die können nicht mal eine simple > Verstärkung berechnen oder einen Signal-Rausch-Abstand emprisch > ermitteln. > Ist doch alles digital schön - was ist denn ein Rauschen? Wie heißt es so schön neudeutsch? OWNED!!! Wer mangelnde Deutschkenntnisse als Niedergang des geistigen Niveaus anführt, dann aber konsequent die Interpunktion vernachlässigt, hat sich wohl zum Klopps gemacht. :D Wie andere schon sagten, Vollpfosten gibt es sowohl mit Diplom als auch mit Bachelor. Sicherlich hat der Bachelorstudiengang viele Schwächen, aber die sind eben nicht den Studenten anzulasten, da sie die Bolognareform nicht entschieden haben. Sie dafür zu beschimpfen oder abzustrafen, zeugt wohl eher von Kleingeist...
josi schrieb: > ich finds immer wieder gut, dass ihr euch absolventen nehmt, die > vielleicht gerade so mit 3,7 oder 4,0 abgeschlossen haben und dann > verallgemeinert... also ich weiß sehr wohl wie man nen snr oder ne > verstärkung berechnet... lachhaft. Wir haben auch schon diplomer > kennengelernt (damals 1. sem) die uns nicht mal erklären konnten , wie > man ne dgl zu nem einfachen rc-tiefpass aufstellt! (Fairerweise muss ich > sagen, dass der dann auch nach 12 Semestern (FH) mit 3,3 abgeschlossen > hat) Bin auch im letzten Semester in einem Bachelorstudiengang... meine Mentalitaet moegen nicht viele (vorallem die Industrie hasst sie): Sofern ich einen Algorithmus bzw. eine Berechnung nicht verstanden habe, wird auch kein Tool verwendet, welche dieses automatisieren kann. Uhh.. auf einmal muss man sich einarbeiten und eine "Schulung" reicht nicht mehr aus ...
Vielleicht erzeugt auch der ungesunde Lebenstil einiger Studenten eine Art von Burnout.
Ing schrieb: > Vielleicht erzeugt auch der ungesunde Lebenstil einiger Studenten eine > Art von Burnout. Du meinst: nach dem Vorglühen erfolgt das Ausbrennen? ;-)
Chris D. schrieb: > Du meinst: nach dem Vorglühen erfolgt das Ausbrennen? ;-) Unwahrscheinlich. Sonst gäbe es keine Diplomanten.
>Unwahrscheinlich. Sonst gäbe es keine Diplomanten.
Häää - was für Tanten?
Hi, passt zwar nicht zum eigentlichen Thema aber ich selbst habe den Bachelor an einer FH und den Master dann auf einer Uni gemacht. Die FH ist eine der Führenden in meinem Fachbereich (übrigens Ingenieurwissenschaft). Ich bin im ersten Bachelorjahrgang in Regelstudienzeit durchgefluppt und habe natürlich auch noch gute Diplomer kennengelernt. Ein Unterschied in der Lehre waren nur kleine Kürzungen von nicht sonderlich relevantem Stoff, denn es musste ja aufgrund der pflichtmäßigen Softskill-Fächer was gestrichen werden. Außerdem ist der Studiengang ein Semester kürzer, weshalb sich die Anzahl der SWS wesentlich erhöht hat. Zugegeben haben die Diplomer teilweise mehr gemacht in den jeweiligen Fächern (technisch) aber diesen Wissensstand kann man locker im ersten halben Jahr der Berufstätigkeit aufholen, sofern man diesen Stoff überhaupt noch mal braucht. An der Uni habe ich mit Kommilitonen im Masterstudiengang gesprochen, die meinten, dass der Bachelor an der Uni lediglich ein Grundgerüst sei, die Spezialisierung finde dann im Master statt. Tatsächlich sind die theoretischen, mathematischen und physikalischen Grundlagen wesentlich besser ausgeprägt bei Uni- als bei FH-Kommilitonen. An der Uni wird auch extrem mathematisch und allgemeiner (n Dimensionen) beschrieben. (Bei manchen Profs hab ich auch das Gefühl, als ob die sich an komplizierten Darstellungen "aufgeilen"^^) Trotzdem wird der Zusammenhang durch Übungen und Musterklausuren klar -> gleiches Lernkonzept wie an der FH fruchtet auch hier. Lustiges Fazit für mich als Beispiel: Im Master springt, "trotz" des Wechsels an eine Uni, ein besserer Schnitt heraus und das, obwohl im Bachelor die Sieb-Semester 1-3 bei mir besser waren als die hinteren Semester allgemeines Fazit: Bachelor (FH) etwa = Diplom (FH) (aus Erfahrung) und somit bereit für den guten Berufseinstieg. Master (Uni) = Diplom (Uni) (Vermutung, jedoch durch Profs der Uni bestätigt, da vollkommen gleicher Stoff vermittelt wird) Zum Bachelor (Uni) und Master (FH) kann ich nichts sagen, jedoch mag man als Bachelor (Uni) noch nicht "fertig" ausgebildet sein, ist aber nur eine Vermutung. Noch etwas: An der FH hatten wir max. 5 Klausuren pro Semester, an der Uni mindestens 5 (bis max 9) was natürlich durch weniger Creditpoints pro Klausur weniger Lernaufwand darstellte. Jedoch belastet ein häufigerer Fachgebietswechsel mehr den Kopf, sodass ich den Masterstudiengang als wesentlich erschöpfender empfunden habe, um mal was zum Thema beizutragen.
