Hallo, ich müsste jetzt zum ersten mal eine doppelseitige Platine anfertigen. Für die belichtung benutze ich einen umgebauten Scanner mit 4 UV Röhren. Ich habe schon eine größere Anzahl von 1 seitigen Platinen hergestellt und behaupte einfach mal, das ich das kann. ;-) Nachdem ich einige Berichte über die Herstellung von doppelseitigen Platinen gelesen habe, ergibt sich hier noch eine Frage: Muß die schon belichtet erste Seite beim belichten der zweiten Seite nochmal geschützt werden (Selbstbaubelichtungsgerät Typ "alter Scanner" - also mit Deckel aber ohne Unterdruck) ? - 1)Falls ja (Schutz erforderlich) : Wenn ich die "Taschenmethode" mit einen Platinenwinkel verwende müsste ich ja nach belichten der ersten Seite die Platine aus der Tasche entnehmen auf der schon belichteten Seite die Schutzfolie wieder aufkleben und auf der zweiten noch nicht belichten Seite die Schutzfolie entfernen und die Platine wieder richtig ausgerichtet in die Tasche einführen. Das Problem was ich jetzt befürchte ist aber folgendes: Trotz des Anschlagwinkels (aus Platinenmaterial) kommt keine 100%ige Deckung der Platinenober und Unterseite zu stande was ja bei großformatigen Platinen mit vielen ICs bzw. Durchkontaktierungen zum Ausschuss führen kann. Wer hat Erfahrungen und kann Tipps oder eine Entwarnung geben ? - 2) Falls nein (kein Schutz erforderlich) : Alles klar, sollte dann problemlos funktionieren. P.S. : Ich verwende Bungard Platinenenmaterial und Overheadfolie (Laserdrucker) => Belichtungszeit etwa 2 - 3 Minuten. mfg Dietrich D.L.
Zu der Taschenmethode kann ich nur sagen dass ich es nie hingekriegt habe, bin aber auch ein Grobmotoriker :) Die beste Lösung ist: Kupferkaschierte Platine, Layout aufdrucken und mit Sprühkleber fixieren, komplett bohren. Danach mit Stahlwolle entgraten/reinigen, mit Isopropylalk reinigen und dann entweder Positiv30-Spray oder Trockenresistlaminat (besser) aufbringen. Das Fixieren der Layouts geht am besten so: Laptop aufklappen, Word öffnen (weißer Hintergrund), Platine drauf -> die Löcher leuchten alle durch. Layout ausrichten, mit Tesa fixieren und auf der anderen Seite das gleiche. Falls sich einer wegen der kurzen Belichtung Sorgen macht kann er ja Paint öffnen und roten Hintergrund reinmachen; zumindest Positiv20 war bei mir aber absolut tolerant was das angeht (habs komplett bei Zimmerbeleuchtung verarbeitet). Ob das Laminat auch die Steilheit hat weiß ich net. >Muß die schon belichtet erste Seite beim belichten der zweiten Seite >nochmal geschützt werden (Selbstbaubelichtungsgerät Typ "alter Scanner" >- also mit Deckel aber ohne Unterdruck) ALso ich machs ohne und klappt, allerdings fixiere ich wie gesagt BEIDE Layouts und dreh die Platine beim Belichten dann einfach um. Also selbst wenn unten was durchstrahlt durch die Rückseite würde es nichts machen. Ist aber auch sehr unwahrscheinlich wenn die Platine satt auf der Unterlage aufliegt.
