Hallo, im Beitrag Beitrag "Trafogehäuse so ok?" wurde ja allerlei bezüglich einer korrekten Schutzerdung geschrieben, welche ja in irgendwelchen VDE Empfehlungen (Vorschriften ?) hinterlegt sind. Aber wer "macht" eigentlich diese Vorschriften? ->Ingenieure - wenn ja welche, und wie werden diese ausgewählt ? ->Industrie - hoffentlich doch nicht ? ->Juristen - wär wohl noch schlimmer als die Industrie. Wer passt auf das da kein "Klüngel" pro Industrie entsteht (z.B. Fi Hersteller, Kabelproduzenten, Elektrikerinnung etc.) ? Wie und wer legt eigentlich die sinnvollen Grenzen der Sicherheit fest ? Manches erscheint über allen Maßen kleinlich ("Mann kann auch vom Blitz beim schei... getroffen werden), und anderes was erlaubt ist kommt mir andererseits recht "locker" und nicht wirklich sicher vor (inbesondere was in Abzweigdosen in der Elektrotechnik wohl tatsächlich erlaubt ist). Handelt es sich eigentlich um Vorschriften im juristischen Sinne oder sind es doch nur Empfehlungen? So wichtig die Vorschriften auch sind, habe ich doch zum Teil das Gefühl das in diesen Vorschriften viel Lobbyarbeit steckt. mfg Max
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>Handelt es sich eigentlich um Vorschriften im juristischen Sinne oder >sind es doch nur Empfehlungen? Es sind nur Empfehlungen. Aber jeder Richter würde sagen: Das ist Stand der Technik. Und somit hat es praktisch den Wert eines Gesetzes.
Max schrieb: > Handelt es sich eigentlich um Vorschriften im juristischen Sinne oder > sind es doch nur Empfehlungen? Falls es zu einer Klärung der Schuldfrage vor Gericht kommt, beziehen sich die Gutachter auf den jeweiligen "Stand der Technik". Und da kommen dann z.B. die VDE Vorschriften zur Anwendung. Hat man diese ganz oder teilweise ignoriert, hat man einfach die schlechteren Karten.
Max schrieb: > Aber wer "macht" eigentlich diese Vorschriften? Der VDE (früher: "Verband Deutscher Elektrotechniker", heute: "Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V.") macht diese Vorschriften. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Verband_der_Elektrotechnik,_Elektronik_und_Informationstechnik Ansonsten haben es meine Vorredner gut getroffen und auch die Versicherungswirtschaft besteht in aller Regel auf die Einhaltung von Normen und Vorschriften solcher Fachverbände, nicht nur VDE. frank
Max schrieb: > Aber wer "macht" eigentlich diese Vorschriften? Der VDE. Verband Deuscher Elektrotechniker. Da kannst Du auch eintreten. Während Deines Studiums wurdest Du wahrscheinlich mal vom VDI angesprochen. Das ist der Verein für die Maschbauer. Innerhalb dieser Vereine gibt es Normenausschüsse, und dort kann man mitarbeiten. Das tut man natürlich vor allem, wenn man Experte für ein bestimmtes Thema ist, und das ist man vor allem dann, wenn man in einem entsprechenden Betrieb arbeitet... > Wer passt auf das da kein "Klüngel" pro Industrie entsteht (z.B. Fi > Hersteller, Kabelproduzenten, Elektrikerinnung etc.) ? :-))) > Handelt es sich eigentlich um Vorschriften im juristischen Sinne oder > sind es doch nur Empfehlungen? Es sind Empfehlungen. Diese können zum Gesetz werden, wenn z.B. die Bauordnung NW fordert, dass Elektroinstallationen gemäß dem aktuellen Stand der VDE 0800 ausgeführt werden müssen. Da sich bei diesen Empfehlungen viele Experten einig sind, repräsentieren diese im juristischen Sinne den "Stand der Technik" -- wie weiter oben bereits erwähnt. > So wichtig die Vorschriften auch sind, habe ich doch zum Teil das Gefühl > das in diesen Vorschriften viel Lobbyarbeit steckt. Das ist nicht zu übersehen. Das Wort "Politiker" kommt von griechisch "poly" und englisch "take" ;-) Patrick
Patrick S. schrieb: > Das ist nicht zu übersehen. Das Wort "Politiker" kommt von griechisch > "poly" und englisch "take" ;-) > > > > Patrick Na immerhin kann man diese Interpretation garantiert NICHT als Plagiat bezeichnen, denn sie hat was originelles..
