Hallo Zusammen, habe heute mein Zwischenzeugnis erhalten (hatte ich wegen Vorgesetzten Wechsel verlangt). Im grossen und ganzen hört sich das ganze Zeugnis gut an, im letzten Abschnitt ist allerdings eine Sache die ich nicht ganz einordnen kann. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitenden ist einwandfrei, freundlich und teamorientiert. Herr ... gibt Feedback, bringt sich proaktiv ein und spricht Unangenehmes konstruktiv und offen an, Sämtliche Ansprechpartner schätzen seine Fachkompetenz und seine zuvorkommende Art. Womit ich jetzt ein Problem habe: ... spricht Unangenehmes konstruktiv und offen an ... Soll das heissen, dass ich ärger mache? Danke.
ich verstehe das so: wenn dir etwas nicht passt, sagst du es offen inkl. einem lösungsvorschlag anstatt alles in dich hineinzufressen. da ich aber kein personal-fuzzi bin kann es leicht sein, dass die das anders deuten...
@Hoschi Kannst daran wahrscheinlich sowieso nichts ändern, weil dir die Druckmöglichkeit fehlt, wenn du weiter in dem Betrieb arbeiten willst bzw. musst. Kannst eigentlich nur drum bitten das dir diese Passage mal näher erläutert wird. Im Kündigungsfall sehe die Sache dann schon wieder ganz anders aus.
hoschi schrieb: > Womit ich jetzt ein Problem habe: > ... spricht Unangenehmes konstruktiv und offen an ... > > Soll das heissen, dass ich ärger mache? Die einen sehen das als positiv, die anderen als negativ. Das hat viel mit Unternehmenskultur zu tun. Bei Ingenieurstätigkeiten pflegt man ohnehin einen rationaleren und sachlichen Ton; mit Kriecherei kommst du nicht weit. Kriecherei funktioniert eher, wenn man direkt mit der Management-Ebene bzw. Unternehmensleitung arbeitet. Ich habe aber auch schon erlebt, dass in einer Softwarebude Kritik an Vorschlägen des Chefs unerwünscht war. Einerseits hat er Forderungen gestellt, die die Entwickler zu komplexen Lösungen nötigten, ohne dabei eine bestehende Bibliothek nutzen zu können, andererseits hat er sich die Entwickler zur Brust genommen, die angeblich alles zu kompliziert machten. Er selbst hat sich im Jahr 2000 eine goldene Nase verdient, als jeder Hinz und Kunz mit Java-Kenntnissen Geld hinterhergeworfen bekam. Er merkte nicht, dass seine Arbeit von damals weniger anspruchsvoll war als das, was er von den Entwicklern verlangte. Was soll man davon halten: Jemand, der seit Jahren keine Zeile Code programmiert hat, geschweige denn solche grundsätzlichen Dinge wie Dijsktra-Algorithmus, Floyd-Warshall und Top-Sort nicht kennt, sollte sich zurücknehmen können. Nichts ist schlimmer als ein Vorgesetzter, der faktisch weg vom Kerngeschäft ist und sein Wissensstand schlecht ist, aber unbedingt noch Details des Kerngeschäftes regeln will.
gibt Feedback, bringt sich proaktiv ein (mischt sich ungefragt ein)und spricht Unangenehmes (negatives Wort) konstruktiv und offen an (kann Aerger machen), Sämtliche Ansprechpartner schätzen seine Fachkompetenz und seine zuvorkommende (mischt sich ungefragt ein) Art. Vieleicht so.... hilfsbereiter, offener Teamplayer, gibt Feedback (dann braucht man nicht mehr "spricht Unangenehmes konstruktiv und offen an"), ist proaktiv, Sämtliche Ansprechpartner schätzen seine Fachkompetenz und seine freundliche hoefliche angenehme Art.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das negativ zu verstehen ist, würde ja auch > Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitenden ist einwandfrei, > freundlich und teamorientiert widersprechen. Zudem wird ja auch das "konstruktiv" erwähnt.
Ich denke dass es eher negativ klingt. Das Wort "Unangenehmes" ist drin. Man könnte genau das Gleiche schreiben ohne Negativwörter. Man kann es auch so verstehen dass jemand ständig negative Dinger ausspricht, und das ist das Problem. Das Problem ist dass BWL-ler/Personaler immer nach negativen Punkten suchen und daran werden sie sich festfressen. Ich empfehle dir, ich gehen davon aus dass du gutes Verhältnis zu deinem Vorgesetzten hattest, ihn darauf anzusprechen. Ein Wort zu ändern, das wird er hinbekommen. Und wenn nicht, ist vielleicht doch etwas im Busch?