Atmi schrieb: > Meines Erachtens sollte man den Studenten klarmachen, wie man effektives > Zeitmanagement (das hat im Studium als auch Ingenieursberuf relativ > wenig mit der goldenen Powerpointkrawatte zu tun) betreibt und unter > hohem Zeitdruck ein prioritaetengesteuertes Scheduling der anstehen > Aufgaben praktiziert (Faecher die ich tendenziell verstehe, lerne ich > wenige.. Unverstaendliche Faecher Priorisieren - Klausuren die kurz vor > knapp anstehen, bevorzugen.. etc). Da hilft einem ein grober Plan auf > einem Stueck Papier auch mal während der Prüfungszeit ein genuessliches > Bierchen zu trinken, wenn andere am Lernen ersticken. Kann ich nur voll und ganz zustimmen!
"Die FH ist eine der Führenden in meinem Fachbereich (übrigens Ingenieurwissenschaft)" Worauf stützt sich diese Annahme? (dh die Annahme das es eine FH gibt die in eine FB "Führend"[sic]" ist? )
Das Thema ist viel zu komplex, um es mit einem Satz abzutun. Das ganze ist ein tatsächliches Problem, und statt den Studis die Schuld zu geben, muss man sich überlegen, wie man dagegen angehen kann. Am Ende dürft Ihr nämlich alle die Kranken und ausgebrannten bezahlen. Der größte Burnoutfaktor im Studium ist selten die tatsächlich notwendige Studienlast, als vielmehr der persönliche Eindruck davon und den Chancen später. Viele Studenten haben im Studium schon Angst, in eine vollkommen unsichere Welt gestoßen zu werden, in der nur die besten überleben. Das führt zu einem unglaublichen persönlichem Druck, der die schwächeren eben bricht. Wer glaubt, psychisch beeinträchtigte Personen wären gerade die Schluffis, der liegt mal 100% daneben! Meist sind es die Überflieger, die getrieben von Eltern und Minderwertigkeitsgefühlen alles geben um dann an ihrem eigenen Anspruch zu scheitern. Da sind ein paar Uni Psychologen und Studienbegleitung zur Findung eines Platzes im Arbeitsleben extrem gut investiertes Kapital!
Kleine persönliche Einschätzung/Erfahrung: Studiere Etechnik an der Uni in Dortmund, komme jetzt ins fünfte Semester, die oben beschriebenen Probleme tauchen nur zum Teil auf. Es gibt viel zu tun, die Klausurphasen sind stressig (stressiger als das Semester an sich), aber es ist machbar, und auch kann ich die Woche vor der Klausur ganz gut schlafen, man darf sich aber auch keinen übertriebenen Druck machen. Das geht aber nur, wenn man sich nicht nur die letzten drei Tage vor der Klausur mit dem Stoff beschäftigt, dass das nicht läuft ist ja wohl klar. Auch ist klar, dass man ernst an die Sache gehen muss, wenn es weiter gehen soll im Studium, aber ein zu extremer Druck schadet nur, die Klausuren werden schlechter, die Ängste + der Druck steigt - ein Teufelskreis. Meine Freundin macht sich definitiv zu viel Druck, die bekommt vor Vorträgen oder wichtigen Klausuren regelmäßig ne Blasenentzündung und kann nicht schlafen. Wir haben aber noch nicht herausgefunden, was man da machen kann, einfach zu sagen "bleib locker" bringts nicht, das muss irgendwie von einem selbst kommen offensichtlich :/ Es gibt natürlich auch ne Menge Leute, die irgendwann weg sind vom Fenster, aber ich behaupte, dass man bis zu einem gewissen Grad durch vernünftige (damit meine ich nicht 24h Lernen) Vorbereitung mangelndes Verständnis/Intelligenz wettmachen kann. Ich bin selbst definitiv kein Superbrain, muss mir z.B. Logiksachen häufig länger angucken als andere Studenten, bis ich die verstehe. Aber ich bin trotzdem noch in Regelstudienzeit, soll heißen man muss sich wenns drauf ankommt eben ein bisschen durchbeißen, dabei aber nicht den Rest des Lebens vergessen. Irgendwann gehts möglicherweise nicht mehr, dann war das Studium einfach nichts für einen, derjenige muss sich dann nach einer anderen Art der Ausbildung (vllt ne FH, dort soll das Arbeitsklima und die Vermittlung des Stoffes angenehmer/anders sein - kann ich aber nicht beurteilen), oder eben eine "normale" Ausbildung o.ä. umsehen. Ist auch kein Beinbruch, auch wenn das häufig suggeriert wird. Kleines Fazit: Es ist vieles schaffbar mit angemessenem Aufwand (die Wochen vor den Klausuren sind hart und man kann nicht viel anderes machen - auch mal am Wochenende ;) ) und etwas Biss, nicht sofort unterkriegen lassen, während des Semesters kommt es einem extrem viel vor, aber es lichtet sich mit der Zeit. Und das Leben nicht vergessen, mal versuchen abzuschalten, ich denke, dass wenn man sich darauf einlässt der Druck sich auch etwas verringert. Das war das, was mir jetzt so im Kopf rumschwirrte, falls das nicht angemessen oder bescheuert war könnt ihr den Text ja ignorieren :)