Wenn du den Deckel des Scanners zuklappst, dann ist doch automatisch die obere Platinenseite abgedunkelt, da die "Deckelunterseite" doch dagegen "drückt" bzw. darauf aufliegt oder? Ich hab ca. 10 doppelseitige Platinen mit einem Handelsüblichen Belichtungsgerät hergestellt. Hab das auch immer mit einer Tasche aus 2 bedruckten Transparenzfolien gemacht: - beide Folien ausgedruckt - eine Folie zum bedruckten Rand ziemlich knapp abgeschnitten - beide Folien genau übereinander gelegt (sodass die Löcher ("Vias") genau übereinander waren) - an 3 Seiten mit Tesa zugeklebt (die vorher knapp abgeschnittene Folie auf die andere große Folie gelegt) - 4. Seite bleibt offen zum Platine einschieben - vorm Belichten mal Testen, ob durch das einlegen der Platine die Folie "ausbeult" - der "kritischte" Punkt ist der, wo die Platine gewendet werden muss. Daher die Tasche ziemlich klein machen, damit die Platine von der Folie schon etwas "eingeklemmt" wird. Wie gesagt, die obere schon belichtete Platinenseite wird automatisch durch ein Schaumgummi angedrückt und abgedunkelt. Die Ergebnisse waren bei mir immer wirklich gut! Ich hoffe ich konnte etwas helfen.
Ich habe nach wenigen Versuchen mit der "Tasche" aufgegeben, und mir folgende Methode ausgedacht, die bei mir viel besser klappt: - Ich mache das Layout oben und unten ein paar cm größer als die Platine werden soll, und platziere auf diesen Rändern ein Muster aus Vias und sehr schmalen Leiterbahnen, die mit ausgedruck werden. (Siehe 1. Bild) - Die Platine schneide ich etwas größer aus, als sie werden soll, und zwar oben mit einem Rand von etwa 1 cm. - Auf diesem Rand trage ich mit einem UHU "glue roller" einen schmalen Klebestreifen auf, und lege die eine Folie so auf, dass die eigentliche Fläche nicht mit Klebstoff in Verbindung kommt, und die Vias zum großen Teil über den Rand der Platine herausragen. dann drehe ich die Platine um, trage dort einen weiteren Klebstoff-Streifen auf, und lege die 2. Folie so auf, dass die Testmuster aus Vias und Leiterbahnen sich decken. Das ganze ist nun unproblematisch in der Handhabung, da die Folien festgeklebt sind, und ohne grobe Kraftanwendung nicht mehr verrutschen können. Auf dem 2. Bild sieh man unten die Flecken vom Klebstoff, und oben und unten die Vias.
Philipp Klostermann schrieb: > folgende Methode ausgedacht, die bei mir viel besser klappt Das gefällt mir. Werde ich mal ausprobieren. Danke, guter Tip.
Ich verwende eine Methode, die bei mir auf Anhieb reproduzierbar geklappt hat, und die z. T. wohl auch aus diesem Forum stammt: A) Platinenvorderseite 2x auf Folie drucken und einen Ausdruck etwas schmaler schneiden. Beide Folien passgenau übereinanderlegen und mit Tesafilm zusammenkleben. (Dies erhöht den Kontrast zwischen Schwarz und Transparent erheblich.) B) Platinenrückseitenfolie ebenso herstellen. C) Beide Foliensätze exakt aufeinanderlegen (über weißem Untergrund sieht man dies am besten) und an zwei gegenüberliegenden Kanten (links und rechts) verbinden. So entsteht eine Tasche, die oben und unten offen ist. C) Der Trick: An zwei Stellen (wo das Layout dies zulässt) ein Loch in den gesamten Foliensatz schneiden (z. B. mit einem Locher oder Locheisen). D) Platine in Dunkelkammer unter Rotlicht öffnen und in die Tasche stecken. Dann winzige Tesafilmstreifen über jede Lochöffnung kleben, sodass jedes Loch an Platinenvorder- und Rückseite anklebt. Wichtig ist, dass die Tasche dabei möglichst nicht verzogen wird, sondern symmetrisch anhaftet. Solange die Klebestreifen sich nicht lösen, ist man auf der sicheren Seite. E) Tasche mit Glasplatte beschweren und von einer Seite belichten. Bei mir liegt die Rückseite auf dem Tisch und kann dabei nicht belichtet werden. Wenn ein Deckel dagegendrückt, sollte das wohl auch reichen. F) System wenden und andere Seite belichten.