Ob da was im Busch ist, dürfte egal sein, weil die Arbeitgeber zu verständig wohlwollenden Bewertungen verpflichtet sind, damit der weitere berufliche Werdegang nicht gefährdet wird, soweit die Theorie. Wie man da die Wahrheit, was ja auch Pflicht ist, dann verpackt ist dann wieder was anderes. Die Wirtschaft sollte auf so ein menschenverachtendes Instrument grundsätzlich verzichten, denn es sagt nichts aus. Arbeitnehmer könnten nämlich auch so einiges bewerten, aber das lässt das System nicht zu. In der einen Firma kann alles glatt gehen weil es flache Hirachien gibt und in der anderen eben nicht, weil die Leute da selbstverliebt ihren Sessel warm halten und ihren Heiligenschein putzen. Ich bin auch schon mal da vom Regen in die Traufe gekommen beim Firmenwechsel. Verdächtig war, das man häufig nach Aktenlage eingestellt wurde und nicht auf der Grundlage eines seriös dargelegten Beschäftigungskonzepts, woran man mitentscheiden konnte, ob man die Arbeit konnte und/oder wollte. Man war abhängiger Weisungsempfänger und das reichte der Betriebsführung. Mitbestimmung war da eh ein Fremdwort. Ob sich das jemals zum Besseren ändern wird, glaube ich kaum, selbst wenn der angebliche Fachkräftemangel die Betriebe reihenweise in die Pleite treibt.
Micha , ist dir die Weisheit Des Menschen Wille ist sein Himmelreich nicht bekannt? Dieser Fakt trifft umsomehr bei selbstverliebten Chefes zu, weil die außer sich selbst und ihren Plänen (absolute Macht und Gier) Nichts können, vllt. noch Leute kommandieren und diese verheizen. Und immer schön aufpassen wie argumentiert wird, nicht nach Inhalt oder Sinn sondern ganz besonders nach dem untertänigsten Ton.
Deshalb arbeite ich nur noch in Grossfirmen. Da ist die Struktur so komplex, dass man eine ausgewogene Mischung aus Feinden und Freunden hat.
Der schon wieder schrieb: > Micha , ist dir die Weisheit Des Menschen Wille ist sein Himmelreich > nicht bekannt? > Dieser Fakt trifft umsomehr bei selbstverliebten Chefes zu, weil die > außer sich selbst und ihren Plänen (absolute Macht und Gier) Nichts > können, vllt. noch Leute kommandieren und diese verheizen. > Und immer schön aufpassen wie argumentiert wird, nicht nach Inhalt oder > Sinn sondern ganz besonders nach dem untertänigsten Ton. Hi, "Der schon wieder", nicht übertreiben, bitte. Und bitte auch keine Verurteilungen ohne Prozess. Sondern: Schwer hat es, wer Führungs- und Motivationstechniken gelernt hat und beobachtet wird, ob er diese veralteten Beherrschungstechniken auch richtig anwendet, aber Mitarbeiter hat, die sich gegen solche Beherrschung wehren. Wehren mit allem, was ihnen zur Verfügung steht, ohne eine Kündigung befürchten zu müssen. "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW) Pischetsrieder hat einen wesentlichen Fortschritt erkannt seit der Erfolgsära des Organisationsprinzips "Trennung von Kopf- und Handarbeit" (Frederick W. Taylor, persifliert von Charles Chaplin in "Modern Times). Leider ist der Bereich der "Soft Facts" so unbeweglich, wie er schwammig ist und selbst nicht weiß, wo er eigentlich gerade ist. Hab also bitte Gnade mit den Geplagten und mit den Verwirrten. Manche scheinbare "Selbstverliebtheit" und "Machtgehabe" sind nur Symptome der Verunsicherung und Verzweiflung. Manche scheinbare "Gier" ist nur das Symptom einer Anreizpolitik, die Führungskräfte zwingen soll, aber keinerlei Rücksicht nimmt auf die "Kollateralschäden", wenn die Teams nicht mehr von "unserem Chef" sprechen sondern von "unserem Abzocker". Unternehmen, die an sowas nicht kaputt gehen, die werden Lösungen der Zusammenarbeit finden, die zum Qualifikationsniveau der Mitarbeiter passen. Ciao Wolfgang Horn
Danke, für die vielen Antworten. Hab das ganz in einer ruhigen Minute mit meinem "noch" Teamleiter besprochen. Er sagt das es positive gemeint ist und so auch verstanden wird. Es bezieht sich darauf das ich in Projekten auch die Risiken sehe und diese so einbringe das es im Projektablauf beachtet wir, um das Risiko gering zu halten. Naja, einen Grund Ihm nicht zu glauben habe ich nicht. Bin mit Ihm immer super ausgekommen, es gab nie stress. Naja die restlichen zwei Seiten vom Zwischenzeugnis sind sonst absolut ohne jedliche Beanstandung. Deshalb werde ich das so stehen lassen. Sollte ich mich bei einer anderen Firma bewerben wollen, muss ich ein Zwischenzeugnis ja auch nicht zwingend zeigen.
< [...] ist (STETS) einwandfrei [...] proaktiv [...] Unangenehmes [...], [...] zuvorkommende Art. - proaktiv: erstens das Wort ist ein Unding, zweitens ein Doppelgemoppel = Negativum, drittens nicht im Duden enthalten - Unangenehmes vs. konstruktiv: in einem Satz -> Atombombe - ist (STETS) einwandfrei und zuvorkommende Art: zu oft dargestellt -> du machst Stress Kurz: Kenntnisse gut - Verhalten nicht gut
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