Jan K. schrieb: > falls das nicht > angemessen oder bescheuert war könnt ihr den Text ja ignorieren :) Zu späte, jetzt habe ich ihn schon gelesen :-)
Jan K. schrieb: > Irgendwann gehts möglicherweise nicht mehr, dann war das Studium einfach > nichts für einen, derjenige muss sich dann nach einer anderen Art der > Ausbildung (vllt ne FH, dort soll das Arbeitsklima und die Vermittlung > des Stoffes angenehmer/anders sein Ich kenne die Uni nicht, weis daher nicht wie die Wissensvermittlung da betrieben wird, allerdings muss ich sagen dass es meines Erachtens an FHs auch nicht einfach zugeht. Wir hatten Leute die von der Uni kamen, andere hatten bereits ihren Meister/Techniker in der Tasche und alle haben sie es nicht geschafft. Von Anfangs 45 Personen waren am Schluss noch 8 übrig die Ihren Abschluss in der Tasche haben. Die Grundstudienzeit beträgt seit der neuen Studienordnung mittlerweile "nur" noch 2 Semester. Das heißt ab dem 3.Semester fließt alles mit ins Abschlusszeugnis mit ein. Ich hatte noch die alte Studienordnung und daher Glück. Bei mir war es so, dass die Noten ab dem 4. Semester immer besser wurden. Das liegt vielleicht daran, dass man irgendwann den roten Faden gefunden hat und auch die Ansprüche mit der Zeit steigen. Man kann sich damit aber auch extrem selbst unter Druck setzen, so war es bei mir. Irgendwann reicht einem auch eine 1,7 nicht mehr und man will immer mehr. Bei uns an der FH gab es auch noch genügend andere Regularien die einen noch mehr unter Druck setzten (für mich nicht relevant, aber für andere der Genickbruch). Z.B. wird man bei einer Überschreitung des Grundstudium von 2 Semestern rigoros exmatrikuliert und das Studium ist hier schon zu ende. Genau das gleiche kann einem jeder Zeit auch während dem Hauptstudium passieren wenn man 2 mal eine Klausur verhaut. Teilweise gibt es nicht mal mehr eine mündl. Nachprüfung. Das macht besonders Spaß wenn man sich bereits im 7 Semester befindet und nur noch 5 Klausuren zu schreiben hätte --> 7 Semester für den Ar***. Andere Baustellen können auch noch das Praxissemester oder die Thesis sein, wenn die Betreuer/Firma sich keine Mühe geben. Das war DER Punkt bei mir der am meisten graue Haare gefordert hat und fast im Burn-Out geendet hätte (obwohl mir viele Leute eine hohe Belastbarkeit zusichern). Um noch das Ruder einigermaßen rumzureisen wurde in den letzten 3 Monaten auch 70 Stunden in der Woche daran gearbeitet. Wenn man sich mal die Statistiken der Hochschulen anschaut kann man einen Wandel erkennen. Bei uns in KA war es so, dass seit Einführung der Bachelor/Masterstudiengänge ein extremer Anstieg der Inanspruchnahme von psychologischen Betreuungsdiensten verzeichnet werden konnte. Da kann man auch einen Schluss draus ziehen. Obigen Berichten von anderen Hochschulen kann ich nur zustimmen: An den Fächern hat sich seit der Umstellung auf Bachelor außer den Namen NULL KOMMA NULL geändert. Teilweise sitzen auch jetzt noch abgehende Diplomanden (wenn sie es noch irgendwann schaffen) in den gleichen Vorlesungen, mit dem Unterschied dass sie später einen Dipl. und nicht einen B.Eng. unter dem Namen stehen haben. Die Begründung liefern die Professoren auch auf Nachfrage: Sie wollen nicht von Ihrem momentanen Standard heruntergehen! Das Resultat in meinen Augen: Hätten diese Idioten von Politikern alles so gelassen wie es war, nämlich beim Dipl. Ing. Warum muss man auch immer gleich jede Schei** mitmachen? Bei den Studiengebühren haben sie es bereits gezeigt dass sie keinen Plan haben (ab 2012 sind sie in BW wieder abgeschafft). Wenn ich jetzt mal den Teufel an die Wand male, dann führen sie in ein paar Jahren wieder den Dipl. Ing. ein und alle wo seither ihren B.Eng. gemacht haben, haben zwar die gleiche Leistung erbracht, können ihren Brief aber in die Tonne treten. Da kann man nur hoffen dass man spätestens nach 1-2 Jahren anhand seiner Leistungen im Beruf beurteilt wird und nicht anhand einer Urkunde! Grüße Hugo W.
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