Vielleicht noch einer Erwähnung wert: Wenn man die Folien in Deckung bringt, darauf achten, dass die Platinenebene im rechten Winkel zur Strecke Auge-Platine liegt. Eine möglichst große Entfernung zum Auge (ausgesteckte Arme vor Monitor als Gegenlichtquelle) vermindert außerdem Verzerrungen. Es ist wie beim Ablesen eines Analogen Multimeters. Man muss gerade drauf schauen, sonst liest man den falschen Wert. Analoge Multimeter haben eine verspiegelte Kreisbahn neben der Skala, auf der man durch Anpassen des Betrachtungswinkels den Zeiger mit sich selbst in Deckung bringen soll, um den korrekten Wert auf der Skala abzulesen. (Jaja - damals..) Da kommt mir gerade eine Idee: Ich werde bei meiner nächsten doppelseitigen Platine versuchen, das Ausrichten auf einem Spiegel zu machen. Ich habe noch einen ganzen Haufen alter Spiegelfliesen, die ich nach dem Einzug in unser Haus beim Renovieren von den Wänden gerupft habe. :)
ich mache das so ähnlich wie Philip Klostermann und klebe die Folie auf der etwas zu grossen Platine fest. Früher habe ich zuerst an zwei diagonal gegenüberliegenden Stellen ein kleines 0.7mm-Loch gebohrt und danach die Folien ausgerichtet, das ging auch sehr gut.
Ich klemme die Tasche, mit dem Platinenstück "befüllt", zwischen zwei Plexiglasplatten. Am Rand habe ich zwischen den Platten paar alte Stückchen Basismaterial, geklemmt wird mit Stahlklammern aus alten Wäscheklammern. Das ganze Paket kommt dann in jeder Richtung einmal "unter die Röhre". Durch das Festklemmen verschiebt sich da beim Wenden nichts mehr.
Also ich richte die Folien einfach nach Augenmaß aus. Also Schutzfole von einer Seite der Patine abziehen, Vorlage an einer Ecke ausrichten (Dimensions-Layer mitgedruckt). Belichtungsrahmen zu (http://www.conrad.de/ce/de/product/530530/BELICHTUNGSRAHMEN-220-X-160/2512130&ref=list) und belichten. Platine wenden. Dann die andere Schutzfolie abziehen und die zweite Vorlage an der selben Ecke ausrichten und belichten. Versatz bei 100x75mm Platine und 1,5mm Vias(mit 0,6mm Bohrer) nicht feststellbar. Auf wunsch mach ich Beweisfotos. ;-) Gruss Jurij
Bei mir läuft das so: Beide Layouts ausdrucken, trocknen lassen. Die Folien werden direkt aufeinander gelegt (Druckseite auf Druckseite, fürs spätere Kontaktbelichten), ausgerichtet und per Tacker fixiert. Der Tacker wird mit ein paar cm Abstand vom Rand des Layouts plaziert. Wichtig ist es, nur an einer Seite des Layouts zu tackern, nicht an zwei! Die zusammengetackerten Bögen der Belichtungsvorlage kann man dann aufklappen wie ein Buch und die Platine reinlegen. Liegt nun die Platine zwischen den Folien, so kommt natürlich ein Versatz zwischen Ober- und Unterseite zustande. Mit ein paar cm Luft zwischen den Rand des Layouts und der Tackerstelle ist der entstehende Versatz aber verschwindend gering - bei 3cm Abstand zwischen Rand des Layouts und Tacker und 1.5mm Platinendicke läge er bei weniger als einem zwanzigstel Millimeter. Nach dem Einlegen der Platine fixiere ich das ganze zwischen zwei Glasplatten, die man gegeneinander verschrauben kann. Dadurch wird die Belichtungsvorlage fest an die Photoschicht gepresst und gleichzeitig kann beim Wenden nichts mehr verrutschen. Die anderen Methoden hatte ich reihum ausprobiert und schnell wieder aufgegeben. Bei Taschen, die man ohne Abstandshalter an zwei Seiten zusammenpappt, wellt sich die Belichtungsvorlage und beim Wenden ist es ein Glücksspiel, ob die Platine in der Tasche verrutscht oder nicht. Mit Abstandshalter ist das Ausrichten der Belichtungsvorlagen gegeneinander ein Gefrickel ohne Ende. Viel Erfolg, Stephan
