Hallo, weiß hier jemand, warum man in der Technik als Halbleiter meistens nur Silizium einsetzt? Frage ich mich schon lange... Daniel
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Das stimmt nicht ganz, die ganze Optoelektronik basiert zum großen Teil auf anderen Halbleitern, z.B. GaAs. Si ist jedoch sehr günstig und die Halbleiterhersteller haben ihre Prozesse nunmal auf Si eingefahren und sind sehr schwer dazu zu bewegen auf eine andere Technologie umzusteigen. Statt dessen wird eher versucht aus den vorhandenen und zuverlässig funktionierenden Prozessen mit hohem Aufwand immer noch ein Quäntchen herauszukitzeln.
Obwohl es "bessere" Halbleitermaterialien wie Si gibt, ist es bei Si um einiges einfacher eine stabile und gute Isolationschicht (SiO2) herzustellen.
V. Baumann schrieb: > Si ist jedoch sehr günstig und die Halbleiterhersteller haben ihre > Prozesse nunmal auf Si eingefahren und sind sehr schwer dazu zu bewegen > auf eine andere Technologie umzusteigen. Gibt noch andere Gründe, die für Si sprechen. GaAs: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/39/Hazard_T.svg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6a/Hazard_N.svg Peter
Kim schrieb: > Gibt's wie Sand am Meer. Nein, als Sand am Meer! Sand == SiO2 Mit freundlichen Grüßen, Valentin Buck
> Gibt noch andere Gründe, die für Si sprechen. > GaAs: Naja, GaAs ist dafür in der Optoelektronik nicht wegzudenken, weil es ein direkter Halbleiter ist, während man sich bei Si ganz schön strecken muss, um ihm Photonen zu entlocken. Auch wenn am Si nicht die gleichen Papperl drankleben wie am GaAs, so trifft das aber keineswegs auf auf alle notwendigen Stoffe in der Prozesskette zu. PS: http://de.wikipedia.org/wiki/Global_harmonisiertes_System_zur_Einstufung_und_Kennzeichnung_von_Chemikalien
@ Daniel (Gast) >weiß hier jemand, warum man in der Technik als Halbleiter meistens nur >Silizium einsetzt? Am Anfang war das Wort, dann kam ds Licht. Viel später das Silizium ;-) Naja, in den letzten 60 Jahren hat die Branche halt geforscht, am Anfang war es Germanium, später Silizium. Was besseres im Sinne von Preis und Eigenschaften hat man bisher nicht gefunden. Silizium in der Elektronik ist wie Eisen im Maschinenbau. Es gibt Materialien die in einigen Dingen besser sind, aber die Masse ist damit sehr gut bedient. MfG Falk
Valentin Buck schrieb: > Kim schrieb: >> Gibt's wie Sand am Meer. > > Nein, als Sand am Meer! > Sand == SiO2 > > Mit freundlichen Grüßen, > Valentin Buck Na, da wollen wir dann aber mal großzügig sein.... Si kann man aufgrund seiner kovalenten Bindung besonders rein herstellen (GaAs etc. : ionische Bindung). Dies ist ja die Grundlage für ein späteres Dotieren. Verbindungshalbleiter haben hier viel mehr mit "Dreckeffekten" zu kämpfen, wodurch sie teuer werden. Nachteil von Si ist die indirekte Bandlücke, was Si für optische Anwendungen eher unvorteilhaft macht. Da schneiden die III/V-er und II/VI-er besser ab, da hier z. B. Photonenabsorption viel effektiver vonstatten geht. Bleibt noch die Frage, warum dann nicht Ge als HL-Material? Nun, hier ist die Bandlücke nur rund halb so groß wie bei Si, was die Empfindlichkeit gegenüber thermischen Effekten deutlich vergrößert.
Thomas B. schrieb: > Auch wenn am Si nicht die gleichen > Papperl drankleben wie am GaAs, so trifft das aber keineswegs auf auf > alle notwendigen Stoffe in der Prozesskette zu. Die gute Flusssäure z.B. zum Ätzen des SiO2!
Peter Dannegger schrieb: > V. Baumann schrieb: >> Si ist jedoch sehr günstig und die Halbleiterhersteller haben ihre >> Prozesse nunmal auf Si eingefahren und sind sehr schwer dazu zu bewegen >> auf eine andere Technologie umzusteigen. und warum sollten sie? Never change a winning team!
Luk4s K. schrieb: > In der Mikrowellentechnik sind GaAs, InP, SiGe und GaN relativ beliebt. Ja, ohne GaAs-HEMT kein Sat-TV. Ohne GaN keine blauen LEDs. Sind nun die Elektronik-Entwickler schuld an dem Schrott, der per Sat-TV auf die Flachbildschirme übertragen wird?
Falk Brunner schrieb: > Naja, in den letzten 60 Jahren hat die Branche halt geforscht, am Anfang > war es Germanium, später Silizium. Nur bei Transistoren. Dioden auf Halbleiterbasis sind ein halbes Jahrhundert älter und liessen sich aus einer Vielzahl an Materialien bauen, darunter auch dem lange Zeit in bestimmten Bereichen noch als Gleichrichtermaterial überlebenden Selen.
A. K. schrieb: > darunter auch dem lange Zeit in bestimmten Bereichen noch als > Gleichrichtermaterial überlebenden Selen. Auch bekannt als Selen_gleich_riecht_er. Peter
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