Max schrieb: > Wer passt auf das da kein "Klüngel" pro Industrie entsteht (z.B. Fi > Hersteller, Kabelproduzenten, Elektrikerinnung etc.) ? Keiner, wenn man sich die aktuellen VDE-Ausgaben mal ansieht. Da gibt es sicher genug Beispiele für eben diesen Klüngel. Leiterquerschnitte sind ein gutes Beispiel. Das was jahrzehntelang offensichtlich in Ordnung war gilt auf einmal als zu schwach ausgelegt. Und wer sollte davon profitieren daß man unter gewissen Umständen, die es früher nicht gab auf einmal nur noch 13A als Nennstrom für eine 1,5mm² Leitung zugelassen sind anstatt 16A? Da sind entweder dickere Leitungen notwendig oder andere Sicherungsautomaten. Ich kann mir gut vorstellen daß auch Leitungshersteller, Kupferproduzenten (wohl eher indirekt) und Hersteller von Sicherungsautomaten bei der Normenerstellung vertreten sind. Und wieso sind auf einmal an ALLEN Steckdosen FisS vorgeschrieben, die früher nur in Badezimmern, Feuchträumen und im Aussenbereich notwendig waren? Sowas kann man in einem normalen Wohnhaus nicht mit nur einem FisS erschlagen, wenn man nicht aus dem Urlaub wieder kommen will und feststellen muß, daß alles was im Gefriehrschrank drinne ist, aufgetaut ist, weil eine Funksteckdose im Wohnzimmer den FisS ausgeschaltet hat? Zugegebenermassen gibt es auch einen sicherheitsaspekt für diese Vorgehensweise, aber der Nutzen für die Hersteller von Schaltgeräten ist sicher auch nicht zu verachten. Aber ob es diese Zusammenhänge wirklich gibt, kann man ich zumindest nur anhand der Gegebenheiten vermuten. Wer näheres weiß, kann ja mal entsprechende Dokumente auf Wikileaks einstellen ;-) Frank
Frank B. schrieb: > Leiterquerschnitte sind ein gutes Beispiel. Das was jahrzehntelang > offensichtlich in Ordnung war gilt auf einmal als zu schwach ausgelegt. > Und wer sollte davon profitieren daß man unter gewissen Umständen, die > es früher nicht gab auf einmal nur noch 13A als Nennstrom für eine > 1,5mm² Leitung zugelassen sind anstatt 16A? Da sind entweder dickere > Leitungen notwendig oder andere Sicherungsautomaten. Nanana. Das ist ganz eindeutig dem Klimawandel geschuldet. Wegen der nun erhöhten Umgebungstemperatur können die Leitungen nur noch mit etwas weniger Strom beaufschlagt werden. Und bestimmt hat der E10-Dreck auch noch irgendwie was damit zu tun ;-)
Frank B. schrieb: > Und wieso sind auf einmal an ALLEN Steckdosen FisS vorgeschrieben, die > früher nur in Badezimmern, Feuchträumen und im Aussenbereich notwendig > waren? > Frank Ist das so? Wir haben in unserem Haus (1978) ne stinknormale Steckdose im Badezimmer. Klar habe ich einen FI-Schalter mit 10mA als Steckerlösung davorgesetzt. Aber gibt es da überhaupt Produkte im Handel? Ich hab mal gesucht und bin nur auf die Kopp-Teile gekommen, die alle einen Deckel mit dran haben. Mag im Bad sinnvoll sein. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass alle Steckdosen in Neubauten NUR von Kopp mit ner Deckellösung versorgt werden können. Michael
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