Hi, das klingt alles sehr aufwendig, was ihr da schreibt. Ich mach es folgendermaßen: Ich habe das obere und das untere Layout als Folienvorlage. Eines lege ich auf die noch geschützte Platine und fixiere sie dort mit Klebeband. Dann bohre ich Löcher an vier verschiedenen Stellen, die auch auf der anderen Folie vorhanden sind (zB Durchkontaktierungen). Dann Folie abziehen und eine Seite belichten. Danach andere Folie auf die andere Seite legen und darauf achten, dass erwähnte Bohrungen genau auf den Kontaktierungen liegen. Kann man gut sehen. Liegen alle vier Löchr genau auf den Bohrungen, liegt die Folie richtig und die Belichtung kann beginnen.... Gruß Andreas
Und ich habs ganz aufgegeben. Nicht weil es nicht geht, sondern weil man zuviele Kompromisse machen muss und oft genug ein paar Sachen nicht bedenkt. -die Durchkontaktierei ist mehr als lästig -kleinster praktikabler via-Bohrdurchmesser 0,7mm (0,5mm führte zu ständigem Bohrerbruch). Die 0,7vias sind dann schon sehr gross. -ich habe keinen wirklich masshaltigen Laserdrucker gefunden (was das Bohren auf meiner CNC-Fräse ausschloss, passte eben nicht 100%), mit der Qualität der Tintenfolien war ich nie zufrieden (kann sein, dass das inzwischen besser ist) -THT-Bauteile lassen sich oft nicht auf der top-Seite anlöten (Relais, Steckverbinder, grössere Elkos etc), da sollte man beim layout dran denken, diese Pins nur im bottom-layer anzuschliessen -und das eigentlich endgültige k.o.: es ist kaum möglich, unter SMD-ICs vias zu setzen. Doppelseitige Platinen kosten nicht mehr viel - professionell machen lassen.
Philipp Klostermann schrieb: > Ich habe nach wenigen Versuchen mit der "Tasche" aufgegeben, und mir Also ich und vor allem mein Ätzkumpel Uwe machen seit vielen Jahren bei doppelseitigen Platinen nur mit Tasche und das passt immer aufs Zehntel! Klar, beim Umdrehen (also erste Seite ist belichtet) muss man darauf achten, dass die Platine nicht verrutscht. Deshalb ist die Tasche auch immer sehr knapp geklebt. Man muss die belichtete erste Seite natürlich nicht extra abdecken, einfach Deckel zu (der ja Schaumstoff dran hat) und Power-On. Old-Papa
Andreas schrieb: > Hi, > > das klingt alles sehr aufwendig, was ihr da schreibt. Ich mach es > folgendermaßen: Ich habe das obere und das untere Layout als > Folienvorlage. Eines lege ich auf die noch geschützte Platine und > fixiere sie dort mit Klebeband. Dann bohre ich Löcher an vier > verschiedenen Stellen, die auch auf der anderen Folie vorhanden sind (zB > Durchkontaktierungen). Dann Folie abziehen und eine Seite belichten. > Danach andere Folie auf die andere Seite legen und darauf achten, dass > erwähnte Bohrungen genau auf den Kontaktierungen liegen. Kann man gut > sehen. Liegen alle vier Löchr genau auf den Bohrungen, liegt die Folie > richtig und die Belichtung kann beginnen.... wenn du durchborst bevor du belichtest, hast du da keine Probleme mit Bohrstaub + Dreck ?
Überhaupt nicht. Wenn die Schutzfolie noch drauf ist, wisch ich den Staub danach einfach ab. Bis jetzt sind noch keine Probleme dabei aufgetreten. Gruß Andreas
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